RedVanilla

Ich glaube jeder der ein Fan von Vanille ist, hat schon einmal was von Tihota gehört. Vielleicht auch schon getestet und im besten Fall als Vanilleschatz in seiner Sammlung. Nun es gibt Vanilledüfte wie Sand am Meer. In jeglichem Preissegment und in jeder Duftrichtung, die man sich vorstellen kann. Würzig, herb, holzig, mit Zitruseinschlag, süß und sehr süß. Was macht hier Tihota anders oder viel mehr besonders? Ich versuche mal es so gut wie möglich zu beschreiben.

Der Duftverlauf startet ganz sanft, fast zärtlich. Ganz Ungeduldige werden sich jetzt an dieser Stelle fragen, wann der Vanillezauber losgeht. Es ist eine Art Ouvertüre, die nun die Bühne für die Königin Vanille bereitet. Langsam, ganz langsam, kommt eine authentische und karamellige Vanille zum Vorschein. Die nach meinem Empfinden nicht zu süß ist. Die anderen Duftnoten kann ich jetzt nicht wirklich unterscheiden. Sie kleiden die Vanille in einen Kokon, damit sie möglichst lange im Vordergrund bleibt. Hier gibt es keine harten Übergänge von Kopf-, Herz-, oder Basisnote. Tihota bleibt bis zum Ende einfach nur ein wunderschöner und reiner Vanilleduft. Nicht mehr und ganz bestimmt nicht weniger.

Die Silage ist jetzt schon raumgreifend, da diese Vanille von allen bemerkt werden möchte. Hier muss man sich keine Sorge machen, dass Tihota schnell verschwindend. 8 – 10 Stunden kann man ihn sehr gut wahrnehmen. Auf Kleidung jeglicher Art noch mehrere Tage. Besonders schön und noch intensiver entwickelt sich Tihota bei Außentemperaturen über 20 Grad. Vanile kommt eben aus den Tropen und fühlt sich bei warmen Temperaturen besonders wohl.

Fazit: Ich bin als Vanillejunkie begeistert von Tihota. Hier erhält man alles, was das Herz in den Vanillehimmel abheben lässt. Man bekommt aber eben nur Vanille. Wer damit zufrieden ist, der wird Tihota schätzen und lieben lernen und niemals den Kauf bereuen. Doch probieren geht über studieren. Also lasst euer Näschen selbst entscheiden, ob er auch eure Liebe weckt.

Auf Aura Sublime bin ich eher durch Zufall aufmerksam geworden, da ich Düfte mit Zitruseinschlag sehr liebe, war das aber auch nur eine Frage der Zeit. Allerdings müssen Sie immer etwas besonderes mitbringen, um mir zu gefallen und sie müssen süß sein. Also fiel mein Augenmerk irgendwann auch auf Aura Sublime. Die durchweg positiven Rezensionen und Statements, sowie die genannten Bestandteile in der Duftpyraminde bewogen mich dann dazu mutig zu sein. Also auf ins Internet und bestellt.

Und schwups da isser und schon aufgesprüht. Also der Anfang ist jetzt schön, aber nichts Besonderes. Frisch aufgeschnittene Zitronen, sehr natürlich und quietschig säuerlich. Es gibt einige Düfte, die ganz ähnlich beginnen, aber, und das ist jetzt ein verdammt großes aber, kaum in der Nase angekommen schwächeln an dieser Stelle dann die meisten Düfte mit einer zitrischen Entwicklung. Kaum da und schon wieder weg. Sublime Vanille von Creed möchte an dieser Stelle nur als ein Beispiel nennen. Und obwohl wir uns erst in der Basisnote befinden, ist Aura Sublime hier schon anders. Ich kann jetzt nicht genau sagen, ob es die Bergamotte oder Zitrone ist, aber ich rieche diese Zitrik bis zum Ende der Basisnote. Ein wenig abgeschwächt, doch so präsent, dass man die Zitronen noch gut wahrnehmen kann. Das ist meiner Nase bisher erst sehr selten untergekommen.

Weiter geht es dann zur Herznote mit dieser wunderbaren Irisbutter, die ich bisher noch nie so intensiv in einem anderen Parfum wahrgenommen habe. An dieser Stelle wird Aura Sublime im Duftverlauf zu einem buttrigen Lemon Curd. Diesem englischen süssen Zitronenaufstrich aus vollreifen Früchten. Der buttrige Aspekt wird natürlich durch die Süsse der Vanille und der Aromatik der Tonkabohne noch hervorgehoben. Alle anderen Duftbestandteilen verweben sich mit dieser Zitronenbutter und halten sich gut und gerne 8 bis 9 Stunden an mir.

