
Rupw00d
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Mystisches Understatement
Zum 3. Community-Geburtstag bin ich doch happy, meine Duftgarderobe klein und fein, aber mit Wiedererkennungswert gehalten zu haben. Dieser Signatur-Aspekt ist mir sehr wichtig. Während ich für die oft erwähnten Anlässe durchaus passende Vertreter gefunden habe, ging mir bisher aber der echte Signatur noch ab: Mein go-to ohne lange Überlegung, markant-individuell aber gleichzeitig nicht überfordernd und über-komplex. Der Genetic Bliss erfüllt dabei zahlreiche Bedingungen für dieses Prädikat.
Am ehesten haben dies die "light oudys" von Creed und Aqua di Parma bisher geschafft, welche beide in der Kategorie 'holzig' rangieren. Ersterer trocken, pfeffrig und rauchig mit prominenter Zeder; Zweiterer würzig, mediterran. Holzige Bausteine funktionieren auf meiner Haut besonders gut und harmonieren sehr gut mit dem Eigengeruch. Meine Grundidee und zugleich Prämisse war daher, einen Molekülduft zu finden, der aufgrund seiner Kreation substanziell schon mit der Haut an sich harmoniert und sich daher individuell entfaltet sowie sich in besagter gewünschter Kategorie einordnen lässt. Ich wurde schließlich fündig.
Das holzige Thema agiert auf meiner Haupt balsamisch, fast lieblich und bleibt dabei aber individuell markant, ja fast mystisch! Möglicherweise zeigt sich anfangs das Sandelholz prominenter. Später kommt schon auch noch eine leichte rauchige Facette hinzu. Mit den balsamischen und rauchigen Ausschlägen, die sich im Drydown irgendwie ein Wechselspiel liefern, bekomme ich fast den Eindruck einer leichten (nicht kirchlichen) Weihrauchnote. Das prominente Akigalawood soll ja trocken und pfeffrig mit einem Patchouli-Twist sein: Keinesfalls ist er aber so trocken und pfeffrig wie Creeds Royal Oud oder so Patchouli-heavy wie der Monkey Special von Xerjoff. Eher bilde ich mir - wie geschildert - eine leicht liebliche, rauchige und westaffine Oudnote ein. Es ist schon spannend, wie dieser Duft wohl auf jeder Haut anders wirkt und performt.
Trotz dieser doch markanten Facetten wirkt er aber zeitgleich prickelnd! Nicht frisch wie ein zitrischer Duft oder gar duschgelig. Ganz und gar nicht. Eher präsentiert er sich sauber, pudrig und (positiv) einfach im Fundament, das aber zusammen mit den prominenten Holznoten durch die Luft wabert; einmal rieche ich ihn sehr präsent, dann wieder gar nicht. Gänzlich weg ist er allerdings nie und er hält schon den ganzen Arbeitstag. Durch diese Merkmale ist er für mich schon ideal für zahlreiche Anlässe, zumal ich mit vielen Menschen arbeiten muss und auch zweifacher Papa bin. Er überfordert mein Umfeld nicht, wird aber wahrgenommen und kommt sehr gut an! Trotz dieser Subtilität bleibt er aber zu jederzeit auch besonders und hat den gewünschten Wiedererkennungswert. Im Winter habe ich oft das Gucci Elixir genutzt, welches ich wirklich gerne mag, aber das doch das ganze Treppenhaus olfaktorisch geflutet hat. Auch mal schön, aber insgesamt zu heavy als daily. Der Genetic Bliss erfüllt hier absolut meine Bedingungen: Er ist individuell, schon allein wegen seiner molekularen Machart, aber auch im Zusammenspiel der Hölzer; gleichzeitig ist er aber nicht überfordernd und unterstreicht ein gewisses Understatement ohne dabei beliebig zu sein. Super Sache. Dass die Holzthematik dann auch noch mit dem Eigengeruch super harmoniert ist dann noch das Zuckerl. Man lernt nach 4 Jahren seine Haut auch kennen. Für einen Signatur, den ich aufsprühen würde, wenn ich nachts geweckt werden würde und keine Zeit zum Überlegen haben sollte, ist der Preis leider schon gemein und ehrlicherweise trotz der Lobhudelei einfach zu hoch. 190.- für 87ml, also unter 2.5/ml, hätten es schon auch getan. Die oft monierte Synthetik stört mich hier kaum und ich kann sie in unangenehmer Ausprägung auch keinesfalls verifizieren.
Der Flakon gefällt mir schon ausserordentlich und der Sprühkopf ist auch gut; besonders die kleine 27ml-Flasche könnte ich mir bestens für Reisen oder nach dem Sport vorstellen. Zum Sport selbst bietet sich aber ein frischerer Kollege sicher besser an. Dennoch kann ich mir den Genetic Bliss wirklich auch im Hochsommer abends gut vorstellen.
Ich denke der Duft passt (abermals) zu einem modischen all-black-outfit und wirkt modern und klassisch zu gleich. Aufgrund der molekularen Machart, den doch maskulinen Hölzern aber doch mit schwer greifbarer, prickelnden Facette und der grundsätzlich westlichen Basis aber mit orientalischen Randaspekten wird die angesprochene Mystik erzeugt und ist sicher nicht für Jedermann! Grundsätzlich klappt der Duft nicht mit Jogginghose und glänzt mehr gemäßigt dressed up fürs Büro, als daily oder für ein Dinner. Für den Club wäre er mir zu schwach - auch wenn er bei Körperwärme wohl noch etwas mehr powert -; für Netflix&Chill ist er mir zu wenig kuschelig. Bei formellen Anlässen passt er schon am besten. Eine Frau könnte ihn für die empfohlenen Settings sicherlich gut zum Layern mit einem floralen Vertreter nutzen. Mit einem Iris- oder Orangenblütenduft stelle ich ihn mir toll vor. Sicherlich eine spannende Kombi. Ich selbst mag ihn clean und habe kein Interesse am Layern. Den Duft aus dem spanischen Haus trägt primär ein gepflegter Mann, welcher zwar markant-mystisch olfaktorisch wirken, dennoch aber nichts von seinem edlen Understatement einbüßen möchte!
Am ehesten haben dies die "light oudys" von Creed und Aqua di Parma bisher geschafft, welche beide in der Kategorie 'holzig' rangieren. Ersterer trocken, pfeffrig und rauchig mit prominenter Zeder; Zweiterer würzig, mediterran. Holzige Bausteine funktionieren auf meiner Haut besonders gut und harmonieren sehr gut mit dem Eigengeruch. Meine Grundidee und zugleich Prämisse war daher, einen Molekülduft zu finden, der aufgrund seiner Kreation substanziell schon mit der Haut an sich harmoniert und sich daher individuell entfaltet sowie sich in besagter gewünschter Kategorie einordnen lässt. Ich wurde schließlich fündig.
