Olfaktorio

Olfaktorio

Rezensionen
Olfaktorio vor 1 Jahr 1
8
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
5
Duft
Mhm ... Mhmpf


Das Opening

Beißend scharf, fast pfeffrig. Meine Nase juckt. Vielleicht vom Staub der Bücher im Schrank neben mir?
Doch dort sieht es ziemlich frisch gewischt aus.
Huch, was ist das? Omas Likörflasche steht noch offen zwischen den Büchern. Lustig, fruchtig, schnapsig. Aber ich mal die mal lieber schnell zu.

Säuerlich süß - ist das der Apfel?
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Jetzt bahnt sich eine gourmandige, mächtig warm weiche Basis an. Hat da jemand das Marzipan aus dem Stollen geklaut?

Sehr süß, sehr weich, mit leicht fruchtigem, leicht nervigem Einschlag. Ich will mich eigentlich entspannt ins Vanille-Bettchen sinken lassen aber komme nicht zur Ruhe. Irgendwas stört mich hier.

Gourmand ja - Wohlfühl nein

Ein runder Duft ist er keineswegs, aber er provoziert mir eben auch nicht genug. Ich bin da vielleicht etwas drastisch, aber ich finde der Red Tobacoo schwebt hier etwas zwischen den Welten und ich kann nicht so recht was mit ihm Anfangen.


Drydown

Gefällig warm weich süß, aber nix neues und nicht zwingend notwendig.

PS:

Welten liegen zwischen Carlisle und diesem hier - wer Carlisle will sollte sich nicht Red Tobacco holen
0 Antworten
Olfaktorio vor 2 Jahren 11 3
8
Flakon
5
Sillage
7
Haltbarkeit
8.5
Duft
„Hallo Du“ ‍️
Sage ich und will dich gerade nach deinem Namen fragen, doch du kommst mir zuvor.
Mit einer säuerlich-weihrauchigen Begrüßung stellst du dich vor.

Ich hab das Gefühl dir ist dabei völlig egal wer ich oder die anderen hier im Raum eigentlich sind.
Du denkst wahrscheinlich, wir sind eh alle irrelevant und können dir nichts neues bieten, weil du schon alles gesehen hast.
Ganz in schwarz stehst du da, doch dein Stil ist weder Gothic noch Sportlich, du bist einfach Minimalist.

Viele denken bei dem Weihrauch direkt, du wärst gerade frisch aus der Kirche gekommen aber so einfach ist das nicht. Das ist keine himmlisch sakrale Aura die dich da umgibt, eher obsidian-schwarze Gelassenheit.

Erinnerst du dich noch an die Zeit damals, 1973, als wir alle Steine waren? Nein?
Kieselsteine flogen übers Meer...hüpften...1...2...3...4... und wir alle lagen rum, regungslos, der Sonne ebenso ausgeliefert wie dem kühlen Mondschein bei Nacht.
Wenn du ein Stein wärst, wärst du ein glatter, runder, schwarzer. Ein Onyx vielleicht?

Du gingst unter in der Nacht, bewegtest dich lautlos durch die Welt und Leute dachten sie hätten sich den vorbeiziehenden Schatten nur eingebildet.
Doch sobald die Sonne wieder die Erde küsste, konntest du dich nicht mehr verstecken.

Du schienst das Licht förmlich zu absorbieren, genau so wie die Blicke der Leute die sich fragten ob du eigentlich hierher gehörst oder dich einfach in der Zeit vertan hast.

Ich mag dich :) Finde deinen Minimalismus cool und wünsche mir manchmal ich wär ein kleines Stückchen mehr wie du.

Aber das verlorene Element schwerer Sommernächte wirkt plötzlich sehr einsam im Nebel des 13. Winters, nicht wahr?

3 Antworten
Olfaktorio vor 2 Jahren 15 3
Eros, unbesiegt im Kampf |oder| Der Aufmerksamkeitssüchtige Partygast
Stürmisch betrittst du den Raum.
Du brauchst nichts zu sagen - jeder hier kennt bereits deinen Namen.

Fein gekleidet im blauen Sport-Jacket - und ziemlich arrogant - stolzierst du durch den Raum.
Jede Person hier riecht dich, ob sie will oder nicht. Manche nehmen ein paar Schritte Abstand und schütteln den Kopf während andere dir blind verfallen.