Fazit: Ein Duft, den man überall und zu jeder Jahreszeit tragen kann. Je wärmer es wird, um so intensiver riecht hier unsere Zitronenbutter, deshalb sollte man gerade was den buttrigen Aspekt betrifft schon ein Fan davon sein, ansonsten dürften diese schönen Zitronen schnell zu viel werden. Zum Abschluss möchte ich noch den Flakon erwähnen, der hier nicht mehr dem gezeigten Bild entspricht. Er ist jetzt aktuell rechteckig aus Glas ohne Verzierungen und Schnörkel. Ich persönlich find das etwas lieblos. Dieser so wunderschöne Duft hätte da ein weitaus präsentableres zu Hause verdient.

Abschließend möchte ich noch sagen, dass ich diesen Duft total genieße, wenn ich ihn tragen. Jedes mal wenn ich den Kopf drehe, rieche ich diese buttrige Zitronencreme und finde es einfach toll, dass es so etwas schönes als Parfum gibt. Also wenn ihr wollt macht auch selbst ein Bild und probiert ihn aus. Hier könnt ihr nicht viel falsch machen.

Wenn ihr diese Frage mit ja beantwortet und euch aber von den bösen Kalorien fernhalten wollt, ist Delectation Splendide die beste Alternative. Ein leckeres Schokovergnügen ohne Reue. Bevor ich durch Zufall über diesen Duft gestolpert bin, habe ich immer einen großen Umweg um Düfte mit Rosenbestandteilen gemacht. Ich bin in der Beziehung Rosendüfte hin- und hergerissen. Meistens ist mir das alles viel zu stark und zu süß. Doch bei Delectation umweht die einzelnen Dessertbestandteile Tonka, Mandel, Praline nur ein Hauch von Rosen. Sie wachsen in einem weit entfernten Garten und ein sachter Wind weht diesen Duft in meine Nase.

Der Ingwer, Pfeffer, Anis und Tabak bilden einen schönen Gegenpol zu den Rosen und der Süße. Die Schärfe gibt diesen doch sehr gehaltvollen und reichhaltigen Duft eine zusätzliche Kante, die ihn für mich interessant und außergewöhnlich werden lässt. Für mich hebt sich hier Delectation Splendide aus der Masse der Gourmanddüfte ab.

In der Basisnote werden dann unsere Pralinen mit Zimt bestäubt und die Vanille dreht noch ein bißchen die Süße nach oben. Sie lässt aber auch das Patchouli dankenswerter Weise nicht zu vorlaut werden. Wer will schon eine Schaufel Erde auf seinen Pralinen?

Die Haltbarkeit hätte ich mir bei diesem Duft etwas ausdauernden gewünscht. 4 Stunden kann man ihn ordentlich wahrnehmen und dann ist auch Silage in der näheren Umgebung von anderen Menschen gut wahrnehmen. Doch dann wird unsere Pralinenauswahl im Flakon zusehends schwächer. Nach ca. 6 Stunden bleibt nur noch eine Ahnung zurück.

Fazit: Delectation Splendide ist einer meiner absoluten Duftfavoriten. Wenn ich ihn trage, frage ich mich ständig, was ich gerade rieche, da hier ein ständiger Wechsel der Duftbestandteile stattfindet. Das finde ich interessant und mir wird dieser Duft nie langweilig. Außer im Sommer trage ich dieses Parfum immer sehr gerne und man kann hier nichts falsch machen.

Sonntagmorgen. Es ist Wochenende und an den doofen Montag möchte man noch nicht denken. Heute soll es mal etwas Besonderes zum Frühstück geben. Wir schauen jetzt mal nicht auf die bösen Kalorien, sondern gönnen uns mal was. Trommelwirbel. Es gibt amerikanische Pancakes, Die schönen dicken kleinen und fluffigen Pancakes. Und Pfannkuchen gehen ja immer, wenn Sie dann noch mit Ahornsirup serviert werden, ist der Tag gerettet. Bei Majaina Sin bekommt man genau das.