Das holzige Thema agiert auf meiner Haupt balsamisch, fast lieblich und bleibt dabei aber individuell markant, ja fast mystisch! Möglicherweise zeigt sich anfangs das Sandelholz prominenter. Später kommt schon auch noch eine leichte rauchige Facette hinzu. Mit den balsamischen und rauchigen Ausschlägen, die sich im Drydown irgendwie ein Wechselspiel liefern, bekomme ich fast den Eindruck einer leichten (nicht kirchlichen) Weihrauchnote. Das prominente Akigalawood soll ja trocken und pfeffrig mit einem Patchouli-Twist sein: Keinesfalls ist er aber so trocken und pfeffrig wie Creeds Royal Oud oder so Patchouli-heavy wie der Monkey Special von Xerjoff. Eher bilde ich mir - wie geschildert - eine leicht liebliche, rauchige und westaffine Oudnote ein. Es ist schon spannend, wie dieser Duft wohl auf jeder Haut anders wirkt und performt.
Trotz dieser doch markanten Facetten wirkt er aber zeitgleich prickelnd! Nicht frisch wie ein zitrischer Duft oder gar duschgelig. Ganz und gar nicht. Eher präsentiert er sich sauber, pudrig und (positiv) einfach im Fundament, das aber zusammen mit den prominenten Holznoten durch die Luft wabert; einmal rieche ich ihn sehr präsent, dann wieder gar nicht. Gänzlich weg ist er allerdings nie und er hält schon den ganzen Arbeitstag. Durch diese Merkmale ist er für mich schon ideal für zahlreiche Anlässe, zumal ich mit vielen Menschen arbeiten muss und auch zweifacher Papa bin. Er überfordert mein Umfeld nicht, wird aber wahrgenommen und kommt sehr gut an! Trotz dieser Subtilität bleibt er aber zu jederzeit auch besonders und hat den gewünschten Wiedererkennungswert. Im Winter habe ich oft das Gucci Elixir genutzt, welches ich wirklich gerne mag, aber das doch das ganze Treppenhaus olfaktorisch geflutet hat. Auch mal schön, aber insgesamt zu heavy als daily. Der Genetic Bliss erfüllt hier absolut meine Bedingungen: Er ist individuell, schon allein wegen seiner molekularen Machart, aber auch im Zusammenspiel der Hölzer; gleichzeitig ist er aber nicht überfordernd und unterstreicht ein gewisses Understatement ohne dabei beliebig zu sein. Super Sache. Dass die Holzthematik dann auch noch mit dem Eigengeruch super harmoniert ist dann noch das Zuckerl. Man lernt nach 4 Jahren seine Haut auch kennen. Für einen Signatur, den ich aufsprühen würde, wenn ich nachts geweckt werden würde und keine Zeit zum Überlegen haben sollte, ist der Preis leider schon gemein und ehrlicherweise trotz der Lobhudelei einfach zu hoch. 190.- für 87ml, also unter 2.5/ml, hätten es schon auch getan. Die oft monierte Synthetik stört mich hier kaum und ich kann sie in unangenehmer Ausprägung auch keinesfalls verifizieren.
Der Flakon gefällt mir schon ausserordentlich und der Sprühkopf ist auch gut; besonders die kleine 27ml-Flasche könnte ich mir bestens für Reisen oder nach dem Sport vorstellen. Zum Sport selbst bietet sich aber ein frischerer Kollege sicher besser an. Dennoch kann ich mir den Genetic Bliss wirklich auch im Hochsommer abends gut vorstellen.
Ich denke der Duft passt (abermals) zu einem modischen all-black-outfit und wirkt modern und klassisch zu gleich. Aufgrund der molekularen Machart, den doch maskulinen Hölzern aber doch mit schwer greifbarer, prickelnden Facette und der grundsätzlich westlichen Basis aber mit orientalischen Randaspekten wird die angesprochene Mystik erzeugt und ist sicher nicht für Jedermann! Grundsätzlich klappt der Duft nicht mit Jogginghose und glänzt mehr gemäßigt dressed up fürs Büro, als daily oder für ein Dinner. Für den Club wäre er mir zu schwach - auch wenn er bei Körperwärme wohl noch etwas mehr powert -; für Netflix&Chill ist er mir zu wenig kuschelig. Bei formellen Anlässen passt er schon am besten. Eine Frau könnte ihn für die empfohlenen Settings sicherlich gut zum Layern mit einem floralen Vertreter nutzen. Mit einem Iris- oder Orangenblütenduft stelle ich ihn mir toll vor. Sicherlich eine spannende Kombi. Ich selbst mag ihn clean und habe kein Interesse am Layern. Den Duft aus dem spanischen Haus trägt primär ein gepflegter Mann, welcher zwar markant-mystisch olfaktorisch wirken, dennoch aber nichts von seinem edlen Understatement einbüßen möchte!
Facettenreicher Allrounder im Nischengewand für besondere Männer
Meine kleine Duftgarderobe soll weiterhin das Prädikat Signatur behalten, um den gewünschten Aspekt einer olfaktorischen Wiedererkennung zu generieren: Ich bin kein Sammler, sondern lediglich Nutzer! Für die aktuellen kalten Tage habe ich dafür zwei herausragende Düfte gefunden, welche für mich ideal die Bereiche Alltag und besonderer Anlass abdecken. Für letzteren ist es der Tony Iommi Monkey Special von Xerjoff geworden, der in der Adventszeit sehr geglänzt hat und fürs tägliche Business eben das Elixier von Gucci - vielleicht das Beste innerhalb der doch gelungenen Elixier-Varianten anderer Häuser. Sie haben sogar meinen Layton Exklusif verdrängt. Das Elixier kommt schon in einem nischigen Gewand daher, was primär von seinem Facettenreichtum und nicht von artistischen Kanten erzeugt wird! Das ist mir eine Rezension wert.
