Schahram

Schahram

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21 - 25 von 25
Schahram vor 8 Jahren 13 3
3
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Wunderbar, warm, balsamisch, aber etwas schwach auf der Brust
Vom ersten Sprüher an hatte ich einen Eindruck von Nähe, wohliger Wärme und Weichheit. Die Bergamotte des Auftaktes ist bei mir nur ein kurzes Aufblitzen, neben dem Moschus stehen bei mir die Harze bis zum Schluß im Vordergrund. Die Herznote changiert mehrere Stunden zwischen Moschus und Benzoe. Weihrauch dringt immer nur für einen kurzen Moment an die Oberfläche. Die Basis ist für mich traumhaft schön, leider nur ganz körpernah. Die geringe Sillage ist in meinen Augen der einzige Makel an einem ansonsten perfekten Duft. An soviel Schönheit möchte man die Umgebung gerne teilhaben lassen.
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Schahram vor 8 Jahren 3
4
Sillage
6
Haltbarkeit
6
Duft
Zitronat all over
Der Duft startet verheißungsvoll frisch-zitrisch, wobei zunächst die Bergamotte im Vordergrund steht. Relativ schnell drängt sich Zitrone in den Vordergrund und bleibt es bis fast zum Ende. Anfangs ist sie saftig und spritzig, bekommt dann aber recht schnell einen synthetisch - süßen Aspekt, der mich an Zitronat oder Zitronenbonbon denken läßt. Bei mir bleibt der Duft recht eindimensional, sowohl Vetiver als auch Moschus halten sich sehr im Hintergrund - leider. Die Haltbarkeit ist mit 4 Stunden auf meiner trockenen Haut mittelmäßig.
Ich bin von diesem Creed enttäuscht. Sicher stehen in den Gärten von Amalfi überwiegend Zitronenbäume. Ich habe Amalfi an einem sonnigen, aber kalten Apriltag kennengelernt und habe neben der allgegenwärtigen Zitrone ( als Likör, auf Keramik, auf Deckchen gestickt, gemalt ) zwei ganz andere Dufterinnerungen: das fast stürmische, reine Frische atmende Meer und den wunderbaren Kreuzgang des normannischen Domes, den ich mit trockenen, duftenden Hölzern und einer ganz leichten Modrigkeit erinnere. Ein kleiner Kontrapunkt zu den erdückenden Zitrusgewächsen hätte dem Amalfitanischen Garten gut getan. Für mich eine krasse Diskrepanz zwischen Preis, Aussage und Qualität.
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Schahram vor 8 Jahren 8 3
6
Sillage
1
Duft
Der indische Schuh
Neu Delhi, Winter 2003. Nach einer wunderbaren Rajasthan-Reise will ich am letzten Tag noch ordentlich Gewürze kaufen. Also ab zum Connaught Place. Eine für indische Verhältnisse eher gehobene Gegend. Hier kauft Memsahib gold-und silberdurchwirkte Saris, der Sahib edelste Seidenkrawatten. Nach ausgiebigem Gewürzkauf jetzt erst mal einen schönen Tee... Im Teehaus ein merkwürdiger, penetranter Geruch. Naja, das gibt's schon mal, nicht nur in Indien. Also lieber doch keinen Tee, ein Espresso wäre jetzt auch nicht schlecht. Im Café derselbe Gestank, noch etwas heftiger als vorhin. Auf der Straße geruchstechnisch alles unauffällig. Wir rätseln noch, als ich so nebenbei an mir runterschaue... Auf meinem rechten Schuh etwas undefinierbares, braun, weich mit ein bißchen Stroh dabei. Das wird doch wohl nicht ? Da habe ich 2 Wochen lang erfolgreich die allgegenwärtigen Kuhfladen umgangen und am letzten Tag erwischt es mich doch ?! Vom vorderen Teil des Schuhs ist nichts mehr zu sehen. Was einfacher, als bei einem der vielen ambulanten Schuhputzer um Hilfe nachsuchen. Als der meinen Schuh sieht, verlangt er erst mal doppelten Preis ohne Verhandlungsoption. Er bringt alles zum Einsatz, was er hat: Tücher, Lappen, Bürsten, Schuhcreme fest, Schuhcreme flüssig, Fachwissen, Liebe zum Detail... Als er nach 10 Minuten aufgibt, sieht der Schuh schon wesentlich besser aus. Den Rest werde ich im Hotel mit Wasser und Akribie schon noch hinbekommen, denke ich mir. Doch dazu sollte es nicht mehr kommen. Noch im Fahrstuhl derselbe, wohlbekannte Gestank. Will ich das im Hotelzimmer haben ? Eher nicht !
