16.08.2020 - 06:17 Uhr
Mikadomann
11 Rezensionen
Mikadomann
Top Rezension
29
„Ein bisschen drüber, oder...?“
Der Stab stößt dreimal auf den Boden.
„LE ROI!!!“
Erneut: Der Stab.
Kleiderstoff rauscht und Schuhe schleifen im gekonnt-sicheren Bogen über den polierten Holzboden, wenn sich die Anwesenden verneigen.
Das Fest beginnt. Schwüle Wärme im Saal. Von Kerzen. Von Parfum und Öl gesättigte Luft. Kaum Wind durch die geöffneten Fenster. Sommernachtluft draußen.
Ein Raunen. Der König tritt ein.
Gold, Weiß, Gelb.
Direkt hinter ihm:
Eine… Was? … Etagere?
Mannshoch. Ach! Dreimal mannshoch!
Auf Rädern. Geschoben, gezogen, geführt von vier Lakaien.
Musik.
Seufzen, Raunen, ein hinter einem Tuch unterdrückter Aufschrei.
„Mon dieu! Hat man das schon…?“
Auf vier Stufen über und überquellend von Blumen, Früchten.
Wie der Rock und die Schuhe des Königs: Weiß, Gelb, Gold.
Vier Figuren.Eine auf jeder Seite der zweiten Etage.
Man könnte meinen… so natürlich sind sie gearbeitet.
Mit einem Mal duftet der Raum wie ein Frühlingsfeld in der Gärten.
Da, wo weiße Blumen ungebändigt wachsen. Ganz hinten in den Gärten. Da, wo die Gärtner es in kunstvoller Arbeit so einrichten, dass es aussieht, als habe keines Gartenmeisters Hand in die Natur eingegriffen. Da, wo die Besten es wirken lassen, als seien sie nie da gewesen.
Satt von Maiglöckchen. Vollblühender Jasmin. Ranunkeln.
Iris. Und vollblühender Jasmin. Und Rosen.
Zartgelb dazwischen Narzissen. Ginster.Tausende Blüten. Hier in Kaskaden fallend wie Wasser über die Etagen dieses Prunkwagens.
Dazwischen. Wirklich Wasser. Ein Springbrunnen auf der oberen Fläche. Sprenkelt Wasser über diese Blütenpracht. Lässt sie frischer duften. Leichter. Oder duftet das Wasser selbst? Es fließt in die Schale, die eine der Figuren trägt…
„Ich werde ohnmächtig!“
„Der Duft raubt mir ...!“
„Die Welt liebt mich – Und ich liebe mich auch!“
„Duc!“
„Vicomte?“
„Ich kann kaum atmen!“
„Mais au contraire! Ich kann erst jetzt atmen!“
Sanft holzig-harzig steigen Rauchfäden auf. Dünn kräuseln sie in der Luft, verfangen sich in den Blumen. Vergehen. Würzig und frisch. Machen die schwersatte Süße vielleicht erst erträglich. Kühlen die Schwüle. Wie eine leichte Brise. Aus dem Wald hergetragen, scheint es. Tannenharzig.
„Nehmt mein Glas und seht!“
„Was?“
„Seht die Figur. Dort! An der Ecke dort, neben der mit der Schale. Und die dort auch!!!“
„…!!!“
Der eben noch Marmorne führt langsam, kaum wahrnehmbar, die Frucht zum Mund. Saftig-süße Pfirsich. Rinnt hinab an Lippen, Kinn, Hals. Dann: eine andere gelbe Frucht. Ebenfalls berstend voll vom gelben, frischen Saft.
Und da! Die Steinerne!!!
Auch sie…beißt, küsst und kostet die Frucht…
Welche Frucht ist das?
„Je ne sais pas…“
Ananasmirabellepassionsfruchtaprikosemangoreineclaudenektarine und alles gelbe Unbekannte miteinander, ineinander… und alles Nektar! Himmlisch! Fruchtig! Süß und frisch.
Wieder mentholharzige Frische. Beinahe ist der Wagen mit der Etagere vorüber. Über dem Wasserbecken steigt Rauch. Unbeteiligt lächelnd bläst der eben noch Steingemeißelte, der es trägt, süßen Holzrauch über die Menge, die sich hinter dem Wagen nun schließt mit Ungläubigkeit in Blick und Haltung.
Der König steht in der Mitte des Saals. Zufrieden hinter dem Wagen herlächelnd.
Dreht sich dann zur Menge.
Rauschen, Schleifen.
Der Stab.
„LE ROI DANSE!“
…
„CUT! Wir haben die Szene im Kasten!“
„Ein wenig übertrieben, finde ich. Ein bisschen drüber… Ein bisschen overdose, oder?“
„Ja! In der Tat:
Overdose! … GENAU RICHTIG!“
„LE ROI!!!“
Erneut: Der Stab.
