Mausebeer

Mausebeer

Rezensionen
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6 - 10 von 45
Mausebeer vor 8 Jahren 2 2
5
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Netter Alltagsduft für Herbst und Winter
In der ersten halben Stunde präsentiert sich dieser Duft als süsslich pudriger Sandelholzmoschus mit schöner Myrrhe und dezenten "brenzligen Noten" im Hintergrund. Gefällig, angenehm, sehr tragbar. Erinnert mich in dieser Phase an Aramis Calligraphy Saffron, wobei letzterer viel komplexer und spannender ist. Witzigerweise riecht Le Quatrième kein bißchen nach Honig, obwohl der in der Pyramide angegeben ist, der Aramis aber schon, obwohl da gar kein Honig drin sein soll.
Nach einer halben Stunde schwenken wir in Richtung Kakao und Tabak. Genauer gesagt denke ich an eine abgekühlte heisse Schokolade aus viel dunklem Kakao in einem trendigen Kaffeehaus und gemütlich weichen Pfeiffentabak. Immernoch pudrig das ganze und nicht sehr laut aber wahrnehmbar. So geht es insgesamt etwa 6-7 Stunden und dann ist weitgehend Schluss mit dem Duft.
Ich finde Le Quatrième angenehm, unisex und absolut tragbar, glaube aber kaum, dass er Fans dieser Richtung aus den Socken hauen wird. Schon gar nicht zu dem Preis. Es gibt hier einfach keine Überraschungen. Wer, übersättigt vom Mainstream, auf der Suche nach super spannenden neuen Nischendüften mit dem "gewissen Etwas" ist kann diesen hier getrost überspringen.
2 Antworten
Mausebeer vor 8 Jahren 6 1
7
Sillage
10
Haltbarkeit
9
Duft
Schenk mir keinen süßen Wein ein...
...aber eine full Size von Botrytis nehme ich gerne.
Schlaraffisch schöner WellnessQuittenHonig mit zum Thema passender Süße, der sich im Spannungsfeld (haha, da spannt nix) von warm ambriert und hellblütig cremig bewegt. Er wirkt anfangs etwas simpel ("Oh Honig. Guck mal an.") aber die Basis wird zu einem herrlich luxuriösen Pflegeduft in dem Honig, Obst und Blüten perfekt miteinander harmonieren. Die Frucht ist so schön mit dem Honig verwoben, dass man die beiden kaum trennen kann (oder will, oder sollte). Sicher ist das keine Duftoper die mit Komplexität beeindrucken möchte, eher eine mehr als 10 stündige (EDT!) Wellnessmassage für die Seele (und den süßen Zahn).
So man denn willens ist, ohne Ecken und Kanten auszukommen. Dieser Duft legt dem behaglichen Schnurren jedenfalls keine Stolpersteine in den Weg. Geht die Welt heute unter geht sie ohne Botrytis.
Zwei Sprüher reichen den ganzen Tag lang und er ist "da" aber nicht erschlagend. Das haben sie gut hingekriegt. Übermäßig teuer ist er auch nicht. Da kämpf' ich doch mit dem Bestellfinger wie Ash in Evil Dead mit seiner besessenen Hand. Mal sehen wer gewinnt.
1 Antwort
Mausebeer vor 8 Jahren 11 1
6
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Blumiges -Aqua-rell
Ich hab eine Weile gegrübelt was ich so speziell finde an Island Musk. Es liegt nicht nur daran, dass ich Gardenien mag. Im Statement nannte ich ihn wässrig und das ist wörtlich zu nehmen. Was kein Aquate je wirklich geschafft hat gelingt diesem Duft - er riecht tatsächlich nach frischem Wasser. Zitrönchen, Gardenie und ein Hauch Maiglöckchen planschen im kühlen Nass und performen ein paar hübsche Synchronschwimmfiguren bevor sie sich in ihre weichen Moschus-Strandtücher kuscheln. Keine Ahnung wie Jovan diesen Dufteindruck hingekriegt hat aber ich empfinde das als sehr erfrischend und belebend. Obwohl der Duft gar nicht als Erfrischer konzipiert ist, sondern immer total entspannt, zartblumig und am Ende moschusfluffig bleibt. Eine kleine Auszeit aus der Flasche für ein paar Euro. Ich denke da gibt's nichts zu meckern.
Bin mal gespannt wie die Sillage des Sprühurlaubs wirkt. Werden die Kollegen im Büro plötzlich auch ihre Badekappen aus den Aktentaschen holen während sich Hawaii-Muster auf den Anzügen zeigen?
1 Antwort
Mausebeer vor 8 Jahren 14 6
5
Sillage
4
Haltbarkeit
9
Duft
So ein hübscher Kerl. Aber treu ist der nicht.
Na toll, jetzt sitze ich hier alleine rum. Das Feuer ist aus und es wird langsam dunkel. Dabei ist es erst früher Nachmittag. Man soll sich eben nicht mit fremden Kerlen abgeben die man im Wald getroffen hat... Aber der Reihe nach.
Hab ihn bei einem Ausflug in die Wildnis kennengelernt. Was mir zuerst an ihm auffiel war sein frischer leichter Kiefernduft. Belebende, freundliche (nicht pieksende) Nadeln waren das. Ein einnadelndes, äh einladendes Intro. Wer würde da nicht näher heranrücken wollen?
Nach etwa einer halben Stunde gesellte sich etwas feines Holz dazu blieb aber nicht lange. Ich merkte schon - er ist etwas zurückhaltend. Hatte mich aber schon an der Angel. Mitunter glaubte ich unterschwellig eine schöne blumige Note wahrzunehmen und später wehte auch noch etwas Weihrauch herbei. Nach etwa einer Stunde verabschiedeten sich langsam die zitrischen Noten, allerdings nie so ganz. Ein wenig von ihrem Aroma (ohne Säure) blieb erhalten. Ich konnte deutlich sehen, wie sie noch hinter den Büschen hervorlugten um zu gucken, wie es mit uns weiterging.
Es gab weitere Facetten, die sich aber sehr im Hintergrund hielten und den Trapper nur hier und da etwas anders schattierten. Eine ganz dezente brenzlig-rauchige Note zum Beispiel, vom Lagerfeuer, an dem wir uns wärmten und ein Hauch von Gummi. Bei Gummi geb ich normalerweise Gummi und suche das Weite. Aber hier, in der Weite der Prairie, fügte es sich weich und warm ins Gesamtbild ein. Irgendwo, ganz weit unter allem anderem, streifte auch ein kleines wildes Tier durchs Unterholz. Aber es hielt sich scheu verborgen, zeigte sich nie so ganz. Denn "so einer" ist er nicht, der Trapper.
Ich fühl mich also sehr wohl, lächele vor mich hin, kümmere mich auch mal für eine Weile ums real life und denke mir schon, das wird was festes mit uns. Als ich mich dann wieder, in Hoffnung auf ein Küsschen, dem Trapper zuwende (meinem Handgelenk) - da ist der weg!?! Nach nur 3,5 Stunden?! Seine Aura hängt noch in der Luft ... dennoch (realistisch betrachtet) ist der Kerl verduftet.
Aber warte - da liegt 'ne Karte. Hat der mir doch tatsächlich aufgeschrieben wo ich ihn finden kann wenn ich mehr will. Na toll, ich wette auf der Rechnung für den Flakon bleib ich sitzen.
Und das wird nicht billig, denn für einen ganzen Tag mit Trapperboy müsste man schon 3x nachsprühen und dann reicht so ein Flachmann doch gerade mal für eine Sommeraffäre. Unter diesen Umständen muss ich mir gut überlegen ob ich uns eine Chance gebe.
Allerdings... ist er wirklich ein attraktiver und geschmeidiger Kerl...

