Tecon

Ich bin nicht besonders gut darin, einzelne Inhaltsstoffe auszumachen, weder beim Essen, noch beim Riechen. Manchmal kommt es vor, dass einige Geschmacks- oder in diesem Fall Geruchsnoten stark in den Vordergrund gedrängt werden und somit kaum zu überriechen sind. ;) Bei CdG Eau de Parfum ist dies kurz nach dem Aufsprühen der gewaltige, pure, unaufhaltsame Zimt. Nun bin ich leider kein großer Freund von Zimt und daher fällt es nicht leicht möglichst fair zu bewerten. Inzwischen kenne ich natürlich den tatsächlichen Inhalt, wie er oben geschrieben steht und kann diesen auch bestätigen (jetzt wo ich es weiß). Beim ersten Test war das jedoch nicht der Fall und nun ist und bleibt dieses Parfum für mich ein bestimmt gut gemachtes, aber für immer zimtiges Wässerchen. Immerhin: Es passt auch auf meiner Haut zur bald einsetzenden weihnachtlichen Stimmung, sodass für die Duftprobe eine Chance besteht, verbraucht zu werden, zumal der Duft recht schnell an Intensität verliert. (Ansonsten konnte ich keine erwähnenswerte Veränderung feststellen.) Interessant und einen Test wert für alle Gewürz-Fans, Weihnachtsmarktläufer und jene, die besonders warme Düfte bevorzugen.

Kurzbewertung:

Duft: befriedigend
Anmerkung: Es fehlt an Innovation, Entwicklung und Eleganz. Im Grundsatz aber solide.

Haltbarkeit: ausreichend
Anmerkung: Knapp an dem "mangelhaft" vorbeigeschrammt.

Sillage: mangelhaft

Flakon: gut

Zusammenfassung:
The One hat Potenzial, bedarf jedoch grundsätzlicher Förderung um sich entfalten zu können und von der Masse abzuheben. Markenklamotten reichen da nicht.

Zugegeben, es ist nicht so einfach, möglichst unvoreingenommen gegenüber Invictus zu sein. Trotzdem habe ich mich bemüht und werde auch weiterhin bemüht sein, das positive zu erkennen und würdigen zu können. Ich werde ihn weiterhin testen, da mich die teils recht positiven Bewertungen in meiner Beurteilung verunsichert haben. (Und ggf. meinen Kommentar ändern.) Aber wie soll ich es am besten sagen... mir fällt nichts tiefgründiges ein und ich habe auch nicht das Verlangen, Invictus mit zu viel mentaler Energie zu beschenken.

*Denkpause*

Im Ernst Leute... Ob ich mir das Zeug aufsprühe oder zu dem nächstbesten Axe-Billigdeo greife und mir damit alle guten Sinne verneble, ist nur meiner Geldbörse nicht egal. Ja, vielleicht mag dieses EdP die Phantasie einiger Jungs (vermutlich sogar sehr vieler) anregen, die besonders nach einer sportlichen Aktivität gerne cool und aufdringlich künstlich-fruchtig-frisch abgasen möchten und vielleicht meinen, sich damit zu erfrischen (was nicht der Fall ist).

Ich bin zudem kein Fan von derart uninspiriert "skulpturellen" Flakons, das fand ich schon bei 1 Million (vor allem in Verbindung mit billiger Verarbeitung) ganz furchtbar.

Leider kann ich dem EdT eine ganz anständige Haltbarkeit attestieren, denn selbst nach dem Duschen bekommen ich es nicht gänzlich neutralisiert. Durch die, meinem Empfinden nach, sehr aufdringliche Duftwolke, dürfte die Sillage im Langzeittest ebefalls üppig ausfallen.

Die vorhandene Probe wird noch ein paar mal von mir zu Besuchen im Fitness-Studio aufgebraucht. Zumindest in der Umkleide werde ich damit kaum aus der Reihe tanzen. Nein, das war nichts.

