RedBull

Mit Joop ist das bei mir so eine Sache. Entweder ich mag die Düfte, oder ich mag sie eben nicht. Irgendwie gibt es da bei mir kein Zwischending.
Beim vorweihnachtlichen Einkauf beim Türkisen bekam ich also dieses Pröbchen 'Wow' mit nach Hause. Zu Hause angekommen musste ich es nach der abendlichen Dusche erst Mal ausprobieren, schließlich sah ich im vorweihnachtlichen Fernsehprogramm beinahe täglich diese Werbung.

Gespannt war ich wie ein Flitzebogen, und meine Frau ebenso, die ich mittlerweile mit meiner Vorliebe für die Welt der Düfte tatsächlich infizieren konnte.
Leider folgte doch relativ schnell die Ernüchterung. Uns beiden gefiel er gleichermaßen von Anfang an so überhaupt nicht. Zu stechend die Kopfnote, zu sehr mit der Schaufel auf die 12.
Wow sagt Dir von der ersten Sekunde "hier bin ich!"
Der Kardamom und auch das Tannenbalsam winken einem regelrecht mit der Stahlfaust zu!

Ich muss auch gestehen, dass ich die sanften Noten schon immer bevorzugt habe, ein paar Ausnahmen gibt es, wo ich die presente Power noch ganz gut akzeptieren mag, wie beispielsweise bei A*Men oder Le Male.
Aber der hier ist mir einfach zu sehr drüber.
Anhand der Duftpyramide hätte ich ihn ursprünglich eigentlich etwas lieblicher eingeschätzt.

Wenn ich ihn charakterlich einschätzen würde, dann ist das nicht der Streber, auch nicht der Mitläufer oder der gar der Aufreißer. Nein ich sehe ihn eher als den Schlägertypen, der Draufgänger, der sich nicht um die Meinung anderer schert.

Zu Gute halten muss man Wow jedoch, dass er etwas eigenständiges darstellt, fernab vom aktuell modernen Mainstream. Ich kann auch durchaus verstehen, dass es Leute gibt, die ihn gerne mögen. Nur ist es halt wie bei jedem Duft Geschmacksache und persönliche Meinung.

Es bleibt also alles beim Alten bei Joop. Ich werde mit den leiseren Klängen wie die des 'Joop Go' ganz gut warm. Die schrillen, brüllenden wie z.B. 'Homme Wild' oder eben jetzt aktuell 'Wow' werden wohl nie die meinen sein, da sich die Kopfnoten zu sehr in die Nase hämmern und einfach kein Wohlgefühl in mir auslösen wollen.

...Joop, für mich eben ein zweischneidiges Schwert!

Ja der gute Tommy, er begleitet mich seit so vielen Jahren.
Damals, als ich noch jung war (selbst noch Bruno Banani trug, weil mein Horizont noch nicht darüber hinausragte), da hatte mein Onkel diesen Signaturduft. Ich wusste damals noch gar nicht was genau er da trägt, aber ich fand diesen Duft immer so angenehm frisch.
"Onkel", das klingt jetzt vielleicht nach älterem Herr, aber nein: mein Onkel ist als später Nachzügler meiner Großeltern gerade mal 9 Jahre älter als ich selbst. Somit war und ist er auch irgendwie eher wie ein großer Bruder für mich!

Irgendwann, so mit 17, 18 wollte ich dann doch mal wissen, was das für ein Parfum ist, was er da benutzt.
Im Regal des Badezimmers dann diese "Tommy-Flasche" gefunden und mich selbst gleich mal damit eingenebelt, um einmal zu erörtern, ob das auch was für mich ist. Und siehe da: "jaaaaa, den will ich gernhaben", sagte ich mir!
Ab da an, bin ich jedes mal, wenn wir mal wieder zu Besuch waren ins Badezimmer geschlichen, und habe heimlich den "Tommy" geweckt.