Die Orangenblüte ist anfangs schon sehr präsent, wirkt aber deutlich lieblicher als scharfe Neroli-Vertreter; die Gewinnung derselben Ressource ist ja bekanntlich unterschiedlich. Die geschmeidige, leicht süße Orangennote ist bei mir folglich zu keiner Zeit frisch und wirkt mit der würzigen, fast nussigen Komponente bereits warm und anschmeichelnd. Bereits hier werden die spannenden Vorzüge erahnbar: die maskuline Grund-DNA, später kommt auch noch ein hell lediger Twist hinzu, wird durch die lieblichen Weißblüter ein fast femininer Aspekt olfaktorisch formuliert. Eben nur was für besondere Männer. Die feminine Facette wird durch die Vanille in der Basis auch noch untermalt und verstärkt im Zusammenspiel mit der Orangenblüte eine Süße, die sich trotzdem wunderbar in die maskuline, nussige Würze, hellem Leder und trockenem Holz ja gerade zu einschmeichelt. Hochgradig spannend!
Der angesprochene Leder-Twist wird hier kontrovers diskutiert. Ich nehme ihn auf alle Fälle deutlich wahr und er wird sicherlich von der Osmathus-Blüte erzeugt, welche dieses Merkmal hat. Die Iris auf der anderen Seite rieche ich kaum; zumindest nicht im Lipstick-Stil, sondern maximal als eine leicht pudrige Auflockerung der Komposition. Die Basis und der späte Drydown wird schon von einer ambrierten Vanille dominiert, welche aber irgendwie noch die Bausteine vom Duftverlauf in sich verbunden hat. Mein anderer Pick für den Winter ist ja sehr "Patchouli-heavy', daher bin ich sicher für diese Note hier blind. Spekulativ.
Insgesamt ist diese abwechslungsreiche Komposition auch ein echtes Powerhaus. Ich komme bestens durch den gesamten Tag, bekomme positive Rückmeldungen und er gibt mir ein paar Prozente mehr Confidence. Auf der Kleidung rieche ich ihn sogar noch am Folgetag. Den Sprüher mag ich sogar sehr gerne: schön knackig und es kommen nicht Unmengen an Saft raus. Ich mag das genauso! Der Flakon indes spricht mich nicht so an. Eine Magnetkappe wäre zudem auch schön gewesen für den Preis. Apropos Preis: Ich habe habe ihn für knapp unter 110.- bekommen, was durchaus gerechtfertigt ist; der Retailpreis ist schon heftig. Ich glaube sogar, dass da der ml-Preis des Reflection Man noch besser ist, ich hab jetzt aber keine Lust auf Mathe. Es ist Wochenende.
Aufgrund des angesprochenen Facettenreichtums durch eine positiv interessante Komposition aus maskulinen und femininen Noten kommt das Elixier schon im nischigen Gewand daher: orangig-florale Süße zusammen mit nussiger Würze, einem tollen hellen Ledertwist und einer ambrierten Vanille in der Basis. Hintergründig auch immer pludrig + trocken anstatt saftig + frisch. Ich versuch noch ein bisschen über den Tellerrand rauszuschauen. Falls noch die ein oder andere Barbershop-Note verankert gewesen wäre, könnte ich in mir sogar als einen gelungen Neo-Fougere vorstellen. In dieser Zusammenstellung geht mir der Gedanke aber doch zu weit.
Das Elixier von Gucci ist wirklich gelungen und vielseitig einsetzbar. Eben ein toller Signature für besondere Männer. Lediglich im Hochsommer und im Gym sehe ich ihn deplatziert, da er mit einer angenehmen Wärme schon sehr powert. Besondere Männer ist hier allerdings wertfrei gemeint; besser wäre zu sagen, ein besonderer Typus von Mann. Er ist kein Lederjacken-Badboy, passt aber trotzdem aufgrund des Kontrasts zu einem modischen all-black-outfit. Grundsätzlich eher besser angezogen als leger und etwas besser zu Clubbing, Date und Netflix&Chill als ins Büro, wo ich ihn aber auch für sehr suitable halte. Lediglich Sport schließe ich aus, da er für mich zu keiner Zeit erfrischend ist. Er passt schon zu einem selbstbewussten Mann, der nicht nur Interesse an Mode hat, sondern auch eloquent und weltoffen ist. Also soll das Prädikat 'besonders' in der Überschrift hier eher als 'vielseitig' interpretiert werden. Schwieriger wird die Einordnung vom Alter. Er wirkt schon sehr modern, hat aber gleichzeitig etwas Gestandenes: im Hintergrund seriös und kultiviert, aber sehr verspielt interpretiert.
Die Ausführungen der Eiordnung machen die zahlreichen Kontroversen deutlich, welche mich das Elixier als sehr spannend, ja fast nichtig bewerten lassen und sicherlich nicht zu jedem Mann passen. Trotzdem ist es ein Komplimentgetter, auch wenn ich hier keine bildbuy-Empfehlung aussprechen kann. Dennoch: Unbedingt testen! Ich werde ihn noch bis in den späten Frühling feiern. Cheers.
Die Orangenblüte ist anfangs schon sehr präsent, wirkt aber deutlich lieblicher als scharfe Neroli-Vertreter; die Gewinnung derselben Ressource ist ja bekanntlich unterschiedlich. Die geschmeidige, leicht süße Orangennote ist bei mir folglich zu keiner Zeit frisch und wirkt mit der würzigen, fast nussigen Komponente bereits warm und anschmeichelnd. Bereits hier werden die spannenden Vorzüge erahnbar: die maskuline Grund-DNA, später kommt auch noch ein hell lediger Twist hinzu, wird durch die lieblichen Weißblüter ein fast femininer Aspekt olfaktorisch formuliert. Eben nur was für besondere Männer. Die feminine Facette wird durch die Vanille in der Basis auch noch untermalt und verstärkt im Zusammenspiel mit der Orangenblüte eine Süße, die sich trotzdem wunderbar in die maskuline, nussige Würze, hellem Leder und trockenem Holz ja gerade zu einschmeichelt. Hochgradig spannend!
Der angesprochene Leder-Twist wird hier kontrovers diskutiert. Ich nehme ihn auf alle Fälle deutlich wahr und er wird sicherlich von der Osmathus-Blüte erzeugt, welche dieses Merkmal hat. Die Iris auf der anderen Seite rieche ich kaum; zumindest nicht im Lipstick-Stil, sondern maximal als eine leicht pudrige Auflockerung der Komposition. Die Basis und der späte Drydown wird schon von einer ambrierten Vanille dominiert, welche aber irgendwie noch die Bausteine vom Duftverlauf in sich verbunden hat. Mein anderer Pick für den Winter ist ja sehr "Patchouli-heavy', daher bin ich sicher für diese Note hier blind. Spekulativ.
