15.08.2017 - 15:18 Uhr
Meggi
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Meggi
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17
Vier genügt
Den Auftakt von Eight & Bobs gleichnamigem Stamm-Gebräu macht Veilchen, benziniges sogar. Erst danach wird es würzig, allerdings sofort irgendwie ausgebremst durch eine baumarkt-muffige Holz-Unterlage. Schade, denn das Gewürz kann was. Kardamom zeigt nämlich vor allem seine grüne Seite. Die hat es heute bloß leider arg schwer. Pfeffer (rosa hin oder her) und eine zitrische Spur entwickeln gemeinsam gar weihrauchnahe Qualitäten.
Sagte ich zum Holz „Unterlage“? Es hat außerdem „Überlage“-Potential, einige Minuten lang legt es sich wie eine staubig-trockene Schicht über das Geschehen. Sargdeckel zu oder was? Zum Glück gibt sich das und als Kern des Duftes entpuppt sich zunächst etwas, das sich am besten als „erbsig-grün“ beschreiben lässt. Keine Zuckererbsen-Schoten diesmal, eher halbwegs junge, normale Erbsen, nur hier und dort ist ein mehligeres Exemplar dazwischen. Moosig-schaumige Aspekte komplettieren einen in der Außenwirkung sicherlich völlig konventionellen Auftritt.
Besagtes Geerbse mischt sich in Ansätzen schon im Laufe des Vormittags, ausgiebiger dann ab der Mittagszeit seltsam mit cremig-balsamischen Aromen, unter denen Vanille und Sandel hervorzuheben sind. Das Holz übernimmt nun den belüftenden Part. Mit schwindender Aufmerksamkeit registriere ich zudem einen cremig-seifigen Einschlag.
Das ließe sich alles klassisch nennen mit seinem balsamischen Grün bzw. - in der zweiten Hälfte - seiner angegrünten Balsamik, die insgeheim, sozusagen als versteckter Hersteller-Witz (siehe Angaben), auf unreife Haselnüsse verweisen mag. Doch spätestens am Nachmittag nervt mich die penetrante Holznote dahinter. Direkt auf der Haut wittere ich zwar bis zum Abend Reste von markanterem Veilchen, die helfen mir im Kontext freilich kaum weiter.
Fazit: Vier gewinnt, das wissen wir. Aber vier kann auch genügen: Vier Tage lang habe ich den Duft getestet, immer auf williger Suche nach den Schönheiten, die er einigen anderen enthüllt. Vergeblich.
Ich bedanke mich bei Gerdi für die Probe.
Sagte ich zum Holz „Unterlage“? Es hat außerdem „Überlage“-Potential, einige Minuten lang legt es sich wie eine staubig-trockene Schicht über das Geschehen. Sargdeckel zu oder was? Zum Glück gibt sich das und als Kern des Duftes entpuppt sich zunächst etwas, das sich am besten als „erbsig-grün“ beschreiben lässt. Keine Zuckererbsen-Schoten diesmal, eher halbwegs junge, normale Erbsen, nur hier und dort ist ein mehligeres Exemplar dazwischen. Moosig-schaumige Aspekte komplettieren einen in der Außenwirkung sicherlich völlig konventionellen Auftritt.
Besagtes Geerbse mischt sich in Ansätzen schon im Laufe des Vormittags, ausgiebiger dann ab der Mittagszeit seltsam mit cremig-balsamischen Aromen, unter denen Vanille und Sandel hervorzuheben sind. Das Holz übernimmt nun den belüftenden Part. Mit schwindender Aufmerksamkeit registriere ich zudem einen cremig-seifigen Einschlag.
Das ließe sich alles klassisch nennen mit seinem balsamischen Grün bzw. - in der zweiten Hälfte - seiner angegrünten Balsamik, die insgeheim, sozusagen als versteckter Hersteller-Witz (siehe Angaben), auf unreife Haselnüsse verweisen mag. Doch spätestens am Nachmittag nervt mich die penetrante Holznote dahinter. Direkt auf der Haut wittere ich zwar bis zum Abend Reste von markanterem Veilchen, die helfen mir im Kontext freilich kaum weiter.
Fazit: Vier gewinnt, das wissen wir. Aber vier kann auch genügen: Vier Tage lang habe ich den Duft getestet, immer auf williger Suche nach den Schönheiten, die er einigen anderen enthüllt. Vergeblich.
Ich bedanke mich bei Gerdi für die Probe.
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