30.03.2013 - 10:57 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Top Rezension
15
Qualität vom Grabbeltisch
Zu Unrecht wenig bekannt ist die Marke Iceberg. Im Mainstream angesiedelt, findet sich hier oft besseres als bei den „Großen“. Oft bekommt man diese Düfte – warum auch immer – im Sonderangebot. Twice pour Homme gibt es, wenn man etwas sucht, bereits für absurd niedrige 14 € / 125 ml.
Mir fallen die Iceberg Düfte meist vor dem Schnäppchenregal in die Hände – sie sind zu schade, um sie dort zu lassen. Twice Homme erwies sich als rechter Glücksgriff: ein zitrisch-krautiges Herrenparfum, das frisch und einfach auftritt, hinter dem aber zumindest etwas Komplexität stehen mag.
Die Kopfnote weist eine schöne Zitrussäure auf, die leider nicht lange bleibt. Der Duft wird grüner, auch trockener, und vor allem pudrig.
Ich spüre in dieser Pudrigkeit eine Anmutung von Traubenzucker – jenen kleinen Plättchen, mit denen man sich in der Apotheke versorgt und die beim Kauen einen Eindruck von kühlem Gips oder Kalk hinterlassen. Als florale Beigabe wäre die Tagetes tatsächlich nachvollziehbar; sie hat für mich einen dunklen, fast medizinisch wirkenden Charakter. Zur Basis hin entwickelt sich Twice Homme holzig-pudrig, etwas scharf und verliert dann doch den Kontakt zur anfänglichen Zitrusfrische.
Es ist wohl eine Frage der Sympathie gegenüber Twice Homme, ob man zwischen Krautigkeit, Pudrigkeit, Seifigkeit, floralen Noten und Zitrusfrische dem Duft eine synthetische Tendenz bescheinigt. Ich würde das eher verneinen. Für mich kommt Twice Homme als authentischer 80er oder 90er Jahre Duft rüber: dieses von allem etwas findet sich als Grundgerüst bei den Parfums jener Zeit noch ganz typischerweise. Dennoch wirkt Twice Homme nicht überfrachtet, was wohl auch mit am frischen zitrisch-krautigen Grundton liegt. Ich würde Twice Homme irgendwo zwischen Givenchys Gentleman, dem frühen Insensé Ultramarin und Acqua di Parmas Colonia ansiedeln wollen.
Ein wenig kräftiger hätte die Sillage ausfallen können. Immerhin gibt es Twice Homme in einem großen Flakon, zum reichlichen sprühen. Für einen leichten Sommerduft ist das so in Ordnung. Und sogar beim Flakon hat man sich noch eine kleine Besonderheit einfallen lassen: die leider etwas billig wirkende Kappe sitzt mit Ösen an zwei Pins auf, die seitlich aus dem Sprühkopf herausstehen. Man muss also erst drehen, dann ziehen.
Etwas fassungslos steht man schon vor den günstigen Preisen. Es ist ja nicht so, als wenn Iceberg abverkauft und eingestellt würde - erst kürzlich wurde ein neuer Duft lanciert (Burning Ice), wiederum zum Einstiegspreis von etwa 30 €.
Mir fallen die Iceberg Düfte meist vor dem Schnäppchenregal in die Hände – sie sind zu schade, um sie dort zu lassen. Twice Homme erwies sich als rechter Glücksgriff: ein zitrisch-krautiges Herrenparfum, das frisch und einfach auftritt, hinter dem aber zumindest etwas Komplexität stehen mag.
Die Kopfnote weist eine schöne Zitrussäure auf, die leider nicht lange bleibt. Der Duft wird grüner, auch trockener, und vor allem pudrig.
Ich spüre in dieser Pudrigkeit eine Anmutung von Traubenzucker – jenen kleinen Plättchen, mit denen man sich in der Apotheke versorgt und die beim Kauen einen Eindruck von kühlem Gips oder Kalk hinterlassen. Als florale Beigabe wäre die Tagetes tatsächlich nachvollziehbar; sie hat für mich einen dunklen, fast medizinisch wirkenden Charakter. Zur Basis hin entwickelt sich Twice Homme holzig-pudrig, etwas scharf und verliert dann doch den Kontakt zur anfänglichen Zitrusfrische.
Es ist wohl eine Frage der Sympathie gegenüber Twice Homme, ob man zwischen Krautigkeit, Pudrigkeit, Seifigkeit, floralen Noten und Zitrusfrische dem Duft eine synthetische Tendenz bescheinigt. Ich würde das eher verneinen. Für mich kommt Twice Homme als authentischer 80er oder 90er Jahre Duft rüber: dieses von allem etwas findet sich als Grundgerüst bei den Parfums jener Zeit noch ganz typischerweise. Dennoch wirkt Twice Homme nicht überfrachtet, was wohl auch mit am frischen zitrisch-krautigen Grundton liegt. Ich würde Twice Homme irgendwo zwischen Givenchys Gentleman, dem frühen Insensé Ultramarin und Acqua di Parmas Colonia ansiedeln wollen.
Ein wenig kräftiger hätte die Sillage ausfallen können. Immerhin gibt es Twice Homme in einem großen Flakon, zum reichlichen sprühen. Für einen leichten Sommerduft ist das so in Ordnung. Und sogar beim Flakon hat man sich noch eine kleine Besonderheit einfallen lassen: die leider etwas billig wirkende Kappe sitzt mit Ösen an zwei Pins auf, die seitlich aus dem Sprühkopf herausstehen. Man muss also erst drehen, dann ziehen.
Etwas fassungslos steht man schon vor den günstigen Preisen. Es ist ja nicht so, als wenn Iceberg abverkauft und eingestellt würde - erst kürzlich wurde ein neuer Duft lanciert (Burning Ice), wiederum zum Einstiegspreis von etwa 30 €.
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