Insgesamt ist diese abwechslungsreiche Komposition auch ein echtes Powerhaus. Ich komme bestens durch den gesamten Tag, bekomme positive Rückmeldungen und er gibt mir ein paar Prozente mehr Confidence. Auf der Kleidung rieche ich ihn sogar noch am Folgetag. Den Sprüher mag ich sogar sehr gerne: schön knackig und es kommen nicht Unmengen an Saft raus. Ich mag das genauso! Der Flakon indes spricht mich nicht so an. Eine Magnetkappe wäre zudem auch schön gewesen für den Preis. Apropos Preis: Ich habe habe ihn für knapp unter 110.- bekommen, was durchaus gerechtfertigt ist; der Retailpreis ist schon heftig. Ich glaube sogar, dass da der ml-Preis des Reflection Man noch besser ist, ich hab jetzt aber keine Lust auf Mathe. Es ist Wochenende.
Aufgrund des angesprochenen Facettenreichtums durch eine positiv interessante Komposition aus maskulinen und femininen Noten kommt das Elixier schon im nischigen Gewand daher: orangig-florale Süße zusammen mit nussiger Würze, einem tollen hellen Ledertwist und einer ambrierten Vanille in der Basis. Hintergründig auch immer pludrig + trocken anstatt saftig + frisch. Ich versuch noch ein bisschen über den Tellerrand rauszuschauen. Falls noch die ein oder andere Barbershop-Note verankert gewesen wäre, könnte ich in mir sogar als einen gelungen Neo-Fougere vorstellen. In dieser Zusammenstellung geht mir der Gedanke aber doch zu weit.
Das Elixier von Gucci ist wirklich gelungen und vielseitig einsetzbar. Eben ein toller Signature für besondere Männer. Lediglich im Hochsommer und im Gym sehe ich ihn deplatziert, da er mit einer angenehmen Wärme schon sehr powert. Besondere Männer ist hier allerdings wertfrei gemeint; besser wäre zu sagen, ein besonderer Typus von Mann. Er ist kein Lederjacken-Badboy, passt aber trotzdem aufgrund des Kontrasts zu einem modischen all-black-outfit. Grundsätzlich eher besser angezogen als leger und etwas besser zu Clubbing, Date und Netflix&Chill als ins Büro, wo ich ihn aber auch für sehr suitable halte. Lediglich Sport schließe ich aus, da er für mich zu keiner Zeit erfrischend ist. Er passt schon zu einem selbstbewussten Mann, der nicht nur Interesse an Mode hat, sondern auch eloquent und weltoffen ist. Also soll das Prädikat 'besonders' in der Überschrift hier eher als 'vielseitig' interpretiert werden. Schwieriger wird die Einordnung vom Alter. Er wirkt schon sehr modern, hat aber gleichzeitig etwas Gestandenes: im Hintergrund seriös und kultiviert, aber sehr verspielt interpretiert.
Die Ausführungen der Eiordnung machen die zahlreichen Kontroversen deutlich, welche mich das Elixier als sehr spannend, ja fast nichtig bewerten lassen und sicherlich nicht zu jedem Mann passen. Trotzdem ist es ein Komplimentgetter, auch wenn ich hier keine bildbuy-Empfehlung aussprechen kann. Dennoch: Unbedingt testen! Ich werde ihn noch bis in den späten Frühling feiern. Cheers.
2 Antworten
Stilvolle Zitrik mit prominenter Orangenblüte und sonniger Aquatik für die Sporttasche
Ich hatte ja gehofft, einmal auf eine jungfräuliche Seite rezensieren zu können. Der Tim ist mir bei diesem Vertreter aus dem Haus Carner Barcelona allerdings zuvor gekommen; der wunderschöne Duft mit grün-herber Zitrik im Opening, prominenter Orangenblüte im Herzen samt sonniger Aquatik im Unterton ist mir dennoch ein paar Worte wert!
Ich habe den Duft bei Myke & Ryan (The Cologne Podcast #231) kennengelernt. Meine Tennisaffinität, der hochgradig schöne Flakon, Tims Erstrezension sowie die Duftpyramide selbst haben mich schließlich zum 30ml Blindkauf bewegt, zumal mein Casamorati Mefisto, in der gleichen tollen Sporttaschen-Größe, gerade ausging. Ich wurde nicht enttäuscht.
Der Duft startet belebend zitrisch mit markantem grün-herben Twist. Sidenote: Ich wollte ja zuerst bitter-zitrisch schreiben, konnte aber ergoogeln, dass "bitter" eine primäre Geschmacksrichtung ist, "herb" indes eher zu einer olfaktorische Wahrnehmung passt. In den ersten Sekunden rieche ich das Petitgrain in der Luft sehr deutlich, was zusammen mit der Blutorange wohl diese leicht scharfe, etwas säuerliche, eben herbe Zitrik komponiert. Das macht den Duft insgesamt auch irgendwie eleganter (oder besser: stilvoller) und erwachsener als modernere Mandarine-Ingwer-Kreationen (Afternoon Swim, Aventus Cologne, Hedonist). Diese riechen zugegeben aber auch sehr nice, aber eben jünger und moderner.
Tatsächlich verfliegt diese Zitrik bei mir rasant schnell und die weiteren Komponenten der Orangenblüte drängen sich ins Rampenlicht. Dabei ist bei mir die lieblichere Orangenblüte selbst und nicht das frischere Neroli deutlich prominenter, was zwar dieselbe Ressource ist, aber unterschiedliche Vorgänge der Gewinnung haben. Folglich erinnert mich der Duft viel eher an einen Mandarino di Amalfi als an ein 4711! Auf meiner Haut halten sich irgendwie immer die Herznoten besonders stark. Durch diese Veränderung wird der Duft auch komplett unisex und im Herzpart vielleicht sogar mit einem dezenten femininen Touch versehen. Belebend aber stilvoll! Muss man erstmal hinbekommen.
