Musk28

Ich bin Schwabe. Wenn ich mir ein Parfum kaufe, dann ist es immer direkt der Full-size Flakon da Preisvorteil…immer in der Hoffnung, dass die Rechnung am Ende auf geht. Dementsprechend habe ich mir nach viel Recherche auch Devotion direkt blind als 100ml Flakon gekauft.
Es was definitiv keine Liebe auf den ersten Sprüher und auch nicht auf den 2,3,4,5 und 10. Im ersten Moment und dem ersten Sprühen erinnert das Parfum sehr stark an ein Zitronen Deo von Weleda, welches mein Vater seit Jahrzehnten benutzt. Eine herbe, natürliche Zitrone die schnell verfliegt. Keine Spur von Vanille, Süße oder gar Cremigkeit. Da hätte ich auch das Deo meines Vaters für 5€ kaufen können - meeeh.

Also hat mein shelf of shame (aka Regal für Fehlkäufe) mal wieder Zuwachs bekommen. Nach 4 Wochen Exil wollte ich Devotion allerdings nochmal eine Chance geben.. denn der Gedanke das Parfum einfach meinem Vater zum Geburtstag zu schenken, erschien mir als absolut genial und effektiv.

Mittlerweile riecht die Zitrone nicht mehr herb sondern süßlich und kaum noch sauer. Auch die Vanille kommt jetzt viel mehr raus und das Parfum hat einen tollen Drydown: Wie ein leckeres, frisch gebackenes Zitronen Muffin mit Vanille Frosting. Dabei bleibt es allerdings durchweg natürlich und die Zitrone wirkt nie synthetisch. Die Vanille Note ist subtil aber deutlich als Vanille zu erkennen. Insgesamt riecht der Duft, wie wenn man die Schale einer Zitrone raspelt und in einen Kuchen Teig unterrührt. Ein harmonisches Zusammenspiel aus süß und spritzig. Nach 3-4 Stunden ist es ein skin scent, auf der Kleidung bleibt es 4-5 Stunden bis es verfliegt.

Wenn Dir Devotion im ersten Moment zu herb und sauer erscheint, lass es reifen. Es lohnt sich zu warten (anders als bei deiner toxischen Situationship).

Puderzucker, Karamell, Vanille, Sandelholz…man könnte vermuten hier kommt etwas klebrig, essbares aus dem Flakon geflogen. Spoiler Alert: das hier ist kein essbarer Gourmand Duft. Kein Karamellbonbon oder Vanille Eis - je suis desolée.

Ich muss gestehen, als ich das Parfum gekauft habe, wollte ich genau das. Ein leckeres Gourmand Parfum, damit ich nicht nur selbst vor mich hin futter, sondern auch wie ein Snack rieche. Ich im Home Office, schon wieder am Kuchen inhalieren? Quatsch, ist nur mein Parfum. Ganz sicher.

Der Duft war beim ersten sprühen hauchzart, süß, undefinierbar- aber nicht im positiven Sinn. Wie das Body Mist Cheirosa 62 von Sol de Janeiro. Ich hatte hohe Erwartungen und wurde entsprechend enttäuscht. Verbannt wurde der Flakon in die letzte Reihe im Regal aka mein Shelf of Shame („teure Fehlkäufe“).

Nach 3 Wochen habe ich ihn nochmal aufgesprüht, irgendwie wollte ich nicht wahrhaben wieder mal 80€ für ein Full-Size Parfum rausgeschmissen zu haben.
Mittlerweile ist der Duft durchgezogen und die Vanille, Sandelholz und ein zartes Karamell sind deutlich zu riechen. Es ist ein süßer, cremiger Duft - aber absolut nicht zu süß oder essbar süß. Er riecht erwachsen, warm, sinnlich und feminin. Die Vanille ist nicht künstlich und das Sandelholz nicht holzig-maskulin, so dass ich ihn eher an Frauen als an Männern sehe. Dadurch ist der Duft alltagstauglich und passt zu jeder Situation: Büro, Uni, Date-night. Meiner Meinung nach kann er gut mit Nischendüften mithalten ohne zu Designer-Mainstream (sorry) zu riechen oder für das einatmende Umfeld zu kompliziert zu sein.
Signature-Scent Kandidat.

