Syndala

Syndala

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1 - 5 von 19
Syndala vor 4 Jahren 5
5
Sillage
6
Haltbarkeit
6
Duft
Hoffnungsvoller Start
Tam Dao startet zunächst angenehm würzig-frisch und grün, ich rieche hier eine Note ähnlich der Minze und könnte mir vorstellen, dass Zypresse in Parfum so riecht. Sehr natürlich und mediterran angehaucht, denke ich mir, das funktioniert sicher super als leichter Abendduft im Sommerurlaub oder wenn man sich an einen Abend aus dem letzten Urlaub erinnern möchte. Leider wird Tam Dao im Drydown sehr schnell holzig. Leider, weil ich eine bitterstechende Süße wahrnehme (Süß vom Sandelholz, aber was die Note so stechend macht, weiß ich nicht), das frische Grün vom Beginn verschwindet. Jetzt wirkt das, was von meinem Handgelenk herüber weht, nur noch platt, ist auch sehr schwach in der Ausstrahlung, selbst im Vergleich mit anderen Diptyque EdPs. Der Rest riecht wie ein hochwertigeres Männer-Duschgel und hat auch die dementsprechende Haltbarkeit und Sillage.

Tatsache ist, es gibt mir vom Namen her unbekannte Düfte, die diese mediterran-frisch-würzige Aura haben, die Tam Dao zu Beginn zur Schau trägt und ich mag das eigentlich sehr. Es ist die einzige Art von Duft, die ich als angenehm empfinde, wenn sie von einer Person jeden Tag getragen wird und ihr quasi schon von der Haut strömt. Das ist in Ordnung, selbst wenn alle Habseligkeiten der Person (und alles was sich auch nur vorrübergehend in ihrem Besitz befindet) damit imprägniert werden. Aber leider nimmt Tam Dao eine andere Wendung und sprengt damit meine Illusion, endlich so einen Duft identifiziert zu haben. Schade!
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Syndala vor 4 Jahren 8 2
6
Sillage
6
Haltbarkeit
7
Duft
Feige: Frucht, Baum, Blatt
Philosykos durfte ich dank einem Wanderbrief (dem ersten, an dem ich teilnehmen konnte!) testen. Vielen Dank an dieser Stelle an Volja und Millesfleurs! An der Marke Diptyque haben mich von Anfang an die großartigen Flakons fasziniert, die mir auf Parfumo immer wieder über den Weg gelaufen sind. Die schlichte Form, der schwarze Deckel und das schwarz-weiße Etikett wirken so modern und edel, wohingegen die Motive von Landschaften, Schriftzügen und Naturalien auf den Etiketten allesamt aus der Zeit gefallen scheinen und ich liebe diesen Kontrast. Die auf Philosykos abgebildeten Feigen haben massive Ähnlichkeit mit Knoblauchzehen, was ich schon ziemlich lustig fand. Aber das nur am Rande.

Die Kopfnote startet süß, leicht fruchtig, frisch und irgendwie rieche ich Kokos. Das ganze nimmt schnell eine grüne Entwicklung, wobei Entwicklung relativ ist. Der Drydown lässt etwas Süße verschwinden und rückt die Feige als Frucht ganz leicht in den Hintergrund. Blätter und Holz des Feigenbaumes werden bestimmend und geben dem Duft etwas mehr Unisex-Charakter. An der Stelle bin ich zum ersten Mal ratlos, da die Inhaltsstoffe der Duftpyramide hier offensichtlich so naturgetreu dargestellt wurden wie nur möglich. Und kann man natürlichen Gerüchen ein Geschlecht zuordnen? Ich denke, hier ist vielmehr die Frage, ob die Trägerschaft (m/w/d) von Philosykos mit der simplen Thematik Feige (Frucht, Baum, Blatt, alles was dazu gehört) zurechtkommt, die von dem Duft ausgestrahlt wird. Denn auch, wenn er nett gemacht ist, es fehlt hier leider völlig an Abwechslung, an Komposition, an dem Wiedererkennungswert eines exklusiven EdP. Noch dazu wird der Duft über die Dauer des Tests anstrengend, aber das liegt evtl. daran, dass ich beim Testen immer wieder die Nase an das Handgelenk halte und stets dasselbe rieche. Auf Abstand und an frischer Luft ist da eigentlich nichts, was irgendwie nerven könnte, zumal sich Philosykos mit Sillage und und in der Haltbarkeit (etwa 4 bis 5 Stunden) sehr zurück hält.