Der Drydown oder besser der Unterton, der später immer mitschwingt, ist durchaus auch spannend. Die Orangenblüte wird mit einer dezenten Aquatik verfeinert. Diese ist vielmehr sonnig und keinesfalls algig! Ich konkretisiere was ich damit meine: Man wird schon an einen Tennisclub im Süden erinnert. Dieser liegt etwas entfernt vom Meer, eine dezente salzige Prise weht hin und wieder vorbei und verbindet sich mit der sonnengebräunten, nicht eingecremten Haut - so nehme ich die angegebene Solar-Note war. Einen Sonnencreme-Vibe, wie die karibischen Ylang-Ylang oder Kokosnuss-Vertreter hat er eben gar nicht, worüber ich sehr froh bin! Der Unterton aus maritimen und solaren Noten ist durchaus wahrnehmbar und harmoniert toll mit der Orangenblüte. Kritiker könnten hier anmerken, dass genau das einen leichten synthetischen Twist im Duft verankert. Das Herbe vom Opening ploppt auch immer wieder auf und platziert den Tennis Club schon in einer grüner Umgebung im Pinienwäldchen. Ach ja, ich schwärme. Ich stelle mir beim Riechen des Duftes gerade eine utopisch schöne Anlage vor, wo man sich nicht nur mit unangenehmen Kick-Serves, langen Cross-Duellen und ansehnlichen Winnern die Filzkugel auf Asche um die Ohren haut, sondern es sich auch danach richtig gut gehen lassen kann. Am besten passt der Duft eben beim sportlichen Feierabend-Drink; dieser ist passend zum Duft aber kein übertrapierter Cocktail sondern eher ein hochwertiger Vino. Für mich glänzt er also mehr nach dem Kultivieren von einer Sporteinheit als tatsächlich zum Sport selbst, egal ob auf dem Tennisplatz oder im Gym! Ich fände ihn übrigens sogar zu einem Sommer-Date toll; persönlich würde ich dazu figurbetonte ankle-free Jeans (ich weiß nicht mehr modern) samt weißem T-Shirt, was gut mit sommerlichen Teint matched, Sonnenbrille, Schlapperl und 5-Tage-Bart tragen. So wirkt auch der Duft: unaufgeregt aber souverän, belebend aber stilsicher, clean aber interessant!!
Die Haltbarkeit war jetzt mit 7h doch überraschend gut. In der ersten halben Stunde riecht man ihn noch auf Armlänge, nach 2 Stunden immerhin noch in Gesprächsdistanz dann aber gänzlich hautnah. Non-Sillage-Beastmode unterstreicht ja auch wieder die in der Überschrift angegebene Stilsicherheit, Souveränität oder gar Eleganz, wobei mir letztgenannter Begriff etwas zu stark nach Abendgarderobe klingt, da würde ich dann doch eher einen Aqua di Parma Oud o.ä. wählen! Passt schon so für den Zweck: Er wird einen festen Platz in meiner Duftgarderobe (und in meiner Sporttasche) bekommen, was gar nicht so leicht ist, da sie auf ein Oktett gedeckelt ist. Für aktive und nicht nur für tennisbegeisterte Frauen und Männer, die einen eher erwachsenen, durchaus belebenden aber dennoch sehr stilvollen Duft suchen und besonders beim Ausklang nach dem Sport am Frühabend, beim Sommerbruch auf der Terrasse oder bei daytime-Aktivitäten olfaktorisch glänzen wollen, ist der Vertreter aus dem Haus Carner Barcelona sehr empfehlenswert. Für mich mehr passend für Freizeit und easy living als wie ein Begleiter für anstrengende Bürotage im Sommer. Der Flakon ist zudem hochgradig schön und der Sprüher sehr hochwertig. Ich freue mich jetzt schon auf den Drink nach dem nächsten Tennismatch.
Ich habe den Duft bei Myke & Ryan (The Cologne Podcast #231) kennengelernt. Meine Tennisaffinität, der hochgradig schöne Flakon, Tims Erstrezension sowie die Duftpyramide selbst haben mich schließlich zum 30ml Blindkauf bewegt, zumal mein Casamorati Mefisto, in der gleichen tollen Sporttaschen-Größe, gerade ausging. Ich wurde nicht enttäuscht.
Der Duft startet belebend zitrisch mit markantem grün-herben Twist. Sidenote: Ich wollte ja zuerst bitter-zitrisch schreiben, konnte aber ergoogeln, dass "bitter" eine primäre Geschmacksrichtung ist, "herb" indes eher zu einer olfaktorische Wahrnehmung passt. In den ersten Sekunden rieche ich das Petitgrain in der Luft sehr deutlich, was zusammen mit der Blutorange wohl diese leicht scharfe, etwas säuerliche, eben herbe Zitrik komponiert. Das macht den Duft insgesamt auch irgendwie eleganter (oder besser: stilvoller) und erwachsener als modernere Mandarine-Ingwer-Kreationen (Afternoon Swim, Aventus Cologne, Hedonist). Diese riechen zugegeben aber auch sehr nice, aber eben jünger und moderner.
Tatsächlich verfliegt diese Zitrik bei mir rasant schnell und die weiteren Komponenten der Orangenblüte drängen sich ins Rampenlicht. Dabei ist bei mir die lieblichere Orangenblüte selbst und nicht das frischere Neroli deutlich prominenter, was zwar dieselbe Ressource ist, aber unterschiedliche Vorgänge der Gewinnung haben. Folglich erinnert mich der Duft viel eher an einen Mandarino di Amalfi als an ein 4711! Auf meiner Haut halten sich irgendwie immer die Herznoten besonders stark. Durch diese Veränderung wird der Duft auch komplett unisex und im Herzpart vielleicht sogar mit einem dezenten femininen Touch versehen. Belebend aber stilvoll! Muss man erstmal hinbekommen.
Der Drydown oder besser der Unterton, der später immer mitschwingt, ist durchaus auch spannend. Die Orangenblüte wird mit einer dezenten Aquatik verfeinert. Diese ist vielmehr sonnig und keinesfalls algig! Ich konkretisiere was ich damit meine: Man wird schon an einen Tennisclub im Süden erinnert. Dieser liegt etwas entfernt vom Meer, eine dezente salzige Prise weht hin und wieder vorbei und verbindet sich mit der sonnengebräunten, nicht eingecremten Haut - so nehme ich die angegebene Solar-Note war. Einen Sonnencreme-Vibe, wie die karibischen Ylang-Ylang oder Kokosnuss-Vertreter hat er eben gar nicht, worüber ich sehr froh bin! Der Unterton aus maritimen und solaren Noten ist durchaus wahrnehmbar und harmoniert toll mit der Orangenblüte. Kritiker könnten hier anmerken, dass genau das einen leichten synthetischen Twist im Duft verankert. Das Herbe vom Opening ploppt auch immer wieder auf und platziert den Tennis Club schon in einer grüner Umgebung im Pinienwäldchen. Ach ja, ich schwärme. Ich stelle mir beim Riechen des Duftes gerade eine utopisch schöne Anlage vor, wo man sich nicht nur mit unangenehmen Kick-Serves, langen Cross-Duellen und ansehnlichen Winnern die Filzkugel auf Asche um die Ohren haut, sondern es sich auch danach richtig gut gehen lassen kann. Am besten passt der Duft eben beim sportlichen Feierabend-Drink; dieser ist passend zum Duft aber kein übertrapierter Cocktail sondern eher ein hochwertiger Vino. Für mich glänzt er also mehr nach dem Kultivieren von einer Sporteinheit als tatsächlich zum Sport selbst, egal ob auf dem Tennisplatz oder im Gym! Ich fände ihn übrigens sogar zu einem Sommer-Date toll; persönlich würde ich dazu figurbetonte ankle-free Jeans (ich weiß nicht mehr modern) samt weißem T-Shirt, was gut mit sommerlichen Teint matched, Sonnenbrille, Schlapperl und 5-Tage-Bart tragen. So wirkt auch der Duft: unaufgeregt aber souverän, belebend aber stilsicher, clean aber interessant!!
