Melvin710

Den Turathi trage ich jetzt seit einiger Zeit immer mal wieder und bin jedes Mal aufs neue positiv überrascht. Je nach Händler bekommt man den Duft für 20€ bis 30€, wobei der Preis mehr als nur fair ist. Die Qualität des Duftes ist für diese Preiskategorie unschlagbar. Wie bei den günstigen Parfums aus dem arabischen Raum üblich kommt der Flakon in einer sehr schönen massiven Pappschachtel. Beim Auspacken bekommt man also schon einiges geboten.

Die Kopfnote aus Mandarine und Bergamotte sind einfach wunderbar. Kein bisschen alkoholisch, sehr intensiv und vor allem natürlich. Ob die Inhaltsstoffe wirklich natürlich oder doch synthetisch sind, kann ich nicht beurteilen, aber für mich sind die zitrischen Noten in diesem Duft auf derselben Stufe wie im "Imagination | Louis Vuitton"
Nach der Kopfnote bekommt der Duft eine leichte süße und wird durch holzige und würzige Noten abgerundet.

Haltbarkeit und Sillage können sich ebenfalls sehen lassen. 6 Stunden mit ordentlicher Sillage sind absolut kein Problem. Wer einen guten Sommerduft sucht und nicht viel Geld ausgeben möchte, der macht mit dem Turathi Blue absolut nichts falsch. Bei diesem Preis kann ich einen blindkauf empfehlen, vorrausgesetzt man mag zitrische Düfte.

Bei meinem letzten Besuch im LV Store konnte ich den City of Stars endlich testen und ließ mir eine Probe mitgeben. Los Angeles und der damit verbundene Vibe ist eigentlich genau mein Ding. City of Stars hatte mich daher schon lange im Visier, konnte meinen Geschmack aber leider nicht treffen und hat weit verfehlt. Jetzt im Nachhinein kann ich gar nicht mehr sagen, was ich mir eigentlich vorgestellt habe, außer den perfekten Sommerduft eben. Für mich persönlich hat dieser Duft aber auf gar keinen Fall den Sommercharakter, den ich mir vorstelle.

Für mich riecht der Duft ziemlich linear, was aber auch einfach an meiner Abneigung liegen kann. Am Anfang finde ich den City of Stars noch gar nicht so schlimm. Wie von Louis Vuitton gewohnt, begrüßen einen Rohstoffe von höchster Qualität. Sehr schöne und hochwertige Zitrusnoten zeigen sich in den ersten 5 Minuten des Openings, während für mich eine süße Blutorange im Vordergrund ist. Zitrone und Bergamotte halten sich eher bedeckt und sind nicht dominant.
Ist das Opening geschafft, beginnt für mich der Horror. Sandelholz, Moschus und Tiare. Anders ausgedrückt: Pudrig, cremig und süßlich floral. Nur in Extrem.
Diese Kombination möchte ich bei 30 Grad im Schatten wirklich nicht riechen, dafür ist der Duft mir viel zu süß. Ja, die Zitrusnoten sind weiterhin vorhanden, werden aber von der Pudrigkeit extrem dominiert und sind nur noch hautnah.
Ab hier passiert eigentlich nicht mehrs. Der Duft bleibt bis zum bitteren Ende einfach nur pudrig, cremig und floral.

Für mich ist der City of Stars leider eine riesige Enttäuschung. Der Flakon und das Gefühl, welches der Duft optisch ausstrahlt, deckt sich enttäuschenderweise nicht mit dem Inhalt. Ich würde ihn auch niemals als Unisex verkaufen. Für mich ein 100%iger Frauenduft und als Mann eher ungeeignet. Haltbarkeit und Sillage sind eher durchschnittlich.

Auf der Suche nach einem Duft für den Sommer ist der Imagination aktuell wohl die erste Wahl. Die Bewertungen des Imagination versprechen großes und dementsprechend war meine Vorfreude diesen Duft zu testen enorm. Ich kann schonmal vorwegnehmen: Ich empfinde die Bewertung gerechtfertigt. Auch für mich ist der Imagination aktuell einer der besten Düfte, die man sich zulegen kann. Er riecht nicht außergewöhnlich, macht aber in der zitrisch-frischen Kategorie alles richtig. Er ist qualitativ extrem hochwertig, hat einen netten und überraschenden twist und wird den meisten Nasen gefallen.

Der Duft startet in der Kopfnote unglaublich frisch und zitrisch. Die verwendeten Rohstoffe sind dabei so hochwertig und fein, dass man meinen könnte, man hätte eine frisch aufgeschnittene Zitrone vor sich. Mich haut das Opening jedes Mal aufs neue um und ich könnte stundenlang von der fantastischen Qualität der Zitrusnoten schwärmen. Sobald die erste Wucht von Zitrone abflacht, gesellt sich der Tee dazu und verschwindet auch nicht mehr. Die Balance aus Zitrone und herben Tee ist nahezu perfekt. Im späteren Verlauf in Richtung drydown kommen überraschend noch holzige sowie florale Noten dazu, welche sich aber sehr bedeckt im Hintergrund halten, für mich persönlich diesen Duft aber abrunden und ihn zu dem machen was er ist.

