MickeyRourke

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MickeyRourke vor 4 Monaten 2
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Flakon
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Duft
Verdammt, woher kenne ich das nur...
Es gibt ja so Tage, an denen man von der Neugierde getrieben, recherchiert und mal wieder was neues ausprobieren will. Und so kam ich auf Layton Exclusif. Schnell hatte ich dann auch die Abfüllung im Briefkasten und die ersten zwei Sprüher auf der Hand. Allerdings spare ich mir hier die Beschreibung des Duftverlaufs. Stattdessen gehe ich mal auf folgendes ein.

Ab dem Moment, in dem ich mir Layton Exclusif auf die Hand gesprüht habe, verfolgte mich der Gedanke "woher kennst Du das bloß". Ich konnte mir eine ganze Weile keinen Reim drauf machen, habe recherchiert, Bestandteile verglichen, aber nichts brachte mich so recht weiter. Bis es dann irgendwann "Klick" machte.

Und was soll ich sagen, Layton duftet im ersten Moment und auch noch eine Weile danach wie Swiss Arabian Shawq gelayert mit Al Haramain L'Aventure. Ich habe mir jeweils einen Sprüher von beiden auf die andere Hand gemacht, und die Ähnlichkeit lässt sich nicht abstreiten.

Die Unterschiede liegen in der süßen Ananas vom Shawq und etwas mehr grün-zitrische Frische von L'Aventure. Die Ananas ist im Vergleich zum Apfel des Layton süßer, aufdringlicher, aber das ändert irgendwie erstmal nichts an der Ähnlichkeit. Die zwei gelayerten Düfte wirken jedoch etwas grobschlächtiger, aufdringlicher und behalten bis zum Ende hin einen eher zitrisch, frisch-fruchtigen, orientalischen Touch. Layton ist hier deutlich differenzierter und verwandelt sich über Rose, Oud und Zimt im weiteren Verlauf in eine schöne holzig, würzige Süße.

Alles in allem ist Layton Exclusif schon ein schöner Duft. Aber aufgrund der Ähnlichkeit meiner gelayerten Düfte, werde ich ihn mir wohl nicht zusätzlich kaufen. Probiert es mal aus mit zwei kleinen Abfüllungen von Shawq und L'Aventure. Die Ähnlichkeit ist zu Beginn aus meiner Sicht nicht zu leugnen. Und wem die zwei gelayerten Düfte gefallen, der braucht längst nicht so tief in die Tasche greifen.
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MickeyRourke vor 7 Monaten 14 3
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Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
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Duft
For Her Forever und das fehlende Ende
Die Damen- und Herrenduftlinien von Narciso Rodriguez begleiten mich nun schon seit vielen Jahren. Auch, wenn die mich prägendsten Düfte von Narciso nicht mehr erhältlich sind, kann ich mir ihren Duft mit geschlossenen Augen aus dem Gedächtnis abrufen, und mit den Erinnerungen kommen auch die dazugehörigen Gefühle hoch. So geht es uns letztendlich allen mit unseren Düften und Erinnerungen, oder? So muss ich bei der „Narciso For Her“- Reihe auch nicht lange überlegen, womit ich das alles verbinde. Es gab mal eine Zeit, da sprühte mir meine damalige Freundin vor meinen Motorradtouren rituell „For Her Musc Collection“ auf mein Halstuch, damit ich auch möglichst wieder heile zu ihr zurückkomme. Ja, dieses Parfum verbinde ich ausschließlich mit dieser Zeit und dieser Frau. Es ist nach wie vor das Beste von Narciso. Aber nun gibt es da auch noch „For Her Forever“.

