Ngizzy

Nishane Hacivat also...
Der Name klingt schon sehr edel, so als hätte der osmanische Sultan höchstpersönlich an der Namensgebung mit teilgehabt. Charakteristisch und kraftvoll strahlt der Klang seines Namens bei richtiger Aussprache und gibt definitiv anreize zur Überlegung, was es mit diesem Namen so auf sich hat.

Zur Geschichte...
Hacivat ist eine fiktive Figur aus dem Karagöztheater, einer altmodischen jedoch sehr schönen Art der Unterhaltung aus dem damaligen osmanischen Reich. Es ist ein Schattentheater, wo der Puppenspieler hinter einem großen weißen Vorhang, verschiedene Figuren in form von Mensch, Tier oder Gegenstand bei starkem Gegenlicht hin und her bewegt. Der Geschichte nach zu beurteilen, fand das Schattenspiel den weg in die heutige Türkei durch die Eroberung Ägyptens im Jahre 1517 durch den damaligen osmanischen Sultan Selim den 1.

Zur Figur...
Hacivat selbst wird beschrieben, als einen gebildeten und aufrichtigen Mann, der maßvoll ist und in verschiedene Rollen schlüpfen kann. Er hält sich an die gesellschaftlichen Verhaltensregeln, jedoch nicht aus Überzeugung. Er ist vielseitig begabt und übt verschieden Berufe aus angefangen vom Muhtar ( Dorfvorsteher) bis hin zum Ehevermittler ( Cöpcatan ). Das Handeln beherrscht er grandios und muss sich beim Geldverdienen nicht anstrengen so heißt es. Im Theater verkörpert er meistens die Rolle des Arbeitgebers und ist somit der Vertreter der gesellschaftlichen Ordnung. Vom Charakter her ist er ein Opportunist.

Kein wunder oder? Der Duft spiegelt meiner Meinung nach sehr zutreffend den Charakter dieser Figur wieder und der Parfümeur hat somit eine angemessene Verkörperung gefunden. Ein passender Vergleich/Name für diesen einzigartigen Duft.

Nun zum Duft...
Er fängt an mir sehr zitrisch an. Das liegt sicher an der Grapefruit, dessen Duft ich vergleichbar finde, wie den duftenden Spritzer eine Zitronenzeste, am Tresen einer vornehmen Bar, während der Barkeeper, live einen Old Fashioned herzaubert. Diese Nuance findet innerhalb von einer Stunde seinen abklang und schon ist die Ananas im Mittelpunkt. Die bleibt auch fantastischer Weise, was dem Duft eine enorme Fruchtigkeit gibt. Zeitgleich starten auch die holzige Noten, was im Zusammenspiel mit der Ananas eine hervorragende Sillage projeziert. Nach etwa einigen Stunden entwickelt Havicat eine Cologne ähnlich DNA die ich fantastisch finde. Vergleichbar wie beim Barberia von Alvarez Gomez. Der wohl hochgelobte Unterschied, er performt und hält viel länger.

Noch ein Paar Worte...
Nur um das mal klar zustellen. Für mich hat Hacivat rein Garnichts mit Creed Aventus zutun.
Er ist deutlich mehr als nur ein Zwilling oder ein erfolgloser Bruder der Im Schatten eines Aventus Creeds steht, der ja bekannterweise ohnehin schon verdorben ist. Hacivat steht für mich auf einem anderen Podest als Aventus und allein der Vergleich oder gar die Abstempelung als Duftzwilling ist für dieses Meisterwerk definitiv eine Beleidigung. Er ist nämlich grandios und atemberaubend und gehört für mich zu der Kategorie Duft, die von Sekunde zu Sekunde mehr an Performance gewinnt. Er ist vergleichbar wie eine ältere erfahrene Dame. Umso länger der Duft auf der Haut verweilt, sprich um so älter die Frau, desto süßer die Frucht.

In diesem Sinne

Puuhh... ja... es fällt mir schwer meine Gedanken in Worte zu fassen. Vor allem dann, wenn man sich eigentlich nur kurfassen möchte und später dann mit Stephan King verglichen wird.
Gut ich versuch es mal.

Erstmal will ich festhalten, dass der Baccarat Rouge 540, ein genial ausgeklügeltes Meisterwerk ist, der so facettenreich projizieren kann, wie kein anderer, mir bekannter Duft.

Wie darf ich Ihn eigentlich ansprechen? Es schaut weder weiblich noch männlich aus, noch möchte ich es neutral definieren. Wenn ich mir das Flakon so anschaue, werde ich das Gefühl nicht los, es hier mit dem Teufel in Flakongewand zutun zu haben. Der Teufel wird in der Bibel als männlich beschrieben, weshalb ich mich dazu entschieden habe dies gleich zutun. Mir stellt sich die Frage, wieso Baccarat Rouge? Im arabischen ist Baccarat die Kuh, also die rote Kuh? Ich glaube nicht. Ich denke doch eher, dass Francis Kurkdjian dies als Anspielung oder als Kooperationsauftrag mit der Kristallmanufaktur "Baccarat", in der gleichnamigen Stadt, der Region Grand Est meint oder annahm. Sie ist berühmt für Ihre Kristallmanufaktur. Schon mitten des 18. Jahrhunderts lies der französische König in diesem Ort eine Glashütte erbauen, die später dann zu einem Luxushändler feiner Kristallglasgüter wurde.

