Spencer89

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1 - 5 von 15
Spencer89 vor 10 Tagen 3 1
7
Flakon
6
Sillage
6
Haltbarkeit
6.5
Duft
Steckbrief
Servus allerseits,

ich bin der Jill "Sun Men (Eau de Toilette) | Jil Sander" . Nein, nicht Ofarim. So berühmt bin ich auch wieder nicht, obwohl mich doch so Mancher kennen könnte. Allerdings mache ich keine Musik. Anstatt ins Ohr gehe ich viel lieber in die Nasen, um dort auf meine Weise stimulierend zu wirken. Ein paar kurze Worte zu meiner Garderobe. Im Gegensatz zu vielen anderen meiner Mitstreiter stehe ich nicht so auf Effekthascherei, Glam and Glow. Ich kleide mich lieber schlicht und verhülle meinen Kern hinter Milchglas. Einzig oben herum mag ich es etwas extrovertierter und habe meine Haare rot gefärbt. Ich bin von schlanker Statur und trotzdem eine eckige "Kante".
Jetzt wollt ihr bestimmt ein paar Details über meinen Charakter erfahren, was? Grundsolide und bodenständig bin ich. Ich bevorzuge es frisch, cremig, leicht süßlich und mit einem Schuss Zitrik zum Einstieg, die ich mir mit einem Spritzer Bergamotte verschaffe. Getreu nach dem Motto "Schuster, bleib bei deinem Leisten" weiß ich zu schätzen was ich habe und bleibe dem treu. Ok, mit der Zeit schleicht sich dann doch noch meine heimliche Liebe für Holz ein, aber nur ganz dezent. Nach hinten raus ziehe ich mich unauffällig, rund und leicht synthetisch aus der Affäre. Mancher mag mir etwas Trennungsangst nachsagen oder mich für wenig aufregend oder facettenreich halten. Na und? Ich bin halt eine treue Seele. Bei mir weiß man schnell, woran man ist und was man an mir hat. Auf Überraschungen stehe ich nicht so. "Love it oder leave it" eben. Ich bin darüber hinaus erpicht darauf, möglichst wenig anzuecken. Meine Ellenbogen fahre ich nicht aus. Und ich krakele auch nicht wild herum, so wie ein Marktschreier auf dem morgentlichen Wochenmarkt. Willst du mich verstehen, musst du näher an mich herantreten, weil meine Stimme nicht so weit trägt. Und don´t call me "Chicks-Terminator"! Das passt gar nicht zu mir. Achja, bevor ich es vergesse: Ich bin ziemlich wetterfühlig. Am liebsten mag ich die wärmeren oder gar heißen Tage des Jahres. Zu kühl und mir vergeht schnell die Lust. Doch im Sommer, da komme ich am meisten aus mir heraus.
So Leute, meine Zeit ist um. Ich muss weg. Wer noch weiter etwas von mir haben will, muss noch mal was nachlegen. Und keine Angst: Nachtragend bin ich nicht.
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Spencer89 vor 11 Tagen 2
9
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9
Duft
Eine süß-gourmandige Umarmung
Lasst mich euch in ein kleines Szenario entführen, welches vielen von Euch so oder so ähnlich bestimmt bekannt vorkommt: Es ist Sonntagnachmittag. Eure Eltern haben zum gemeinsamen Kaffeetrinken mit der Familie eingeladen. Ihr tretet über die Türschwelle und werdet aufs Herzlichste von eurer Mutter begrüßt und umarmt. Es geht in die gemütliche Küche, wo euer Vater bereits am gedeckten Kaffeetisch sitzt und euch breit lächelnd heranwinkt. Ihr nehmt Platz, und schon kommt Muttern mit frisch gebackenen belgischen Waffeln angelaufen. Frisch aus dem Waffeleisen dampfen sie noch heiß vor sich hin. Ihr beladet euren Teller. Nun fehlen noch die Toppings, die aus einer Waffel eure perfekte Waffel machen. Wieder tritt eure Mutter an den Tisch heran. Dieses Mal bringt sie einen Topf voll mit heißen Kirschen und dazu Puderzucker. Ihr atmet das Aroma der Kirschen, welches euch eindringlich in die Nase steigt. Mit Vorfreude auf das bevorstehende Gaumenspektakel greift ihr zu. Ein ordentlicher Klecks heiße Kirschen auf die Waffel und on top der schneeweiße Puderzucker. Es kann losgehen.