Die Haltbarkeit war jetzt mit 7h doch überraschend gut. In der ersten halben Stunde riecht man ihn noch auf Armlänge, nach 2 Stunden immerhin noch in Gesprächsdistanz dann aber gänzlich hautnah. Non-Sillage-Beastmode unterstreicht ja auch wieder die in der Überschrift angegebene Stilsicherheit, Souveränität oder gar Eleganz, wobei mir letztgenannter Begriff etwas zu stark nach Abendgarderobe klingt, da würde ich dann doch eher einen Aqua di Parma Oud o.ä. wählen! Passt schon so für den Zweck: Er wird einen festen Platz in meiner Duftgarderobe (und in meiner Sporttasche) bekommen, was gar nicht so leicht ist, da sie auf ein Oktett gedeckelt ist. Für aktive und nicht nur für tennisbegeisterte Frauen und Männer, die einen eher erwachsenen, durchaus belebenden aber dennoch sehr stilvollen Duft suchen und besonders beim Ausklang nach dem Sport am Frühabend, beim Sommerbruch auf der Terrasse oder bei daytime-Aktivitäten olfaktorisch glänzen wollen, ist der Vertreter aus dem Haus Carner Barcelona sehr empfehlenswert. Für mich mehr passend für Freizeit und easy living als wie ein Begleiter für anstrengende Bürotage im Sommer. Der Flakon ist zudem hochgradig schön und der Sprüher sehr hochwertig. Ich freue mich jetzt schon auf den Drink nach dem nächsten Tennismatch.
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Charakterstarker Begleiter fürs Nachtleben mit Kanten und grüner Orientalik
Anlässlich zu meinem zweiten Community-Geburtstag möchte ich eine weitere Rezension verfassen; dabei hat sich der Layton Exclusif gegenüber dem Sedley vom gleichen Haus sowie dem Nishane B-612 durchgesetzt. Der Grund könnte einigen Parfümbegeisterten bekannt vorkommen: Man testet mehrmals einen Duft, der anfangs auf der Reise noch schwer zu fassen, zu verstehen oder gar zu mögen ist; irgendwann gibt es dann aber eine Zäsur (falls man dem besagten Duft weitere Chancen gibt) und genannte anfängliche Unsicherheit schlägt gewaltig ins Gegenteil um. So war es bei mir mit dem Layton Exclusif - nach zwei Abfüllungen und mehren Besuchen in der Parfümerie. Ein tolles olfaktorisches Erlebnis, wenn die Aspekte des Verstehens + Mögens keine 'instant-love' sondern ein Ergebnis eines Prozesses waren! Es ist zu vermuten, dass der Verbleib in der Duftgarderobe dafür mit erhöhter Wertschätzung deutlich länger andauert!
Das laotische Oud im Herzen ist hier sehr schnell detektierbar und macht zusammen mit dem Guajakholz den markant holzigen Charakter aus. Dieser hat bei mir eine leichte Animalik im Unterton, die dem Duft wirklich sehr gut zu Gesicht steht! Ich war nie ein echter Fan des normalen Layton. Ich fange bei der Duftbeschreibung auch bewusst mit dem Herzen an, da auf meiner Haut das der stärkste Part ist. Zudem beginnt dieser nach dem Opening sehr fix und hält sich lange in den Drydown hinein. Die entstehende Orientalik, ich bin unsicher, ob es dieses Wort tatsächlich gibt, wirkt bei mir sogar grün-herb. Ich kann nur mutmaßen, warum das so ist: Es werden schon die Sideplayer Lavendel und Rosengeranie sein. Es könnten auch gut noch weitere grün-florale Noten ungelistet vorkommen, die diesen Twist erzeugen. Um es noch ein bisschen distinktiver zu verdeutlichen, der Epic Man von Amouage würde für mich auch in die Kategorie 'grüne Orientalik' fallen, auch wenn hier natürlich der Weihrauch Keyplayer ist. Zusammenfassend ist der Herzteil "10 out of 10": Die orientalische Facette ist bei mir trocken holzig mit markantem grün-herb-floralem Twist sowie leichtem animalischen Unterton. Dieser ist eher rauchig-harzig als ledrig. Für das passende Mannsbild wird so schon ein olfaktorisches Sexappeal-Uprade erzeugt; für das Unpassende könnte es indes deplatziert oder gar störend wirken. Ich vermute, dass es genau dieser Part war, der anfangs so schwer greifbar war, jetzt aber starke Entzückung auslöst! Es ist die notwendige Kante, welche einen Level 2-Nischenduft ausmacht und seinem süßen Bruder fehlt.
Das Opening und der späte Drydown sind indes insgesamt schon so wahrnehmbar, dass man die Verwandtschaft erkennt. Apfelfrische am Anfang, die nach wenigen Minuten sehr gut mit den Herznoten harmoniert. Auch wenn man nach Stunden denkt, der UR-DNA wurde die komplette Süße entzogen, so wird er ganz am Ende, wenn er komplett runtergetrocknet ist, doch noch sehr anschmiegsam mit Nuancen von Vanille und irgendwie nussig; wo diese letzte subjektive Wahrnehmung herkommt, kann ich schwerlich erklären - es wird wahrscheinlich schon der Zimt sein. Die allerletzte Wahrnehmung, meist tief in der Nacht, ist bei mir tatsächlich fast identisch zum Layton selbst: zur Vanille kommt noch eine sehr herbe, fast pfeffrige Kaffeenote. Haltbarkeit + Projektion sind auch bei mir nennenswert top! Auf die Uhr hab ich jetzt nicht gesehen; auf der Kleidung war jedenfalls noch Tage danach wahrnehmbar.
