24.05.2017 - 13:35 Uhr
MarschO
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MarschO
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Once upon a time... beim Skifahren
Als ich von der Lancierung von "Nuit de Megève" laß, schrillten bei mir gleich die Alarmglocken! Für mich als passionierten Skifahrer ist Megève natürlich ein Begriff, wobei ich selbst schon in den Genuss kam hier den Andreas-Hofer-Schwung zu vollführen ;-)
Megève ist ein klassischer Nobelskiort in den Savoyer Alpen, besonder bekannt ist hier das 1921 von Baron Maurice de Rothschild eröffnete Luxushotel "Mont d’Arbois Palace Hotel", das bis heute eindrucksvoll das Ortsbild prägt (leider hat für das Quartier der schmale Studentengeldbeutel nicht ganz gereicht...)
Nun ist hinlänglich bekannt dass die Macher von "Eight & Bob" die ungekrönten Märchenonkelkönige im Parfumbuissines sind. Wir alle kennen die Story rund um JFK und die Entstehung des, sagen wir mal ambitioniert mittelmäßigen, "Original".
Um jetzt nicht den ganzen Werbetext wiederzugeben, nur kurz:
Der versnobte Gründer des Parfumhauses Albert Fouquet verbringt eine tolle Nacht auf einer Party während seines Skiurlaubs in der 30er Jahren in Megève. In dieser Nacht lernt er eine wunderschöne Frau kennen und verbringt die restliche Nacht mit ihr. Aus Angst die Eindrücke dieser Nacht wieder zu vergessen kommt er auf eine supertolle Idee - Er konserviert das alles in einem Duft. Voilà Nuit de Megève im Jahre 2017 :-)
Das mag man jetzt glauben oder auch nicht, aber wenigstens tun die Damen und Herren von Eight & Bob was für Ihr Marketing...
Nuit de Megève startet entgegen der angegebenen Noten eigentlich gar nicht frisch. Vielleicht ein ganz kleines zitrisches Kribbeln aber dann kommt auch schon die erste dominierende Note zum Vorschein: Kaffee. Schöner starker herber schwarzer Kaffee. Darin ist ein Stückchen Zucker aufgelöst, aber nur eins. Die leichte Süße mildert das ganze ein wenig ab und ist sehr stimmig eingesetzt. Daneben gibt Iris dem Duft eine passende trockene Aura. Bevor die Süße langsam aber sicher versucht die Oberhand zu gewinnen und den Anschein von Muffigkeit entstehen lässt, fährt Vetiver kräftig dazwischen und erdet.
Bis dahin frägt man sich nämlich was denn das Ganze mit einem Chalet in den Französischen Alpen und Skifahren zu tun haben soll... Der Vetiver vermittelt hier den Eindruck von frischer Bergluft, der die Hütte ordentlich durchpustet. Dem geneigten Einkehrschwinger wird das bekannt sein ;-)
Moschus ist auch noch mit dabei und die Lufterfrischung ist perfekt!
Wäre ich ohne den Namen und die Vorgeschichte darauf gekommen? Bestimmt nicht...
Vielmehr hat mich Nuit de Megève sofort an Diors Vetiver erinnert. Die Kombination aus Kaffee und Vetiver ist also nicht neu. Aber Imitation ist ja bekanntlich die höchste Form der Bewunderung und als Duftzwillinge würde ich die beiden auch nicht bezeichnen.
Der Dior ist rauer, schroffer und wohl auch etwas natürlicher. Einen richtigen Verlauf nehme ich beim Dior nicht war, was ich aber mit Nichten schlecht finde.
Nuit de Megève ist für mich die gekonnt modernisierte Reformulierung von Diors Vetiver. Hätten diese den Duft heraus gebracht würden wir diskutieren ob das denn sein muss und ob mal wieder die Seele eines Klassikers auf dem Altar des Kommerzes geopfert worden ist. Schön dass wir das nicht müssen :-)
Wer also nach einem etwas freundlicheren und gefälligeren Kaffee-Vetiver-Duft sucht, kann getrost zu Albert Fouquet feuchten Skiurlaubstraum greifen.