Der Auftakt ist so wunderbar weich, etwas zitrisch mit Minze gemixt und ein kleiner Schuss Blumen dazu. Als großartig fruchtig empfinde ich ihn gar nicht.
Hintenraus kommt das Kaktusfleisch und die Baumwollblüte durch, was dem Duft nochmal eine ganz andere Facette gibt. Klar ist auch eine nicht unerhebliche Synthetik dabei, aber wenn es so wie hier gut gemacht ist, dann stört mich das auch nicht weiter!

Ehrlich gesagt weiß ich gar nicht, warum ich mir so lange keine eigene Flasche davon gekauft habe, aber vor 2 Jahren habe ich es dann doch getan. Gut so, denn irgendwie erinnert er mich immer an meine Jugend. Ich fühle mich geradezu 10 Jahre zurückversetzt, als das Leben irgendwie noch nicht so ernst und wesentlich unbeschwerter war.

"Tommy" ist nicht der Duft mit dem Wow-Effekt, er ist kein "Ladykiller", auch hat er keine ausgesprochen intensive Stillage. Er ist eher weich, wie die Baumwolle, die er in sich trägt. Trotzdem hat er für mich das gewisse etwas, ich habe ihn einfach lieb gewonnen. Für mich ist er irgendwie, wie mein erstes Kuscheltier. Anfangs kann man gar nicht ohne es irgendwo hingehen, irgendwann jedoch wächst man raus, aber man legt es nicht einfach beiseite. Nein, es behält einen Platz im Herzen, und man ist froh, dass man es ab und an noch in die Hände nehmen kann und in Erinnerungen schwelgen darf! :-)

P.S. ein neuer Ableger Namens "Tommy Citrus Brights" steht ja in den Startlöchern. Den werde ich auf jeden Fall testen, wenn er mir in die Finger kommt. Durch Kiefernnadel, Weihrauch und Ingwer erwarte ich auf Dauer etwas mehr "Bumms" und etwas mehr Stillage als beim klassischen "Tommy".

Ich glaube zum Duft selber braucht man nicht mehr viel sagen.
Davidoff hat mit Cool Water einen all-time Klassiker geschaffen, der Maßstäbe gesetzt hat, und vor allem in einer eigenen Liga spielt. Im dieser Liga der frisch-aquatischen Düfte können meiner Meinung nur noch zwei andere mithalten. Zum einen Green Irish Tweed von Creed, zum anderen Acqua di Gio von Armani.

Der Widererkennungswert von Cool Water ist so ziemlich das höchste, was geht.
Bei so vielen Düften muss man erst einmal überlegen, wie es doch nochmal heißt.
Sobald ich aber Cool Water warnehme, braucht es nur einen Bruchteil einer Sekunde und ich weiß genau, welcher Duft mir in der Nase liegt.
Das hat Davidoff perfekt umgesetzt.

Leider kursieren hier Beiträge dazu, dass Cool Water wohl einigen Reformulierungen unterlag und somit nicht mehr ganz so gut ist, wie die ursprüngliche Version.
Somit kann sich aber jeder glücklich schätzen, wer noch ein echtes Original besitzt!

Ich mag diesen Duft einfach, der mir nie langweilig wird, weil er auf eine eigene Weise so “erfrischend klassisch“ ist. Irgendwie doch ein Muss in jeder soliden Parfumsammlung!

Als ich vor ca. 3 Jahren anfing, mich in Sachen Düfte auch für höherwertige und höherpreisige Produkte zu interessieren, da begab ich mich in gewisser Weise auf eine kleine Reise durch die schier grenzenlose Welt der Düfte.
Damals wollte ich so viel wie möglich testen, um auch meinen persönlichen Stil zu finden.
Mittlerweile haben es ca. ein Duzent Flakons und noch zwei Duzent Abfüllungen in mein Sortiment geschafft.
Meinen Stil habe ich dabei auch gefunden und da sind wir hier bei Givenchy´s Xeryus Rouge!

Man macht auf einer Reise bekanntlich schöne Erfahrungen und nicht so schöne. Das Xeryus Rouge zählt aber zu meinen persönlichen Highlights, ich entdeckte quasi den Eiffelturm in Paris mit diesem wundervollen Duft.
Dieser Duft ist vom ersten Moment an so herrlich frisch und doch anders als so vieles. Estragon oder etwa Kaktusfleisch zählen bei modernen Düften ja schließlich nicht gerade zu den bevorzugten Zutaten, machen diesen Duft aber zu einem würzig-fruchtigem Unikat, ein wahrer Klassiker.

