Qzbriel

Qzbriel

Rezensionen
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Das brachiale Kunstwerk aus dem Orient
Bei einer Duftpyramide, die selbst die Werke von Häusern wie Roja übertrifft, wird es zunehmend schwerer, den Duft richtig deuten zu können. Doch wird der Interpretationsspielraum dafür etwas ausgeweitet und man kann sich mehr dem abstrakterem widmen.

Dieses Powerhaus ist ein wahrer Orientalischer Schlag ins Gesicht. Ein Gemälde, gemalt mit dunklen, doch satten Ölfarben. Eine Wüste mit trockener Luft unter einem violetten Nachthimmel. Oder auch der Palast eines Ölscheichs... in Dubai...

Wäre die Kategorie der Orients ein Duft, dann wäre diese absolut Dubai - Turath. Wohl kaum spiegelt ein anderer Duft diesen Charakter wieder. Er ist die absolute Mitte aller Duftrichtungen, die zusammen die Nahost-Nuance zum leben bringen.

Ein extrem facettenreiches Werk, das Nuancen aus jedem Spektrum mitbringt. Sein Charakter ist geprägt von Noten, die nicht nur köstlich sondern auch nach einer Menge Geld duften. Passend zu seiner Inspiration. Er verdient gewiss seinen Namen.

Obendrauf ist seine Performance jenseits von gut und böse. Übersprüht man ihn, wird man ohne Gnade wahrgenommen. Zugegeben, er hat nicht die Power eines Attars, aber das wäre auch wohl zu viel und das muss auch nicht sein. Nichtsdestotrotz kann man für das Geld hier Leistung erwarten. Sehr stark.
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Gepflegter Silberbarren
Ein solider Flanker des allseits bekannten 1 Million. Keine völlig neue DNA. Keine überdosierte Synthetik. Und kein maximales Crowdpleasing, wie man es für gewöhnlich kennt bei Düften, die mehr Flanker haben als unterschiedliche Düfte. Dieser hat seine Daseinsberechtigung.

Seine DNA hat in der Tat etwas vom 1 Million, jedoch empfinde ich diese hier etwas gepflegter und zurückhaltender. Er wirkt wirklich sehr modern und mit seinen Duftnoten ist er schon fast ein Genuss für die Sinne.

Zumal hier eine fantastische Haselnuss-Honig Kombination vorhanden ist, die sich sehr zart in seine moderne Seele integriert hat. Das macht ihn nur ein wenig Gourmandig, was ich wirklich sehr zu schätzen weiß. Zu starke Gourmand Noten wiederum kann ich überhaupt nicht ab. Man muss ja nicht unbedingt nach einem Dessert duften.

Bei Lucky sauber umgesetzt. Obendrauf ist auch die Süße nicht zu stark präsent. Das passt perfekt in diese gepflegte Richtung, in die dieser Duft gehen will. Im großen und ganzen bin ich sehr zufrieden mit ihm.

Klar, die Performance ist nicht außergewöhnlich, doch sie passt zu einem Duft der leicht bezahlbar ist. Der Flakon ist natürlich Geschmackssache.
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Frische Wäsche im Frühlingswind
Ein weiterer Cleaner Duft von Francis Kurkdjian. Auswahl gibt es wirklich sehr viel in diesem Segment, doch es braucht auch etwas, um sich für den richtigen Duft zu entscheiden. Schließlich wäre es kontraproduktiv zu viele Düfte zu besitzen, die sich im allgemeinen recht ähnlich sind. Also was macht diesen nun so besonders?

Dieser Duft wirkt wie eine Art Hybrid aus einem 724 und einem Petit Matin. Als hätte man diese unglaubliche Frische-Wäsche Nuance vom 724 mit der leicht zitrisch-angehauchten Weichspüler Facette vom Petit Matin miteinander vermischt. Noch ein wenig Frühlingsblumen dazu: Das Resultat ist dieser Duft.

Seltsamerweise finde ich, dass er mit dem Aqua Universalis nicht allzu viel gemeinsam hat. Vermutlich weil er einfach etwas dumpfer riecht. Dieser fast schon extreme Fokus auf Reinheit, den der Aqua Universalis hat, wird hier etwas außen vor gelassen.