Megève ist ein klassischer Nobelskiort in den Savoyer Alpen, besonder bekannt ist hier das 1921 von Baron Maurice de Rothschild eröffnete Luxushotel "Mont d’Arbois Palace Hotel", das bis heute eindrucksvoll das Ortsbild prägt (leider hat für das Quartier der schmale Studentengeldbeutel nicht ganz gereicht...)
Nun ist hinlänglich bekannt dass die Macher von "Eight & Bob" die ungekrönten Märchenonkelkönige im Parfumbuissines sind. Wir alle kennen die Story rund um JFK und die Entstehung des, sagen wir mal ambitioniert mittelmäßigen, "Original".
Um jetzt nicht den ganzen Werbetext wiederzugeben, nur kurz:
Der versnobte Gründer des Parfumhauses Albert Fouquet verbringt eine tolle Nacht auf einer Party während seines Skiurlaubs in der 30er Jahren in Megève. In dieser Nacht lernt er eine wunderschöne Frau kennen und verbringt die restliche Nacht mit ihr. Aus Angst die Eindrücke dieser Nacht wieder zu vergessen kommt er auf eine supertolle Idee - Er konserviert das alles in einem Duft. Voilà Nuit de Megève im Jahre 2017 :-)
Das mag man jetzt glauben oder auch nicht, aber wenigstens tun die Damen und Herren von Eight & Bob was für Ihr Marketing...
Nuit de Megève startet entgegen der angegebenen Noten eigentlich gar nicht frisch. Vielleicht ein ganz kleines zitrisches Kribbeln aber dann kommt auch schon die erste dominierende Note zum Vorschein: Kaffee. Schöner starker herber schwarzer Kaffee. Darin ist ein Stückchen Zucker aufgelöst, aber nur eins. Die leichte Süße mildert das ganze ein wenig ab und ist sehr stimmig eingesetzt. Daneben gibt Iris dem Duft eine passende trockene Aura. Bevor die Süße langsam aber sicher versucht die Oberhand zu gewinnen und den Anschein von Muffigkeit entstehen lässt, fährt Vetiver kräftig dazwischen und erdet.
Bis dahin frägt man sich nämlich was denn das Ganze mit einem Chalet in den Französischen Alpen und Skifahren zu tun haben soll... Der Vetiver vermittelt hier den Eindruck von frischer Bergluft, der die Hütte ordentlich durchpustet. Dem geneigten Einkehrschwinger wird das bekannt sein ;-)
Moschus ist auch noch mit dabei und die Lufterfrischung ist perfekt!
Wäre ich ohne den Namen und die Vorgeschichte darauf gekommen? Bestimmt nicht...
Vielmehr hat mich Nuit de Megève sofort an Diors Vetiver erinnert. Die Kombination aus Kaffee und Vetiver ist also nicht neu. Aber Imitation ist ja bekanntlich die höchste Form der Bewunderung und als Duftzwillinge würde ich die beiden auch nicht bezeichnen.
Der Dior ist rauer, schroffer und wohl auch etwas natürlicher. Einen richtigen Verlauf nehme ich beim Dior nicht war, was ich aber mit Nichten schlecht finde.
Nuit de Megève ist für mich die gekonnt modernisierte Reformulierung von Diors Vetiver. Hätten diese den Duft heraus gebracht würden wir diskutieren ob das denn sein muss und ob mal wieder die Seele eines Klassikers auf dem Altar des Kommerzes geopfert worden ist. Schön dass wir das nicht müssen :-)
Wer also nach einem etwas freundlicheren und gefälligeren Kaffee-Vetiver-Duft sucht, kann getrost zu Albert Fouquet feuchten Skiurlaubstraum greifen.
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