Sternanis

Sternanis

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11 - 15 von 42
Sternanis vor 4 Jahren 4
6
Flakon
5
Sillage
5
Haltbarkeit
6.5
Duft
Ein kurzer Spaß
Der Duft hat eine richtig realistische Lakritz/Anisnote im Kopf, die nirgendwo angegeben wird. Viel schöner als die bei Classique EdP, die ich zwar auch mag, die mich aber immer ein bisschen an Hustenbonbons erinnert.
Leider hält die nicht lange, und der eher pudrige Blumenduft (Flieder? Steht auch nicht dabei, was ist denn hier mit den Duftnoten los :P) zu dem er sich später entwickelt auch nicht.
In der Basis zerfällt dann nach spätestens 3-4 Stunden alles zu einem Creme-Etwas ohne besonderen Wiedererkennungswert (Duftrichtung: blauer Cremetopf für 1,19 beim beliebigen Supermarkt. Nicht direkt Nivea oder Penaten, sondern so ein bisschen von allem). Nicht schlimm, aber auch nichts was ich unbedingt brauche.
Immerhin: ich nehme kaum Vanille wahr. Insgesamt riecht die Basis mehr nach Amber (die trocken-harzige Variante, nicht die süß-orientalische) als nach Moschus, und die Zeder ist nicht wie üblich würzig-holzig sondern etwas papierartig. In der Kleidung hält das so bis zum nächsten Tag, an meinem Arm ist nach 5-6 Stunden nichts mehr zu riechen.
Schade, der hat so gut angefangen. Die ersten 20 Minuten sind richtig gut, wenn der Duft so bleiben würde bekäme er wohl 9-10 Punkte von mir.
Andererseits kann man es auch andersherum betrachten: nach 20 Minuten hat man für wenig Geld einen harmlosen, gepflegten Gebrauchsduft der keinen stören wird und nicht nach Zuckerwatte mit Karamellsoße riecht.
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Sternanis vor 4 Jahren 9 2
5
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
5.5
Duft
Von würzig-holzig nach Seife und wieder zurück.
Die erste Phase dieses Duftes gefällt mir ausgesprochen gut. Schön würzig-holzig mit etwas zitrischen und amberartigen Anklängen und ordentlich Blumen. Jasmin-Rose-Iris, passt so weit.
Aber dann kommt ein Laster voll grünweißgestreifter Fa-Seife aus den 90ern und macht alles nieder.
Diese Seifennote hält mehrere Stunden durch und hat hier bestimmt auch ihre Freunde.
Nur, bei dem Flakon und dem Start hätte ich das überhaupt nicht erwartet - schwer, blumig, würzig: ja. Seifige Maiglöckchenkeule: nein.
Die gleiche komische "Schwimmbad" Note, die mich schon bei Vanderbilt und Chloé gestört hat, ist hier auch drin. Ich wüsste gerne, was das genau ist. Ein Aldehyd? Chlor wird es ja wohl nicht sein.
Diese zweite Phase von Varensia verbreitet eine unglaublich agressive, sauber-seifige Frische, die ich leider gar nicht mag.
Nach ca. 5-6 Stunden beruhigt sich der Duft wieder und wird mild patchoulig-holzig. Puh, geschafft. Jedenfalls ein spannender Duftverlauf. Die Haltbarkeit ist auch nicht übel.
Egal was da oben steht, wenn da keine (synthetischen) Maiglöckchen drin sind, fress ich nen Besen.
2 Antworten
Sternanis vor 4 Jahren 4 2
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
5
Duft
Natriumarme Kost
Von den drei Olympea-Klonen, die ich bisher getestet habe, hat dieser am wenigsten mit seinem Vorbild zu tun.

Die in meiner Nase etwas fiese, aber auch charakteristische "Salznote" (ich finde sie eher schweißig, freunde mich aber langsam damit an - aber das ist ein anderes Thema), die den Duft erst wiedererkennbar macht, kann man nur leicht erahnen. In den ersten 5 Minuten hat es immerhin ein bisschen Ähnlichkeit mit Olympea nach ca. 2 Stunden.
Die kalten, aldehydartigen blumigen "Obertöne" vom Original, die mich an Gabriela Sabatini erinnern, fehlen hier auch. Dadurch fehlen dem Duft die frischeren Anteile, die mir im Original die Süße erträglich machen.

Der Duftverlauf zerfällt in zwei Phasen, die überhaupt nicht zusammenpassen, und der Übergang ist seltsam und unharmonisch. Die erste ist blumig (übliche Jasmin-Rosenmischung, viel seichter als bei Olympea) mit Obstkompott und Haarspraynoten und erinnert mich an LVeB, die zweite ist eine Basis, die fast genauso riecht wie die vom Black-Opium-Klon (mit Röstaromen und einem Hauch... Kokosnuss??).
Als hätte jemand bei LR zwei alte Dupes zusammengekippt und gesagt: "passt schon!"
Zwischendurch erinnert es mich etwas darin (das wird wohl die etwas flache/dumpfe Vanille sein) an Manifesto, den ich gar nicht leiden kann.