Kleiderstoff rauscht und Schuhe schleifen im gekonnt-sicheren Bogen über den polierten Holzboden, wenn sich die Anwesenden verneigen.
Das Fest beginnt. Schwüle Wärme im Saal. Von Kerzen. Von Parfum und Öl gesättigte Luft. Kaum Wind durch die geöffneten Fenster. Sommernachtluft draußen.
Ein Raunen. Der König tritt ein.
Gold, Weiß, Gelb.
Direkt hinter ihm:
Eine… Was? … Etagere?
Mannshoch. Ach! Dreimal mannshoch!
Auf Rädern. Geschoben, gezogen, geführt von vier Lakaien.
Musik.
Seufzen, Raunen, ein hinter einem Tuch unterdrückter Aufschrei.
„Mon dieu! Hat man das schon…?“
Auf vier Stufen über und überquellend von Blumen, Früchten.
Wie der Rock und die Schuhe des Königs: Weiß, Gelb, Gold.
Vier Figuren.Eine auf jeder Seite der zweiten Etage.
Man könnte meinen… so natürlich sind sie gearbeitet.
Mit einem Mal duftet der Raum wie ein Frühlingsfeld in der Gärten.
Da, wo weiße Blumen ungebändigt wachsen. Ganz hinten in den Gärten. Da, wo die Gärtner es in kunstvoller Arbeit so einrichten, dass es aussieht, als habe keines Gartenmeisters Hand in die Natur eingegriffen. Da, wo die Besten es wirken lassen, als seien sie nie da gewesen.
Satt von Maiglöckchen. Vollblühender Jasmin. Ranunkeln.
Iris. Und vollblühender Jasmin. Und Rosen.
Zartgelb dazwischen Narzissen. Ginster.Tausende Blüten. Hier in Kaskaden fallend wie Wasser über die Etagen dieses Prunkwagens.
Dazwischen. Wirklich Wasser. Ein Springbrunnen auf der oberen Fläche. Sprenkelt Wasser über diese Blütenpracht. Lässt sie frischer duften. Leichter. Oder duftet das Wasser selbst? Es fließt in die Schale, die eine der Figuren trägt…
„Ich werde ohnmächtig!“
„Der Duft raubt mir ...!“
„Die Welt liebt mich – Und ich liebe mich auch!“
„Duc!“
„Vicomte?“
„Ich kann kaum atmen!“
„Mais au contraire! Ich kann erst jetzt atmen!“
Sanft holzig-harzig steigen Rauchfäden auf. Dünn kräuseln sie in der Luft, verfangen sich in den Blumen. Vergehen. Würzig und frisch. Machen die schwersatte Süße vielleicht erst erträglich. Kühlen die Schwüle. Wie eine leichte Brise. Aus dem Wald hergetragen, scheint es. Tannenharzig.
„Nehmt mein Glas und seht!“
„Was?“
„Seht die Figur. Dort! An der Ecke dort, neben der mit der Schale. Und die dort auch!!!“
„…!!!“
Der eben noch Marmorne führt langsam, kaum wahrnehmbar, die Frucht zum Mund. Saftig-süße Pfirsich. Rinnt hinab an Lippen, Kinn, Hals. Dann: eine andere gelbe Frucht. Ebenfalls berstend voll vom gelben, frischen Saft.
Und da! Die Steinerne!!!
Auch sie…beißt, küsst und kostet die Frucht…
Welche Frucht ist das?
„Je ne sais pas…“
Ananasmirabellepassionsfruchtaprikosemangoreineclaudenektarine und alles gelbe Unbekannte miteinander, ineinander… und alles Nektar! Himmlisch! Fruchtig! Süß und frisch.
Wieder mentholharzige Frische. Beinahe ist der Wagen mit der Etagere vorüber. Über dem Wasserbecken steigt Rauch. Unbeteiligt lächelnd bläst der eben noch Steingemeißelte, der es trägt, süßen Holzrauch über die Menge, die sich hinter dem Wagen nun schließt mit Ungläubigkeit in Blick und Haltung.
Der König steht in der Mitte des Saals. Zufrieden hinter dem Wagen herlächelnd.
Dreht sich dann zur Menge.
Rauschen, Schleifen.
Der Stab.
„LE ROI DANSE!“
…
„CUT! Wir haben die Szene im Kasten!“
„Ein wenig übertrieben, finde ich. Ein bisschen drüber… Ein bisschen overdose, oder?“
„Ja! In der Tat:
Overdose! … GENAU RICHTIG!“
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