MrWhite

Hanae Mori HM war mein zweiter Blindkauf nach Rochas Man. Habe das EDP gewählt, weil man für die 100ml quasi genauso viel zahlt wie für das EDT.
Vor dem ersten Sprühen war ich schon sehr gespannt, was mich wohl erwarten würde. Die Duftwolke entfaltete sich und ich war wohlig eingehüllt von süßer, fruchtig-blumiger Zitrone, ein ganz toller Auftakt. Und schon nach wenigen Sekunden wird die Zitrone zu einer sahnigen Zitronentorte verarbeitet. Oder noch eher zu einem Zitronenrouladen, die Ähnlichkeit ist wirklich frappierend.

Nach etwa einer halben Stunde tritt die Zitrone etwas in den Hintergrund und es geht dann etwas blumiger zur Sache auf einer Basis von weißer Schokolade mit kandierten Zitronenstückchen. Trotz dieser kalorienlastiger Zutaten ist Hanae Mori HM aber überhaupt nicht klebrig-pappig, sondern bleibt stets locker-leicht mit einer ganz leichten Süße, etwa wie ein Hauch Puderzucker.

Ich rieche auch auf jeden Fall leichte, vanillige Parallelen zum bereits erwähnten Rochas Man, dieser verzichtet jedoch auf die Zitrone und die Blumen. Darum finde ich Rochas Man deutlich männlicher (obwohl süßer), Hanae Mori HM dagegen ist ziemlich unisex, aber ich bin trotzdem froh beide zu haben, denn Hanae Mori HM ist sehr ungewöhnlich und bereichert jede Sammlung. Ein echter Geheimtipp und, Achtung Wortspiel, riecht nach Nische....

Bin schon gespannt, wie er in der Damenwelt ankommen wird, ich kann es aber fast schon erahnen :-)

Rochas Man war ein Blindkauf, da war ich schon sehr gespannt. Und ich wurde zum Glück nicht enttäuscht. Dieser Duft gefällt mir nämlich außerordentlich gut und ich finde seine Duftnote einzigartig.
Zwar ist der sehr blumige Anfang etwas unangenehm, aber schon bald entfaltet sich ein herrlicher, warmer, ziemlich natürlicher Vanilleduft, der auf keinen Fall zu süß ist.

Das ist auch keine Synthetik-Vanillebombe wie Gaultier², den habe ich auch in meiner Sammlung, aber für andere Zwecke :-) Zum Glück kommt bei mir auch kaum Kaffee durch, denn bin kein Kaffeetrinker. Es gesellt sich höchstens bißchen Karamell zur Vanille und zu den maskulinen Untertönen.

Deshalb finde ich Rochas Man auch so einzigartig, eigentlich eine fast reine, sehr warme Vanille ohne zusätzlichen Schnickschnack, aber trotzdem sehr maskulin.

Dass einige Rochas Man mit A*Men vergleichen, kann ich überhaupt nicht verstehen. A*Men ist von den ca. 50-60 Düften, die ich kenne, der einzige, der Brechreiz bei mir auslöst und den ich tatsächlich abwaschen musste. Ich dachte immer, dass sei ein Klischee, wenn jemand sowas schreibt, aber diese widerliche Plörre musste wirklich runter. Rochas Man dagegen könnte ich direkt ablecken wie angenehm der ist.

Givenchy Pi ist aber sehr, sehr ähnlich, mir aber etwas zu orientalisch und nicht ganz so fein wie Rochas Man. Und beide braucht man nicht.

Die Haltbarkeit von Rochas Man ist auch sehr gut, diesem Duft geht nicht so schnell die Puste aus. Der Flakon gefällt mir ebenfalls sehr, habe die 50ml Variante gewählt, weil mir der kleinere Flakon eleganter erschien.

Viel mehr kann ich zu Rochas Man nicht schreiben, er ist ja auch nicht sonderlich komplex, dafür aber ein Pantydropper :-)

Fazit: Für mich ein Must-Have, wenn man auf eher süßere, vanillige Düfte steht. Denn er ist wirklich sehr, sehr lecker.

...Mach den Beat nie wieder leiser...36 Grad...kein Ventilator...
...das Leben kommt mir gar nicht hart vor...36 Grad...