Weiter zum Flakon...
So verführerisch und einnehmend strahlt mich also seine Aura an. Es ist definitiv ein Purpurrot, was sich unter dem Lichteinfluss zu einem Feuerrot entwickelt. Das seriös adlig wirkende Gold am Label und am Verschluss, ist der perfekte Kontrast zu diesem edlen Flakon. Schon das abziehen des Deckels triggert mich auf einer ganz komischen Art und Weise. Es lässt sich ganz gefühlvoll abnehmen und kurz vor Ende, also bevor die Kappe ab ist, sorgt dieser kurze ruckartige Wiederstand, der auch nur für eine Millisekunde da ist, für dieses einzigartige Gefühl. Das ist definitiv kein Betriebsfehler, auch die anderen Flakons lassen sich auf diese Weise öffnen.

Nun zum Duft...
Die Komposition dieser scheinbar edlen Rohstoffe ergeben ein fantastische Sinnbild.
Ich trug Ihn das erste Mal im KaDeWe auf und war direkt gefangen im Netz dieser florierenden süße.
Eine leicht stechende Nuance nahm ich außerdem wahr, was ich nicht als kleines Manko deklarieren würde, lediglich als etwas interessantes, etwas beiwohnendes. Draußen hingegen nahm ich Ihn anders wahr. Viel angenehmer als im geschlossenen Raum voller Menschen und etlichen Gerüchen. Wenn der Wind dir mal auf den Nacken bläst und Du diese duftende Briese von Baccarat Rouge wahrnimmst, dann erfüllt dich dieses eine Gefühl von Zufriedenheit, die man sonst nur von einer Situation kennt, den ich hier jetzt nicht weiter erläutern möchte (FSK18). Diese sanfte, ummantelnde süße, mit dem leicht pudrigen und wirklich winzigem touch Maskulinität, die ich so aufnahm, machen diesen Duft so einzigartig. Auch ohne zu wissen das das Flakon rot ist, kommt mir bei dem Duft die Farbe rot in den Sinn. Oder bin ich da voreingenommen? An manchen Tagen jedoch, schien er so, als wäre er gar nicht anwesend, was mich anfänglich tatsächlich leicht enttäuschte. Andererseits ging dies wieder schnell vorüber, als mich dann meine bessere Hälfte am Abend daraufhin ansprach, wieso ich denn soviel Auftrug? Manchmal verstehe ich ihn halt nicht. Genauso wie Sie...

Zum Abschluss möchte ich noch sagen das Baccarat Rouge 540 Extrait de Parfum, etwas einzigartiges, mir noch nie so dagewesener Duft ist, dem ich jedem nur wärmstens empfehlen kann. Der Preis ist nicht gerade günstig, jedoch kann ich nur allen Liebhabern die ihn noch nicht kennen raten, sich wenigstens mit einer kleinen Probe vertraut zu machen. Ich wünsche mir diese Euphorie mit euch zu teilen.

Vielen Dank

Ich bin sehr offen was Düfte angeht und ich experimentiere auch gerne rum, aber dieser Duft ist mit Abstand das widerlichste was mir unter die Nase gekommen ist. Pure Bauchschmerzen und Übelkeit schon nach einem Nasenzug. Wenn ich nur an ihn denke meine ich, könnte ich ohne Probleme erbrechen. Eigentlich bin ich nicht so sensibel und stecke eine Menge weg. Wer den Duft eines Fettabscheiders kennt oder mal an einem Fahrzeug vorbeigelaufen ist, der gerade damit beschäftig war eine fachgerechte Entsorgung des Fettabscheiders durchzuführen, der weiß wie schlimm dieser Gestank sein kann. Der ist aber wiederum nichts gegen diesen Duft, meiner Meinung nach.
Ich wollte einfach nur mal andere dazu anregen sich mit diesem Duft vertraut zu machen und um zu erfahren, ob es jemanden gibt, der mit mir diese Meinung teilt. Keinesfalls möchte ich mit diesem Kommentar jemanden kränken oder zu nahe treten. Bitte seht mir nach. Die Intention dahinter ist, mich so ehrlich und unsachlich wie möglich zu äußern. Ich hoffe es ist mir in diesen kurzen Worten gelungen.