Ich sehe den Layton Exklusif definitiv an charakterstarken Sigma-Males, die familiär und beruflich bereits mitten im Leben stehen, eine klare Wertevorstellung haben und folglich nicht mehr abhängig oder gar beirrbar von Komplimenten oder nicht zielführenden Kommentaren sind. Mit seiner Komposition, besonders sein Herz betreffend, liefert er definitiv eine spannende, ungeglättete und grün-orientalische Kante, der den Träger gemäß dem Namen "exklusiv" und besonders macht: die Zusammenstellung rechtfertigt den Namen gänzlich! Kein Crowdpleaser, kein Blindbuy aber hochgradig positiv interessant! Ich bin schon sehr happy, ihm mehrere Chancen gegeben zu haben. Während meine ebenso gelobten leichten Oud-Vertreter von Aqua di Parma und Creed aber primär bei sehr formellen und beruflichen Settings glänzen, ist dieser hier deutlich mehr ein Pick fürs Nachtleben oder für ein Date außerhalb des Hochsommers! Als zweifacher Familien-Papa ist Zweiteres obsolet, Ersteres leider selten. Aber wenn es doch mal wieder ins Nachtleben mit Essengehen und Clubbing gehen sollte, habe ich mit Layton Exclusif meinen Top gefunden und werde ihn sharp dressed samt 7-Tage-Bart sauber abfeiern! Cheers!
Das laotische Oud im Herzen ist hier sehr schnell detektierbar und macht zusammen mit dem Guajakholz den markant holzigen Charakter aus. Dieser hat bei mir eine leichte Animalik im Unterton, die dem Duft wirklich sehr gut zu Gesicht steht! Ich war nie ein echter Fan des normalen Layton. Ich fange bei der Duftbeschreibung auch bewusst mit dem Herzen an, da auf meiner Haut das der stärkste Part ist. Zudem beginnt dieser nach dem Opening sehr fix und hält sich lange in den Drydown hinein. Die entstehende Orientalik, ich bin unsicher, ob es dieses Wort tatsächlich gibt, wirkt bei mir sogar grün-herb. Ich kann nur mutmaßen, warum das so ist: Es werden schon die Sideplayer Lavendel und Rosengeranie sein. Es könnten auch gut noch weitere grün-florale Noten ungelistet vorkommen, die diesen Twist erzeugen. Um es noch ein bisschen distinktiver zu verdeutlichen, der Epic Man von Amouage würde für mich auch in die Kategorie 'grüne Orientalik' fallen, auch wenn hier natürlich der Weihrauch Keyplayer ist. Zusammenfassend ist der Herzteil "10 out of 10": Die orientalische Facette ist bei mir trocken holzig mit markantem grün-herb-floralem Twist sowie leichtem animalischen Unterton. Dieser ist eher rauchig-harzig als ledrig. Für das passende Mannsbild wird so schon ein olfaktorisches Sexappeal-Uprade erzeugt; für das Unpassende könnte es indes deplatziert oder gar störend wirken. Ich vermute, dass es genau dieser Part war, der anfangs so schwer greifbar war, jetzt aber starke Entzückung auslöst! Es ist die notwendige Kante, welche einen Level 2-Nischenduft ausmacht und seinem süßen Bruder fehlt.
Das Opening und der späte Drydown sind indes insgesamt schon so wahrnehmbar, dass man die Verwandtschaft erkennt. Apfelfrische am Anfang, die nach wenigen Minuten sehr gut mit den Herznoten harmoniert. Auch wenn man nach Stunden denkt, der UR-DNA wurde die komplette Süße entzogen, so wird er ganz am Ende, wenn er komplett runtergetrocknet ist, doch noch sehr anschmiegsam mit Nuancen von Vanille und irgendwie nussig; wo diese letzte subjektive Wahrnehmung herkommt, kann ich schwerlich erklären - es wird wahrscheinlich schon der Zimt sein. Die allerletzte Wahrnehmung, meist tief in der Nacht, ist bei mir tatsächlich fast identisch zum Layton selbst: zur Vanille kommt noch eine sehr herbe, fast pfeffrige Kaffeenote. Haltbarkeit + Projektion sind auch bei mir nennenswert top! Auf die Uhr hab ich jetzt nicht gesehen; auf der Kleidung war jedenfalls noch Tage danach wahrnehmbar.
Ich sehe den Layton Exklusif definitiv an charakterstarken Sigma-Males, die familiär und beruflich bereits mitten im Leben stehen, eine klare Wertevorstellung haben und folglich nicht mehr abhängig oder gar beirrbar von Komplimenten oder nicht zielführenden Kommentaren sind. Mit seiner Komposition, besonders sein Herz betreffend, liefert er definitiv eine spannende, ungeglättete und grün-orientalische Kante, der den Träger gemäß dem Namen "exklusiv" und besonders macht: die Zusammenstellung rechtfertigt den Namen gänzlich! Kein Crowdpleaser, kein Blindbuy aber hochgradig positiv interessant! Ich bin schon sehr happy, ihm mehrere Chancen gegeben zu haben. Während meine ebenso gelobten leichten Oud-Vertreter von Aqua di Parma und Creed aber primär bei sehr formellen und beruflichen Settings glänzen, ist dieser hier deutlich mehr ein Pick fürs Nachtleben oder für ein Date außerhalb des Hochsommers! Als zweifacher Familien-Papa ist Zweiteres obsolet, Ersteres leider selten. Aber wenn es doch mal wieder ins Nachtleben mit Essengehen und Clubbing gehen sollte, habe ich mit Layton Exclusif meinen Top gefunden und werde ihn sharp dressed samt 7-Tage-Bart sauber abfeiern! Cheers!
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Dunkler italienischer Anzug ohne Overdressment
Zum einjährigen Community-Geburtstag möchte ich gerne meine vierte Rezension verfassen, zumal sich ein dunkler Vertreter des Hauses Aqua di Parma dafür besonders hartnäckig aufdrängt. Bereits in meiner ersten Sample-Runde, ich kann mich noch erinnern, wie vorfreuig ich war, hat mir ein sehr freundlicher Parfumo den AdP 'Oud' als Bonus eingepackt. Nach einem Jahr habe ich schließlich erkannt, dass das hier unausgesprochen zum sympatischen Habitus gehört. In meinem Fall habe ich dadurch tatsächlich einen Duft kennengerlernt, der nenneswertes Signature-Potential ab dem Spätsommer für mich hat, zumal ich für die kälteren Tage einen insgesamt versatilen Duft gesucht hatte, allerdings gänzlich ohne Nuancen von süßen Komponenten. Letztere Facette kommt bei nur exklusiv in der Adventszeit in Form des PDM Herod zum Einsatz, danach reicht es mir wieder mit der Süße. Aufgrund der vielfältigen Arbeit mit Menschen fallen zudem opulente oder gar olfaktorisch fordernde, anspruchsvolle Oud-Kracher aus dem Beuteschema. Unter diesen nicht ganz leichten Prämissen ist der Aqua di Parma schließlich die logische Wahl.