Na, wer fühlt es auch? Und was soll ich euch bitteschön sagen. Ziemlich genau dieses Gedankenspiel vermochte der "Ambre Tabac | Daniel Josier" in mir zu triggern, als ich ihn das erste Mal in der Nase hatte. Warum? Weil ich tatsächlich diese Impression eines herrlich aromatisch-gourmandigen Duftes wie von heißen Kirschen mit einem extra Sprinkle angenehmer, glitzernder Süße wie von Puderzucker bekam. So vertraut, so herzerwärmend, so nostalgisch, so wunderbar. Aus den aufgeführten Duftnoten lässt sich das kaum herleiten, und doch kriege ich immer wieder aufs Neue diese Assoziation, wenn der Ambre Tabac ins Spiel kommt.
Es soll übrigens nicht so herüberkommen, als wäre er gar klebrig vor Süße. Das ist mit Nichten der Fall. Überhaupt geht Diese im weiteren Duftverlauf ein klein wenig zurück, wodurch der Ambre Tabac im Gegenzug an Würze und Wärme gewinnt. Jetzt kann ich auch den Tabak allmählich ausmachen, der dem Duft schließlich seinen Namen gibt. Nichts wirkt hier holprig oder artifiziell. Im Gegenteil ist Daniel Josier hier ein ausgesprochen rund und vollendet wirkendes Parfüm gelungen. Eben echte Nischenqualität und überdies noch zu einem wirklich mehr als fairen Preis. Auch der Flakon zeigt keinen Anflug eines Rotstiftes. Er wirkt vertrauenerweckend gewichtig, ist elegant geformt, lässt mit seiner fancy Sprühkopfkappe sogar echtes Luxusfeeling im Handling aufkommen und weiß noch dazu mit einem ordentlich performenden Zerstäuber zu überzeugen. Dass weiterhin auch noch die Performance stimmt, er lange hält und gut wahrgenommen wird, macht ihn für mich endgültig zu einer absoluten Blind Buy-Empfehlung. Der Ambre Tabac schreit geradezu darum, ihn bei kühlem, ungemütlichen Wetter zu tragen. Er eignet sich jedenfalls ausgezeichnet für den Herbst und einen nicht zu kalten Winter. Ein famoser Kuschelduft mit Klasse, der zu verführen weiß.
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Spencer89 vor 13 Tagen
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
"Nehmen Sie Ihre Medizin."
Wer um die Historie des Dufthauses Farmacia SS. Annunziata weiß, kann die Überschrift in den passenden Kontext setzen, haben wir es doch hier mit einer altehrwürdigen florentinischen Apotheke zu tun, die mittlerweile auch diverse Parfüms in ihrem Portfolio führt. Der "Anniversary | Farmacia SS. Annunziata" ist ein Geburtstagsgeschenk der Marke an sich selbst zum 460 jährigen Bestehen des Hauses. Meine Hochachtung. Das muss ihnen erst mal jemand nachmachen.
Nun zum Duft selber. Ich habe ihn damals blind gekauft, weil sich einerseits die Duftnoten sehr spannend lasen und der Anniversary in den sozialen Medien viel positive Kritik erfuhr. Ebenfalls ausschlaggebend war der Vergleich zum "Tobacco Vanille (Eau de Parfum) | Tom Ford" , den ich bei einem Freund riechen durfte und zwischen denen eine gewisse Ähnlichkeit herrschen sollte. Summa summarum genug Gründe, den Schuss ins Blaue zu wagen und dieses Parfüm zu erstehen.
Nähern wir uns wie im Zwiebelschicht-Verfahren zu erst der äußeren Umverpackung.