Über den Flakon und sein optisches Erscheinungsbild lässt sich sicher streiten. Von Kartoffel über Leber sind hier keine Grenzen gesetzt. Wenn das Parfum nicht so auf Social Media gehyped worden wäre, hätte ich es keines Blickes gewürdigt… ein anderes celebrity Parfum halt.

Der Duft an sich hat mich jedoch tatsächlich sehr überrascht. Für mich riecht es am Anfang wie Baccarat Rouge 540 aber in feminin und zart. Side note: Ich mag BR und all seine Dupes übrigens nicht, kann es absolut nicht riechen und bin froh, dass der Hype langsam nachlässt.
Cosmic hat eine ähnliche Duft DNA, jedoch ohne das schwülstig schwere animalisch-maskuline von BR. Im Drydown wird es zu einer warmen Vanille-Sandelholz Note mit floralen Accorden. Es ist insgesamt nicht süß sondern eher floral und erinnert mich im DD etwas an Donna Born in Roma von Valentino aber besser. Ich kann mir vorstellen, dass es bei Männern sehr gut ankommt.

Ich wollte das Parfum eigentlich nicht mögen, aber irgendwie hat es etwas absolut anziehend, feminines an sich, dass es sich anfühlt, als würde man nochmal eine extra Prise Selbstbewusstsein aufsprühen. Vielleicht ist es aber auch das That-Girl Image von Kylie das mit reinspielt.
Fazit: ein unkomplizierter, femininer Duft, welcher leicht als Signature scent getragen werden kann.

Mal wieder ein Keks Parfum mit Milchnoten dem ich nicht widerstehen konnte. So langsam komme ich mir vor wie eine Parfum Bäckerei. Keks hier, Croissant da, selbstgemachtes Karamell, Lemon Cupcake und Donuts dürfen auch nicht fehlen. Biancolatte durfte sich also schon auf Grund des Namens auf einen Einzug in die Parfum Backstube freuen.

Fast jeder im Gourmand Universum kennt den gleichnamigen Duft von GdT, der reichhaltig, cremig und schwer in der Duft liegt. Einen nahezu in ein zart schmelzendes Karamellbonbon auf einem frisch gebackenen Keks verwandelt.
Anders verhält es sich bei Biancolatte von ZM. Der Duft ist luftig, eine Prise Zucker mit einer Packung Bourbon-Vanille von Dr.Oetker und einer gesalzenen Karamellnote. Dazu noch ein Stück zerlassene Butter.. mhh. Ein bisschen laktonisch aber dennoch fluffig und leicht.

Der erste Sprüher könnte Fans von Bianco Latte dementsprechend enttäuschen, auch wenn fast die selben Duftnoten enthalten sind. Hier handelt es sich wirklich um einen frischen Keksteig, in dem die Zutaten gerade erst zusammen finden und die Duftnoten sich beim zusammen rühren langsam verbinden und den Raum erfüllen.

Dementsprechend ein absolut Alltag und Bürotauglicher Duft, der den Tag versüßt und einem hautnah umhüllt.

Zugegebenermaßen war ich skeptisch als ich die Duftnoten von Cotton Vanilla das erste mal gesehen habe. Zu schön um wahr zu sein. Das kann es doch nicht geben, dass sich endlich jemand an diese wunderbare Komposition herangetraut hat. Obwohl der Name eine Vanille suggeriert, erhält man eine cremig süße Tonkabohne. Aber fangen wir mal von vorne an:

Der Duft eröffnet fruchtig und ein bisschen tropisch. Sowohl der Pfirsich als auch die Kokosmilch sind noch recht natürliche obwohl sie sehr süß sind. Zusammen bilden die Noten eine wunderbar süße, laktonische Komposition, die man sich auch gut als Pfirsich Milkshake oder cremiges Milcheis vorstellen kann. Im Dry Down kommen eine süße Tonkabohne und ein süßes Karamell hinzu und verdrängen langsam den Pfirsich-Kokosmilch-Shake.

Insgesamt ein süßer, verspielter Duft, der genau nach dem Duftnoten riecht. Ein toller Sommer-Gourmand ohne florale Noten und ohne aufdringlich oder überladen zu wirken.