Unbehagen macht sich in mir breit, du scheinst so laut und ich finde du nimmst gerade viel zu viel Raum ein. Aber dann wird dieses Unbehagen verdrängt von einer Angst.
Die Angst ich könnte dir wohlmöglich doch verfallen.

Liege ich richtig? Rieche ich ihn da? Den Apfel - die verbotene Frucht?

Aus der düstersten Ecke des Raumes höre ich bereits die Schlange zischen " Lassssss dich verführen" *ssss*

Doch ich bleibe vorerst standhaft, kenne ich doch Leute wie dich bereits zur Genüge.
Die Zeit vergeht und du lässt dir nichts anmerken, wahrst den Eindruck und die Worte gehn dir scheinbar nie aus.
Doch dann langsam verschwindet der anfängliche Stolz, das viele Reden hat dich wohl etwas müde gemacht? Du wirst schwächer und lässt zu, dass ich auch deine weichere Seite sehe.

Geschmeidig - Vanillig - Sandelig sitzt du nun gemütlich in der Lounge und unterhältst dich.
Die Zitronenscheibe in deinem Drink leicht vertrocknet, die Minzblätter schon braun angelaufen, das ist kein spritziger Cocktail mehr - das ist süßer Bodensatz.
Dein hellblaues Jacket erinnert noch an deinen übertriebenen Auftritt vorhin, aber das scheint dir jetzt nicht mehr wichtig zu sein, du hast die Aufmerksamkeit die du wolltest.

Und dann verlässt du die Party - vielleicht allein - vielleicht in Begleitung.
Aber das ist dir eigentlich auch egal, weil das für dich eh nur einer von vielen Abenden ist die im Grunde alle gleich laufen. Und so verschwimmt alles zu einem: Ist ja eigentlich auch nicht wichtig.

Komm sags mir:
Bist du jetzt ein Superstar oder einfach völlig irrelevant?


3 Antworten
Olfaktorio vor 4 Jahren 18 3
10
Flakon
10
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Düstere Liebesgeschichte
Black Afgano sollte mein erster Nischenduft sein. Ich war auf der Suche nach etwas dunklem, mystischem und stieß bei meiner Recherche auf diese Komposition.
Ich muss zugeben, was mich besonders interessierte war die Cannabis Kopfnote von der einige redeten. Also Probe bestellt, freudig gewartet und dann endlich das erste mal aufgesprüht. Von Spezial-Zigaretten keine Spur- Erwartungen völlig umgekrempelt - verwirrt. Doch ich lasse mich auf den Geruch dieses tiefschwarzen Wässerchens ein.
Der erste Sprühstoß fließt langsam an meinem Handgelenk herunter und schwarze Flüsse bilden sich auf meiner Epidermis. Mit einer säuerlich frechen Eröffnung springt er mir entgegen und lässt mich meine Nase immer wieder zum Handgelenk bewegen. Von der ersten Sekunde stehe ich unter seinem dunklen Zauber.
Er hat mich fest in seinem Bann und packt mich fest, ohne zu fragen, um mich mit auf eine Reise zu nehmen. Und ich bin bereit diesen Weg zu gehen. Schon von der ersten Sekunde an beginnt die Metamorphose und der Black Afgano zeigt mir seine Vielschichtigkeit und Komplexität. Er lässt mich unter seinen Mantel der Finsternis blicken und offenbart mir sein herzlich sanftes Inneres. Und ich lasse mich gespannt auf diese Begegnung ein um mich von Sekunde zu Sekunde mehr in ihn zu verlieben.
Ja du bist es. Ja ich will. Ich will mit dir gehen, bei dir bleiben auf Ewigkeit. Du brauchst nichts mehr zu sagen.
Kekse. Wälder. Nostalgie. Verblassende Erinnerungen. Du packst mich an der Nase und schleuderst mich umher, ich kann kaum noch fokussieren Umrisse verschwimmen, alles wird eins, ich verliere die Kontrolle und.... und ich liebe es und lasse mich sinken in deinen Schoß und dieses Gefühl was du mir gibst.
Ich schaue zu dir auf und du reichst mir die Hand und ziehst mich zu dir hoch. Du sagst komm mit mir und wir gehen gemeinsam diesen Weg.

Absoluter Lieblingsduft. Suchtpotential! Damals auch mein erster aus dem Hause Nasomatto, bin seitdem großer Fan und habe auch schon viele seiner Brüder dazu eingeladen gemeinsam hier mit mir zu wohnen.
3 Antworten