Nikmarbo

Nikmarbo

Rezensionen
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1 - 5 von 9
Nikmarbo vor 2 Monaten 2 2
8.5
Duft
One of a kind
... kam mir sofort nach dem Aufsprühen in den Sinn: Riecht frisch, bisschen ledrig, eher tintig, holzig, blumig, intensiv und maskulin. So jedenfalls noch nie gerochen.

Was hier aus der Reihe tanzt und den Duft so 'unique' machen, sind Cypriol, Ylang-Ylang in der Kopfnote, Gurjunbalsam und Zeder in der Herznote und vielleicht noch die Iriswurzel.

Duft-Assoziationen zu 'Autointerieur' oder 'Plastik' kann ich nicht teilen. Man merkt definitiv die Qualität der Ingredienzen.

Im Vergleich zum Ombre Nomade dominieren hier die ätherischen Duftnoten und das markante Gurjunbalsam, das auch im "Burdèl | Tiziana Terenzi" enthalten ist. Das Oud, das hier verwendet wird, ist überhaupt nicht animalisch. Es bildet mit den übrigen Inhaltsstoffen einfach eine schöne hölzerne Basis.
Der Nero Oudh spielt für mich in derselben Liga wie der "Alhambra Oud | Ramón Monegal".

Zur Haltbarkeit kann ich noch nichts Definitives sagen. Kommt vielleicht noch ein Nachtrag.

Fazit: Ein außergewöhnlicher Duft für Menschen, die holzige, dunkle Düfte lieben, welche aber dennoch eine gewisse Frische mit sich bringen.
2 Antworten
Nikmarbo vor 5 Monaten 2 1
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Bisch'sche Interpretation einer Rose... nicht alltäglich
Rosendüfte sind ja nicht so jederMANNs Sache, behaupte ich mal. Jedenfalls steht die Rose als Sinnbild für die Liebe, insbesondere rote Rosen. Und welcher Mann bekommt schon ein Rosenbouquet von seiner Liebsten geschenkt? Ausnahmen bestätigen die Regel...

Hier ist es jedoch anders, vermutlich weil ich meine liebgewonnene Quentin-Bisch-Handschrift darin erkenne. Quentin-Bisch-Düfte à la "Ganymede (Eau de Parfum) | Marc-Antoine Barrois", "Masa / ماسة | Lattafa / لطافة" oder "Bois Impérial | Essential Parfums" u. a. zeichnen sich für mich durch eine Mischung aus natürlichen Duftnoten gepaart mit einer gewissen gefälligen Synthetik aus, die dennoch hochwertig und anspruchsvoll wirkt und eben einen bleibenden Eindruck hinterlässt.

So auch hier: Die markanten, fruchtigen Kopfnoten von süßer Litschi und saftig grünem Apfel gepaart mit der leicht stechend scharfen Würze des Kreuzkümmels gefolgt von einer kräftigen 'Rosa damascena' in Honig gedipt auf einem Bett von Moschus, Patchouli und Akigalawood – welche einerseits im Ganymede und andererseits im Masa die Basisnoten und somit die Schnittmenge bilden – vereinen gegensätzliche Akkorde zu einem betörenden und harmonischen Dufterlebnis.
Insofern ist auch die Bezeichnung 'Experimentum Crucis' sehr gut gewählt.

Nach diesem 'Strickmuster' scheinen einige Quentin-Bisch-Düfte kreiert worden zu sein, behaupte ich mal, und deshalb stechen sie aus der Masse hervor – selbst innerhalb der Nische.
Natürlich polarisieren seine Düfte auch, aber das macht sie umso interessanter und einzigartig.

Während der "Ganymede (Eau de Parfum) | Marc-Antoine Barrois", "B683 (Eau de Parfum) | Marc-Antoine Barrois" oder "Bois Impérial | Essential Parfums" eher männliche Käufer ansprechen wird, so sehe ich den hier eher bei der weiblichen Zielgruppe. Natürlich bleibt es ein Unisex-Duft, doch die Tendenz geht klar Richtung weiblich. Ich bin jedenfalls hin- und hergerissen, ob es bei der Original-Probe bleibt oder ich mir doch noch einen Flakon zulegen werde.

Auf jeden Fall faszinierend und einen Versuch wert. In puncto H/S sowie P/L macht man auch einen guten Schnitt.

Unterm Strich beachtenswert und m. M. n. unterbewertet.
1 Antwort
Nikmarbo vor 5 Monaten 3 3
10
Flakon
8
Sillage
7
Haltbarkeit
9.5
Duft
Dezenter, harmonischer, weicher als sein großer Bruder
Nicht selten erleben wir bei den Extrait-Versionen, dass sie ausgefeilter, edler, dezenter, einfach reifer sind als das zuvor lancierte 'Standard'-Release. So auch hier beim "Triumph of Bacchus (Extrait de Parfum) | Argos".

Natürlich kann man aufgrund von diversen Statements, Rezensionen und Empfehlungen gleich zum Extrait greifen, aber m. M. n. macht es schon Sinn, zuvor oder parallel auch das Eau de Parfum vom "Triumph of Bacchus (Eau de Parfum) | Argos" getestet zu haben bzw. zu testen.

Während das EdP gleich vornweg lautstark mit seinen Kopfnoten rausbrüllt: 'Ich bin der King of Boozy Fragrances' geht es sein kleiner, aber feiner Bruder etwas dezenter an und bringt ganz schnell eine feine (Pfeifen-)Tabaknote ins Spiel, die den ersten Gedanken von Alkoholmissbrauch beim 'Großen Bruder' verdrängt.