Zu Anfang kommen die würzig blumigen Noten durch, ehe sich nach kurzer Zeit eine würzige süße durchsetzt und diese sich dann auch sehr langanhaltend festsetzt. Die Haltbarkeit reicht locker den ganzen Tag über.
Wäre dieser Duft eine Farbe, dann wäre er definitiv rot - eine kraftvolle Farbe, impulsiv, nicht für jeden tragbar und dennoch immer present, nicht zu düster, aber auch nicht rein.
Ähnlich dem zitierten Eiffelturm ist dies ein Duft, der polarisiert und den man in Erinnerung behält, hat man ihn erst einmal getragen.

Bei diesem Duft war mir vom ersten Moment an klar, dass er einen Platz in meiner Sammlung finden wird, und ich denke das wird auch noch sehr lange so bleiben, denn dieser Duft passt so schön in meine Vorstellung eines perfekten Duftes. Es ist schlicht und einfach die Leichtigkeit des Seins, was mir dieser tolle Duft vermittlet.

...Dennoch: meine Reise wird weitergehen... ;-)

Ich habe ja meine Parfums bis vor kurzem immer in der Drogerie gekauft. Jedoch begann ich vor ein paar Monaten mich für höherwertige Düfte zu interessieren, da ich jetzt doch so langsam aus dem Jugendalter raus bin und mittlerweile auch in einem Büro tätig bin.
Ich habe mittlerweile ein kleines bis mittelgroßes Abfüllungs-Sortiment angelegt, da ich meinen Stil erst finden muss. Da will man ja nicht voreilig irgendwelche teuren Flakons kaufen... Nein, das muss gut überlegt und ausgiebig getestet sein.
Als ich dann letzte Woche mal auf diesen erstmal komisch klingenden Hersteller "1000&1 Seife (aromatisches Blog)" gestoßen bin, war ich natürlich primär über den doch recht ungewöhnlichen Namen irritiert.
Wurde aber zugleich neugierig, da die Parfums hier im Forum teils sehr gut bewertet sind.
Also ab auf deren Web-Seite und ein ganzes Proben-Sortiment bestellt. Hierzu übrigens großes Lob an die Internetseite von "1000&1 Seife". Wirklich eine sehr schöne, übersichtliche und interessante Webseite.

Die Proben waren alle samt wirklich gut und dieser "Dezember"-Duft stach dabei nochmal heraus.
Zitrisch, blumig, würzig... alles wirklich in einen warmen Einklang gebracht. Deswegen wahrscheinlich auch der Name "Dezember" - der Monat der kuscheligen Wintertage. Ja dieser Duft löst wahrlich eine Kuschellaune aus, an kalten Wintertagen vor dem Kamin sitzend!
Der Auftakt beginnt erstmal recht würzig, danach gibt es Rosen und Veilchen für den Träger, die Basis bilden dann vorrangig Patchouli und Moschus, die sehr viel Wärme und das wirklich langanhaltend ausstrahlen.

Für mich ein 100%-Duft, wirklich gelungen für die Winterzeit!
Was bleibt, ist jedoch immer noch der gewöhnungsbedürftige Name. Ich meine, wie klingt das, wenn man nach dem aufgetragenen Duft gefragt wird? ...Da klingen "Jean Paul Gaultier" oder "Dolce & Gabbana" zum Beispiel eine Spur eleganter als "...Ich trage heute 1000&1 Seife!" :-)

Nichts desto trotz ist und bleibt der Duft wirklich ein Genuß für jede Nase, wiklich zeitgemäß und qualitativ hoch anzusetzen.
Für mich ist dieser Duft die bisher größte Überraschung meiner bis dato getätigten Tests.
Ich mag diesen Duft und er wird seinen Weg als Flakon sicherlich in mein Sortiment finden. -Meiner Stilrichtung komme ich somit wieder ein Stück näher, denn dieser Duft sagt mir: "ja, so willst Du duften!"