NightFighter

Hätte mir jemand diesen Duft aufgesprüht, ohne eine vorherige Info um welches Wässerle es sich hierbei eigentlich handelt, wäre mein Statement ohne lange zu überlegen umgehend herausgeplatzt...BOSS !

Genau unter diesen weit verbreiteten und gerne gekauften frisch-fruchtig-holzig-synthetisch und einmal kräftig umgerührt - Düften, findet er auch seinen Platz.

Duftliebhaber mit einem ausgeprägten Hang zur Sparsamkeit, können hier ein EdT erwerben, dass preislich sogar noch unterhalb der Boss-Düfte angesiedelt ist.

Ungaro Man ist sowohl tragbar, als auch erträglich.
Wer mehr erwartet, wird seine Geldbörse wohl etwas weiter öffnen müssen.

Ich persönlich behalte die Probe.
Reicht !

Im Jahre 1994 erschuf man bei den Del Pozo's einen angenehmen, frisch - aquatischen, blauen Zeitgenossen.
1999 stellten sie ihm jedoch einen hässlichen grünen Bruder zur Seite!

Scheinbar war es auch notwendig, die Haltbarkeit durch reichlich Chemie zu tunen.
Eine seltsame Mischung aus stechenden, undefinierbaren grünen Noten, gepart mit reichlich Gewürz wird uns seither zum Kauf angeboten.

Beim wittern am besprühten Handgelenk, glaube ich mich im Betriebsgelände von Bayer in Leverkusen zu befinden.
Möglicherweise ist ja allein der auffällige grüne Flakon ein Kaufargument.

Den sehr tragbaren "Ur-Quasar" mit diesem Synthetiker toppen zu wollen, ging augenscheinlich gründlich daneben.

Vielen Dank, an die beteiligten Laboranten !

Nein, das ist kein Duft für den Herren mittleren Alters, welcher im Samstagabend-Ausgehanzug seine Herzensdame in die Oper verschleppt!
The One ist unstrittig ein Mainstreamer vor dem Herrn. Nicht schlecht gemacht, jedoch verwechselbar und zweifelsohne nicht für gestandene Männer mit dem Anspruch auf etwas Besonderes/Extravagantes konzipiert.
Das schon beinahe sprichwörtliche "geht immer", wurde hier in die Tat umgesetzt.
Besonderheiten und kreative Sternstunden konnte ich persönlich bei D & G auch noch nicht aufspüren. Gleichwohl bleibt die von mir so verabscheute artifizielle Kratzigkeit einiger "Massendüfte" wohltuend aus.

Eine trotz marginaler Kritik, doch recht angenehme Gewürzkarawane, flankiert von süßlichen Begleitern wird uns päsentiert.
Ich unterstelle hier einmal den offenkundigen Einsatz einer nicht unrelevanten Dosis Moschus.
Die wahrheitsgetreue Kenntlichmachung der genauen Zutaten, ist bei Dolce & Gabbana, genau wie bei vielen weiteren Duftmischern, allenthalben kaum zu erwarten.

Sei es, wie es ist. Die Eins ist keine Bravourleistung, jedoch wird dieser Duft keinesfalls die Kollegen im Büro dazu veranlassen, den Abstand zum Träger dieses EdT's zu vergrößern.

Eben ein KANN, kein MUSS. Wie gehabt. Danke !

Yeeh...von 50 Cent, dem Enfant terrible der US-amerikanischen "Bumm Bumm Hey - Bitch" Szene, gibt es einen Duft!
Natürlich ein Muss, wo doch jeder Piesepampel der über den Bekanntheitsgrad eines Provinzmusikers in den USA hinausgekommen ist, ein Parfüm auf den Markt wirft.
Von Brüllhälschen Aguilera über Teenrockikone Lavigne bis zu diversen anderen Plattenmillionären der Musikszene, gibt es Duftwässerchen zu kaufen.
Da kann und darf natürlich ein rappender Steroidenbomber aus Queens nicht nachstehen.
Als gern gebuchter Talkshowinsasse gibt er vielfach zum Besten, wie oft schon auf ihn geschossen wurde. Das, und natürlich auch die Anzahl seiner Knastbesuche, gehören einfach zum guten Image eines Gangster-Rappers dazu.
Wollte ich das Ganze mit etwas bösartigem Sarkasmus hinterlegen, könnte man als Beweggrund für den gegnerischen Beschuss die Eigenbeduftung von Mr.Jackson mit diesem Power-Zeugs unterstellen.

Einen unbarmherzigen Verriss von Power halte ich trotz der nur bedingt erfolgreichen Arbeit des Herrn Frémont für überzogen, denn es gibt zweifelsfrei (noch) Schlimmeres auf dem Promi-Parfümmarkt.
Power ist ein Patchouliduft mit schwach wahrnehmbaren Anklängen einer Gewürz-Moschus-Kombination.
PENG...Magazin leer! Mehr ist nicht.

Die Käuferschicht von Power vermute ich bei den meist jugendlichen Fans vom bösen Räpperle.
Mit etwas Phantasie sehe ich einen in eine Power-Duftwolke gehüllten Teenager im heimischen Kinderzimmer den Volume-Regler der Stereoanlage auf Anschlag drehen und aus voller Kehle die Texte der Rap-Songs mitgröhlen bist die Zahnspange vibriert.

Die Überschrift ist im Übrigen der Titel des ersten (und hoffenlich letzten) Filmes von 50 Cent.
Gestorben ist wohl noch Niemand nach dem Gebrauch von Power.
Vom Verkaufsgewinn des Duftes kann der "50er" vermutlich auch nicht reicher werden, denn heiß begehrt ist dieser Patchouliklopper nach meiner Kenntnis nicht gerade.

Genug ist genug.
Ich drehe jetzt mein Basecap wieder in die richtige Position auf der Rübe, nehme die dicke Goldkette mit dem Bling-Bling Anhänger vom Hals und bewege mich mit einem coolen Ghetto-Schlürfschritt in Richtung Bad um das Powersüppchen loszuwerden.

Hey...yo Baby...Waschen...

Avon Düfte...für mich die produzierte Konsequenz aus dem gellenden Ruf der Massen nach preiswerten Parfum.
Schon so einige dieser "Wunderwerke" haben meine Nase nach allen Regeln der hier gebotenen Panscherei bis ins fast Unerträgliche gepeinigt.
Man stelle sich mit Schaudern vor, dass ich mich dieser Herausforderung freiwillig gestellt habe.
Um einen respektablen Abstand zum Mitmenschen, egal bei welcher Situation des alltäglichen Lebens, muß sich der Träger dieses Herrenduftes keine Sorgen machen.

Welche Meisterleistung!
Ein süßlicher Brei ist entstanden, welcher mir bei der Annäherung ans miefende Handgelenk beinahe das Augenlicht raubt.
Zu kurz gefasst, nicht analytisch genug ?
Damit ist alles Wesentliche gesagt, denn es gibt bei Black Suede Touch keine Entwicklung.
Das ist so schlimm wie es billig ist.

Wer trägt sowas ?
Das begeisterte Klientel vermute ich bei der Fraktion der Kunstlederschuhträger welche sich die 15 Euro - Treter beim Bekleidungsdiscounter gegenseitig aus den Händen zerren.

Die Geruchsspuren dieser Menschen kennen wir doch alle !
Eine Mischung aus Schweißfuß und diesem Avon-"Duft".

Ich geh duschen !

Danke.