Freetrapper ist ein leichter, ruhiger, sanfter und durchaus auch eleganter Wohlfühlduft der die Verbindung von warm und frisch, von beruhigend und belebend mühelos meistert. Von der Intensität her ist er leicht aber wahrnehmbar, ohne dass man drin baden müsste. Sillage ist körpernah. Aber er ist auf alle Fälle ein bißchen zu flüchtig für diese Preisklasse. Wenn Geld jedoch keine Rolle spielt ist dieser Duft ein sicherer Blindkauf für alle die diese Richtung mögen. Ich kann mir kaum vorstellen, dass er bei irgendjemandem Unbehagen auslöst.
Ich schätze es sehr wenn Noten nicht lautstark aus dem nichts mit der Tür ins Haus fallen oder flashmobmäßig auf die Duftbühne springen, denn ein gutes Parfum ist auch eine Frage von Textur, Timing und gekonnt verwischten Übergängen. Und das hat dieser Naturbursche richtig gut drauf.
Alles fließt sanft und harmonisch ineinander, keine Note dominiert oder unterdrückt die anderen.
Und ich muss immer wieder an einen anderen hübschen Burschen denken (mittlerweile auch verduftet). Die beiden sind keine Zwillinge, aber wer "Insense" von Givenchy liebt wird den Freetrapper nicht hassen.
6 Antworten
Mausebeer vor 8 Jahren 10 3
8
Flakon
4
Sillage
5
Haltbarkeit
7.5
Duft
Schöner Lightchouli für alle
Am Anfang rieche ich hier für eine ganze Weile nur krautig frischen Tabak mit Weihrauch. Eher auf der männlichen Seite und irgendwie "nischig". Sowas kann erstaunlicherweise frisch riechen. Aber langsam (sehr langsam) geht der Duft über in erdigen, dunkelschokoladigen Puder mit etwas Süße. Das gefällt mir sehr, wird dabei aber leider auch immer schwächer. Die Basis hält sich sehr hautnah und unaufdringlich dann für einige Stunden. Auf meinem Shirt bleibt Sumatra Patch in den ersten Phase bis zum nächsten Tag. Der schöne Schokopuder entwickelt sich da nicht. Ist wohl mehr eine intime Sache zwischen Duft und TrägerIn.
Apropos - unisex!
Zwar hatte ich mir mehr Performance von einem reinen Patchouliduft erhofft, bin aber nicht unglücklich mit dem Kauf. Und man kriegt ja auch einen barocken Flakon mit Bommel dazu und in der Box sind großzügigerweise auch noch Pröbchen vom Rosen- und Jasminduft aus der gleichen Reihe. (Von dem Werbekonzept können sich alle anderen Hersteller mal eine dicke Scheibe abschneiden!)
Ich werde ihn ganz sicher tragen und vor allem auch zum Layern einsetzen. Und hoffen, dass er bei wärmeren Temperaturen eventuell mehr Wumms entwickelt.
3 Antworten
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