11.05.2020 - 04:37 Uhr
Nordique
9 Rezensionen
Nordique
Top Rezension
38
Amouagegate, oder: Was stimmt denn nicht mit mir?!
Ich hatte sie bereits alle ...
... getestet.
Sämtliche Community- und Kritikerhomeruns der Herrenabteilung des Hauses Amouage durften bereits bei mir vorsprechen - zum Teil gar mehrfach, da sie alle zweifelsohne olfaktorische Topleute sind.
[Pathos an]
Dennoch konnte sich bisher keiner - ich wiederhole: KEINER - dieser Tausendsassa diesen einen Platz in meinem Duftherzen erkämpfen und zu dem einen werden ... dem EINEN Amouage, der mich vollkommen überzeugt und meine Nase und mich in den siebten Geruchshimmel katapultieren würde.
[Pathos aus]
Zugegebenermaßen - die Erwartungen waren zu jedem Male enorm, wenn über die Jahre verteilt vereinzelt Proben eben dieser Duftschwergewichte in meinem Postkarten landeten.
Jubilation – der Umjubelte, der Hochgelobte!
Reflection – der stilvolle Schönling!
Journey – wahrlich meisterhaft komponiert!
Interlude – oh, Herr, ich bin zu schwach!
Epic, Beloved, Dia, Sunshine, Bracken … ja, aber …
Aber. Immer – dieses – aber …
Don’t get me wrong - wie ich sagte: Jeder dieser Kandidaten durchaus ein kleines, mittelgroßes oder gar großes Meisterwerk für sich - aber keiner erschien mir geeignet für den Job, Nordiques Next Top Amouage (NNTA – demnächst im Privatfernsehen Ihrer Wahl) zu werden. Es war zum Mäusemelken.
Nun gut, Memoir und auch Lyric hatten ihre Termine bisher stets abgesagt - vielleicht machen wir aber ja demnächst auch noch Bekanntschaft.
Zu guter Letzt schlurfte dann vor ein paar Wochen jedoch ein verschüchterter, leicht geknickter Honour über die Türschwelle. Ein absolut durchschnittlicher Lebenslauf, Körperhaltung wie ein Oger - na klasse, das kann ja was werden, dachte ich mir.
Doch was der Gute dann auf’s geruchstechnische Parkett zauberte, hatte sich gewaschen. Im wahrsten Sinne des Wortes - ist er doch ein äußerst cleaner, leicht seifig-pudriger Geselle mit ordentlich gepfeffertem Auftakt. Letzterer ist sicherlich nicht allzu leicht zu verdauen, legt sich aber alsbald und verflüchtigt sich in einer Art Semi-Fougère, welcher sich für mich im Mittelteil insbesondere durch eine schöne Rosengeranie auszeichnet. Reminiszent in Richtung eines Brut oder weiteren fougèreartigen Saubermännern längst vergangen geglaubter Zeiten. Abgerundet durch eine prominente, demzufolge für mich hybrid klassisch-modern anmutende Moschus-Tonkabasis.
Ich war schlagartig und dann dauerhaft begeistert und konnte nicht aufhören, am Testarm zu schnüffeln.
Was solche “Duftflashes” angeht, so sind wir alle sicherlich stets auf der Jagd nach genau diesen Düften, die dies in uns auszulösen vermögen.
Das war mir schon sehr lange nicht passiert. Vielleicht kenne ich einfach schon zu viel, um die Frequenz eben solcher Sofortbegeisterungen konstant hoch halten zu können.
Doch was war passiert? Waren meine Erwartungen in diesem Falle einfach viel zu niedrig? Was stimmt nicht mit mir? Hat meine Nase einen Schaden? Kann es denn sein, dass dieser nominelle Duftschluffi mir wirklich so dermaßen gut gefällt? Oder - bin ich einfach langweilig? Nicht auszudenken, aber bei den hier und anderswo zu lesenden gängigen Meinungen zum Kandidaten leider auch wohl nicht völlig abwegig … oder?
„Bürotauglich“ - ja!
„Easy to wear“ - ja!
„Massentauglich“ - sicherlich!
„Eines Amouages nicht würdig“ - whops, einen Moment mal!
„Uninspiriert“ - hey, easy, Partner!
„Langweilig“ - HALT, STOP!!
Okay, okay, war nicht so gemeint, mag ja alles bis zu einem gewissen Grade zutreffen.
Für mich ist er dennoch eine der schönsten und absolut unverhofften Duftentdeckungen der jüngeren Zeit.
Und wenn mich meine neu gewonnene Affinität zu diesem Gesellen zu all dem macht, was ihm nachgesagt wird ... dann bin ich das gerne. Der wohl langweiligste Amouageträger dieses Universums - aber das steht mir verdammt gut, wie ich finde ;)
Vielleicht ist es mit Düften ja ein wenig, wie mit Hunden – an Herrchen und Frauchen erkennt man’s Wauwauchen [sic!] … oder sowas in die Richtung.
