Naimie54

Ein Korb mit Blumen kommt mir in den Sinn nachdem ich 'Charme' aufgesprüht habe. Opulent und dennoch nicht erdrückend. Und ich kann mich erinnern, dass meine Mutter früher einen sehr, sehr ähnlichen Duft getragen hat, als ich noch ein Kind war.

Zum blumigen gesellen sich bald würzige Noten und ganz dezent Holz hinzu. Es gibt im Verlauf keine große Entwicklung, nur zum Ausklang meine ich etwas Süße zu riechen, aber sehr zurückhaltend.

'Charme' ist ein femininer Duft der in mir die Vorstellung einer elegant gekleideten Frau weckt. Die Ausstrahlung ist nicht zu intensiv, doch über Stunden präsent. Die Haltbarkeit beträgt etwa acht Stunden.

Ich danke Mörderbiene für die Probe.

Gleich nach dem Aufsprühen habe ich den Duft von Fruchtbonbons in der Nase. Die Sorte Zitrone von Campino. Ziemlich heftig der Einstieg. Etwas Grünes kommt bald danach und laut Mittesterin Gan ganz eindeutig der Geruch von frisch aufgeschnittenen Galgand.

Dieses grün zitrische bleibt erst mal für eine gute Stunde erhalten bevor das ganze etwas weicher wird. Nach guten zwei Stunden hat sich das zitrische nahezu zurückgezogen und nun kommt die unangenehme Überraschung. 'Relaxing Verbena' wird zuerst muffig und dreht dann in Richtung alter, ungewaschener Spüllappen.

Es ändert sich auch nicht mehr viel an diesem Eindruck, auch wenn das Ganze aus einigem Abstand nicht so schlimm wirkt, sondern vor allem direkt an der Haut gerochen.

Erst nach runden fünf Stunden zieht sich der Spüllappen zurück und der Duft wird wieder grün und dezent zitrisch.

'Relaxing Verbena 29' ist mMn eher feminin und wohl außer bei kalten Temperaturen in der Freizeit immer zu tragen. Die Ausstrahlung ist in den ersten zwei Stunden heftig wird dann aber auch recht hautnah. Die Haltbarkeit liegt bei guten sieben Stunden.

Ich danke Mörderbiene für die Probe.

Extreme ist der sechste Duft der Signature Linie für den Herrn. Allgemein gefallen mir Düfte von Otto Kern recht gut. Also musste ein kleiner Flakon her um die neueste Kreation zu testen.

Kurz nach dem Aufsprühen ist Extreme süß und aromatisch. Ananas kann ich nicht riechen, Salbei und Muskat aber schon. Leider kommt recht schnell eine dumpfe Bittermandelnote hinzu, die sich nicht lange hält, und die würzige Süße etwas verdrängt.

Blumig wird es auch, aber nicht so sehr, jedenfalls kann ich die Orangenblüte kaum erkennen. Dafür wird es ziemlich erdig, wobei, Patchouli ist nicht gelistet,

Das erdige zieht sich zwar wieder zurück, bleibt aber fast bis zum süß-balsamischen Schluss präsent.

Signature Extreme ist für mich der schwächste Duft der Reihe. Die Ähnlichkeit zum Signature Man ist schon sehr deutlich, aber auch zu Le Male von JPG, ohne jedoch einen der beiden das Wasser reichen zu können.

Er ist für für mich durch die Süße vor allem in der kalten Jahreszeit ideal. Die Ausstrahlung ist zurückhaltend, nach drei Stunden ist der Duft nur noch sehr hautnah zu riechen, Die Haltbarkeit ist allerdings mit rund sieben Stunden recht ordentlich. Der Flakon liegt gut in der Hand, der Sprühkopf ist hochwertig.

Luciano Pavarotti, ich verehre ja diesen großartigen Sänger, der leider nicht mehr unter uns weilt. Eine Fernsehaufzeichnung der Oper L' elisir d'amore in den frühen siebziger Jahren machte mich mit diesem Künstler bekannt, war doch meine Erfahrung mit klassischer Musik bis dahin gleich Null. Dass dieser große Künstler auch Düfte für sich hat erschaffen lassen, darüber bin ich erst vor etwa zwei Jahren gestolpert. Die beiden Herrendüfte gehören seitdem zu meiner Sammlung.

'Luciano' beginnt sehr zitrisch und kräuterig-würzig. Die Mischung erinnert ein wenig an Gremolata, der Knoblauch fehlt hier allerdings (zum Glück). Dieser Eindruck hält sich recht lange, erst nach gut zwei Stunden zieht sich das zitrische zurück und macht einem recht pudrigem Lavendel Platz.

Leider hält sich der Lavendel nicht so lange wie ich das gerne gehabt hätte, denn ein leicht süßlicher und cremiger Moschus übernimmt mehr und mehr die bestimmende Rolle im Duftverlauf, unterstützt von einem Hauch von Holz und Weihrauch.

'Luciano' ist ein gut gemachter Duft, der meiner Meinung nach vor allem bei kühlen bis nicht zu warmen Temperaturen immer gut getragen werden kann. Die Ausstrahlung ist nicht zu intensiv und die Haltbarkeit liegt bei mir bei guten sieben Stunden. Der Flakon ist sehr ansprechend, der Sprühkopf lässt sich sehr gut dosieren.

Vor einiger Zeit habe ich hier im Souk die beiden Düfte 'Man Silver' und 'Man Gold' von Zara erworben. Während 'Man Silver' keine so große Begeisterung entfacht hat, hat mich 'Man Gold' doch überzeugt.

Der Auftakt ist sehr würzig, grün und gar nicht so süß wie ich erwartete. Die Zitrusnoten sind schwach vorhanden, ich rieche aber mehr die Tagetes. Eine Blume, die ich eigentlich nicht so mag, aber hier stört sie mich nicht. Die Würzigkeit und das grüne im Auftakt scheint mir vom Kardamom zu kommen.

Für eine gute Stunde ändert sich nichts wesentliches am Dufteindruck, dann wird 'Man Gold' mehr und mehr holzig und auch eine leicht erdige Note kommt hinzu.

Nach etwa drei Stunden ist der Duft ausgesprochen holzig mit einer schönen Patchoulinote im Hintergrund. Viel ändert sich bis zum Ende nicht mehr, allenfalls etwas balsamisch wird es noch.

Wenn ich meinen Eindruck von 'Man Gold' mit den anderen hier geteilten Meinungen vergleiche komme ich zu dem Schluß, dass hier wohl eine gründliche Änderung der Duftkomposition erfolgt sein muss. Denn süß ist der Duft für mich nicht, schon gar nicht gourmandig.

'Man Gold' gefällt mir in meiner Ausführung gut, hat eine gute Sillage und die Haltbarkeit geht mit guten acht Stunden in Ordnung. Im Frühjahr und vor allem im Herbst ist er vielfältig einsetzbar. Der Flakon ist nicht gerade eine Schönheit, liegt aber gut in der Hand. Der Sprühkopf funktioniert gut, feiner Nebel und nicht zu viel auf einmal.