MarschO

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MarschO vor 7 Jahren 20 5
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Duft
Über das Dandytum
Zugegebenermaßen hab ich mir die Überschrift ausgeliehen - und zwar von Jules Barbey d'Aurevilly. Der hat nämlich mitte des 19. Jahrhunderts ein Essay dieses Titels verfasst. "Du Dandysme et de George Brummell" so der Orginaltitel. Es handelt also hauptsächlich von George Bryan "Beau" Brummell, der als erster echter Dandy gilt und als Erfinder der gestärkten Hemdkragens!!!
Aber wir betreiben hier keine Literaturkritik sondern Duftkritik und deshalb jetzt zu Geranium pM und dessen Bezug zum Dandytum.

GpM startet alkoholisch scharf und (wer hätte es gedacht) sehr sehr minzig. Es wäre also doch sehr von Vorteil den Geruch von Minze zu mögen, sonst wird das nichts...
Aber im Gegensatz zum Großteil meiner Vorredner sehe ich die Minze hier nicht als Hauptdarsteller, sondern als eine Art Concierge (mit frisch geputzten Zähnen) der zur Revue begrüßt. Hat sich der frische Minzhauch, der tatsächlich ein wenig an Zahnpasta erinnert, dann nach ein paar Minuten wieder beruhigt kommt eine herrliche Rosengeranium-Note zum Vorschein. Also wirklich so schön und prominent habe ich diese Duftnote noch kaum in einem Parfum gerochen. Dann gesellt sich noch gänzlich unweihnachtlicher Zimt dazu und die unwiderstehliche Ménage à trois beginnt. Nonchalant rosig, frisch minzige Spitzen unterlegt von gewürzig zimtiger Schärfe - liebe Duftfreunde, so riecht es im Aether!
Wie auf Wolken gebettet ist das Ganze auf einer Basis aus hellem Weihrauch und sauberen Moschus, die die Basis bilden und ein langsames wunderschönes fade out bescheren.

Wie komme ich jetzt aber darauf diesen Duft als dandyhaft wahrzunehmen? Dazu kam ich bei der Lektüre des besagten Essays und d'Aurevillys Versuch einer Definition des Dandytums. D'Aurevilly beschreibt das Dandytum in Abgrenzung zur Exzentrik. Gemein sei den beiden Charaktereigenschaften "immer das unvorhergesehene zu tun, womit der ans Joch der Regeln gewöhnte Geist am wenigsten rechnen kann". Wo die Exzentrik aber die "zügellose, wüste, blinde", "individuelle Revolution" gegen die bestehende Ordnung oder gar die Natur sei, spiele das Dandytum mit den Regeln und respektiere sie doch. "Es (das Dandytum) leidet an ihr und rächt sich, während es sich fügt; es beruft sich auf sie, während es sie übertritt; abwechselnd beherrscht es sie und wird von ihr beherrscht: zweigesichtiger und wechselhafter Charakter! Um dieses Spiel zu spielen braucht man alle Geschmeidigkeiten, die die Anmut ausmachen, wie die Strahlen des Prismas durch ihre Vereinigungen den Opal bilden".

Bei diesen Zeilen kam mir der Gedanke wie man zu solch einer Einstellung denn wohl riechen sollte. Eine Zeit lang fiel mir dazu nicht viel ein, bis ich GpM zum ersten Mal rocht. Denn eigentlich ist GpM kein richtiges Parfum, sondern ein Wohlgeruch, eine Lebenseinstellung. Diese spitzige rosige Minze passt nicht zu T-Shirt, Hoddy und Flipflops. Die scharfe Zimtnote verträgt sich nicht mit Turnschuhen und Jack-Wolfskin-Outdoor-Jacke. Nein, sie lächzt förmlich nach Blazer und Einstecktuch. Sie fordert nach einem gebügelten Hemd und rahmengenähten Lederschuhen. GpM setzt ein gepflegtes Äußeres voraus und das gänzlich ohne irgendwie altmodisch oder antiquiert zu sein. Ein solches Auftreten hat in der heutigen Zeit einen nonkonformistischen Touch und zeichnet vllt den modernen Dandy aus.