Ich bedanke mich für’s Lesen!
... getestet.
Sämtliche Community- und Kritikerhomeruns der Herrenabteilung des Hauses Amouage durften bereits bei mir vorsprechen - zum Teil gar mehrfach, da sie alle zweifelsohne olfaktorische Topleute sind.
[Pathos an]
Dennoch konnte sich bisher keiner - ich wiederhole: KEINER - dieser Tausendsassa diesen einen Platz in meinem Duftherzen erkämpfen und zu dem einen werden ... dem EINEN Amouage, der mich vollkommen überzeugt und meine Nase und mich in den siebten Geruchshimmel katapultieren würde.
[Pathos aus]
Zugegebenermaßen - die Erwartungen waren zu jedem Male enorm, wenn über die Jahre verteilt vereinzelt Proben eben dieser Duftschwergewichte in meinem Postkarten landeten.
Jubilation – der Umjubelte, der Hochgelobte!
Reflection – der stilvolle Schönling!
Journey – wahrlich meisterhaft komponiert!
Interlude – oh, Herr, ich bin zu schwach!
Epic, Beloved, Dia, Sunshine, Bracken … ja, aber …
Aber. Immer – dieses – aber …
Don’t get me wrong - wie ich sagte: Jeder dieser Kandidaten durchaus ein kleines, mittelgroßes oder gar großes Meisterwerk für sich - aber keiner erschien mir geeignet für den Job, Nordiques Next Top Amouage (NNTA – demnächst im Privatfernsehen Ihrer Wahl) zu werden. Es war zum Mäusemelken.
Nun gut, Memoir und auch Lyric hatten ihre Termine bisher stets abgesagt - vielleicht machen wir aber ja demnächst auch noch Bekanntschaft.
Zu guter Letzt schlurfte dann vor ein paar Wochen jedoch ein verschüchterter, leicht geknickter Honour über die Türschwelle. Ein absolut durchschnittlicher Lebenslauf, Körperhaltung wie ein Oger - na klasse, das kann ja was werden, dachte ich mir.
Doch was der Gute dann auf’s geruchstechnische Parkett zauberte, hatte sich gewaschen. Im wahrsten Sinne des Wortes - ist er doch ein äußerst cleaner, leicht seifig-pudriger Geselle mit ordentlich gepfeffertem Auftakt. Letzterer ist sicherlich nicht allzu leicht zu verdauen, legt sich aber alsbald und verflüchtigt sich in einer Art Semi-Fougère, welcher sich für mich im Mittelteil insbesondere durch eine schöne Rosengeranie auszeichnet. Reminiszent in Richtung eines Brut oder weiteren fougèreartigen Saubermännern längst vergangen geglaubter Zeiten. Abgerundet durch eine prominente, demzufolge für mich hybrid klassisch-modern anmutende Moschus-Tonkabasis.
Ich war schlagartig und dann dauerhaft begeistert und konnte nicht aufhören, am Testarm zu schnüffeln.
Was solche “Duftflashes” angeht, so sind wir alle sicherlich stets auf der Jagd nach genau diesen Düften, die dies in uns auszulösen vermögen.
Das war mir schon sehr lange nicht passiert. Vielleicht kenne ich einfach schon zu viel, um die Frequenz eben solcher Sofortbegeisterungen konstant hoch halten zu können.
Doch was war passiert? Waren meine Erwartungen in diesem Falle einfach viel zu niedrig? Was stimmt nicht mit mir? Hat meine Nase einen Schaden? Kann es denn sein, dass dieser nominelle Duftschluffi mir wirklich so dermaßen gut gefällt? Oder - bin ich einfach langweilig? Nicht auszudenken, aber bei den hier und anderswo zu lesenden gängigen Meinungen zum Kandidaten leider auch wohl nicht völlig abwegig … oder?
„Bürotauglich“ - ja!
„Easy to wear“ - ja!
„Massentauglich“ - sicherlich!
„Eines Amouages nicht würdig“ - whops, einen Moment mal!
„Uninspiriert“ - hey, easy, Partner!
„Langweilig“ - HALT, STOP!!
Okay, okay, war nicht so gemeint, mag ja alles bis zu einem gewissen Grade zutreffen.
Für mich ist er dennoch eine der schönsten und absolut unverhofften Duftentdeckungen der jüngeren Zeit.
Und wenn mich meine neu gewonnene Affinität zu diesem Gesellen zu all dem macht, was ihm nachgesagt wird ... dann bin ich das gerne. Der wohl langweiligste Amouageträger dieses Universums - aber das steht mir verdammt gut, wie ich finde ;)
Vielleicht ist es mit Düften ja ein wenig, wie mit Hunden – an Herrchen und Frauchen erkennt man’s Wauwauchen [sic!] … oder sowas in die Richtung.
Ich bedanke mich für’s Lesen!
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