Zweifelsohne hat es Narciso mit der Anzahl an Varianten dieses Duftes etwas übertrieben und manchmal war das Ergebnis auch nicht so berauschend. Am Ende wundert mich das nicht, denn an vergangene Zeiten anzuknüpfen und gleichzeitig etwas Neues zu erschaffen, ist schwer. Irgendwie hat Sonia Constant aber genau das mit diesem geheimnisvollen, cremigen, von lieblich blumigen, weißen Blüten getragenen Moschus geschafft. Narciso bedeutet 2023 tatsächlich wieder Emotionen für mich, und da der Duft auch erst seit diesem Jahr auf dem Markt ist, kann sich diese Rezension, außer auf den Duft, auch nur auf ziemlich aktuelle Emotionen beziehen. Dabei stand kurzfristig die Frage im Raum, ob es nicht besser wäre, es sachlicher und nüchterner anzugehen. Nun, ich habe es versucht - und alles wieder gelöscht.
Mir bleibt am Ende nichts Anderes übrig, als diesen Duft mit all den Emotionen zu beschreiben, mit allem was an Eindrücken und Gedanken gerade dazu gehört. Anderenfalls wäre diese Rezension nur ein dummer Versuch der Verdrängung und entspräche nicht mal zu einem Bruchteil dem, was man die ganze Wahrheit nennen würde.

Und was ist nun die ganze Wahrheit? Die Wahrheit ist, For Her Forever, das sind glückliche Momente, in denen man das „Wir“ spürt, in denen Du mit jedem Meter und jeder Minute, die man zusammen zurücklegt, diese intensive Verbindung spürst, in denen Du Worte und Gefühle ausdrücken kannst, ohne zu sprechen, allein mit Berührungen und Blicken alles sagen kannst. Forever bedeutet für mich Sehnsucht, Sinnlichkeit, Erotik, Leidenschaft und - vor allem anderen - eine intensiv empfundene Liebe zu jenem Menschen, um den es hier letztlich auch geht. Eine Liebe, die mich in einem Moment das Glück wie ein verknallter Teenie fühlen lässt und im anderen Moment wie ein Erwachsener erkennen lässt, wie ernst es eigentlich um alles bestellt ist - nämlich, dass Du Dir eine Zukunft ohne all das und diesen Menschen (scheiße nochmal) forever nicht vorstellen kannst und willst.

Doch die Zukunft scheint gerade alles andere als sicher. Klarheit und Entschlossenheit tauschen immer wieder die Seiten mit Unsicherheit, Zweifel und Herzenskummer. Die aktuelle Realität blockiert erst mal vieles, was man noch vor kurzem zu den glücklichsten Momenten im Leben gezählt hat. Und wo bleibt das nun alles? Auf ewig konserviert in einem Flakon?
Nein, inmitten dieser Realität gibt es immer noch diesen Duft, stellvertretend für alles, was vor kurzem war, was gerade ist und was sein wird. Kannst Du ihn riechen, kannst Du es fühlen? Er kämpft mit Dir und für Dich um Deine Zukunft. Er zeigt Dir, dass es auch eine andere Realität geben kann als die jetzige. Er zeigt Dir, dass hinter schweren Entscheidungen, die mit Verlusten und großen Kraftanstrengungen verbunden wären, dennoch eine schöne Zukunft wartet.

Ja, es ist gerade nicht leicht, aber so leicht gebe ich mich auch nicht geschlagen. Schließlich heißt es gerade „Für sie für immer“. Und außerdem schrieb mal ein Mann: „Am Ende wird alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende!“.
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MickeyRourke vor 1 Jahr 5 1
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Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
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Duft
So, wie Sculpture und Le Male zwölf Jahre früher hätten sein sollen...
Da ist sie, die kalte Jahreszeit. Und so hat mich denn auch die Frage, was es wohl passendes zum Winter gibt, dazu gebracht schon wieder eine Abfüllung zu testen. Man hat ja sonst nichts zu tun. Ich möchte nicht von Sucht sprechen, doch hab ich mir vor kurzem erst Sauvage Exlixir zugelegt. Dieses Forum kann echt zum finanziellen Problem werden, wenn man nicht aufpasst. Und ihr werdet lachen, als ich die Abfüllung von Reflection Man nun testete, hatte ich vom Flakon-Preis noch keine Ahnung.

Ich fange mal folgendermaßen an, da es zuvor schon häufig erwähnt wurde. Eine Ähnlichkeit zu Sculpture und Le Male lässt sich nicht gänzlich von der Hand weisen. Aber letztendlich tun sich doch Welten auf. Was bei Sculpture und Le Male (die ich mal hatte) in längst vergangenen Zeiten wie eine penetrante, süße Suppe auf mich wirkte, mutet bei Reflection Man vergleichsweise wie eine zeitlose, blumig-süße wundervolle Offenbarung an. So wie Sculpture und Le Male zwölf Jahre früher hätten sein sollen.

