Schallhoerer

Schallhoerer

Rezensionen
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6 - 10 von 66
Schallhoerer vor 2 Jahren 18 6
8
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
9
Duft
Das Problem mit der Originalität
Keine Marke hat den Begriff "Nische" in der Parfümwelt so stark mitgeprägt wie Creed aus England. Seit 1760 (so die Werbung) wird hier bereits mit Düften gearbeitet. Wenn man aber ganz genau hinter die Fassade schaut und Düfte etwas näher beleuchtet, dann fällt einem etwas auf, was man vielleicht nicht für möglich gehalten hat.

Im Gegensatz zur populären Meinung im Internet ist der Aventus für mich nicht der beste Creed Duft aus deren Sortiment. Es ist auch nicht der Viking, Royal Oud, GIT oder VIW. Meine Stimme geht hier ganz klar an den Himalaya. Ein Duft der 2002 von Creed lanciert wurde und eine wunderbar kühl-frische Ergänzung zum dem damaligen Portfolio darstellt.

Der Himalaya startet mit einer geballten Ladung an herb-zitrischen Tönen und der bereits genannten "kühlen Luft". Thematisch hat man hier alles richtig gemacht. Mit dem Himalaya verbinde ich schneidend kühle Bergluft, die einem auf dieser Höhe um die Nase weht. Dieses Gefühl hat Olivier Creed perfekt eingefangen. In der Kopfnote dominieren für mich ganz klar die Zitrone und Bergamotte, die mit der Zeit verfliegen und der Basisnote den Weg räumen. Hier macht sich bereits in der Basisnote die typische Creed-Moschus DNA bemerkbar. Pfeffer und Muskat harmonieren wunderbar und ergänzen sich in Summe mit den holzigen Noten in Form von Zedern- und Sandelholz. Das Sandelholz hat hier keinerlei laktonische Qualitäten, wirkt eher die Formel durch eine leichte hintergründige Cremigkeit abrundend. Im Drydown setzt dann die bereits angekündigte Moschus-DNA von Creed ein, die zum Markenzeichen des Herstellers geworden ist. Etwas Süße gewinnt der Duft durch die Tonkabohne sowie das Ambra (hier streiten sich die Geister bei Creed immer noch, ob tatsächlich echtes Ambergris in die Creed Düfte einfließt), dass als Gegenspieler zur Süße auch etwas mineralisches beisteuert.

Leider wird die Luft dort oben schnell dünn und die Haltbarkeit schwindet im Minutentakt. Nach etwas über 4 Stunden kann ich den Duft nur noch sehr schwach wahrnehmen. Hier erwarte ich von einem Duft dieser Preisklasse etwas mehr Leistung.

Zum Beginn hatte ich das Thema Originalität angesprochen. Wer der Meinung ist das Creed ausschließlich eigene Duftkreationen entwirft und dabei immer mit Originalität glänzt, den muss ich enttäuschen. Creed hat den Ruf in der Branche, sich immer wieder bei bereits vorhandenen Kreationen "inspirieren" zu lassen. Die besten Beispiele sind:

- Original Vetiver (2004 erschienen und vom 2001 erschienen "Mugler Cologne | Mugler" "inspiriert")
- Original Santal (2005 erschienen und vom 2003 erschienen "Individuel (Eau de Toilette) | Montblanc" "inspiriert")
- Himalaya (2002 erschienen und vom 1994 erschienene "XS pour Homme (Eau de Toilette) | Paco Rabanne" "inspiriert")

Gerade die ersten beiden Düfte mit dem Namenszusatz "Original" empfinde ich als regelrecht frech bezüglich der Namensgebung. Beide Düfte sind sicherlich vieles, aber keine Originale im Bezug auf die Duft-DNA. Auch das altehrwürdige Parfumhaus Creed ist also vor "Plagiarismus" nicht gefeit.
6 Antworten
Schallhoerer vor 2 Jahren 9 9
6
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
5
Duft
Macht einen Bog(ner)en um diesen Duft
Heute mal eine etwas andere Rezension bzw. eigentlich eine Warnung. Wer sich den restlichen Text sparen will und direkt zum Fazit kommen will, den nehme ich diese Mühe zum scrollen gerne ab. Dieser Marbert ist keine Alternative zum Bogner Man Classic und auch ansonsten kein guter Duft. Wer wissen will wieso das so ist, der liest gerne weiter.