Fazit: Wie die meisten anderen Diptyques, die ich testen durfte, ist Philosykos ein sehr einfach gestrickter Düft, der die Natürlichkeit der in der Pyramide angegebenen Noten wiedergibt. Mal ganz abgesehen davon, dass ich das etwas zu simpel finde, fehlt es dem Duft leider an Haltbarkeit, Ausstrahlung und Charakter. Wer allerdings gerade in der kühlen Jahreszeit mal eine Pause von den vielen Ouds, Ambers und Gewürzbomben sucht, sollte sich eine Nase Philosykos gönnen.
2 Antworten
Syndala vor 9 Jahren 8 1
7.5
Flakon
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
4
Duft
Was passiert hier?
Ich bin heut einmal mehr kopfschüttelnd aus der Parfümerie spaziert. Ich scheine einfach nicht dazu zulernen, was das Benutzen von Teststreifen angeht. Rein, kurzer Blick übers Regal, alles klar, Classique, da kann nix schiefgehen und zack auf den Arm damit. Ende vom Lied, ich bin in einer qietschenden, schreienden Wolke gefangen, die von etwa 0,1 ml Classique Intense hervor gerufen wird. Dieses reiht sich nahtlos ein bei Si, Black Opium und wie die neueren "Hier!Aufmerksamkeit!Ich!"-Düfte alle heißen. Wie Alexis schon völlig richtig geschrieben hat "brutal süß". Ehrlich, da ziehts einem fast die Schuhe aus und ich trau mich schon gar nicht mehr, den Arm zu bewegen, weil dann noch mehr davon in meine Atemluft gerät. Das, was hier neuerdings häufiger auftritt, scheint eine rücksichtslose Übersteigerung des Gourmandgenres werden zu wollen. Das geht mir tierisch gegen den Strich, aber irgendwer scheint zu mögen, sonst wüds nicht so viele dieser Quietscher geben.
Werd jetzt mal das Desinfektionsspray bemühen und in Zukunft bereit halten, falls mir jemand anderes mit einer Überdosis CI begegnet. Also, ihr seit gewarnt.
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Syndala vor 10 Jahren 7
7.5
Flakon
2.5
Sillage
2.5
Haltbarkeit
8
Duft
Jaja, dieser Name...
Ich geb zu, auch mich hat die Aufmachung gereizt. Und mit einer klassischen Blindkauf-Aktion bin ich meinem Kaufzwang erlegen. Allerdings hab ich das Ganze mit einem Sharing verbunden, bin also ein eher vorsichtiger Parfum-Freak :)

Mittlerweile habe ich meine Pulle daheim, sitze am Schreibtisch, neben mir die schicke Packung samt Inhalt und freu mich immer noch wie eine Schneekönigin, dass das alles so super geklappt hat. Von gefundenen Partnern für mein erstes Sharing (super Sache, vielen Dank euch beiden!) über die Bestellung via Paypal (die Freunde, die die Überweisung für mich gemacht haben, haben mir natürlich auch den Vogel gezeigt, aber hey, was soll der Geiz^^) und schließlich der Versand aus England, der nur eine Woche gedauert hat. Also alles in allem klasse gelaufen, jetzt musste nur noch der Inhalt stimmen. Und was soll ich sagen? Durch Frans Kommentar war ich schonmal vorgewarnt, hier kommt keine Offenbahrung auf mich zu. Nicht so schlimm, ich geh eh viel lieber auf Nummer sicher.

Und trotzdem, jetzt wo ich ihn unter der Nase habe, ist Freak durchaus außergewöhnlich, allerdings im Rahmen des Alltagstauglichen. Maskuline Noten plus Frucht sind das, was bei mir zuerst ankommt. Der blumige Teil ist süß, schwer und rauchig, dominiert aber nicht, sondern schwebt eher im Hintergrund. Der Unisex-Charakter ist definitiv da, aber irgendwie schizophren, weil im Verlauf immer wieder Momente kommen, in denen ich den Duft dem einen oder anderen zuordnen möchte. Und dann ist wieder würzig-süßes Kuddelmuddel da. Gefällt mir, diese Unentschlossenheit, dieses Schwanken zwischen Extremen. So bin ich auch. So sind Freaks. Die Haltbarkeit lässt allerdings zu wünschen übrig.

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Nachtrag: Ich hab grad gemerkt, dass die Fühler von der Schnecke beweglich sind. Jetzt hab ich was zum Spielen! :D
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Syndala vor 10 Jahren 14 1
5
Duft
Frech.
Genau so hat mein erstes Deodorant gerochen, das ich zu Beginn der 2000er gekauft hab. Damals für 80 Pfennig von Alfred Schlecker in einer metallic-orangen Verpackung. Preis-Leistungsverhältnis etwa um 1000 Prozent besser als hier und die Verpackung hat mit dem Inhalt korreliert und nicht versucht, über dessen Banalität hinweg zu täuschen. Ich will ja echt keinem den Spaß verderben, aber 100 € (Minimum) für sowas zu verlangen, ist schlicht dreist. Umso deprimierender, wenn es wiedermal funktioniert und fleißig gekauft wird, weil ein cooler Name draufsteht.

Einmal kurz durchatmen, und jetzt zum Duft: Blumig-cremig, ein bisschen fruchtig und angenehm süß. Gut für den Alltag im Büro, für kleine und größere Anlässe gibts wahrlich Passenderes. Sehr gut geeignet ist Flower of Immortality meiner Meinung nach als (völlig überteuertes) Geschenk. Vom Duft her kann man wenig falsch machen und bei diesem Traum von einem Flakon riecht sich die beschenkte Lady das Ganze zur Not auch schön. Hab ich schon erwähnt, dass Unisex hier komplett Fehlanzeige ist?

Zusammenfassend gesagt ist eine passende Einwortbeschreibung hierfür "frech". Und damit spiele ich nicht nur zum wiederholten Male auf den Preis an, sondern empfinde auch den Duft so. Keck, jung, energisch, so darf man sich fühlen, wenn einen dieses Wölkchen umschwebt. Von Unsterblichkeit allerdings keine Spur.
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