Fans von nicht so süßen Düften dürften diese Hinweise erstmal keine große Hilfe sein. Darüber hinaus hat Reflection Man eine ziemlich starke Sillage und Haltbarkeit, was jenen Personenkreis vermutlich zusätzlich abschrecken könnte. Doch wenn ihr mal etwas Süßes ausprobieren wollt, rate ich euch neben Tom Ford Noir Extreme auch zu Amouage Reflection Man. Beide haben eine für sich wundervolle Süße, die man am liebesten essen würde (kennt ihr das?) und die man als Parfüm Liebhaber oder auch -Liebhaberin einfach mal getragen haben sollte.

Aber nun endlich zum Duftverlauf. Die von anderen Autoren genannte Frische ist keinesfalls mit zitrusfrischen Noten vergleichbar und macht sich nach würzigem Pfeffer, Rosmarin sowie einer Prise Neroli schnell auf den Weg ins blumige. Jasmin und Ylang Ylang werden von Iris da schon gekonnt untermalt. Die Basis lässt auch nicht allzu lange auf sich warten und spätestens da hat man auch jene Assoziationen, die einen ein wenig an Sculpture und Le Male erinnern, nur um Längen ausgewogener und erwachsener. Die würzige "Frische" verschwindet nie ganz und bleibt recht lange und passend unauffällig hinter der süßen Floralität bestehen. Zudem wird es noch etwas holzig bis es dann auch ins süß-pudrige übergeht.

Obwohl ich von diesem Duft sehr angetan bin, der deutlich über eine niveauvolle, edle und erwachsene Version von Sculpture und Le Male hinaus geht, neige ich aktuell nicht dazu, mir einen Flakon zuzulegen. Das liegt auch daran, dass mich seine femininen Züge trotz des tollen Zusammenspiels der Duftnoten etwas abschrecken. Wer kennt das nicht, den hammermäßigen Damenduft, der einen umhaut, den man als Mann aber selbst nicht tragen würde. Insofern ist er, ähnlich wie Tom Ford Noir Extreme ein Duft, den auch Damen tragen können. Ich habe jedenfalls an einem Tag gleich mehrere Damen sagen gehört, dass ich verdammt toll rieche und ob das ein reiner Herrenduft sei.

Und dann wären da noch die kleinen Sümmchen von 200 Euronen für 50ml bzw. 270 für 100ml, die letztendlich dagegen sprechen, einen Duft zu kaufen, den man sich aktuell auf der Haut einer Frau besser vorstellen kann als an sich selbst. Diese Frau würde ich aber definitiv anbeten.

Noch habe ich ein paar ml Abfüllung, die ich die Tage weiter nutzen werde und wer weiß, vielleicht ringe ich mich dann mit Hilfe der ein oder anderen weihnachtlichen Finanzspritze doch noch dazu durch, mir dieses leckere, süße Wunderwerk im Flakon zuzulegen.
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MickeyRourke vor 1 Jahr 4
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Sillage
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Haltbarkeit
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Duft
Dior Sauvage Elexir oder doch besser Dior Wild Thing?
Als ich Johnny Depp vor kurzem im Clip zu Sauvage Elexir die Melodie von "Wild Thing" schreddern sah, fragte ich mich, ob das wirklich nötig war noch ein Sauvage rauszuhauen, irgendwann sollte es doch auch mal gut sein. Aber letztendlich war ich als Besitzer von Sauvage Parfum doch zu neugierig und besorgte mir eine Abfüllung.

Das Elexir hat nur noch wenig mit seinen Vorgängern gemeinsam, soviel sei gesagt. Und wie so oft scheiden sich die Geister an einem Mainstream Duft, der gar nicht mal so maintream zu sein scheint. Ich würde sogar behaupten, dass derselbe Duft, käme er aus dem Nischensegment, noch mehr Anhänger hätte. Mich hat die Abfüllung jedenfalls begeistert und nun steht auch der 100ml Flakon in meinem Schrank. Nun aber zum Duft.