Leider sind die in der Kopfnote gelisteten Citrusnote für meine Nase nicht lange präsent. 10 bis 15 Minuten und das war es dann auch schon. Wir haben hier also kein Parfum für die Freunde der Düfte mit andauernder Citrusentwicklung. Es ist definitiv kein Sommer, sondern ein schöner Herbsttag, der zum Spazieren in der Sonne einlädt. Die bunten Blätter fallen leise zu Boden und färben alles in warmen Rottönen ein.

Doch weiter im Duftverlauf. Der Ahornsirup ist ganz klar der Star dieses Parfums und dieses Aroma begleitet uns von Anfang bis zum Ende der Duftpyramide. Zusammen mit den ebenfalls sehr präsenten Maronen wird es insgesamt massiv nussig und harzig. Der Sirup im Ahornsirup süßt diese Duftmischung ordentlich. Für mich bewegen wir uns hier aber noch in einem Bereich, den ich nicht als Zuckerschock empfinde.

Jetzt kommen wir abschließend zur Haltbarkeit und Silage. Ein wichtiger Faktor bei jedem Parfum. Also für mich wird nach 6 Stunden der Duft schon merklich leiser und nach 8 Stunden muss man die Nase schon an das Handgelenk pressen, um noch eine leichte Nussnote zu erschnuppern. Die Silage ist gut wahrzunehmen und man duftet seine Umgebung schon im Umkreis von 1 – 2 Meter mit nussigem Ahornsirup ein.

Fazit: Jeder der auf Nüsse im Besonderen und Allgemeinen steht und auch in einem Parfum gerne eine süsse harzige Note wahrnimmt liegt bei Majaina Sin goldrichtig. In der Freizeit geht dieses Parfum immer, aber ich denke sparsam dosiert auch bei jeder anderen Gelegenheit. Im Herbst und Winter die ideale Wahl.

Nachdem ich durch Parfumo auf die Neuerscheinung dieser Shalimar Schwester aufmerksam wurde, habe ich das Internet förmlich detektivisch durchsucht, wo die Möglichkeit besteht diesen Duft käuflich zu erstehen. Ich war ganz aus dem Häuschen. Ein Shalimar ohne Zibet und diesen doch starken harzigen Einschlag fast im ganzen Duftverlauf des Ur-Shalimars. Der von mir toleriert wird, aber in bin kein Fan davon. Ich war mir so sicher, dass ich hier gar nicht falsch liegen würde und vielleicht hätte ich ihn endlich gefunden mein ultimatives Vanille Parfum. Als Erfinder dieser köstlichen Vanille-Tinktur, die die Grundlage von Shalimar bildet, konnte ein Blind Buy sicher und hundertprozentig nicht schiefgehen. Also habe ich ihn um auf Nummer sicher zu gehen, direkt bei Guerlain bestellt und konnte es gar nicht abwarten, den Duft in Händen zu halten.

Für alle, die vielleicht ein bißchen davor zurück schrecken direkt in Frankreich zu bestellen. Also so schnell wie diese Lieferung war, habe ich selten eine Online-Bestellung aus Deutschland erhalten. Ich habe den Duft am Dienstag bestellt und am Donnerstag schon geliefert bekommen.

Doch kommen wir zur Duftbeschreibung. Schon am Anfang, bevor man noch irgendwelche Duftnuancen zuordnen kann, wird man auf die niedrige Silage aufmerksam. Also das was gerne als hautnah bezeichnet wird, ist hier mehr als zutreffend. Wir haben eine leichte und fast zarte Vanille, die natürlich und nur mit dezenter Süße daher kommt. Der Rauch, den man ein wenig später wahrnimmt, ist ebenfalls nur die Ahnung eines weit entfernten Feuers. Bald ist dieser Eindruck aber wieder verschwunden und es bleibt diese wunderbare und fast unschuldige Vanille, die sich ohne störendes Beiwerk in voller Schönheit entfalten kann.

Fazit: Was nützt ein solch wundervoller Duft, wenn man gefühlt alle 3 Stunden nachsprühen muss, weil er fast vollständig ins Duft-Nirwana verschwunden ist? Also ich werde ihn in meiner Freizeit verwenden oder wenn ich abends auf meiner Couch einen schönen Duft riechen möchte, um meinen Feierabend zu genießen. Für Vanille-Fans ein absoluter Traum, aber leider eine kurzlebige Freude.