Beau Brummell verabscheute übrigens Parfum und wechselte seine Wäsche mehrmals täglich. In einer Zeit in der es normal war zu stinken, wurde Wohlgeruch wohl noch anders definiert.

5 Antworten
MarschO vor 7 Jahren 12 4
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Duft
Der neue Vetiver-Sound
Dem Hersteller zu Folge hat man für diesen Duft extra den Vetiveranbau auf der französischen Insel La Réunion, übrigens der südlichste Punkt der EU, wiedereingeführt. Man sei um die ganze Welt gereist um den perfekten Vetiver zu finden, aber nur der "Vetiver Bourbon" von besagter Insel könne den Anforderungen entsprechen. Blöd nur dass das Süßgras dort seit Jahren gar nicht mehr als Kulturpflanze angebaut wird. Aber den Berliner Parfumeuren von Urban Scents ist nichts zu schwer und daher hat man den Anbau auf La Réunion kurzerhand selbst in die Hand genommen. Ganz schön viel Aufwand also für eine Duftart die es ja schon wirklich in fast allen Ausprägungen gibt. Mal sehen ob sichs gelohnt hat...

Vetiver Réunion startet scharf alkoholisch, gepaart mit dem rosa Pfeffer ist das eine ganz schön gewürzte Overtüre. Der Vetiver gesellt sich auch schon dazu, aber dazu später. Der geneigte Leser der Duftpyramide fragt sich da wo denn Bitteschön die angekündigte Grapefruit geblieben sein soll? Bei der Kombi Grapefruit, Pfeffer und Vetiver musste ich natürlich gleich an TdH denken, aber keine Angst da gibt es keine Gemeinsamkeiten.
Nach einer guten Viertelstunde drückt sich zwischen Pfeffer und Vetiver eine leichte Süße durch, die wunderbar mit den beiden anderen Noten harmoniert. Jetzt erschließt sich mir auch die Grapefruit, sie ist nämlich mit Nichten frisch und fruchtig wie z.B. in "G.", vielmehr erinnert sie an eine getrocknete Scheibe einer Zitrusfrucht in einem Weihnachtspotpurri (natürlich ganz ohne Zimt und Nelken). Es ist eine konzentrierte herbe süße die sich da gekonnt einfügt. Das hellt den Duft meines Erachtens sehr auf, nimmt ihm etwas das grimmig maskuline, dass ich mit Vetiver immer assoziiere und ist daher, um das vorwegzunehmen, absolut unisex.
Nun aber zum Hauptdarsteller, dem tollen Vetiver von La Réunion. Der ist wirklich was ganz besonderes. In einem Statement unten wurde er als smooth-ledrig beschrieben und das passt haargenau. Smooth-ledrig mit einer leichten Gumminote. Das genaue Gegenteil von den erdig-grasig-schroffen Guerlain oder Dior Vetiver's. Trotzdem ist hier nichts synthetisch. Alles bleibt luftig und locker in einander verwoben und riecht einfach gut und, das ist das Tolle, ganz anders als die üblichen Verdächtigen.
Hin zur Basis macht sich dann auch der Moschus bemerkbar, der die Unisexqualitäten nochmal unterstreicht. Die Moschusnote erinnert mich etwas an "Muschio Bianco" und gibt dem ganzen noch den sauberen frische Wäsche Touch. Alles in allem also mal ein ganz anderer, wirklich sehr gelungener Vetiverduft!