Die Kurzbeschreibung "würzig-holzig" oben auf Parfumo geht schon mal stark am Kern vorbei und führt mehr in die Irre, als dass sie hilft.

Bei Dior ließt man "... Duft, in dem die emblematische Frische von Sauvage in einem würzigen Kern, einer maßgeschneiderten Lavendelessenz und einer Mischung aus likörigen Holznoten schwelgt, wodurch eine kraftvolle, markante und fesselnde Sillage entsteht."

Mit Frische, Würze, likörigen Holznoten, Lavendel und Markanz liegt Dior in der Beschreibung schon mal näher dran. Mir selbst schießt zu Beginn eine frische, leicht herbe Wolke aus Grapefruit und Kardamom in die Nase, die nach einer Weile durch eine leicht rauchige, feine Lakritznote ergänzt wird. Von Zimt und Muskat nehme ich nicht wirklich etwas wahr, aber ich vermute, dass es jene Würze ist, die da noch im Hintergrund agiert. Die Lakritze zieht sich langsam etwas zurück und neben dezentem Lavendel kommt eine leicht holzige, cremig-süße Note zum Vorschein. Mit Ambroxan, Vetiver und Patchouli entsteht so ein wirklich toller, gleichzeitig frisch-cremiger und süßlich-holziger sowie leicht waldiger Duft, den ich nicht mehr missen will.

Was mir besonders aufgefallen ist:
Sauvage Elixir duftet auf Textilien frischer und sauberer als auf der Haut. Klar, viele Düfte riechen auf der Haut anders als auf dem Hemd, aber bei Elixir ist mir das doch sehr deutlich aufgefallen. Auf der Haut ist es eher süßlicher, würziger, holziger, was für mich Möglichkeiten zum experimentieren bietet.

Elexir hat auch eine auffällig gute Haltbarkeit und Sillage. Am Ende bekommt man einen ganz neuen tollen (Sauvage) Duft, der aber so gar nicht den Eindruck eines Mainstream Duftes macht.
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MickeyRourke vor 2 Jahren 35 8
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Flakon
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Sillage
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Haltbarkeit
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Duft
Räumt doch einfach mal den Keller auf...
Vor vielen Jahren sammelte ich Parfüms zwar nicht wie andere Briefmarken, aber ich langte hin, wo ich konnte. Und auch wenn das nicht gleich in die Hunderte DM ging, war das damals durchaus eine finanziell heikle Angelegenheit für einen jungen Mann wie mich. Bei jedem Duft, den ich interessant fand, musste ich wissen welcher das war und machte mich auf in die nächste Parfümerie. Nicht selten wurde der dann auch gekauft. Meine geliebte Großmutter, Gott habe sie selig, wusste immer schon, was mir gefällt und steckte mir immer wieder Scheinchen zu, was meinen Eltern nicht so wirklich gefiel, und dann hieß es immer "hier, steck schnell weg und kauf Dir ein schönes Parfüm davon". Ich war das einzige Enkelkind und Finanzspritzen waren nur eine ihrer Zuwendungen. Und während ich das so schreibe, wird mir mal wieder bewusst, wie sehr ich sie vermisse, seit sie vor einem Jahr gegangen ist.

Nun war ich vor kurzem im Keller, weil ich den vor einem Jahr eigentlich schon aufräumen und aussortieren wollte. Aber dafür hatte ich letztes Jahr einfach keinen Kopf. Nicht nur wegen meiner Großmutter, auch wegen diesem ganzen Corona Chaos, dem Homeoffice, was man anfangs noch cool fand, aber heute einfach nur noch nervt, weil man die ganze Zeit in seiner Bude hockt und sich über jeden Videocall freut als wäre man Will Smith im Endzeit-Movie "I am legend". Von Zombieseuchen und - Apokalypsen auf dem Bildschirm habe ich mittlerweile die Nase voll, genauso wie von Corona. Nur von Düften bekomme ich mal wieder nicht genug.