Ich mag den Bogner Man Classic sehr gerne. Der wird hier leider zu unrecht auch viel zu schlecht bewertet. Wenn ich mir einen unaufdringlichen und angenehmen Büro-Duft im Stile eines Fougeres zusammenbasteln müsste, würde mit ziemlicher Sicherheit der Bogner Man Classic dabei rauskommen. Für den einen vielleicht etwas profillos, empfinde ich so etwas im passenden Umfeld ganz angebracht. Das ist die Art von Duft, die man trägt wenn man weiß das der/die Gegenüber empfindlich für Düfte ist. Der eckt einfach nicht an, riecht aber trotzdem gut und unaufgeregt.

Jetzt weiß ich persönlich nicht, ob die anderen Kollegen hier den direkten Vergleich zum Bogner Man Classic ziehen konnten oder diese Vergleiche lediglich aus der olfaktorischen Erinnerung angestellt haben. Und ich will den Herren hier auch wirklich nicht ans Bein pinkeln, aber sie liegen leider falsch.
Ich habe hier noch einen intakten und fast vollen Flakon von Bogner Man Classic und konnte daher den direkten Vergleich zum Marbert anstellen. Im Opening sind sich beide Düfte zugegeben relativ ähnlich. Der Marbert hat dabei aber eine störende zitrische Note, die mich etwas an Zitronen-Brausepulver erinnert. In ihrer Form auch sehr synthetisch und übertrieben. Im Opening könnte ich die Vergleiche aber verstehen, auch wenn der Bogner hier viel runder und besser ausformuliert riecht. Das Problem vom Marbert kommt aber direkt nach dem Opening, wenn der Drydown einsetzt. Ab diesem Zeitpunkt gehen die Düfte in eine vollkommen andere Richtung. Ich habe in den letzten Jahren kaum einen Duft gerochen (unabhängig vom Preisbereich), der so chemisch bzw. synthetisch roch. Was viele der Vorredner hier als "herb", "markant" oder "männlich" bezeichnen ist in meinen Augen einfach nur "kratzig". Denn genau so riecht der Marbert. Absolut kratzig und schon fast in der Nase stechend. Ich habe dabei das Gefühl, als könnte ich jedes der einzelnen Moleküle der chemischen Verbindungen, die aneinander reiben, riechen. Das ist einfach wirklich ein schlimm ausformulierter Duft, der so in dieser Zusammensetzung eigentlich nicht unters Volk gehört. Wo der Bogner Man Classic nach frischem Rasierschaum riecht, kann ich beim Marbert ehrlich gesagt nur eine abgestandene und fast schon ins ranzig driftende alte Seife riechen.

Haltbarkeit ist bei dem Preis okay. Wird sicherlich auch im Zusammenspiel mit der fast ausschließlich chemischen Zusammensetzung des Duftes stehen. Der Flakon ist ebenfalls gut, Sprüher auf solidem Niveau.

Wer einen Nachfolger vom Bogner Man Classic sucht, der sollte bitte einen großen Bogen um den Marbert machen. Ich schreibe ungern Verrisse, aber in diesem Fall ist es als Warnung leider notwendig. Der Marbert Man Classic Steel Blue ist kein guter Duft und schon gar kein Nachfolger/Alternative oder Ersatz für den Bogner Man Classic.
9 Antworten
Schallhoerer vor 2 Jahren 19 14
6
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Der König ist tot, lang lebe Dakar
Wer mich etwas kennt, dem ist auch sicher nicht entgangen, dass ich Drakkar Noir von Guy Laroche liebe. Das war damals einer der ersten Düfte, die ich olfaktorisch in meinem Leben wirklich wahrgenommen habe. Ich verbinde mit dem Duft viele Erinnerungen aus meiner Kindheit. Mein Vater roch am Wochenende am Frühstückstisch nach diesem Duft. Das sind also olfaktorische Erinnerungen, die ich niemals vergessen werde.