D&G Pour Homme habe ich das erste Mal an einem befreundeten Kommilitonen wärend des Studiums wahrgenommen. Ohne Nachfrage meinerseits hatte er mir von seinem Geburtstagsgeschenk erzählt, welches er da gerade trug. Und ich fand den Duft damals schon sehr angenehm, zumal er ihn relativ sparsam angewendet haben dürfte.

Wie schon beschrieben wurde, entwickelt sich DGPH recht abwechslungsreich: Zuerst ein deutlicher Auftakt mit ausgewogener Frische und herben Noten, im Hintergrund leicht fruchtig, aber in keinem Fall süß. Statt dessen kommt sofort ordentlich Würze hinzu, die das Fruchtige fast vollständig verdrängen und durch etwas Wärme ersetzen. Später wird das ganze noch holziger. Insgesamt ist das ganze für mich alles rund und nicht gerade zurückhaltend dosiert.
Das EdT ist zudem lange haltbar (min. 8 Stunden wahrnehmbar auf Kleidung) und der Glas-Flakon absolut gelungen. Abzüge gibt es hier für den knarzenden Kunststoffdeckel.

Interessant finde ich den Kommentar von Eternity, die diesem Duft jegliche Anziehungskraft auf das weibliche Geschlecht versagt. Dem kann ich erstmal zustimmen, sofern ich nichts gegenteiliges Höre. (Meine Freundin mag den Duft jedenfalls auch nicht.) Dabei hatte ich durchaus den Eindruck, dass das EdT bei besagtem Kommilitonen sein "männliches Erscheinungsbild" unterstützen würde. So unterschiedlich können die Wahrnehmungen sein, wobei das eine das andere natürlich nicht ausschließen muss.

Eigentlich halte ich DGPH für einen durchweg gelungenen Duft, der immer wahrgenommen wird, sobald man den Raum betritt, aber trotzdem nicht aufdringlich wirkt. Für Freizeitaktivitäten und zum abendlichen Ausgehen finde ich ihn ungeeignet weil zu würzig und auf unerotische Weise scharf. Durch sein vitales Erscheinungsbild allerdings auch nicht zum gemütlichen Rumlümmeln auf dem Sofa oder für Sonntagsspaziergänge geeignet. Für den Sport kann ich ihn ebefalls komplett ausschließen; so frisch ist er nun auch wieder nicht. Nach dem Ausschlussverfahren bleibt da als normale Nutzung also nur noch die Arbeit, die nicht zwangsläufig im Büro stattfinden muss. In dem Szenario kann ich mit DGPH am allerbesten vorstellen... und natürlich im Hörsaal. ;)

Knize Ten ist einer dieser Düfte, von denen ich mir manchmal wünschen würde, zu ihnen zu passen. Die Bilder, die der Wiener Duft vor meinem inneren Auge entstehen lässt, sind streng, altmodisch, bürokratisch... gleichzeitig aber auch warmherzig, modisch und von fast aristokratischer Eleganz. Für mich pers. schwer einzuordnen und auch wenn ich Ten unbedingt mein Eigen nennen wollte, weiß ich bis heute nicht, ob und wann ich es tragen kann und sollte.

Einerseits sehe ich hier einen typischen Büro-Duft für Berufe mit Anzugpflicht versteht sich. Verglichen mit Aramis (bei dem dies noch viel stärker hervorsticht) wirkt Ten wiederum wie der gute Sonntagsduft, den man nur einmal in der Woche sparsam anwendet und genießt, wie einen guten Scotch.

Knize Ten wirkt auf mich distanziert und vertraut zugleich. Ein Duft, der höflich aber bestimmt sagt wo es lang geht. Gleichzeitig wie einer dieser Charaktere, die sämtlichen Problemen mit der nötigen Gelassenheit begegnen, nach dem Motto: "Na dann ist das halt so. Macht nichts." Wenn ich darüber nachdenke, wie es auf mein Umfeld wirkt, wenn ich ihn aufgelegt habe, komme ich zu keinem rechten Ergebnis. Bin ich zu jung für Ten, nicht vornehm genug, zu modern, oder einfach nur nicht der Typ dafür? Das werden vielleicht weitere Tests zeigen.