08.04.2011 - 16:44 Uhr
Apicius
1106 Rezensionen
Apicius
Top Rezension
23
Bitte im Kühlschrank aufbewahren
Schwer zu bekommen ist er, jedenfalls in Deutschland. Das Homme L'Eau muss man sich also online bestellen, und zwar blind. Das ist zwar gegen alle Grundsätze, aber bei Guerlain habe ich mal eine Ausnahme gelten lassen. Und ich bereue es nicht!
Der Originalduft Guerlain Homme hat mich nicht begeistert. Da saß eine ziemlich verstiegene süßlich-fruchtig-zitrische Note auf einer einer einfachen Holzbasis. Erstens passte das stilistisch nicht, und zweitens ist die so genannte Mojito-Note einfach nicht gut gelungen. Einen solchen Mojito würde bestimmt niemand trinken wollen.
Erwartungsgemäß erspart uns Thierry Wasser den Mojito in Homme L'Eau. Stattdessen gibt es eine moderne, wenn auch unspektakuläre zitrische Kopfnote: eben eine jener Grapefruit-Bergamotte-Minze-Kombinationen, wie man sie in Sport- und anderen Herrendüften heute zuhauf findet. Das ist diesmal kein Nachteil, denn Homme L'Eau ist in seinem gesamten Charakter ein eher einfacher Duft, bei dem vor allem auf Tragbarkeit Wert gelegt wurde. Ich würde ihn denn auch als Vertreter der neuen Richtung puristischer Holzdüfte ansehen.
Mit dem Verblassen der zitrischen Kopfnote tritt – wie auch im Original-Homme – eine attraktive Holznote auf, und sonst nichts mehr. Ein Vergleich mit dem durchaus gelungenen neuen Bvlgari Man bringt es an den Tag: Wo andere eine Holznote als solche darstellen – bitter und ggf. durch weitere, in diesem Fall moschusartige Noten begleitet – ist die Holznote bei Homme L'Eau von einem ganz anderen Kaliber. Sie ist ganz eindeutig Holz, etwa Zedern- und Sandelholz. Doch vollkommen integriert in sie ist da etwas sehr menschelndes, körpernahes. Hier scheint Holz eine Verbindung mit den eigenen Gerüchen des Trägers einzugehen - das ist richtig sexy! Obwohl auch mein Vergleichsduft aus dem Hause Bvlgari nicht von schlechten Eltern ist, wird wieder einmal der Abstand deutlich, der zwischen Guerlain und vielen anderen Marken besteht.
Innerhalb des Universums der Guerlain-Düfte möchte ich Homme L'Eau mit dem ebenfalls von Thierry Wasser geschaffenen Cologne du Parfumeur in Verbindung bringen. Auch in jenem Kölnisch Wasser gibt es – als kleinen Stilbruch – eine attraktive Holznote in der Basis. Im Kopf setzt das Cologne am uralten Kölnisch-Wasser-Akkord an, der jedoch kräftig modernisiert und in eine frisch-zitrische Richtung gewendet wurde. Homme L'Eau dagegen bringt von vorneherein eine ganz moderne Zitrusnote im Kopf. Während Thierry Wassers Cologne du Parfumeur auf den Kopf fokussiert ist, geht es beim L'Eau letztlich um die attraktive Holzigkeit, die wesentlich deutlicher dargestellt wird. Was soll's – schön sind sie beide!
Ein besonderes Erlebnis war es, Homme L'Eau auszupacken und in die Hand zu nehmen. Ich habe meine Sendung heute, an einem kühlen Frühlingsabend von der Packstation abgeholt. Der türkis gefüllte Flakon aus gefrostetem Glas lag außergewöhnlich gut in der Hand und strahlte die aufgenommene Abendkühle ab. Leider wackelt die billige Plastikkappe – sonst wär's perfekt.
Man wird dieses leichte Homme L'Eau gerne auch im Sommer benutzen. Welche Erfrischung wird das wohl sein, wenn man bei Bullenhitze dieses Parfum im Kühlschrank temperiert!
Der Originalduft Guerlain Homme hat mich nicht begeistert. Da saß eine ziemlich verstiegene süßlich-fruchtig-zitrische Note auf einer einer einfachen Holzbasis. Erstens passte das stilistisch nicht, und zweitens ist die so genannte Mojito-Note einfach nicht gut gelungen. Einen solchen Mojito würde bestimmt niemand trinken wollen.
Erwartungsgemäß erspart uns Thierry Wasser den Mojito in Homme L'Eau. Stattdessen gibt es eine moderne, wenn auch unspektakuläre zitrische Kopfnote: eben eine jener Grapefruit-Bergamotte-Minze-Kombinationen, wie man sie in Sport- und anderen Herrendüften heute zuhauf findet. Das ist diesmal kein Nachteil, denn Homme L'Eau ist in seinem gesamten Charakter ein eher einfacher Duft, bei dem vor allem auf Tragbarkeit Wert gelegt wurde. Ich würde ihn denn auch als Vertreter der neuen Richtung puristischer Holzdüfte ansehen.
Mit dem Verblassen der zitrischen Kopfnote tritt – wie auch im Original-Homme – eine attraktive Holznote auf, und sonst nichts mehr. Ein Vergleich mit dem durchaus gelungenen neuen Bvlgari Man bringt es an den Tag: Wo andere eine Holznote als solche darstellen – bitter und ggf. durch weitere, in diesem Fall moschusartige Noten begleitet – ist die Holznote bei Homme L'Eau von einem ganz anderen Kaliber. Sie ist ganz eindeutig Holz, etwa Zedern- und Sandelholz. Doch vollkommen integriert in sie ist da etwas sehr menschelndes, körpernahes. Hier scheint Holz eine Verbindung mit den eigenen Gerüchen des Trägers einzugehen - das ist richtig sexy! Obwohl auch mein Vergleichsduft aus dem Hause Bvlgari nicht von schlechten Eltern ist, wird wieder einmal der Abstand deutlich, der zwischen Guerlain und vielen anderen Marken besteht.
Innerhalb des Universums der Guerlain-Düfte möchte ich Homme L'Eau mit dem ebenfalls von Thierry Wasser geschaffenen Cologne du Parfumeur in Verbindung bringen. Auch in jenem Kölnisch Wasser gibt es – als kleinen Stilbruch – eine attraktive Holznote in der Basis. Im Kopf setzt das Cologne am uralten Kölnisch-Wasser-Akkord an, der jedoch kräftig modernisiert und in eine frisch-zitrische Richtung gewendet wurde. Homme L'Eau dagegen bringt von vorneherein eine ganz moderne Zitrusnote im Kopf. Während Thierry Wassers Cologne du Parfumeur auf den Kopf fokussiert ist, geht es beim L'Eau letztlich um die attraktive Holzigkeit, die wesentlich deutlicher dargestellt wird. Was soll's – schön sind sie beide!
Ein besonderes Erlebnis war es, Homme L'Eau auszupacken und in die Hand zu nehmen. Ich habe meine Sendung heute, an einem kühlen Frühlingsabend von der Packstation abgeholt. Der türkis gefüllte Flakon aus gefrostetem Glas lag außergewöhnlich gut in der Hand und strahlte die aufgenommene Abendkühle ab. Leider wackelt die billige Plastikkappe – sonst wär's perfekt.
Man wird dieses leichte Homme L'Eau gerne auch im Sommer benutzen. Welche Erfrischung wird das wohl sein, wenn man bei Bullenhitze dieses Parfum im Kühlschrank temperiert!
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