Nun stand ich also da im Keller, dachte eher an so Dinge wie "Mein Gott, was ist das alles für ein Zeug? Der Scheiß kann doch raus." Doch dann entdeckte ich eine große Plastiktüte, die halb begraben unter Kartons lag. Als ich diese dann hervorzog, gab es eine Überraschung. Neben Obsession, Egoiste, Eternity und einigen anderen blickte mich auch Opium an als wäre es lebendig und wollte sagen "Warum hast Du mich vergessen, war ich so schlecht zu Dir?". Und ich antwortete in Gedanken "Nein, verzeih mir, es ist so viel passiert in all den Jahren...Dinge ändern sich". Ich stellte die Tüte nicht weg sondern nahm einen Flakon nach dem anderen heraus. Die besten Tage hatten sie hinter sich und viel war wirklich nicht mehr drin, aber bei jedem Spritzer aus diesen Flaschen spielten sich Filme und Musik aus einer weit zurück liegenden Zeit in meinem Kopf ab - über die große Liebe, Glück, Unbekümmertheit, Euphorie, Rastlosigkeit wie auch Herzschmerz, Kummer, Trauer, Wut, Niedergeschlagenheit und Enttäuschung. Die Zeiten mit der Clique, die vielen Partys und Eroberungszüge an den Wochenenden in den Stammkneipen, Clubs und Diskotheken - das alles war geprägt von den unterschiedlichsten Eindrücken und Gefühlen und diese waren bis heute in diesen Düften konserviert und festgehalten, so wie ein Millionen Jahre altes Insekt in Bernstein.

Ja, manche Dinge ändern sich und dafür gibt es gute Gründe. Dennoch erinnert man sich mit nicht wenigen Anflügen von Melancholie und Wemut an diese Zeiten, die nun mehr als 25 Jahre zurückliegen. Und Opium hat daran einen gehörigen Anteil. Und so kramte ich dann den Geschenkgutschein einer lokalen Parfümerie raus und machte mich auf.

Eine gewisse Aufregung in solchen Momenten düfte fast jedem:r hier bekannt sein. Und der erste Sprüher stand meinen Erwartungen dann auch in nichts nach. Johannisbeere und Sternanis verschmelzen zu einer ganz eigenständigen Duftnote, die ich für Opium heute sehr charakteristisch finde. Damals machte ich mir um so etwas keinen Kopf. Man muss schon genau drauf achten, dann lassen sich beide Noten auch getrennt wahrnehmen, also neben Johannesbeere auch die süßliche Lakritznote. Kurz darauf entfaltet sich dann auch schon der schärfere Einfluss von Ingwer und Pfeffer. Dennoch wird beides gekonnt von fruchtiger Johannisbeere und Sternanis in Zaum gehalten. Dieser Eindruck bleibt bei mir sehr lange bestehen während sich dann langsam dezent holzige Noten, aber vor allem die Vanille sowie Zimt und leicht grüne Noten dazu gesellen. Alle bis jetzt genannten Noten verschwinden nie ganz und bleiben sehr lange wahrnehmbar. Eine nie trocken oder pudrig wirkende Vanille und ein Hauch von Zimt sind dann die letzten, die die Bühne nach einer recht langen und tollen Vorstellung verlassen.

Es steht nach dieser Rezension außer Frage, dass Opium (wieder) zum Kreis meiner Lieblingsdüfte zählt. Und auch wenn meine erste Begegnung schon 25 Jahre zurückliegt, würde ich keinesfalls sagen, dass dieser Duft in die Jahre gekommen ist. Einmal aufgetragen ist er omnipräsent, mit einer starken Haltbarkeit und Sillage, weshalb man mit dem Sprühen vorsichtig sein sollte. Er passt besonders gut in die kältere Jahreszeit und zu besonderen Anlässen, durchaus auch zu einem schicken Date. Aber ich muss zugeben, ich trage meine Lieblingsdüfte auch für mich allein Zuhause. Als Büroduft käme er für mich allerdings weniger in Frage, dass muss ich ganz nüchtern erwähnen.

Ansonsten kann ich nur sagen, dass ich froh bin, dass ich in den Keller gegangen bin und auch nochmal runter gehen werde. Vermutlich aber wieder nicht, um ihn aufzuräumen ;-)
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