Also wieder nach unten gefahren, Schuh in Mülleimer vor dem Hotel entsorgt. Seitdem ist der Begriff des "indischen Schuhs" für meinen Mann und mich synonym mit heftigstem, kaum erträglichen Gestank.
Als ich Oud de Burgas aufgetragen hatte, fiel mir genau dieser Schuh wieder ein - und zwar sofort. Schnell bei Parfumo in die Kommis geschaut, ob ich etwa einem olfaktorischen Trugbild erlegen bin. Sowas kann doch keiner absichtlich potentiellen Käufern antun ? Kann er wohl doch. Nachdem ich Seeroses wunderbaren Kommentar gelesen hatte, nahm ich mir vor, tapfer zu sein und abzuwarten. Nach einer Stunde habe ich aufgegeben. Einfaches Abwaschen klappte wie so oft bei Oud nicht, also ran mit der Wurzelbürste. Nun habe ich Ruhe und nehme mir ganz fest vor, nichts wo Oud drin ist so blauäugig einfach aufzusprühen.
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Schahram vor 8 Jahren 2 1
Nach ansprechendem Auftakt enttäuschend
Enthalten in einem Tauschbrief einer netten Parfuma fand sich Ardent . Der erste Dufteindruck war für mich nicht interessant, aber der Blick ins Wörterbuch ( Ardent ( frz. ) : heiß, feurig, sehnlich, inbrünstig ) ließ mich neugierig werden, was das wohl für ein Duft wäre, dem derart erotische Attribute zugeschrieben sind.
Ardent startet mit einer würzigen Melange, in der ich nur den Kreuzkümmel mit einiger Mühe identifizieren kann. Es gibt eine leicht holzige Frische im Auftakt, die ich der Zypresse zuschreiben würde. Meine Erwartung, daß sich in der Herznote nun der feurig-inbrünstige Eros tummeln würde, wurde nicht erfüllt. Die in der Duftpyramide angegebenen Hölzer zeigen sich mir nicht. Es gibt keine Entwicklung des Duftes, lediglich die anfangs noch gut wahrnehmbare Sillage ist nach 2 Stunden nicht mehr vorhanden. Nach 4 Stunden verabschiedet sich Ardent sang-und klanglos. Für mich ein enttäuschender Duft. Dem ansprechenden Auftakt folgt nichts.
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Schahram vor 8 Jahren 2
3
Sillage
7
Haltbarkeit
7
Duft
Dominante Nelke
In einem Tauschbrief einer lieben Perfuma fand ich eine Firmenprobe von Elemis Exotic. Für mich ein beim ersten Schnuppern uninteressanter Duft. Da ich schon öfter die Erfahrung der Liebe auf den zweiten Blick bzw. Sprüher gemacht habe, teste ich alle Düfte, die verabschiedet werden sollen ein zweites Mal und nahm mir gestern noch einmal Elemis vor und siehe da : Zwar keine Liebe, aber ganz so uninteressant ist Elemis Exotic doch nicht.
Der Duft startet mit einer fast reinen Nelke ( erinnert mich leider ans Nelkenöl beim Zahnarzt meiner Kindheit, als noch ohne Spritze gebohrt wurde ). Diese Nelke ist so dominant, daß ich den in der Duftpyramide angegebenen Pfeffer nur mit viel gutem Willen und tiefstem Einatmen als leichte Schärfe wahrnehmen kann, den Zimt überhaupt nicht.
Der Übergang zur Herznote ist fließend, zu der noch immer dominierenden Nelke gesellt sich ein schwaches recht warmes Blümchen, für mich nicht weiter differenzierbar, aber ob der Süße am Ehesten Ylang.
Diese würzig-blumige Melange changiert ein bißchen, ohne daß eine der Noten dominierend würde.
Nach 2 Stunden wird der Duft weicher und bekommt eine leichte Cremigkeit, wohl dem Sandel geschuldet. Weihrauch und Zeder nehme ich nicht wahr.
Die Haltbarkeit liegt auf meiner trockenen Haut bei 4-5 Stunden, die Sillage ist schwach. Für mich ist Elemis Exotic ein Alltagsduft für die kühlere Jahreszeit mit dem man bei allen Gelegenheiten gut beduftet ist und keinem zu nahe tritt. Eher für ältere Damen, ich könnte mir den Duft aber auch an Herren vorstellen. Nelke sollte man auf jeden Fall sehr mögen, wenn man diesen Duft tragen möchte.
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