Wer es natürlich 'laut' mag und um jeden Preis auffallen möchte, der ist mit dem EdP besser bedient. Wer jedoch die Tugenden eines Gentleman wertschätzt, der sich auf eine andere Art abgrenzt, der greift lieber noch etwas tiefer in die Tasche und entscheidet sich für das Extrait.

Sicherlich könnten Haltbarkeit und Sillage bei einem Duft in dieser Preisklasse besser sein, so zumindest meine Erfahrung und Einschätzung, dennoch ist er es MIR wert.
Man kann ja solange nachsprühen, bis die Partnerin oder der Partner einen höflich darauf hinweist, dass es jetzt genug ist :)

Ich jedenfalls bereue es nicht, von der Bestellung an gut drei Wochen auf den Duft gewartet zu haben. Außenverpackung, die gesamte Aufmachung und der Flakon sind eine Augenweide und passen sehr gut zu diesem Release.

Einen Test wert sind jedenfalls beide Versionen und sind auch in der Preisklasse anzuraten.
3 Antworten
Nikmarbo vor 5 Monaten 12 8
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7
Duft
Absolut nicht das, was ich von PdM erwartet hätte...
Ich hatte mir den Duft vor ein paar Monaten direkt von PdM besorgt und gierte dem Duft schon beinahe wie ein etwas naiver PdM-Fanboy entgegen. Zuvor hatte ich mir lediglich die bis dato online gestellten YouTube-Videos dazu angesehen. Diese und die Duftpyramide sollten für einen gelungenen Blind-buy ausreichen! Dachte ich mir zumindest.

Als die Sendung dann ankam, packte ich sie voller Erwartung und Vorfreude hastig aus. Die Aufmachung sah schon mal Vielversprechend aus, besonders hervorzuheben ist das Reise-Leder-Etui für den Flakon – gefällt mir sehr gut.

Nun machte ich mich an den Duft. Für gewöhnlich sehe ich mir vorher immer noch mal die Duftpyramide an, um vor dem ersten Aufsprühen meine Geruchsrezeptoren auf das einzustimmen, was sie da gleich erwarten wird.
Und los geht's: Die Kopfnoten sind sogleich stark präsent, Orangenblüte, Zimt, Bergamotte ... aber auch die Vanille drängt sich gleich nach vorne. What???
Die erste kleine Enttäuschung macht sich bei mir breit: Erstens hatte ich mir das ganz anders vorgestellt und zweitens war da gleich von Beginn an ein Störfaktor, der mich irritierte. Entweder war es die Vanille oder der Zimt, aber ich tendiere zur Vanille. A) finde ich sie unerwartet und ungewöhnlich unnatürlich und B) hatte ich sie erst deutlich später erwartet, sprich in der Basis.
Diese 'Note' (möglicherweise keine einzelne), so nenne ich sie einfach mal, ist meinem Empfinden nach so dominant und aufdringlich, dass sie alles bestimmend die ganze Kreation runter zieht und in mir letzten Endes einzig negative Assoziationen hervorruft, die ich hier im Einzelnen nicht auflisten möchte.

Alles in allem sehr schade, ja enttäuschend.
Aber zum Glück (für PdM und treue Fans des Marke) gibt es ja auch sehr viel positives Feedback und das möchte ich nicht grundsätzlich kritisieren oder in Frage stellen.
Soll sich bitte jeder selbst seine Meinung dazu bilden.

Just my 2 scents ;)
8 Antworten
Nikmarbo vor 5 Monaten 8 1
9
Flakon
9
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Der wohl edelste und authentischste Erdbeerduft
... der mir bis jetzt unter die Nase gekommen ist.

Nachdem ich erst vor kurzem auf den "Ishq Special | Anfas" gestoßen war und mir die Rezensionen und Statements so durchgelesen hatte, dachte ich mir, dass er ja möglicherweise einen Test wert sein könnte.

Ich muss zugeben, ich hatte nicht nach ihm gesucht, denn bis dato vertrat ich die Auffassung, Parfüms, die nach Erdbeer riechen, sind was für kleine Mädchen oder junge Damen, aber keinesfalls was für Männer.
Ich habe mich getäuscht, und zwar gewaltig!

Dieser Duft ist fein, elegant, edel – ja, er ist süß, aber es ist eine sehr harmonische, gefällige Süße. Nicht das klebrige Zeug, nicht synthetisch, einfach herrlich. In einem der Statements las ich was von Erdbeersahnebonbons. Dieser Vergleich passt m.M.n. sehr gut, wenngleich ich bei diesem Duft trotzdem wieder die Edelkomponente betonen muss, denn es ist sicher eine Kunst, einen Erdbeerduft auf ein so hohes Niveau zu bringen.

Die Besetzung dieses Ensembles ist im Gegensatz zu vielen orientalischen Düften überschaubar. Vorne in der ersten Reihe spielen der Safran und Jasmin, dahinter, etwas erhöht, die Erdbeere – die Solistin – neben dem Amber, der sie dezent begleitet. In der letzten Reihe spielen Eichemoos und Vanille und runden das Ensemble ab.

Würde nur einer der Begleitspieler in diesem Ensemble fehlen, wäre es nicht das, was es ist, ein MEISTERWERK.
1 Antwort
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