Die Version von Keshi ist wesentlich besser kopiert (aber leider nicht immer erhältlich, scheint eine Art Aktionsware zu sein), wenn auch leider mit mehr Obst (zu viel Melone) und weniger Blumen.

Als eigenständigen Duft finde ich den auch nicht besonders. Es ist weder eine gute Kopie noch ein gutes Parfum, und hat als keines von beiden irgendeinen Wiedererkennungswert.
Es ist aber auch nicht besonders schlimm, sondern reiht sich nahtlos ein in die ganzen Pappvanillen mit dieser pseudoherben künstlichen Note, die in den letzten Jahren rausgekommen sind und zum Großteil mehr als das 10-fache kosten.

Die Süßkramnoten in der Basis halten erwartungsgemäß lange. Wer den Duft mag, hat also wenigstens ein paar Stunden etwas davon.
2 Antworten
Sternanis vor 4 Jahren 6
6
Flakon
6
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft
Unerwartet blumig, riecht teurer als er ist
Ich kenne zwar weder den YR- noch den Montale-Tiaré, aber die meisten billigeren "Tiaré"-Düfte riechen mehr wie eine Vanille-Bodylotion mit einem kleinen Krümel Blumen.
Der hier riecht dagegen tatsächlich blumig, und auch nach Tiaré. Vanille und Kokos drängen sich erst in der Basis in den Vordergrund. Bis zum Moschus kam ich bei meinem Test nicht, entweder ist der sehr dezent eingesetzt, oder es war zu kalt.
Tuberose und Maiglöckchen halten sich zum Glück auch zurück, die können sonst schnell einen Duft komplett in ihre Richtung vereinnahmen, so dass man nur noch Tuberosenkaugummi oder Maiglöckchenseife wahrnimmt. Hier ist das aber schon ziemlich ausgewogen zusammengesetzt.
Jasminblatt oder "Orangenbaum" nehme ich nicht wahr, und leider fehlt mir hier gerade so eine frischere (blumige oder zitrische) Note, die Tiaré wirkt hier ein bisschen stumpf und einseitig. Man könnte es auch "süß" oder "cremig" nennen, aber ich nenne es eben "stumpf".
Fazit: Wesentlich besser als erwartet, aber immer noch nicht ganz "meins".
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Sternanis vor 5 Jahren 29 9
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
7.5
Duft
Keine "kleine Schwester", eher eine jüngere entfernte Cousine.
Der Hype um das "perfekte Dupe" zu Coco Mademoiselle tut Madame eindeutig Unrecht.
Da werden Erwartungen geschürt, die ein Dupe nie erfüllen kann (zumindest kenne ich kein einziges das zu 100% gleich ist), CM-Fans werden mit der Aussicht auf ein Schnäppchen gelockt, während die, die mit Mademoiselle nicht so ganz zurecht kommen (aber mit der groben Richtung schon), sich womöglich abschrecken lassen.
Deshalb möchte ich hier mal aus der Sicht der letzteren schreiben.

Madame Glamour startet erstmal viel zitrischer als Mademoiselle - eine scharfe Bergamotten-Zitronennote (die Zitrone ist bei Chanel, glaube ich, nicht drin) und helle, bittere Grapefruit. Ist Geschmackssache, interessanterweise wird ein solcher Auftakt vielen teuren altehrwürdigen Parfums nicht übelgenommen. Hier schon, weil Lidl und billig. Da erwartet man schließlich mehr :P
Mir persönlich gefällt diese prickelnde, frische Schärfe, die sich nach 2-3 Sekunden einstellt. Wie bei einer Limoflasche die gerade geöffnet wird, und kleine Tröpfchen in Richtung Nase zischen. So wirklich stechend finde ich das aber nicht, dafür ist der Duft doch gar nicht stark genug. Außer man sprüht ihn in die Nase ^^
Ich bin sonst kein großer Zitrusfan, bis auf Grapefruit. Aber die riecht ja auch ein bisschen blumig. Bergamotte ist eine Gewöhnungssache, im ersten Moment immer fies, hatschi, aber dann kommt eine angenehm herbe Frische heraus, die sonst kein anderes Obst kann. Gerade wenn es etwas kälter ist, halten diese Zitrusnoten erstaunlich lange.
Die anfangs gelbe Grapefruit wird mit der Zeit immer rosaner, bis der Duft bei einer Art Fanta-Pink-Grapefruit-Akkord landet. Der ist auch bei CM vorhanden, aber Madame hat immer noch mehr Zitrusfrüchte auf Lager, und der Eindruck ist etwas fruchtiger und weniger "glatt". Der Duft changiert vor meiner Nase zwischen blumig und fruchtig, mit einer weicheren Orangen-Mandarinennote, wirkt wechselhafter und schwerer zu definieren (Rose? Orange! Doch nicht? Ah, Rose), wo Mademoiselle eher geradlinig und eindeutig jasminlastiger ist. Was davon man besser findet, ist hier auch wieder Geschmackssache (die Jasminnote bei CM finde ich allerdings gelungener!).
In der Hinsicht mag ich eigentlich beides - aber ab da wird mir der Chanel unangenehm.