Liebe Grüße

Wer kennt es nicht, Ihr habt eine Probe zu hause von einem X beliebigen Duft und denkt euch heute ist der große Tag, heute bist du dran. Dann legt Ihr den Duft auf und seid für die ersten Sekunden schwer begeistert und danach geht es nur noch abwärts. So meine Erfahrung mit Original Santal. Der Duft erdrückt mich zu tiefst und bereitet mir echt Kopfschmerzen und das schon gleich nach wenigen Minuten. Diese Zusammensetzung der Inhaltsstoffe ist scheinbar überhaupt nicht meins, obwohl ich dachte, die Lavendel-Sandelholz Mischung könnte etwas werden. Hinterher hat es mich auch nicht gewundert, wieso ich ihn nicht mag. Hier wird als Duftzwilling unter anderem Joop Homme angezeigt, welchen ich überhaupt nicht ab kann. Die Ähnlichkeit ist schon verblüffend, wobei ich Santal doch gelungener finde. Der Duft ist definitiv die Nischenklasse aus dieser Richtung. Außerdem würde ich in die gleiche Kategorie, den von Iceberg Twice pour Homme hinzufügen. Ein vergleichbar irre nerviger Duft der definitiv mal ausgetestet werden muss. Der Duft ist so einzigartig schlecht (mein Empfinden), dass er wiederum irgendetwas anziehendes hat. Ich wollte jetzt kein Hate ernten, lediglich meine Meinung äußern.

Liebe Grüße

35 Jahre nach dem Release ist es soweit. Auch ich teste heute einen altbekannten Klassiker.
Ich war schon lange auf der suche nach einem klassisch-maskulinen Herrenduft, der mich durch die frische Briese des PDM Percivals und die einzigartige Kreation MFK Maskulin Pluriels direkt hierher geführt hat.

Ich erinnere mich an meine erste Nassrasur mit 13 Jahren und das brennen der Haut danach durch das Aftershave meines Vaters, das zwar nicht Cool Water von Davidoff war, jedoch wisst Ihr alle, es gibt eine ganze menge Rasierwasser die ähnlich duften. Wenn ich ganz ehrlich sein darf, war diese Duft DNA, einer der ersten, wenn nicht der erste Duft (als Parfum) den ich wahrnahm. Gefühlt die gesamte Männerwelt in meiner Umgebung trug diesen oder ähnlichen Duft zur damaligen Zeit. Als Kind/Jugendlicher mochte ich diesen Duft nicht unbedingt, jedoch strahlte es in vielerlei Hinsicht eine gewisse Männlichkeit aus, weshalb ich mich damals entschied, jedes mal dieses Aftershave nach der Rasur aufzutragen. Ich weiß ja nicht wie es euch so erging, aber ich wollte schnell erwachsen werden...

Ein paar Jahre vergingen und ich bekam zum Geburtstag von meiner Tante das Parfum Cool Water von Davidoff. Ja ich erinnerte mich an meine erste Rasur wie auch heute, aber nahm den Duft positiver als damals auf. Frisch ,kühl und gelassen, gerade passend zu meinem pubertierenden Alter. Unaufhaltbar gefühlt, machten meine Freunde und ich die Straßen von Berlin unsicher. Wir waren definitiv nicht so Cool wie wir taten, doch dieser Duft umhüllte mich mit einer einzigartigen Aura. Ich fühlte die Energie der Männlichkeit und den jugendliche Eifer aller Altersklassen geballt in mir und lief mit erhobenem Haupt mutig durch die Straßen. Heute lache ich über mein naives junges ich und bin froh in Erinnerungen schwelgen zu dürfen.

Nun durfte ich aber feststellen, dass meine aufgesprühte Coolnes nicht lang anhielt.
Der Duft schaffte nicht einen halben Tag und das enttäuschte mich damals schon ziemlich.
Kein wunder bei 20,00€ für 75ml hätte ich damals eigentlich nicht viel mehr erwarten dürfen.
Es blieb damals bei diesem einen Flakon.

Wir halten fest, ich lernte in jungen Jahren den Duft und seine DNA kennen zu lieben, war aber mit seiner Performance überhaupt nicht einverstanden.

Jetzt vor kurzem sah ich den Duftzwilling von Cool Water, die ältere Version, der gleiche Parfümeur, eine Nische! Man man man war ich aufgeregt. "Green Irish Tweed" aus dem Hause Creed. Ein sehr passender Name für diesen Duft. Ich kenne mittlerweile einige Düfte von Creed, aber dieses Juwel kannte ich noch nicht. Erstmal ein großes Dankeschön an Naxy, der mir diese Probe ermöglicht hat. Ich bin stark begeistert! Genau der verlorene Schatz meiner Träume, nach dem ich mich schon lang ersehnt hatte. Ich verbinde diesen Duft sehr mit jugendlichem Leichtsinn und Mut für neues.
Ein jungermann auf der Suche nach seiner Identität mit vielen scharfkantigen Steinen auf seinem Weg.
Grün hinter den Ohren, vorlaut und unerfahren, jedoch feinfühlig, herzlich und starkem Herzens. Ähnlich wie Sam Claflin in dem Hollywoodstreifen "Die Farbe des Horizonts". GIT hat eine sehr sanfte, leicht nussig blumige frische. Holzig grüne Nuancen runden das ganze schön ab. Er wirkt im abklang würzig und waldig, wenn man das so sagen darf.

Ich bin glücklich zu Ihm gefunden zu haben. Ab heute steht der Duft für mich an Tagen da, wo ich den ein oder anderen mutig jugendlichen Leichtsinn an mir schätzen würde. Auch wenn ich froh bin heute ein anderer zu sein, fehlt mir diese draufgängerische Art sehr.

Danke für eure Zeit.

Liebe Grüße