Die Haltbarkeit kann sich für einen zitrisch-frischen Duft definitiv sehen lassen. Bei mir hält er locker über 10 Stunden und auf der Kleidung bis zu 2 Tage. Die Sillage allerdings flacht sehr schnell ab, wodurch er nach 5–6 Stunden nur noch hautnah ist.
Optisch macht der Duft auch einiges her. Der Flakon ist LV typisch und hat eine richtig schöne hellblaue Farbe.
Als Fazit kann ich ziehen, dass Imagination derzeit der beste Duft aus dem Hause Louis Vuitton ist, welcher sich perfekt für den Sommer eignet. Meiner Meinung nach kann man ihn durchaus auch an kälteren Tagen, sowie im Winter tragen. Der Imagination darf auf gar keinen Fall in einer gut ausgestatteten Sammlung fehlen!

Seit ich bei Parfumo aktiv bin, ist der Baccarat Rouge 540 ein Duft, den ich ständig im Forum sehe und er deshalb schon lange auf meiner Bucket List steht, vor allem weil ich starke Düfte am liebsten hab. Doch der BR spaltet die Gesellschaft. Viele Leute hypen ihn, andere wiederum hassen ihn und bekommen von der Intensität Kopfschmerzen und nehmen ihn als medizinisch wahr.

Ich persönlich mag diesen Duft sehr. Wie viele andere schon schrieben, assoziiere ich ihn ebenfalls mit Zuckerwatte und Erdbeeren. Die Erdbeeren kann ich sogar noch konkreter beschreiben, denn für mich riecht es 1:1 so wie die Riesen Erdbeeren von Haribo schmecken. Kindheit pur.
Mit dabei sind noch Mandelnoten und eine holzige Wärme. Außerdem ist der Duft leicht blumig, was aber nicht dauerhaft präsent ist, sondern ab und an zur Geltung kommt.

Alleine vom Duft ist Baccarat Rouge 540 eines der besten Parfums, die ich bisher gerochen habe. Er löst in mir ein wohltuendes Gefühl aus und das alleine ist für mich Grund genug diesen Duft zu tragen. Er hat aber noch ein Ass im Ärmel, denn er hat eine unfassbare Performance.

An einem Samstagabend sprühte ich einmal aufs Handgelenk und einmal auf den Hals und ging anschließend auf eine Geburtstagsfeier. Zwischen Rauchern, Alkohol und Schweiß wurde das Parfum ziemlich auf die Probe gestellt, hat die Bezeichnung Beastmode aber mehr als verdient. Den kompletten Sonntag danach nahm ich diesen Duft immer wieder wahr. Ständig stieg er mir in die Nase und roch dabei genauso wie in der ersten Stunde. Er wurde Teil meines Körpers und umschwärmte mich, ist dabei aber nicht erdrückend. Über 20 Stunden hat mich dieser Duft begleitet, bis er nach dem Duschen verschwand. Eine Erfahrung, die ich bisher noch nicht gemacht habe, was ein krasses Parfum!

So oder so ähnlich lief vor einigen Tagen der Kauf dieses Parfüms bei mir ab, als ein Kollege mir vom Sale bei Lattafa erzählte und das Eternal Oud zeigte. Der Duft war mir in diesem Moment vollkommen egal, der Flakon hatte mich in seinen Bann gezogen. Er erinnert mich definitiv an die Portraits Reihe von Penhaligon's, jedoch ziert kein Tier die Kappe des Eternal Oud, sondern ein alter Agarbaum. Der Flakon ist für mich eine 10/10. Nicht nur die Optik, sondern auch die Haptik ist unglaublich hochwertig und alleine fürs Regal musste ich diesen Duft kaufen.
Die Kuppel hat die Lieferung leider nicht unbeschadet überlebt, sehr ärgerlich.

Doch wie riecht der Duft?

Die erste Minute riecht stark alkoholisch, gepaart mit einer leichten Fruchtigkeit. Bisher habe ich noch nie ein Parfum mit Pflaume gehabt, daher gehe ich davon aus, dass die Mischung aus dem Alkohol und Frucht die Pflaume darstellen soll. Grapefruitnoten lassen sich am Anfang für wenige Sekunden blicken, verschwinden dann aber vollständig.

Ist der Alkohol verflogen, zeigt der Eternal Oud sein wahres Ich. Er wird angenehm süß, cremig und harzig, behält im Hintergrund aber eine leichte Fruchtigkeit bei. Heliotrop und Amber haben hierbei ganz klar die Hauptrolle. Man riecht eine intensive Vanille, ganz leicht Mandel und warme Gewürze. Desto länger ich an diesem Duft rieche, umso mehr rieche ich weit entfernt im Hintergrund Schokolade. Im Drydown verschwindet nur die vermutete Pflaume, ansonsten bleibt der Duft süß und harzig.

Wer sich jetzt die Duftpyramide anschaut, wird feststellen, dass ich noch kein Wort übers vermeintliche Oud verloren habe. Obwohl der Flakon mit Agarbäumen, aus denen Oud gewonnen wird, geschmückt ist und der Duft den Namen Eternal Oud trägt, ist hier maximal die Suche nach dem Oud eternal.

Die Haltbarkeit und Sillage sind auf keinen Fall schlecht, allerdings finde ich die Bewertungen etwas zu hoch angesetzt. Ihr werdet mit diesem Parfum auf keinen Fall jemanden belästigen und erst recht keinen Raum füllen, man wird euch aber wahrnehmen können.