Diese wirkt minimal glamourös und maximal pragmatisch. Es ist ein schlichter Karton. Nicht einmal Farbe wird für den Aufdruck verwendet. Im Karton selber findet man ein schwarzes Stoffsäckchen, welches wiederum den Flakon beinhaltet. Bevor jetzt jemand die Augen rollt, weil er mehr für sein Geld erwartet hätte, dem darf gesagt sein, dass Farmacia hier den konsequenten Weg der Nachhaltigkeit geht und auf recycelte Materialien setzt, um den ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten. Ich finde das sehr lobenswert, da zumindest meine Wenigkeit alle Umverpackungen nach kurzer Zeit entsorgt und hier nur unnötig viel Müll und Unkosten entstehen würden, träge man an dieser Stelle dicker auf. Aber zugegeben, wegen der Präsentation legt man sich den Anniversary wirklich nicht zu.
Gehen wir eine Schicht weiter und widmen uns dem Flakon. Dort bekommt man schon eher eine Ahnung davon, wofür mein sein hart verdientes Geld hingeblättert hat. Der Korpus besteht aus Vertrauen erweckend dickwandigem Glas. An den Flanken kann man in Form eines Reliefs Pflanzenblätter und Blüten erkennen. Ein schönes Detail. Die Kappe besteht unspektakulärer Weise aus schwarzem Kunststoff und erinnert mich in ihrer Formgebung ein wenig an den Verschluss eines Medizinfläschchens. Oben auf erkennt man das Firmenlogo.
Jetzt aber ran an den Duft. Also Deckel ab, Sprüher betätigt (angenehmer Druckwiderstand, sehr feine Zerstäubung) und den ersten Eindruck auf sich wirken lassen.
Hier muss ich mich jetzt mal outen: Ich kann bis auf den Tabak, minimales Leder und etwas Muskat sowie Safran (?) keine weiteren Noten dezidiert ausmachen. Mag sein, dass mir diesbezüglich auch gewisse Anhaltspunkte zum Vergleich fehlen. Ich versuche mich daher so gut wie möglich an einer Darstellung des Duftes aus meiner Sicht. Im Aufgalopp wirkt der Duft durchaus leicht frisch auf mich und dazu gesellen sich weitere Assoziationen wie warm-würzig, etwas süßlich, tief, und auch leicht balsamisch. Müsste ich dem Dufteindruck eine Konsistenz zuordnen, befände er sich aus meiner Sicht zwischen flüssig und sirupartig. Er würde eher fließen als tröpfeln. Das olfaktorische Gesamtkonstrukt empfinde ich als engmaschig schön verwoben. Die Akkorde fungieren mehr als eine gemeinsame Einheit anstatt als egomanische Einzelspieler. Zwischendurch huscht mir der Gedanke durch den Kopf, ob das olfaktorische Bouquet nicht auch zu einem Hustensaft passen würde. Nicht direkt, denke ich. Dennoch hat der Dufteindruck etwas von einem Gesundheitstrunk, den ich aber gerne schlürfen würde. Die Überalles-Aromatik hier empfinde ich als recht besonders. der Anniversary hat damit durchaus ein Alleinstellungsmerkmal. Eine ausgesprochene Ähnlichkeit zum Tobacco Vanille von TF zeichnet ihn allerdings nicht aus. Da kenne ich andere Düfte, die dies deutlicher tun. Im Drydown verliert der Anniversay seine anfängliche Frische, wird etwas süßer und milder und wirkt geordneter. Doch, ein schönes Ding ist das. Diesen Blind Buy bereue ich nicht.
Auch in Sachen Haltbarkeit und Ausstrahlung bekommt man etwas geboten. Kein Beastmode zwar, aber ebenso wenig ein Kind von Traurigkeit. Ich würde es in Bezug auf den Preis als entsprechend adäquat bezeichnen. Besonders innerhalb der ersten Stunde ist die Projektion wirklich gut und auch nach vier Stunden umweht mich gelegentlich noch das Aroma dieses Duftwassers. Ich bin damit völlig einverstanden.
Zu guter Letzt noch ein kleiner Tipp meiner Wenigkeit: Testet den Anniversary vor dem Kauf an. Ich hatte wohl schlicht Glück bei der Wahl. Er ist dann doch etwas zu eigen, um als Blind Buy durchzugehen.