Und es zeigt sich einmal wieder dass sich harte Arbeit und akribische Pendanz auszahlen. Man darf nicht immer mit dem Vorhandenen zufrieden sondern muss auch mal einen Schritt weiter gehen. Das zahlt sich wie man hier sieht aus!
4 Antworten
MarschO vor 7 Jahren 13 3
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Duft
Once upon a time... beim Skifahren
Als ich von der Lancierung von "Nuit de Megève" laß, schrillten bei mir gleich die Alarmglocken! Für mich als passionierten Skifahrer ist Megève natürlich ein Begriff, wobei ich selbst schon in den Genuss kam hier den Andreas-Hofer-Schwung zu vollführen ;-)
Megève ist ein klassischer Nobelskiort in den Savoyer Alpen, besonder bekannt ist hier das 1921 von Baron Maurice de Rothschild eröffnete Luxushotel "Mont d’Arbois Palace Hotel", das bis heute eindrucksvoll das Ortsbild prägt (leider hat für das Quartier der schmale Studentengeldbeutel nicht ganz gereicht...)
Nun ist hinlänglich bekannt dass die Macher von "Eight & Bob" die ungekrönten Märchenonkelkönige im Parfumbuissines sind. Wir alle kennen die Story rund um JFK und die Entstehung des, sagen wir mal ambitioniert mittelmäßigen, "Original".
Um jetzt nicht den ganzen Werbetext wiederzugeben, nur kurz:
Der versnobte Gründer des Parfumhauses Albert Fouquet verbringt eine tolle Nacht auf einer Party während seines Skiurlaubs in der 30er Jahren in Megève. In dieser Nacht lernt er eine wunderschöne Frau kennen und verbringt die restliche Nacht mit ihr. Aus Angst die Eindrücke dieser Nacht wieder zu vergessen kommt er auf eine supertolle Idee - Er konserviert das alles in einem Duft. Voilà Nuit de Megève im Jahre 2017 :-)
Das mag man jetzt glauben oder auch nicht, aber wenigstens tun die Damen und Herren von Eight & Bob was für Ihr Marketing...
Nuit de Megève startet entgegen der angegebenen Noten eigentlich gar nicht frisch. Vielleicht ein ganz kleines zitrisches Kribbeln aber dann kommt auch schon die erste dominierende Note zum Vorschein: Kaffee. Schöner starker herber schwarzer Kaffee. Darin ist ein Stückchen Zucker aufgelöst, aber nur eins. Die leichte Süße mildert das ganze ein wenig ab und ist sehr stimmig eingesetzt. Daneben gibt Iris dem Duft eine passende trockene Aura. Bevor die Süße langsam aber sicher versucht die Oberhand zu gewinnen und den Anschein von Muffigkeit entstehen lässt, fährt Vetiver kräftig dazwischen und erdet.
Bis dahin frägt man sich nämlich was denn das Ganze mit einem Chalet in den Französischen Alpen und Skifahren zu tun haben soll... Der Vetiver vermittelt hier den Eindruck von frischer Bergluft, der die Hütte ordentlich durchpustet. Dem geneigten Einkehrschwinger wird das bekannt sein ;-)
Moschus ist auch noch mit dabei und die Lufterfrischung ist perfekt!
Wäre ich ohne den Namen und die Vorgeschichte darauf gekommen? Bestimmt nicht...
Vielmehr hat mich Nuit de Megève sofort an Diors Vetiver erinnert. Die Kombination aus Kaffee und Vetiver ist also nicht neu. Aber Imitation ist ja bekanntlich die höchste Form der Bewunderung und als Duftzwillinge würde ich die beiden auch nicht bezeichnen.
Der Dior ist rauer, schroffer und wohl auch etwas natürlicher. Einen richtigen Verlauf nehme ich beim Dior nicht war, was ich aber mit Nichten schlecht finde.
Nuit de Megève ist für mich die gekonnt modernisierte Reformulierung von Diors Vetiver. Hätten diese den Duft heraus gebracht würden wir diskutieren ob das denn sein muss und ob mal wieder die Seele eines Klassikers auf dem Altar des Kommerzes geopfert worden ist. Schön dass wir das nicht müssen :-)
Wer also nach einem etwas freundlicheren und gefälligeren Kaffee-Vetiver-Duft sucht, kann getrost zu Albert Fouquet feuchten Skiurlaubstraum greifen.
3 Antworten
MarschO vor 7 Jahren 25 7
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Duft
Doch ein Kleinod hält's verborgen...
Lange habe ich überlegt was ich zu Eccelso schreiben soll. Eccelso hat mich beeindruckt ja fast sprachlos gemacht.
Er ist für mich extrem schwer zu beschreiben. Die einzige Duftnote die ich meine sicher herauszuriechen zu können ist dezent würziger Muskat. Der Rest ist ein cremig weiches rundes Ganzes, das nie zu süß und auch nie zu herb daherkommt. Eine leichte dezente Frische schwingt mit, die wohl von der angegebenen Bergamotte stammt. Einen großarigen Verlauf stelle ich nicht fest. Eccelso ist von Anfang an da und hält Profumum-Roma-typisch eine gefühlte Ewigkeit, bleibt dabei jedoch immer dezent und trägt nicht auf.