Und während ich den Geruch von Drakkar Noir liebe, muss ich mich über die Jahre immer mehr über dessen mittlerweile furchtbare Haltbarkeit ärgern. Ich kenne kaum eine Reformulierung, bei der einem Duft so extrem der Zahn gezogen wurde.

Aktuell würde ich sagen, dass ein 4711 Erfrischungstuch, dass ich mir auf die Haut streiche, länger hält als die aktuelle Formulierung von Drakkar Noir.

Die Verwässerung vom aktuellen Kouros kommt dem noch sehr nah. Was macht man also, wenn man einen Duft so in sein Herz geschlossen hat, sich aber einfach nicht mit der Tatsache abfinden kann, dass dieser nicht mehr als 2-3 Stunden hält. Man schaut sich nach Alternativen um. Da gab es eine Zeit lang den "Lomani pour Homme | Lomani" der ähnlich riecht, aber auch keine Ausgeburt der guten Haltbarkeit ist. Da war also auch relativ schnell ein Haken dran. Über einen Kommentar auf Parfumo bin ich dann aber auf den Dakar von Al Rehab gestoßen.

Als erstes muss ich kurz den Hut vor Al Rehab ziehen. Namenstechnisch hat man sich hier nicht lumpen lassen. Welch Geniestreich einer Namensgebung. Aus Drakkar Noir wird einfach Dakar. Manchmal liegt es doch so nah.

Der Flakon ist keine Augenweide. Dafür ist der Sprüher ausgezeichnet. Mir muss mal jemand erklären, wie diese Billigheimer (nicht despektierlich gemeint) es schaffen Sprüher dieser Qualität zu verbauen, während aus meinem Tiziana Terenzi Flakon vom Foconero die Suppe gefühlt nur raus tropft. Ein Armutszeugnis für den Nischenbereich.

Ein Blick auf die Duftpyramide hat mich dann im ersten Moment schockiert. Das soll also ein 1:1 Nachbau von meinem geliebten Drakkar Noir sein? Oud drin? Wo ist der Lavendel? Wo das Eichenmoos? Kommt hier gleich Guido Cantz um die Ecke? Erschreckenderweise riecht der Dakar aber tatsächlich nahezu 1:1 wie der frühere Drakkar Noir. Daher noch ein kurzer Exkurs zum Thema 1:1 Kopien, Dupes, Klone. Nennt sie wie ihr wollt.

Ich bin grundsätzlich kein Fan von Dupes / Klonen im Duftbereich. Es gibt aber 2 Ausnahmen. Einmal sind das für mich eingestellte Düfte, an die ich zu "verträglichen" Preisen nicht mehr komme. Da greife ich beim Bedarf gerne zum Dupe. Und dann wäre da noch die Kategorie, bei der bekannte und ältere Düfte einfach über die Jahre unverschämt kastriert bzw. komplett verwässert worden. Düfte die man über die Jahre lieben gelernt hat und bei denen man sich maßlos ärgert, wenn sie nicht mehr wie früher riechen.

Wenn ihr wissen wollt, wie der Dakar also riecht, dann lest euch die Kritiken zum Drakkar Noir durch und addiert bei der Haltbarkeit einfach 6-7 Stunden. Denn genau hier liegt der Hase im Pfeffer. Während dem aktuellen Drakkar Noir nach 2 bis maximal 3 Stunden die Puste ausgeht, performt der Dakar noch locker weitere 6-7 Stunden. Über einen kompletten Arbeitstag kommt ihr mit dem Duft dabei ohne Probleme.

Der Preis fehlt noch. Auch hier gibt es kein böses Erwachen. Den Dakar gibt es für 50ml ab 13€. Also auch hier sogar noch eine preiswerte Alternative zum Original. Ein Originalflakon von Drakkar Noir wird aus sentimentalen Gründen immer in meiner Sammlung bleiben. Aber wer aktuell diese Duft-DNA riechen will, der greift zukünftig nur noch zum Dakar und macht einen Bogen um die verwässerte Pampe, die sich Drakkar Noir schimpft.
14 Antworten
Schallhoerer vor 2 Jahren 7 5
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
8
Duft
Die dunkle Seite des Oud's
Wenn Oud komplett für sich allein gelassen steht, dann kann es einen buchstäblich erschlagen. Oud Velvet Mood ist so ein Kandidat und wahrscheinlich auch der Grund warum MFK diese 2 stark monothematischen Ouds (Oud Velvet Mood und Oud Cashmere Mood) aus dem Sortiment genommen hat.