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Spencer89 vor 14 Tagen 1
10
Flakon
9
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Halleluja
Nektar und Ambrosia für die Götter, den "Naxos | XerJoff" für mich. Wobei die Götter bestimmt auch gerne mal an ihm geschnuppert hätten, so "lecker" wie der ist.
"Oh man, schon wieder eine Lobeshymne auf diesen Duft?" Ja! Von daher volle Deckung an die Meider dieses edlen Duftwässerchens. Come on, Geschmack ist unterschiedlich. Und Naxos trifft bei mir halt voll ins Schwarze. Über die Zeit hat sich bei mir, nicht zuletzt wegen diesem Duft, eine Vorliebe für Honig- und Tabak-basierte Parfüms etabliert. Ich will nicht verhehlen, dass er auf mich einen nachdrücklichen Impact hinterlassen hat.
Da wäre zu Beginn diese zitrisch-frische Blumigkeit, die der Naxos nach unmittelbarem Aufsprühen ausstrahlt und mich damit schon beim "Hallo" für sich einnimmt. Normalerweise reagiert meine Nase etwas empfindlich auf Lavendel-Akkorde, die mir schnell zu viel sein können. Hier ist das aber mal überhaupt nicht der Fall. Auf mich wirkt das Opening einfach unfassbar nasenschmeichlerisch, ganz leicht samtig und doch mit ausreichend Nachdruck.
Und wer ebenfalls direkt mit dem Aufklang die Bühne betritt, ist der eigentliche Star dieses Duftes: der Honig. Dieser Honig, Leute. Kein heller, kristallin-grieseliger Honig mit Diabetes gefährdender Süße, sondern vielmehr ein dunkler, bernsteinfarbener Waldhonig: aromatisch, tief, sanft fließend, mit genau dem richtigen Grad an Süße. Gestern noch trug ich den Naxos und habe mich selber dabei ertappt, wie meine Nase immer wieder zu meinem Handrücken wanderte, um diese tolle Honignote zu schnüffeln. Einfach sowas von lecker, alter Verwalter. Und mit der Zeit macht die zweite Hauptrolle des Casts zunehmend auf sich aufmerksam, und zwar der Tabak. Aber nicht mit Pauken und Trompeten, sondern mit taktvoll und mit Fingerspitzengefühl. Dabei scheint er noch ein letztes Mal der Zitrik und der Lavendelnote zu winken, welche sich sukzessiv in den Hintergrund zurückziehen und aus dem Rampenlicht entschwinden. Der Tabak zeigt sich im Drydown als absolut fähiger Teamplayer. Er lässt dem Honig seinen Freiraum und untermalt ihn mit seiner warmen, angenehm milden Würze. Auf diese Weise addiert er dem Duft eine zusätzliche Ebene an Tiefe hinzu. Tonkabohne und Vanille nehme ich nicht direkt wahr, aber schreibe ihnen eine abrundend-vollendende und damit nicht irrelevante Nebenrolle in diesem wunderbaren Duftverlauf zu.
Nun noch ein paar Worte zur Performance dieses Xerjoff-Meisterwerks: Ich bin schwer beeindruckt, wie gekonnt der Naxos präsent in der Luft liegt, auf sich aufmerksam macht und es nebenbei dennoch schafft, niemals zu nerven und damit über das Ziel hinauszuschießen. Ich glaube, dass dies vornehmlich "vollendeten" Düften vorbehalten ist. Ich jedenfalls wüsste nicht, was ich anders machen würde, um den Naxos noch zu optimieren. Auch nach ca. sechs Stunden ist der Duft noch klar auf meinem Handrücken zu vernehmen, wenn er sich auch schon ein gutes Stück näher an die Haut herangezogen hat. Auf der meinen, die ich durchaus als nicht zu einfachen Untergrund für Parfüms betrachte, ist das eine formidable Leistung.
