Riechegut
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vor 7 Jahren - 16.12.2016
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Weihnachtszeit, Einsamkeit...meine Mom...

Gerade zur Weihnachtszeit habe ich rührseelige Gedanken. Ich denke an meine Familie, besonders an meine Mutter, die mich so früh verlassen musste. Sie hat mir soviel bedeutet. Sie war meine beste Freundin, einfach eine Seele von Mensch, hat mir in allen Lebenslagen mit Rat und Tat zur Seite gestanden. Mein erstes Kind durfte sie noch erleben, war eine ganz stolze junge Oma. Immer gepflegt, immer eitel, immer gestylt und gutaussehend. Meine Mutter war meine beste Freundin. Sie hatte immer ein offenes Ohr für mich, war nie verklemmt oder altbacken. Sie war ihrer Zeit weit voraus!

Als ich mit meinem zweiten Kind schwanger war, starb meine Mutter gegen Ende meiner Schwangerschaft, kurz bevor mein zweiter Sohn geboren wurde. Weil meine Mutter die Welt für mich war, war ich während meiner zweiten Schwangerschaft sehr unvernünftig, habe geraucht und mich nicht gut ernährt. Ich habe soviel Trauer in mir gehabt, dass mir das Leben in meinem Bauch egal war. Sogar nach der Geburt meines zweiten Kindes hatte ich dem Baby gegenüber ein absolutes "ist mir egal" Gefühl. Klar, ich habe das Kind versorgt, gefüttert, gebadet, gewickelt... aber ohne Gefühl... Der Säugling war ein Schreikind, total problematisch, hatte Blähungen, irgendwie hat das kleine Wesen (ist jetzt 34 Jahre alt und wird von mir sehr geliebt), gespürt, dass es nicht willkommen war.

Ich habe sehr unter meiner Unvollkommenheit als Mutter gelitten, aber ich konnte nicht anders.

Gerade zur Weihnachtszeit muss ich intensiver als sonst an meine Mom denken. Sie ist jetzt mehr als 30 Jahre tot. Ich vermisse sie immer noch. Sie hat Weihnachten erst zu dem Fest gemacht, was es ist. Ich habe das nie geschafft.

Meine Mutter ist nur 48 Jahre alt geworden. Ihre Krebserkrankung wurde sehr früh erkannt (sie war zu dem Zeitpunkt 38 Jahre alt/jung). Obwohl sie nach der Diagnose alles an Vorsorgeuntersuchungen wahr genommen hat, gesund gelebt hat, wenig geraucht hat, ist sie innerhalb von 3 Wochen dahingesiecht. Erst konnte die Ursache nicht diagnogtiziert werden. Wir haben immer gehofft, denn die Hoffnung stirbt zuletzt!

Meine Mutter war vom Darm bis zu ihrer Speiseröhre von Krebstumoren befallen. Die letzten drei Wochen ihres Lebens hat sie nach Wasser verlangt. Das sind Erinnerungen, die mich ein Leben lang verfolgen werden. Die Geburt ihres zweiten Enkelkindes hat sie nicht mehr erleben dürfen. Ich denke eigentlich immer an meine Mom, vermisse sie, aber zur Weihnachtszeit denke ich noch mehr an sie.

Mein Vater ist nur drei Jahre später nach ihr verstorben... er wurde auch nur 56 Jahre alt. Die beiden hatten Pläne für ihr Alter und ihr Rentnerdasein. Wollten die Welt mit dem Wohnwagen erkunden, einfach unterwegs sein.

Aber Leben ist jetzt und nicht später... beherzigst das!

Meine Mom hat übrigens den Grundstock zu meiner Leidenschaft bezüglich Düfte gelegt...

Sie hatte Chanel No. 5, Cloe und Opium Ich fand es immer schön, wie gut sie riecht.

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