Die Masse will nicht gefordert werden. Da muss es einfach zu tragen sein, die Komplimente müssen von Links und Rechts im Sekundentakt kommen und Schlüpfer müssen auch direkt zum Boden fallen. Eigentlich ist die Tatsache, dass ein Nischenhaus diese Art von Düften, die aus jeder Pore Ihrer DNA "Nische" triefen, einstellen musste, ein Armutszeugnis für den Nischenbereich. Man kann es den Leuten nicht recht machen. Ist etwas offensichtlich zu sehr Mainstream bzw. Designer, dann holt man die Mistgabeln raus und verteufelt alles und jeden. Kommt ein Haus aber mit einem richtigem "Nischen-Kracher" um die Ecke, wie hier MFK mit seinen beiden eingestellten Oud Düften, dann ist der Aufschrei genau so stark und man versteht die Welt nicht mehr. "Wer will so riechen?" tönt es dann.

Dabei gibt es hier noch nicht mal einen Verpackungsschwindel wie das so häufig dann der Fall ist. Was auf dem Flakon steht, bekommt der Käufer. Oud. Und zwar in einer seiner dunkelsten, tiefsten und schwersten Art und Weise.

Der Oud Velvet Mood startet direkt mit einer großen Portion an Oud. Wenn hier kein einziger Tropfen echtes Oud drin sein sollte, ziehe ich den Hut vor Herrn Kurkdjian, denn dieser Akkord ist das schlicht und ergreifend ein absoluter Geniestreich. Wer Oud kennt, der weiß das dieses so ziemlich jede olfaktorische Form annehmen kann. Hier haben wir aber ein "einfach gestricktes" Oud mit Fokus auf dem rauchigem. Tiefe Schwärze umhüllt alles beim ersten Sprühstoß. Ich stelle mir hier eine uralte Fabrikhalle vor. Die Lichter sind seit Jahrzehnten aus. Spärlich kann das Licht durch zerbrochene Fenster die Gänge erhellen. Tief im innersten stehen dann noch Maschinen. Der Geruch von altem Öl liegt auch jetzt immer noch in der Luft, als wären diese Maschinen erst vor ein paar Minuten zum Stillstand gekommen. So riecht Oud Velvet Mood zum Beginn. Wie eine alte, ölverschmierte Maschine in einer Fabrikruine. Man könnte diesen medizinischen Geruch auch mit absolut schwarzer Schuhcreme vergleichen. Im weiteren Verlauf erfahren wir, dass es sich bei der alten Fabrik um eine Gerberei gehandelt hat. Der Geruch von altem, verlebten Leder schwingt jetzt in der Luft mit. Irgendwo tief im innersten einer Maschinen können wir noch einen mit Öl benässten Lederfetzen erkennen. In den hintersten Räumen schwingt noch ein letzer Hauch von Rauch mit und wir erkennen nun, dass dieser Fabrik vor vielen Jahren ein Feuer zum Verhängnis wurde.

Oud Velvet Mood ist genau das, was man sich von einem rauchigem Oud Duft vorstellen muss. Absolut schwarz zum Beginn, kommt im Verlauf ein derbes Leder zum Vorschein, dass ganz zum Ende hin mit dem kleinsten Hauch von Süße abgerundet und veredelt wird.

Die Haltbarkeit ist dabei hervorragend. Über 12 Stunden nimmt man den Oud Velvet Mood im Umfeld wahr.
5 Antworten
Schallhoerer vor 2 Jahren 19 6
10
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Ein Oud-Benchmark zwischen Schuhcreme und Möbelpolitur
Der Dehn el Oud Mubarak sowie sein Bruder, Dehn el Ood Shaheen, bieten dem geneigten Oud-Interessierten einen wunderbaren Einblick in die Welt des Oud-Geruchs ohne dabei den Geldbeutel zu stark zu belasten. Von beiden gefiel mir der Dehn el Oud Mubarak besser, deswegen widmen wir uns diesem hier.