Zur Umverpackung muss ich wohl keine großen Worte mehr verlieren. Auch dieses Kapitel hat Xerjoff zur Perfektion getrieben. Dies ist ein Luxus-Produkt, welches sich in meinen Augen rundherum keine einzige Schwäche leistet. Der Duft selber, die Präsentation, der Flakon, die Qualität des Sprühkopfes, samt und sonders top notch! Und für mein Dafürhalten muss man noch nicht mal "Regenbogenpreise" hinblättern, um in diesen wahrhaftigen Genuss zu kommen. Mit Sicherheit nicht günstig, dass wir uns hier richtig verstehen, aber sein Geld absolut wert.
Aus meiner Sammlung ist der Naxos jedenfalls nicht mehr wegzudenken.
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Spencer89 vor 15 Tagen 4 3
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8
Duft
Ich mach´ blau
Versaces "Versace pour Homme Dylan Blue (Eau de Toilette) | Versace" zählt für mich klar zu den preiswerten eierlegenden Wollmilchsäuen. Sport, Arbeit, Freizeit, Ausgehen, das hat er alles auf dem Zettel. Einzig zum Abfeiern und zum Daten würde ich auf andere Duftprofile zurückgreifen. Ansonsten ein Easy Grab, den ich fast auf die Stufe eines "L'Homme | Prada" stellen möchte, wobei letzterer durch seine Pudrigkeit und Seifigkeit noch gepflegter, aber auch etwas verhaltener/seriöser wirkt. Geschmacksache.
Mit dem Dylan Blue erhält man einen frisch-würzigen, dazu zitrischen, für meine Nase gar nicht mal so aquatischen Duft, dem eine gewisse Synthetik nicht abzusprechen ist. Kurzer Einwurf meinerseits: Der Begriff "Synthetik" muss nicht automatisch abschrecken, da er olfaktorisch durchaus gut gemacht sein kann. Dies würde ich dem Dylan Blue genauso zusprechen. Mich stört er jedenfalls überhaupt nicht, sondern passt gut in den Gesamteindruck, den der Duft bei mir abliefert. Im Opening nehme ich eine gewisse Zitrik war, die sich durch Bergamotte und Grapefruit spritzig und leicht "spitz", aber sehr passend bemerkbar macht. In Kombination mit den aquatischen Noten entsteht so ein vitalisierend-frischer Auftakt, der mir einfach gut gefällt. Schon hier ist im Hintergrund klar die Würze der weiteren Komponenten, besonders des Ambroxans zu schnüffeln. Auch würde ich noch behaupten, etwas den Weihrauch, den Pfeffer und das Patchouli verorten zu können. Im anschließenden Verlauf gewinnt der Duft etwas an Wärme (Moschus/Safran). Wenn ich wollte, könnte ich mir einbilden, der Dylan Blue würde überdies auch ein My süßlicher, aber dies nur äußerst verhalten.
Unterm Strich entwickelt er sich für mich relativ linear und weicht im Drydown nicht übermäßig von seinem Ersteindruck ab. Dies begrüße ich hier ausdrücklich, sagt mir die Eröffnung wie oben beschrieben sehr zu.
Was dieser Duft hingegen nicht ist: übermäßig tief, distinguiert oder stark morphend (sich verändernd). Da gibt es bessere Adressen, sollten diese Attribute im Vordergrund des Bedarfs stehen.
Ansonsten ist Dylan Blue ein super solider No-Brainer mit duftem Preis-/Leistungsverhältnis, der sich auch in Haltbarkeit und Sillage keine Ausreißer nach unten leistet. Hier darf man aber auch keine Wunder erwarten, sprich: Mit ein bis zwei Sprühern wird man eher unterm Radar fliegen, mit vier bis fünf Sprühern sieht es dann schon wieder etwas anders aus. Die Strahlkraft des Duftes kann dadurch auch ein Stück reguliert werden. Gemäßigter Einsatz macht ihn nach meinem Dafürhalten absolut Büroraum-tauglich.
Der Flakon wirkt schlicht und ohne große Schnörkeleien, aber hochwertig. Das Tiefblau des Glaskorpus sagt mir optisch sehr zu und passt gut zum Dufterlebnis, den Dylan Blue bietet. Hier kann man bedenkenlos zugreifen. Blind buy-würdig? Durchaus.
3 Antworten
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