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Minigolfs Blog
vor 5 Jahren - 24.01.2019
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Düfte, die Zeichen setzten und "Felsen in der Brandung"

Viele kennen das vielleicht: Man kommt in eine Parfümerie oder Drogerie, "überfliegt" mal schnell die Regale, hat eigentlich gar keinen "Masterplan", oder ist auf der Suche nach einem bestimmten Duft.... Bleibt der Blick dann auf einer Auslage hängen und denkt..."Was? DEN gibt es immer noch? Das hatte ja meine Oma schon benutzt..." Und Bumm di wumm hängt die Nase am Flakon oder am gesprühten Handngelenk. Oft schwelgen wir dann in Nostalgie oder entdecken gar ganz neu einen Duft, dem man vorher wenig Beachtung schenkte.

Einige dieser "Veteranen" haben mit ihrem Erscheinen eine ganz neue Duftfamilie geschaffen. Beispiel "Shalimar" von Guerlain. Mitte der 20er Jahre DER "orientalisch-puderige" Duft überhaupt, ein "Must Have" für viele Zeitgenossen. Und heutzutage immer noch sehr beliebt und viel getragen. Ihm eiferten andere Dufthäuser nach und schufen mit der Zeit ein ganzes Sammelsurium an "Orient-betonten" Parfums von würzig-puderig über blumig-narkotisch bis hin zu balsamisch-holzig. "Cinnabar" von Estee Lauder... "Opium" von YSL... alles Kinder ihrer Zeit und immer noch nicht und wohl "niemals" totzukriegen. Gottseidank... sag' ich da nur.

Ähnlich ist es mit Düften wie "Tosca" oder "Nonchalance". Ersteres aus den frühen 1920ern, zweites Anfang der 1960er Jahre. Heute im "Billigsortiment" von Drogerien und Kaufhäusern zu finden, obwohl sie das gar nicht verdient haben. Sie haben immer noch und immer wieder neu ihre treuen Verwender (einschließlich Meiner Einer) und sind unverwüstliche Klassiker geworden.

War noch vor wenigen Jahrzehnten der Markt für kräutrig-grüne Düfte von Kompositionen aus Lavendel, Hesperiden und Patchouli- Eichenmoos geprägt, sorgten Ende der 1950er Jahre gleich zwei große Dufthäuser für Frischen Wind im Parfümerie-Regal: Carven und Guerlain trumpften mit ihren damals neuartigen Vetyver Kompositionen auf. Noch heute sehr gefragte "Selbstläufer" die das auch mehr als verdient haben, tief im "Duftgedächtnis" verankert und nicht mehr wegzudenken.

So könnte ich diese Liste noch lange fortsetzen mit "Chanel N° 5" dem ersten Fantasie-Aldehyd-Blumen-Duft. Ikone in der Duftwelt . Mit "Miss Dior", Urmutter vieler "grüner Chypres", "Cabochard", einem damals gewagten würzigen "Leder-Chypre", dem immer noch ein großer Zauber innewohnt, selbst in der (ich denke vorsichtig) reformulierten Form. Ic bin immer wieder beeindruckt, dass es Düfte gibt, die "Felsen in der Brandung" sind, ein Statement setzten und immer noch dies vermögen, und fast zu "Selbstläufern" ohne große Werbung geworden sind.

Sie bereichern unsere Duft-Welt und lassen gleichzeitig eine Zeitreise in die unterschiedlichsten "Gefilde" vergangener Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte ("4711 Echt Kölnisch Wasser"1790, guerlain, "Jicky", 1882 u.v.m.) zu. Allein hier hat der/die Interessierte sehr viel "Stoff", in den es einzudringen gilt.....

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