Melissa1801

So eine feine Überraschung im Briefkasten, hab mich sehr über den kleinen Gewinn gefreut. Danke, Parfumo!
Ritterlich muss ich nun eine Lanze brechen für diese Königin im lila Seidengewand.
Queen of Silk eröffnet fruchtig und mit feinem Oud. Bei Oud bin ich eigentlich raus. Aber dieses kommt wirklich recht ladylike und elegant daher, definitiv gut tragbar und zahm. Mit der sanft-säuerlichen Fruchtigkeit der Passionsfrucht und der blumigen Magnolie und dem Osmanthus zusammen eine sehr gelungene Kombi, wie ich finde - und einige andere auch. Hab ihn bislang 3x getragen und immer Komplimente eingeheimst! Na gut, zumeist von meinem Mann, aber die zählen ja auch doppelt ;)
Aber auch die Bäckereifachverkäuferin und eine Freundin sprachen mich auf diesen "eleganten Duft" an.
Tuberose und Safran kriege ich Gott sei Dank nicht so mit, das sind nämlich für mich auch oft eher schwierige Noten. Weihrauch hält sich auch sehr im Hintergrund, kommt aber dezent durch, jedoch ohne Kirchenassoziation.
Dafür finde ich die Vanille und den Moschus in der Basis sehr gelungen, pudrig-fluffig lassen sie diese Puderprinzessin ausklingen.
Ich glaube, der Duft funktioniert für "junge" Prinzessinnen und reifere Königinnen gleichermaßen. Er umgibt frau mit einer elegant-erhabenen Aura - meinetwegen auch wie ein Seidenschal - ohne zu schwülstig oder altbacken daher zu kommen, wenngleich er schon eher klassisch anmutet. Würde ihn allerdings nicht unbedingt bei über 22 Grad bzw im Hochsommer tragen und habe relativ zurückhaltend gesprüht (2-3 mal).
Haltbarkeit war bei mir so um die 5 Stunden.
Ich finde, "Queen of Silk | Creed" ist schon ein sehr runder, gelungener Duft, bei mir darf und wird er einziehen.
Und dieser Flakon erst...himmlisch!

Arielle hatte aromatischen Seetangauflauf zu Mittag...ihr Leibgericht. Es verursacht bloß leider sehr unprinzessinnenhaften Mundgeruch. Die Meerjungfrau versucht den Geruch mit nem Hustenbonbon zu überdecken. Fabius schwimmt mit nem Räucherstäbchen hinterher.
Ursula kreiert einen bösartigen Meeresstrudel aus Baccarat Rouge Dupe, der Alge, Menthol und Zitrik wild und unkontrolliert umher wirbelt - so natürlich auch Arielle und ihren kleinen Fischfreund.
Sebastian krebst aufgeregt herbei - mit einem weißblütigen Blumenstrauß in der Schere und versucht, die Meereshexe so zu besänftigen.
Das funktioniert ganz kurz...sie ist abgelenkt und geschmeichelt - und Arielle und Fabius gelingt die Flucht!
Sie schnappen sich die Krabbe und hauen ab. Entkommen der verärgerten Ursula und den Höllen-Moränen nur knapp...die Gute hat nun festgestellt, dass es sich nur um Kunstblumen handelt.
Den Geruch von Baccarat Rouge werden sie allerdings nie wieder los werden... dafür sind sie aber mit dem Leben davon gekommen. Und hey, BR wird nun immerhin den Geruch von Seetangauflauf überdecken.
Ein Happy End für die Disneyhelden, nicht so für den Duft von Paulina Schar. Kind intentions had good intentions. Aber gut gemeint ist nicht gut gemacht.

Ich verstehe nicht, wie man ein BR Dupe raus bringen kann, also als Parfum Youtuberin. Dachte sie, das merkt keiner?
Die Algennote und die nicht gelistete Mentholnote, die ich kriege, machen es leider gar nicht besser...
Ich finde den Duft ab der Herznote dann ganz okay, aber viel zu nah dran am "Baccarat Rouge 540 (Eau de Parfum) | Maison Francis Kurkdjian".
Ich bin gar nicht gegen Celebrity oder Influencer Düfte. Das ist nur halt kein gelungener Duft.