Man erahnt es schon, das ist für mich ein klarer Sommerduft. Ok, 36 Grad müssen es nicht unbedingt sein, aber bei unter 30 Grad werde ich Versace Man Eau Fraiche wohl nicht tragen. Somit darf er demnächst im Kulturbeutel mit in den Urlaub :-)

Denn erst unter Temperatur und mit viel offener Haut offenbart er sein ganzes Charisma. Ich rieche hauptsächlich eine herrliche, spritzige Zitrone und zwar über den gesamten Verlauf hinweg. Zwar etwas künstlich, aber irgendwie mag ich das. So sollte eigentlich die echte Zitrone riechen, haha :-)

Neben den erwähnten heißen Sommertagen ist Versace Man Eau Fraiche auch in heißen Sommernächten sehr gut vorstellbar, um einen sonnenbrand-geschwängerten Tag angenehm und kühlend ausklingen zu lassen.

Der Duft ist zwar sicherlich kein Meisterwerk aber mir hat er deutlich besser gefallen als Dior Homme Sport, Bleu de Chanel, Chanel Allure Sport, Sun Men und L'Eau D'Issey. Das waren meine anderen Sommerkandidaten, aber keiner roch so klar, luftig, rein, zitronig und direkt wie Versace Man Eau Fraiche. Gerade die ganzen Sportableger sind ja weder Fisch noch Fleisch, solche Mischungen gehen meines Erachtens gar nicht. Zum Glück weiß wenigstens der Versace, was er will.

Der Duft wird aber anscheinend etwas unterschätzt, vielleicht weil er nicht so vielseitig ist. Ich glaube aber in den USA hat er mehr Anerkennung. Vollkommen zu Recht, denn es ist ein ganz toller Duft.
Für mich sogar der beste Sommerduft, darum auch die (sommerlichen) 100%. Und auch weil kein dämliches Sport-Label auf dem übrigens sehr schicken Flakon prangt.

Hab ihn vor kurzem eher zufällig auf einen Teststreifen gesprüht. Bei der bösen Wolke, die dabei rauskam, musste ich mich beherrschen nicht laut zu lachen.
Sowas wird als "Duft" verkauft? Das kann doch nur ein Scherz sein, so widerlich kam mir das vor. Ich wollte mich gar nicht weiter damit beschäftigen.

Hab den Streifen dann trotzdem eingesteckt und paar Stunden später erinnerte ich mich daran. Also nochmal dran gewagt, um zu prüfen, ob es wirklich so schlimm sein kann nach dieser Kopfnote.
Und siehe da, Antaeus gefiel mir. Sogar sehr. Der Streifen roch seifig, ledrig, männlich. Darum am nächsten Tag wieder ins Geschäft und direkt gekauft.

Beim ersten Auftragen aber wieder Enttäuschung, er war nach der Kopfnote, die mir jetzt schon zwar deutlich besser gefiel, irgendwie schwach und bald schon schwer wahrnehmbar. Ich hatte aufgrund der allgemeinen "Warnungen" auch nur zwei Spritzer benutzt. Das war also dieser starke Duft, von dem so viel geredet wird? Nicht viel von zu riechen....

Aber ich wollte nicht aufgeben, also am nächsten Morgen dann 4-5 Spritzer. Wow, da erwachte dann endlich der griechische Riese. Der Duft entwickelte sich auf der Haut sowas von männlich-markant, dass ich den ganzen Tag ein Grinsen im Gesicht hatte. Ja den ganzen Tag, denn diesmal hielt Antaeus auch so lange durch und noch länger.

Ich rieche hauptsächlich Leder, würzige Kräuter und Bienenwachs. Erst ganz am Ende im Drydown bekommt er eine animalische, süßliche Note. Insgesamt ist dieser Duft sowas von männlich, kantig und schwarz, dass es einfach ein Genuss ist. Das Thema der griechischen Sage wurde perfekt umgesetzt, mit Antaeus fühlt man sich stark und unbesiegbar. Da gibt man morgens gleich doppelt so viel Gas auf der Autobahn mit seinem V8, kein Witz :-)

Trotz dieser Power riecht er aber sehr hochwertig und gut ausbalanciert. Ganz große Klasse. Er wechselt auch immer wieder den "Farbton", das ist für mich sehr faszinierend. Kein Vergleich mit den Allures, die ich danach getestet habe. Ich finde alle völlig belanglos bis auf die Edition Blanche. Bleu de Chanel noch schlimmer. Alles nicht der Rede wert.

Also ich bin sehr froh, dass ich Antaeus drei Chancen gegeben habe, denn sonst hätte ich ein großartiges Meisterwerk verpasst. Er gehört ganz klar in meine kleine Sammlung, alleine auch schon wegen des tollen Flakons. Dennoch werde ich ihn nicht übermäßig oft tragen, denn ich mag insgesamt dann doch eher süßlichere Düfte.

Aber er wird immer dann zum Einsatz kommen, wenn man als Mann einfach nur ein Mann sein möchte. Und zwar kein eleganter Gentleman, sondern der böse Verführer.