Mademoiselle hat nämlich einen olfaktorischen Stock im A...., eine Art bleierne Holznote wie eine tonnenschwere Schrankwand in einem Zimmer das selten gelüftet wird. Ich vermute, dass es ein zu Tode destilliertes, fraktioniertes und gefiltertes "helles" Patchouli ist, eine einzelne Note daraus die permanent im Hintergrund dröhnt, die ich in bis in die Stirnhöhlen spüre und die den Duft irgendwie gestelzt wirken lässt (und aus dem Paralleluniversum betrachtet vielleicht "elegant"). Darauf aufgesetzt auch eine kleine stechend-schwitzige Synthetiknote, die ich sonst vor allem aus Herrendüften kenne (One Million, Invictus und noch tausend andere), und die mir diese häufig verleidet. Diese Note fehlt häufig in billigen Dupes der jeweiligen Düfte und ist wahrscheinlich teuer oder patentiert. Aber ich mag die trotzdem nicht ^^
Madame ist lockerer drauf und hat stattdessen eine etwas andere, irgendwie duschgelig wirkende Holznote (wenn jemand noch das alte lila Duschgel von Lidl kennt, "Red Summer" oder so ähnlich, da war die auch drin), die ich auch nicht 100% zuordnen kann (wobei die schon eher nach Patchoulibestandteilen riecht) - die aber nicht so laut "hier ist mein Parfüm!" ruft. Vielleicht sogar ein bisschen sportlicher wirkt. Wobei mir auffällt, Madame und Mademoiselle könnten eigentlich ruhig die Namen tauschen ;)
In der Basis, die bei Madame Glamour leider früher einsetzt (ich hätte gerne noch eine Fanta, bitte), geht es ähnlich weiter. Madame Glamour ist eben etwas duschgeliger - aber auch minimal vanilliger, mit etwas mehr Moschus, wobei ich das hier, wahrscheinlich wegen des leicht seifigen Duschgel-Eindrucks, ausnahmsweise gar nicht als schwere Süße empfinde - und bei Mademoiselle schwingt immer noch diese Schrankwand mit. Und gegen Ende etwas mehr Zimt, was in der Kombination auf mich den Eindruck eines etwas abgestandenen Gewürzschranks macht. Richtig würzig wird es aber nicht, eher ein bisschen unterschwellig altbacken.

Insgesamt ist mir das teurere Vorbild gleichzeitig zu holzig und irgendwie zu glatt und zu brav, die Lidl-Version hat mehr Zitrus und so eine leicht würzige, prickelnde/frische Schärfe, die ich sehr angenehm finde und die den Duft direkt weniger streng und bieder wirken lässt (ein Eindruck den ich leider bei einigen Chanel-Düften habe). Außerdem auch etwas sommertauglicher. Bei Chanel habe ich immer das Gefühl, unerlaubt in einem fremden Schrank zu schnüffeln. Der hier passt viel besser in meinen ;)
Bei Mademoiselle merkt man tatsächlich, dass der Duft teurer ist. Alle Ecken und Kanten wurden höchst professionell und wahrscheinlich mit teuren Mitteln herausgebügelt, beim EdP noch mehr als beim EdT. Aber genau das mag ich daran nicht.

Bisher ist Suddenly Madame Glamour der einzige Lidl-Duft, der mich einigermaßen überzeugt hat (X-Bolt hat es auf ein "ganz ok" geschafft, den Rest fand ich furchtbar). Auch wenn ich ihn eher selten benutze, hoffe ich dass der nie eingestellt wird, Chanel ist nämlich keine Alternative.

Wer meine merkwürdige Vorliebe für diese Art Grapefruit-Limo-Noten nicht teilt und unbedingt nach Chanel und Geld riechen will, ist hier aber falsch.

P.S.: Mein älterer Flakon (von 2015) riecht bis auf die leider schon etwas abgestandenen Kopfnoten genauso wie der neue. Coco Mademoiselle habe ich mehrmals getestet, das EdT und das EdP (Das EdT ist ähnlicher, wie hier schon angemerkt wurde). Das riecht auch immer noch genauso wie ich es von mehreren Freundinnen seit Jahren kenne.
Gurkig finde ich den übrigens gar nicht, und ich bin da ziemlich empfindlich (z.b. bei Chalou Gold).
9 Antworten
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