Das hört sich nun wahrscheinlich ziemlich unspannend an, hat mich aber in seinen Bann gezogen wie noch kein Parfum vorher.

Zwei Wörter sind zum Schluss übrig geblieben, die wie ich finde Eccelso sehr gut beschreiben. Zum einen das englische Wort "sophisticated" und zum anderen das alte deutsche Wort "Kleinod".

"Sophisticated" kann im Deutschen soviel wie anspruchsvoll und hochklassig und zum anderen komplex, elegant und kultiviert bedeuten. Eine 100%ige wörtlich übersetztung gibt es dafür nicht. Aber "sophisticated" beschreibt Eccelso besser als jedes deutsche Adjektiv. Man merkt sofort dass es sich um absolute Qualität handelt. Nichts kratzt, nichts stört, nichts zwickt. Wie eine perfekt sitzender Maßanzug schmiegt sich Eccelso an und verleiht ein Gefühl der Erhabenheit, der Nobelss. Trotz der Markentypischen Öligkeit verleiht Eccelso ein sauberes und elegantes Gefühl. Zu vergleichen vielleicht mit einem Lieblingskleidungsstück oder Accessoire mit dem man sich so gut gekleidet fühlt, dass man es immer dann trägt wenn einem der Anlass besonders wichtig erscheint. Einfach "sophisticated".

"Kleinod" ist ein sehr altes deutsches Wort, dass im Jahre 2007 zum schönsten vom aussterben bedrohte Wort der deutschen Sprache gewählt wurde. Im allgemeinen beschreibt es ein Schmuckstück oder einen wertvollen Gegenstand. Es kann aber auch einen auf den ersten Blick unscheinbaren Gegenstand meinen, der für den Einzelnen aber einen sehr hohen Wert hat.
Im Gedicht der "Der reichste Fürst" vom schwäbischen Dichter Justinus Kerner heißt es in den letzten drei Strophen:

Eberhard, der mit dem Barte,
Württembergs geliebter Herr,
Sprach: „Mein Land hat kleine Städte,
Trägt nicht Berge silberschwer;

Doch ein Kleinod hält’s verborgen:
Daß in Wäldern, noch so groß,
Ich mein Haupt kann kühnlich legen
Jedem Untertan in Schoß.“

Und es rief der Herr von Sachsen,
Der von Bayern, der vom Rhein:
„Graf im Bart! Ihr seid der Reichste!
Euer Land trägt Edelstein!“

Eccelso hat es, wie Graf Eberhard im Bart es nicht nötig hatte vor den anderen Fürsten beim Reichstag zu Worms mit materiellem Reichtum zu prahlen, ebenfalls nicht nötig mit angeberischer Opulenz und sonstiger Effekthascherei in den Vordergrund zu treten. Wie für den alten Graf im Barte zählen für Eccelso die inneren Werten und die Vertrautheit mit seinem Träger, ein Duft in den man eintaucht, der einen langsam, mit seiner unergrünbaren Tiefe in seinen Bann zieht. Bei aller Abenteuerlichkeit finde ich den Vergleich sehr passend. Ein Parfum für den Träger und nicht für die Umwelt.

Wenn man Ockhams Rasiermesser auf Düfte bezeihen kann, dann passts hier. Eccelso besticht bei allen Assoziationen vor allem durch seinen Einfachheit. Einfachheit im Sinne von Unkompliziertheit. Das ist er nämlich im positivsten Wortsinn. Eccelso passt zum Hoodie wie zum Maßanzug, zu jeder Witterung und Jahresziet und zu eigentlich jedem Anlass für beide Geschlechter.

