Pollita
Hühnergegacker
vor 1 Jahr - 15.04.2023
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Wenn die Gier zu groß ist. Oder meine Henne Bella und was wir gemeinsam haben


Eine meiner Hennen, Bella, ist furchtbar verfressen. Sobald sie eine Schüssel sieht, will sie sofort da rein. Und zwar immer zuerst mit den Füßen. Und dann wird gefuttert als gäbe es kein Morgen. Ich erkenne da so einige Parallelen zu mir selbst beim täglichen Blick auf die Startseite von Parfumo. Was gibt es Neues? Was sind das für schicke Flakons? Und lass mal die Duftnoten sehen. Überzeugen mich letztere, dann folgt automatisch der Klick auf „Abonnieren“ und anschließend „Sharings im Souk“. Und sobald das erste Sharing da ist, bin ich meistens auch schon mit von der Partie.

Ich gebe zu, meistens sind diese Düfte keine Offenbarungen. Es sind Impuls-Testkäufe, sowie früher meine endlosen Bestellungen bei Luckyscent oder Aus Liebe zum Duft. Nur hier geht das Ganze jetzt schneller und das macht Laune. Würde ich vernünftig bleiben und abwarten, bis die Düfte mit den wunderschönen Noten in den anbetungswürdigen Flakons ein paar Leute getestet hätten, dann würde sich ein Test meinerseits meistens schnell erübrigen. Aber nein. Das wäre ja langweilig. Deshalb springe auch ich, wie Bella, meist mit den Füßen voran in die Schüssel, auch wenn ich sehr wohl weiß, dass es unvernünftig ist.

Richtig blöd wird es allerdings, wenn ich mich am Sharing für einen Duft beteilige, den ich bereits kenne. Ja. Manche Firmen sind tatsächlich so dreist oder haben vielmehr einfach die gewisse Bauernschläue, dass sie die Namen ihrer wunderbaren Essenzen hier und da mal ändern. Dann wird das Ganze noch in einem anderen Flakon präsentiert und die Gier beim Blick auf die Startseite hat mich. Hat mich so sehr, dass ich mir nicht die Mühe mache, sorgfältig zu recherchieren. Nein, ich klicke auf „Sharings im Souk“ und beim ersten Sharing bin ich natürlich dabei. So geschehen erst vergangene Woche. Und gestern kam der Duft dann an, ich sprühe, gucke auf die Seite und stelle fest: „So ein Mist. Den magst Du nicht nur nicht, denn kennst Du auch schon.“ Es war übrigens Eau de Coton / Eau SecrèteEau de Coton von Guerlain, den ich vor zwei Jahren, als er erstmals als Eau Secrete im neuen „L’Art et la Matière“-Flakon lanciert wurde, in Zürich im Jelmoli bereits getestet hatte. Heute finde ich ihn tatsächlich etwas besser als damals, aber das tut nichts zur Sache. Fakt ist: Ich muss aufhören, Bella zu sein. Ich muss meinen Verstand einschalten, nicht einfach in die Schüssel springen. Punkt! Das ist ja fast so schlimm wie Blindkäufe. Aber, es macht schon auch Spaß. Das muss ich leider zugeben.

Danke euch und ein schönes Wochenende an alle Bellas. Ich bin sicher, ich bin da nicht die Einzige. Ich geh dann mal nach meinen Mädels schauen.

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