Oud als Inhaltsstoff ist immer so eine Sache. Kaum eine Zutat für Düfte ist stellenweise so umstritten wie das Adlerholz. Von "Ist hier auch echtes Oud drin?" über "Wie viel Oud ist denn hier überhaupt drin?" bis zu "So kann Oud doch gar nicht riechen" ist da als Reaktion alles möglich. Mein persönlicher Standpunkt ist da etwas einfacher und rudimentärer. Es muss für mich authentisch riechen. Dann ist mir auch egal, ob das Oud über einen Akkord aus anderen Zutaten erzeugt wird und somit kein "reines Oud" ist. Was aber letztendlich unumgänglich ist, wäre ein persönlicher Benchmark für diesen Geruch. Die Nase muss wissen, wie Oud tatsächlich riechen kann. Und da es hier bereits so viele unterschiedliche Ausrichtungen gibt, kann ein kleiner Überblick nicht schaden.

Den Dehn el Oud Mubarak würde ich in die Kategorie "tief balsamisch holzig" einordnen. Er startet direkt mit einer wunderbar dunklen, leicht balsamischen Holznote. Mich persönlich erinnert das stellenweise an Schuhcreme bzw. Möbelpolitur. Etwas leicht medizinisches schwingt hier also auch mit. Der Begriff von Tiefe in Düften ist dabei immer relativ schwer einzuordnen. Ich stelle mir darunter auch gleichzeitig etwas Komplexes vor. Wenn man z.B. in einen Raum schaut und dort bereits das Ende bzw. die gegenüberstehende Wand sieht, dann ist das für mich das Gegenteil von Tiefe. Wenn ich aber nicht einschätzen kann, wie weit der Raum noch ins innere geht, dann verstehe ich das als Tiefe. Und so verhält es sich für mich auch mit Düften. Wenn ich etwas beim ersten riechen nicht direkt sezieren kann, im Hintergrund aber bereits Noten erahnen bzw. riechen kann, die sich erst im Verlauf des Duftes komplett entfalten, dann verstehe ich das als Tiefe bzw. Komplexität. Neben dieser leicht medizinischen Holznote kommt im Verlauf immer mehr etwas leicht ledriges zum Vorschein. Das Oud wirkt hier mittlerweile olfaktorisch wie seine physische Präsens. Absolut zähfließend, dunkel und einnehmend. Zum Ende hin gewinnt der Duft etwas an Süße, hier nur minimal eingesetzt und kleine Akzente setzend.

Mich erinnert der Dehn el Oud Mubarak dabei etwas an den "Oud Cashmere Mood | Maison Francis Kurkdjian" von MFK. Tief balsamisch, dunkel und mit dieser wunderbar warmen Holzaura. So kann Oud also definitiv riechen.

Der kleine 6ml Glasflakon wirkt mit seinen geschliffenen Facetten edel und wertig. Hier bekommt man für etwas unter 40€ ein absolut in sich stimmiges Gesamtpaket.

Über eins müssen wir uns im klaren sein. Hier wird mit absoluter Sicherheit nicht das hochwertigste, beste oder "schönste" Oud enthalten sein. Das ist bei diesem Preis auch gar nicht zu realisieren. Das muss es aber auch gar nicht. Ich sehe diese 2 Parfüm-Öle von Swiss Arabian als Benchmark, wie Oud riechen kann. Und dabei ist es zumindest für mich nebensächlich, ob das Oud hier "vollkommen rein" ist. Ein Benchmark muss nicht immer das oberste Limit anzeigen. Er dient als Richtlinie für zukünftige Vergleiche mit anderen "Oud Düften" und schult die Nase dahingehend, wie echtes Oud riechen kann. Und für diesen fairen Kurs ist das für Einsteiger damit eine großartige Alternative.
6 Antworten
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