Oud von Aqua di Parma ist aufgrund einer gewissen Autorität, leichter Mystik und der doch sehr exklusiven Kombination aus zitrischen Noten und Oud, wie ein 'dunkler maßgeschneiderter italienischer Anzug'; eher gemäßigt dunkel marineblau als gänzlich dunkel pechschwarz. Besonders aufgrund der Aqua di Parma DNA mit Bergamotte und Orange in der Kopfnote wirkt er aber niemals 'overdressed' und überfordernd. Das Wort 'Overdressment' vom Titel gibt es glaube ich nicht. Egal. Dieser italienische Anzug wird mit einem cleanen, frischen (und vielleicht hautengem) weißen T-Shirt kombiniert, was die Zusammenstellung doch angenehm auflockert oder gar erst richtig smart macht. Mir kommt es so vor, als wäre im anfänglichen Opening eher die Orange präsent, die Bergamotte indes länger durchhaltend. Was mich wundert ist, dass diese ansprechende Harmonie zwischen hellen Zitrusnoten und leicht dunklem Oud so selten auffindbar ist; für weiterführende Tipps dahingehend bin ich sehr dankbar. Leichtes Oud mit zitrisch-frischem Twist. Toll.
Das Oud ist wirklich deutlich zu erkennen, wirkt tief, trocken und holzig - es ist schon ein Keyplayer in der DNA. Dieser Eindruck kommt aber sicherlich auch aus der Kombination mit der Zeder - ein tolles hölzernes Duo. Das Sandelholz rieche ich glücklicherweise kaum, ich mag es eh nicht, wenn es im DD zu cremig wird. Das würde dem Duft auch nicht stehen. In zahlreichen Rezensionen wird ebenso ein Leder-Twist, obwohl nicht in der Duftpyramide angeben, vermerkt. Ich kann mir das nur einbilden, mindestens kann ich aber sagen, dass diese mögliche Nuance keinesfalls so stark ausgeprägt ist, wie bei einem 'Ombre Nomad' oder noch intensiver bei einem 'Nouveau Monde' vom selben Haus, wo übrigens auch keine Leder-Noten gelistet sind.
Die Haltbarkeit ist bei mir außerordentlich, ich rieche ihn noch abends auf der Haut und die Sillage ist mindestens gut! Nicht nur unter diesen Aspekten finde ich das P/L-Verhältnis für die 100ml höchst ansprechend, was es neben der tollen und exklusiven Duft-DNA leicht macht, ihn ins Signature-Sortiment aufzunehmen. Ab dem Spätsommer trage ich den Duft gerne als daily für Job und alltägliche Anlässe mit einer Sprühroutine von 5. Dieser Aqua di Parma bleibt seinem Haus mit dem zitrischen Twist treu und erzeugt mit seinem 'Oud' eine signifikate Duft-DNA, welche dadurch exklusiv, gleichzeitig aber nie zwanghaft orientalisch wird. Insgesamt deutlich mehr formell als für ein Date oder gar sportliche Aktivitäten. Für einen Mann, der beruflich und familär schon mitten im Leben steht und einen durch seine Komposition exklusiven Duft für die kälteren Tage ab dem Spätsommer ohne Nuancen von Süße sucht, ist dieser dunkle Aqua di Pama hochgradig empfehlenswert.
Oud von Aqua di Parma ist aufgrund einer gewissen Autorität, leichter Mystik und der doch sehr exklusiven Kombination aus zitrischen Noten und Oud, wie ein 'dunkler maßgeschneiderter italienischer Anzug'; eher gemäßigt dunkel marineblau als gänzlich dunkel pechschwarz. Besonders aufgrund der Aqua di Parma DNA mit Bergamotte und Orange in der Kopfnote wirkt er aber niemals 'overdressed' und überfordernd. Das Wort 'Overdressment' vom Titel gibt es glaube ich nicht. Egal. Dieser italienische Anzug wird mit einem cleanen, frischen (und vielleicht hautengem) weißen T-Shirt kombiniert, was die Zusammenstellung doch angenehm auflockert oder gar erst richtig smart macht. Mir kommt es so vor, als wäre im anfänglichen Opening eher die Orange präsent, die Bergamotte indes länger durchhaltend. Was mich wundert ist, dass diese ansprechende Harmonie zwischen hellen Zitrusnoten und leicht dunklem Oud so selten auffindbar ist; für weiterführende Tipps dahingehend bin ich sehr dankbar. Leichtes Oud mit zitrisch-frischem Twist. Toll.
Das Oud ist wirklich deutlich zu erkennen, wirkt tief, trocken und holzig - es ist schon ein Keyplayer in der DNA. Dieser Eindruck kommt aber sicherlich auch aus der Kombination mit der Zeder - ein tolles hölzernes Duo. Das Sandelholz rieche ich glücklicherweise kaum, ich mag es eh nicht, wenn es im DD zu cremig wird. Das würde dem Duft auch nicht stehen. In zahlreichen Rezensionen wird ebenso ein Leder-Twist, obwohl nicht in der Duftpyramide angeben, vermerkt. Ich kann mir das nur einbilden, mindestens kann ich aber sagen, dass diese mögliche Nuance keinesfalls so stark ausgeprägt ist, wie bei einem 'Ombre Nomad' oder noch intensiver bei einem 'Nouveau Monde' vom selben Haus, wo übrigens auch keine Leder-Noten gelistet sind.
Die Haltbarkeit ist bei mir außerordentlich, ich rieche ihn noch abends auf der Haut und die Sillage ist mindestens gut! Nicht nur unter diesen Aspekten finde ich das P/L-Verhältnis für die 100ml höchst ansprechend, was es neben der tollen und exklusiven Duft-DNA leicht macht, ihn ins Signature-Sortiment aufzunehmen. Ab dem Spätsommer trage ich den Duft gerne als daily für Job und alltägliche Anlässe mit einer Sprühroutine von 5. Dieser Aqua di Parma bleibt seinem Haus mit dem zitrischen Twist treu und erzeugt mit seinem 'Oud' eine signifikate Duft-DNA, welche dadurch exklusiv, gleichzeitig aber nie zwanghaft orientalisch wird. Insgesamt deutlich mehr formell als für ein Date oder gar sportliche Aktivitäten. Für einen Mann, der beruflich und familär schon mitten im Leben steht und einen durch seine Komposition exklusiven Duft für die kälteren Tage ab dem Spätsommer ohne Nuancen von Süße sucht, ist dieser dunkle Aqua di Pama hochgradig empfehlenswert.
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