RichterNase

RichterNase

Rezensionen
RichterNase vor 8 Monaten 8 1
4
Flakon
10
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Hochwertige langanhaltende Süße
Acqua e Zucchero war mein Einstieg in die Welt der Nischenparfums und ich habe diesen Duft im Vergleich mit vielen anderen getestet. An diesem Tag konnte ihm keiner das Zuckerwasser reichen. Er beginnt stechend alkoholisch mit einer sehr dominanten und hochwertigen Vanille und einem Hauch Orange. Bei den roten Früchten nehme ich am ehesten eine Süßkirsche wahr. Der Duft variiert je nachdem auf welche Oberfläche man ihn sprüht. Mal kommt die Orange stärker zum Vorschein, mal die roten Früchte. Extrem süß, aber gleichzeitig recht leicht und dabei nicht so klebrig wie viele andere süße Düfte. Ich rieche hier alles mögliche an Leckereien heraus, aber Zuckerwatte ist definitiv nicht dabei.

Im Drydown bleibt die Vanille erhalten und das merkt man noch viele Stunden später. Was für eine Haltbarkeit! Mit knapp 40 % Duftölanteil gehört dieses Parfum wahrhaftig zu den Highperformern. Selbst mehrere Tage später nehme ich den Duft noch an der Kleidung wahr.

Leider passt die Aufmachung und Qualität des Flakons überhaupt nicht zu seinem hochwertig anmutenden Inhalt. Noch schlichter hätte man die Kappe aus Kunststoff wohl nicht gestalten können. Der Flakon selbst ist aus massivem Glas, das schlicht gehalten ist und mit der Aufschrift des Herkunftshauses versehen wurde. Der Sprühkopf liegt separat bei und man muss ein Siegel am Flakon entfernen, bevor man diesen aufschraubt. Das alles hat jedoch auch einen Vorteil, denn mit einer ebenfalls mitgelieferten Pipette lässt sich der beiliegende Reiseflakon mit Rollerball einfach befüllen.

Fazit: Wer einen hochwertigen süßen Duft mit Vanille, Orange und roten Früchten sucht und beim Drumherum ein Auge zudrücken kann, kommt hier voll auf seine Kosten.
1 Antwort
RichterNase vor 8 Monaten 6 3
10
Flakon
10
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Signaturekandidat
Einige Düfte verdienen eine Rezension, andere kann man auch mit einem kurzen Statement beschreiben. Imagination hat einen so positiven wie nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen, dass er beides verdient hat.

Die Nr. 1 der Herrendüfte konnte ich nicht ungetestet lassen. Aufgrund des Hypes war ich eher skeptisch, ob er nicht deshalb so beliebt war, weil er aus dem Hause LV stammt. Ich musste es herausfinden. Also bestellte ich eine Probe und versuchte möglichst unvoreingenommen zu testen. Als die Probe ankam, wurde voller Neugier ausgepackt und direkt aufgesprüht. Ernüchterung stellte sich zunächst ein, beginnt dieser Duft schließlich zitrisch wie viele andere auch. Nichts Besonderes könnte man meinen. Der Unterschied stellt sich wenige Sekunden nach dem Aufsprühen ein, denn die Schwarzteenote übernimmt zügig und nahtlos. Dann verläuft er lange Zeit linear, allerdings mit einer Tiefe die sich sehen -oder vielmehr riechen- lassen kann. Ein bis zwei Stunden nach dem Aufsprühen nehme ich eine leichte Zimtnote war, die sich eher dezent im Hintergrund hält und Zitrik sowie Teenote unterstützend zur Seite steht.

Die Sillage ist einzigartig und genial zugleich. Ich erhalte sehr selten Komplimente für Düfte, aber Imagination hat in den ersten Tagen sowohl in meinem kollegialen Umfeld als auch bei meiner Frau für bislang ungekannte Reaktionen gesorgt. Während meine Frau in den letzten Wochen eher genervt von meinem Drang nach Parfumtests war, entlockte Imagination ihr einen ungefragten Kommentar: „Oh, der ist gut!“. Das war quasi der olfaktorische Ritterschlag.

Einziger Wermutstropfen ist die Haltbarkeit*. Ansonsten hätte dieser Duft tatsächlich die volle Punktzahl erreicht. Denn selbst der Flakon ist so schlicht wie elegant und hochwertig. Der Magnetverschluss ist das Highlight des Flakons und in Sachen Haftkraft ideal ausbalanciert. Optisch erinnert er an einen Stopfen, wie er früher für diese Art von Glasgefäßen genutzt wurde. Hier hat LV ein Stück Parfumgeschichte in das Design einfließen lassen. Insgesamt sehr ansprechend gestaltet.

Das alles hat seinen recht stolzen Preis, was langfristig betrachtet durch die Option des Refills durchaus relativiert wird, sofern man sich für die Wiederbefüllung entscheidet. Mir wird diese Entscheidung jedenfalls nicht schwer fallen.