Ein duftgewordenes sophisticatedes Kleinod!
7 Antworten
MarschO vor 7 Jahren 16 5
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Haltbarkeit
10
Duft
Sehr sehr lässig!
Das ist er also, der Neue vom Kormann. Ich persönlich mag den ja total! Steam Punk ist ein wunderbarer Veilchenduft (den meine Freundin mittlerweile leider ganz für sich in Anspruch nimmt...), September erhebt meiner Meinung nach die Orangen-Sandelholz Combo zur eigenen Gattung (dabei um ein vielfaches besser als der Nischenkollege Gualtierie mit seinem urinös- fast schon wiederlichen Bergamask) und November schafft es ein wunderbar kuschliger Winterduft zu sein ohne dabei ins Gourmandige abzudriften.
Nun also ein Barbershop-Duft. Damit verbindet man meist etwas angestaubt Altherrenmäßiges a la Musgo Real, Proraso, Floid oder Taylor of old Bond Street. Vergesst das alles, hier weit gefehlt!

Was Barbershop für ihn bedeutet hat Erik Kormann selbst erklärt: "..., Barbershop ist die Mischung aus einem kühlen, erfrischenden Gin, dem sauberen Duft von Rasierseife, den schweren Lederpolstern der Friseurstühle, Holznoten und natürlich Tabak und Rauch. All diese Dinge treffen hier zusammen und üben einen Zauber auf mich aus … Abraka Barber.“
Das Ganze spielt sich nach seiner Vostellung im schwül-heißen French Quater von New Orleans ab, wo aus allen Ecken der berühmte New Orleans-Jazz wummert.

In der Tat, Abrakabarber startet mit einer kräftig frischen Wacholderbeeren-Note, die unweigerlich an Gin denken lässt. Weihrauch gibt dem eine angenehm kühle Frische. Rauch bleibt auch weiterhin das Thema Nr. 1. Es ist kein kalter Aschenbecher- oder Lagerfeuer-Rauch, vielmehr verbindet sich der kühle Weihrauch mit dezent süßem Tabakrauch. Der Gin ist auch noch da und verleiht einen beerig-würzigen Vibe der richtig Spaß macht!
Das ist ist wirklich der Hammer bisher! Warum? Weil es neu, einfallsreich, oberlässig und ein kleines bisschen verrückt ist. Der Gin und die Rauch-Combo harmonieren so toll miteinander, dass meine Nase vom Handrücken gar nicht mehr weg will...
Aber wir sind noch nicht am Ende angekommen, es geht noch weiter.
Langsam aber sicher kommt ein weiches Leder zusammen mit Vanille auf. Kurz muss ich an Helmut Lang's EdC (Vintage) denken, nicht weil die Düfte sich besonders ähnlich sind, aber die unsüße Vanille die darin vorkommt ist durchaus vergleichbar. Klar die Vanille (und wahrscheinlich auch Tonka) geben dem Duft nun einen leicht rauchig süßlichen Touch, aber das geht hier wirklich in Ordung, es passt wie die Faust Auge. Persönlich hab ich oft Probleme mit zu süßen Düften, aber wenn's wie hier so schön in den Verlauf eingebettet ist geht das für mich absolut d'accord.
Und so verweilt Abrakabarber in dieser wunderschönen rauchig-ledrigen leicht süßen Basis. Ein leichter Wacholderhauch ist noch immer zu verspüren, der das Ganze nicht zu warm werden lässt und für ein frisches Gefühl sorgt.

Der Duft erzeugt bei mir wirklich das Bild eines superlässigen Typen der gerade aus einem Barbershop in der Bourbonstreet kommt, sich seinen Slawenhaken stutzen hat lassen und seine Fliegerbrille wiederaufsetzt. Sein frisches Leinenhemd klebt schon an ihm und nun geht er auf nächstem Weg in Bar um die Ecke wo Dr. John heute Abend noch auftritt...

Große Kunst und extrem lässig!
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