Sein Opening ist durch und durch zitrisch, jedoch keineswegs stechend. Es wirkt sehr gezähmt und einladend. Sein Herz ist fast schon cremiger Natur, mit seinem weichen Jasmin und der zarten Orangenblüte. Cremig im Sinne eines Weichspülerduftes natürlich. Er hat eine klar erkennbare Maiglöckchen Note, die man schon Anfangs wahrnehmen kann.

Im Gesamtbild wirkt er wirklich sehr harmonisch und stimmig. Eine sehr elegante, moderne DNA. Nur fehlt mir persönlich ein passender Grund, mich für diesen Duft zu entscheiden. Die DNA vom 724 spricht mich da deutlich eher an.
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Ein würdiger Hybrid zweier Stars
Zwei absolute Namen der Parfümwelt, verschmolzen zu einem Flakon. Eine sehr prächtige Idee für eine Brand, die bekannt für ihre Dupes ist. Dass es eines Tages auch Aventus bzw. BR540 trifft, war abzusehen. Doch beide gleichzeitig?

Bei diesem Duft macht den Anfang die zitrisch-fruchtige Ananas und Apfel DNA vom Aventus den Anfang. Ein sehr starker Schlag ins Gesicht dieser beiden Duftnoten, der den Eindruck von einem Beastmode Aventus erweckt.

Nach einiger Zeit merkt man ein wenig den Shift zum BR540. Zuerst kommen leichte blumige Noten auf, unter anderem besonders der Jasmin. Zugegeben bin ich kein Freund dieser Phase. Der Jasmin, kombiniert mit der immer noch stark präsenten Zitrik hat für mich etwas leicht "muffiges".

Nichtsdestotrotz. Irgendwann lässt auch die stärkste Zitrus-Note nach und verblasst. Dann erkennt man endlich die typische BR540 DNA. Jedoch ist der BR540 Part nicht so solide geklont, wie der Aventus Part. Ist aber absolut verständlich, da noch einige Noten vom Opening co-existieren und in dem Duft mitmischen.

Entsprechend auffälliger wird es dann, dass man nicht gerade den echten BR540 trägt. Zumal das wichtige Hedione schon im Drydown massiv nachgelassen hat, weil es einfach eine Kopfnote ist. Ohne die starke Präsenz von Hedione fehlt ein zu großer Teil vom BR540.

Ich bin absolut kein an von Dupes, doch wenn es ein Hybrid aus zwei Düften ist, dann kann man das gewissermaßen mit einem zugekniffenen Auge als eigenes Werk betrachten. Schließlich bedurfte es hier mit Sicherheit eines langen und aufwendigen Prozesses um beide Düfte aufeinander abzustimmen.

Im Großen und Ganzen ist es ein solider Duft mit guter H/S und für den Preis bekommt man gewiss etwas sehr gutes geliefert.
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And I am Breathless without You
Gentlemans finest. Eine klassische, würzige Verführung, gekleidet in einem schwarzen Tuxedo, mit einem warmen, empfindsamen Herzen. Mit einer ordentlichen Portion Selbstbewusstsein wird der Träger dieses Duftes ummantelt.

Wenn ich diesen Duft rieche, muss ich irgendwie immer an einen Song denken, der für mich schon fast wie dieser Duft riecht: Breathless von Nick Cave & The Bad Seeds. Es ist diese einfache, feinfühlige Art, wie man Worte charmant auf einer fröhlichen, doch zugleich eleganten Melodie betont. Natürlich passend zum Liedtext.

Seine würzige Note ist besonders der klassischen Richtung zuzuordnen. Durch und durch riecht dieser wie ein Duft, den die werten Herren im 19. Jahrhundert trugen.

Trotz dessen, das keine hölzernen Noten gelistet sind, hat er auch Nuancen von etwas älterem Holz. Ein wenig verstaubt. Auch eine leichte, florale Seite ist wahrnehmbar. Zwar rieche ich das Maiglöckchen kein bisschen, doch die Rose ist präsent, wenn auch erst nach einiger Zeit.

Wer klassische Düfte mag und besonders etwas passendes für einen gehobenen Kleidungsstil sucht, der ist hier goldrichtig. Auch seine H/S lässt nicht zu wünschen übrig.
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