*Die schwache Haltbarkeit könnte auch einer getäuschten Wahrnehmung meinerseits geschuldet sein, denn ich habe festgestellt, dass der Duft an der Kleidung durchaus länger hält, als ich es zunächst wahrnahm. Anscheinend stellte sich recht schnell eine Geruchsblindheit ggü. Imagination ein. Probehalber habe ich deshalb früh am Morgen um 8 ein Shirt eingesprüht und es roch am Nachmittag um 15 Uhr immer noch intensiv, auch wenn es den Raum nicht mehr richtig füllen konnte. Selbst aus einem halben Meter Entfernung war der Duft noch leicht wahrzunehmen. Insofern dürfte die Haltbarkeit doch besser sein, als ursprünglich angenommen!
3 Antworten
RichterNase vor 9 Monaten 3
9
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Liebe auf den dritten Blick
Zugegeben, anfangs mochten wir uns nicht. Zu stark dominierte der Honig, vor allem unmittelbar nach dem Aufsprühen. Das war mir zu süß und ein wenig zu aufdringlich. Überzeugt hat mich letztendlich aber der Tabak, der dem Duft einen maskulinen Hauch verleiht und als ich mich an den Duft gewöhnt hatte, mochte ich ihn zunehmend. Naxos erinnert mich an Clive Christians Blonde Amber, nur eben noch eine Spur süßer, wenn auch weniger vielfältig. Eigentlich Aschenbecher plus Honigtopf, immer im Wechsel. Naxos ist auch im Drydown abwechslungsreich und keinesfalls langweilig. Lavendel und Vanille blitzen ab und zu durch. Da merkt man den Unterschied zu Designerdüften recht deutlich. Es ist, als würde der Lavendel eine Brücke schlagen zwischen Honig und Tabak, woraus ein abwechslungsreicher Drydown entsteht, der insgesamt einen hochwertigen Eindruck hinterlässt.

Haltbarkeit und Sillage sind überdurchschnittlich hoch, daher bedarf es auch nur ein bis zwei Sprühstöße, um über den Tag zu kommen. Alles darüber hinaus würde den Träger eher überladen und das Umfeld überfordern. Weniger ist mehr ist also die Devise.

Besonders interessant ist für mich die Tatsache, dass meine Abfüllung (obwohl sie definitiv einem originalen Flakon entstammt), etwas anders riecht als das Original aus einem nagelneuen Flakon. Während die Zitrusnote bei der Abfüllung nahezu vollständig fehlt, ist die bei dem Inhalt des Flakons sehr präsent und verleiht dem Duft eine Frische, die ich bei der Probe im direkten Vergleich kaum wahrnehme. Letztendlich riecht der Naxos aus dem Flakon noch vielschichtiger und frischer.

Der Flakon ist hochwertig gestaltet und kommt in einer Box daher die ähnlich hochwertig ist wie jene diverser Schweizer Automatikuhrenhersteller. Auf der Oberseite gepolstert, innen weich ausgelegt und dann in einem Umkarton verpackt, auf dem die italienischen Nationalfarben abgedruckt sind. Klasse!
0 Antworten
RichterNase vor 9 Monaten 6 2
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Süchtig machender Luxusduft
Bei ihrer ersten Rezension überlegen viele, für welchen Duft sie diese abgeben mögen. Nach anfänglichen Zweifeln bin ich mir nun umso sicherer, dass meine erste an die blonde Amber gehen soll, denn sie hat es absolut verdient.

Im ersten Moment nach dem
Aufsprühen war mein erster Gedanke „Blumen? Rosen? Naja... Erinnert mich an die Parfums meiner Mutter von frü… Moment mal… Was ist das? Tabak! Oh, jetzt wird’s leicht würzig und ein wenig fruchtig. Passt sehr gut. Und etwas süßer als erwartet wird es jetzt auch. Wow!“

Tabak ist eigentlich nicht so meins. Aber hier passt er perfekt rein. So wie die anderen Duftnoten, die allesamt sorgfältig aufeinander abgestimmt wurden. So als hätte jemand ein Puzzle mit tausend Teilen aus unterschiedlichen Bildern zusammensetzt. Und alle passen und das Bild sieht trotzdem gut aus. Oder gerade deshalb.

Ein toller und extrem hochwertig wirkender Duft für den Abend, eine Feier oder einen besonderen Moment. Immer wenn ich ihn auf mein Handgelenk sprühe, kann ich gar nicht genug bekommen und rieche jedes Mal eine andere Komponente recht deutlich heraus. DAS nenne ich Luxusparfum.

Leider ist die Haltbarkeit recht gering, denn nach wenigen Stunden nehme ich den Duft kaum noch wahr.
2 Antworten