Sengende Hitze, Olivenplantagen, trockene Böden, vertrocknetes Gras, schon fast Heu - die zweite Runde im mediterranen Spätsommer, unsüße Pistazie. Er transportiert sein Szenario perfekt! Ob man so riechen möchte, ist eine andere Frage.
Aber dennoch...ich kann nicht aufhören, an meinem Handgelenk zu riechen.
Der Duft katapultiert mich zurück auf den Jakobsweg. September in Spanien.
Ich bin zum ersten Mal nicht als eine der Letzten aus der Pilgerherberge los getrottet, sondern bereits gegen 5 Uhr Uhr gestartet. Heute steht eine recht gefürchtete Etappe an...durch die Meseta. Keine Möglichkeit im Schatten zu rasten, keine Cafés(/"Bars" sagt man dort) unterwegs...Meseta kommt von Mesa - spanisch für Tisch. Der Begriff beschreibt die platte und karge Landschaft in diesem Streckenabschnitt. Es wird dort sehr heiß, also lieber früh los. Mich erwarten 25 km Wanderschaft. Dort angekommen, gefällt mir der Ort nicht und ich habe noch Energie. Also weiter gehen...!? An diesem Tag laufe ich zum ersten und einzigen Mal auf meinem Camino über 50km. Ich bin im Flow. Es ist trocken, staubig, heiß, die Landschaft karg, die Sonne brennt, ich setze einen Fuß vor den anderen, ich rede wenig, bin fokussiert und ganz bei mir. Buen Camino hier, buen Camino da (Grußformel "Guter Weg")...viel Ruhe.
Ruhige Landschaft, ruhiger Geist, sommerliche Schwere um mich herum, in mir.
Ich rieche "Un Jardin à Cythère | Hermès" und bin wieder dort, an diesem Tag. Nicht in Griechenland, sondern auf dem Jakobsweg. Ob es dort Olivenholz und Pistazien gibt, weiß ich nicht. Aber dieses getrocknete Gras mit getrockneten Kräutern (Kamille?) und diese leicht sonnige Note (ja, wie riecht Sonne?)...ein sehr interessanter Duft, aber auch speziell. Trocken und steppig. Würde vom Blindkauf abraten - aber ist ja auch nicht nötig, gibt es ja überall zu testen.
Das Opening hat was stechend zitrisches - nur ganz kurz - und ich dachte erst direkt "oh nee"...aber wenn dies verflogen ist, bleibt das getrocknete Gras und das knorrige Holz. Erst im Drydown kommen Pistazie und diese sonnige Note dazu und das Gras zerfällt zu süßlichem Staub. Nach 3 Stunden wird der Duft sehr hautnah, typisch für die Gärten dieser Serie.
Beste H/S unter den Jardins!
Ein ganz besonderer Sommerduft, der mich auf eine ganz besondere Duftreise (und Zeitreise) mitgenommen hat.
Ob er einziehen darf, weiß ich allerdings noch nicht... Eindeutige Testempfehlung aber auf jeden Fall!
Buen viaje, gute Reise.

Ich laufe von meiner Ferienwohnung im Osten Sardiniens zum Meer. Auf dem kurzen Weg dorthin blüht Jasmin...in jedem Garten. Überall Jasminblüten. Ich muss achtsam gehen, denn der Bürgersteig ist uneben gepflastert. Die Bewohner scheinen noch zu schlafen, dabei ist es schon 8 Uhr an diesem Samstagmorgen. Es ist schon warm, aber noch angenehm. Heute wird es wieder heiß werden.
Der Duft von Jasmin und der ein oder anderen weißen Blüte begleitet mich kühl und gänzlich ohne Schwülstigkeit bis ich Sand unter meinen Füßen spüre und eine laue Brise mich erfrischt. Mir den Geruch von salziger Meeresfrische entgegenweht. Jener Frische, die nur kristallklares, karibisch anmutendes, türkisblaues Wasser verströmt.
Hier möchte ich einen Moment verweilen und setze mich in den bereits warmen weißen Pudersand. Mein Blick schweift über Gräser und Felsen. Noch ist Frühsommer und alles blüht und ein weiterer Windhauch lässt mich minimal frösteln. Dennoch muss ich lächeln, da ist wieder der Jasmin. Diesen Geruch werde ich wohl auf ewig mit Sardinien verbinden.
Ich atme ein und seufzend wieder aus, schließe entspannt die Augen, lausche den Wellen und fühle mich leicht und frei. Zu schnell ging dieser Urlaub vorüber, aber ich genieße diesen Augenblick. La dolce far niente. Das süße Nichtstun.

Ich hab letztes Jahr eine Abfüllung von diesem Duft erworben und war mir sicher, der MUSS mir gefallen. Angefixt durch eine Youtuberin, die Duftnoten, die Rezensionen.
Puh, tat er nicht! Er war mir viel zu ledrig!

Nun wollte ich ihn aussortieren und hab ihn nochmal eben aufgesprüht.
Und wow: ein sehr intensives Opening, die Zitrik kommt gar nicht so spritzig durch, sondern schon eher freundlich-pfeffriges helles Leder.
Als das erstmal verflogen ist, wird er immer cremiger ohne pudrig zu werden.
Es bleibt eine ungefährliche Würze, eine cremig-leichte Ledrigkeit und irgendwie kommt mir immer wieder die Assoziation "freundlich". Ein sonniges Gemüt, dieser BDK!
Ich glaube, letztes Jahr war mir der Duft noch zu nischig und erwachsen.
Fairerweise muss ich sagen, dass nun eine Schwangerschaft dazwischen lag und ich allgemein nun auch andere, unsüßere Düfte als vorher mag und meine bisherige Sammlung daher leider fast komplett auflösen muss.
Wie ich diesen Einsteiger Nischenduft nicht mögen konnte, ist mir nun ein Rätsel!
Edel, fein, freundlich, cremig, hell, eher süßlich als süß, unisex, frühlingshaft, attraktiv. Man fühlt sich angezogen und aufgehübscht. Und die Ledernote ist wirklich cremefarbenes samtiges Wildleder, kein schwarzes Leder.
Er klingt vanillig sauber und minimal holzig aus.

H/S ist solide. Der Duft hält sich bei mir 6 Stunden.
Flakon ist sehr schön, finde ich. Mit Magnetdeckelchen hat man mich ja schon.

Ja wow! Chicer Gute-Laune-Duft ohne fruchtige Süße.