Thunder

Dieses Parfum war das erste, das ich mir in meiner frühen Teenagerzeit selbst gekauft habe. Und ich habe es einige Jahre lang totgeliebt.
Danach hab ich andere Düfte entdeckt und Ode á l'amour geriet ziemlich lange in Vergessenheit.
Letztens hab ich dann beim Aufräumen noch einen Flakon mit einem kleinen Rest gefunden, der erstaunlicher Weise noch genauso duftete wie in meiner Erinnerung. Jetzt steht (bzw liegt) hier wieder ein volles 50 ml Fläschchen.

Und ich muss gestehen, obwohl er hier ziemlich schlecht wegkommt, dass ich ihn immer noch enorm gerne mag. Ja, er ist pink. Ja, er ist fruchtig-blumig. Aber nein, er riecht NICHT wie alle anderen. Ich finde er hat eine ziemlich unverkennbare Note.
Das liegt meiner Ansicht nach daran, dass sich hinter der leckeren Pflaumen- und Johannisbeernote eine wundervolle Würze verbirgt, die den Duft davor bewahrt platt zu werden. Sandelholz kann ich auch eindeutig wahrnehmen. Man muss es allerdings schon ein bisschen süß mögen. Klebrig finde ich ihn hingegen gar nicht.

Einen Duftverlauf kann ich nicht wirklich ausmachen. Der Duft bleibt bis zum Ende so wie er beginnt - aber das stört mich nicht, denn er startet gut und bleibt gut.

Die Haltbarkeit ist gar nicht schlecht. Abends aufgesprüht kann man morgens noch einen Hauch erschnüffeln. Die Sillage ist gut, entfernt sich allerdings auch nicht allzuweit von der Trägerin.

Alles in allem: Ich finde ihn herrlich!
Heißt das jetzt, ich bin geschmacksverirrt? Oder werd ich einfach alt und bin nostalgisch verklärt? ;)

Ich liebe ja das normale Lady Vengeance, fand es aber nie besonders rachesüchtig, sondern eher kuschelig und weich. Nomen est Omen? Nää, bei dem nicht.

Dieser hier ist auch recht simpel gestrickt. Aber wo ich bei LV Rose, Rose, Vanille, Rose und Patchouli roch, offenbart sich mir bei Vengeance Extrême folgendes: PATCHOULI, ROSE, Patchouli, Vanille und - richtig, Patchouli.

Ich find den aber mal gar nicht so zart wie ihr! Gerade zu Anfang schießt die Lady hier endlich mal scharf und wirft noch das ein oder andere Patchoulibömbchen hinterher.So mag ich das! Die Rose darf aber auch mitspielen, und das macht sie richtig gut. Schön weich, gar nicht seifig oder staubig, dafür aber blutrot und voluminös. Die Vanille nehme ich einzeln kaum wahr, denke aber, dass sie dafür sorgt, dass der Duft unaufhaltsam weicher wird und eine angenehme Süße entwickelt.

Wenn ich das nächste Mal Rache üben will trag ich ihn. Und wenn nicht, dann vermutlich auch.
Wie Lady Vengeance mit mehr Wumms und deswegen noch besser!

Der ist SO schön!:)

Zumindest in meiner Phantasie. So oder so ähnlich.

Ich hab diesen Duft ausprobiert, weil ich liebend gerne Weihrauch mag und mich auch parfumbezogen in diese Gefilde begeben wollte. Messe de Minuit soll da ja ein Weichflöten-Einsteigerduft sein (in der aktuellen Version,versteht sich!), also perfekt für mich.

Ich hab ihn also angetestet - und mich sofort verliebt! Er riecht nämlich genau so wie meine liebste Räuchermischung mit Benzoe, Weihrauch und Co. Es fängt sehr zitrisch an, allerdings für mich nicht frisch, sondern schwer (geht das überhaupt, oder werd ich jetzt völlig verrückt?). Diese Note hält sich sehr lange Zeit, allerdings alsbald eher im Hintergrund. Es wird rauchiger und wärmer, recht süß.

Ich finde ihn wunderbar mystisch - er riecht nach Messe oder aber (mir fast lieber) nach heidnischen Ritualen. So riechen in meiner Vorstellung die guten Hexen in Erzählungen! Aber will ich so riechen? Ja, will ich! Ich finde ihn sehr tragbar. Ein wenig abgedreht, aber nicht wahnsinnig exzentrisch.

Herr Thunder behauptet übrigens auch, dass ich dann nach Hexe rieche, oder aber nach Grufti-Party (er meint das nicht unbedingt negativ). Sei es drum, ich werde ihn gerne tragen. Und wenn ich muss, schaff ich mir dafür auch einen schwarzen Umhang und einen spitzen Hut an!

Ich habe das alte Poison nie gekannt. Es ist älter als ich selbst und in meiner Kindheit haben die Damen es wohl schon wieder eher gemieden denn geliebt. Also hatte ich absolut null Bezug oder Assoziationen zu diesem Düftchen und es hat mich auch lange Zeit schlicht kalt gelassen.

Da ich nun aber ein bekennender Fan der Hypnotic Poison Varianten und vor allem aber Midnight Poison verfallen bin, wollte ich irgendwann doch mal das Original, das Urgestein erschnuppern.

Ich bekam also ein Fläschchen geschenkt.
Ausgepack, gefreut, drumrum getanzt, es besungen - aufgesprüht und: BÄH! Medizinschrank! Zahnarzt! Lasst mich alle allein!
Meine Enttäuschung war unendlich. Ich legte mich zum Weinen aufs Sofa und schlief ein.

Als ich wieder aufwachte, war der Medizinschrank weg und ich roch tatsächlich sehr lecker. Aber überzeugt war ich noch nicht.

Ich habe wochenlang immer wieder testen müssen und komme nun zu dem Schluss: Ja, es ist wirklich wunderbar! Die medizinische Note am Anfang nehme ich noch immer wahr, allerdings lässt sie sich schnell ablösen von Gewürzen, Honig, Beeren und noch viel mehr Gewürzen. Mit der Zeit wird es etwas wärmer, etwas weniger harsch und ich glaube Amber und Vanille zu erschnüffeln. Aber zahm wird Poison nicht. Jasmin und Nelke reichen den Gewüzen die Hand und regieren herrschaftlich!

In absehbarer Zeit wird es seine kleinen Schwestern Midnight und Hypnotic nicht von meinem Olymp stoßen. Das liegt aber daran, dass ich Poison nicht jeden Tag tragen kann. Und das liegt wirklich nicht am Duft, den finde ich mittlerweile immer toll - es liegt an mir, ich bin einfach zu schwach!
An Tagen, an denen ich mich außergewöhnlich selbstbewusst und erwachsen fühle, da passt Poison. Und mit den Jahren werden diese Tage sicher immer zahlreicher.

Und irgendwann - dann bin ich bereit. Ich freue mich drauf! Bis dahin haben wir nur eine oberflächliche Liebschaft, was aber auch sehr schön sein kann.

Noch kein Kommentar zu diesem Duft? Das muss ich ändern, dafür mag ich ihn zu gern!

Bisher hat mich kein Duft so hin und her gerissen, bevor er mich schlussendlich doch so überzeugt hat.

Einer Bestellung lag Still Life als Pröbchen bei. Ich hatte bis dahin nie von diesem Duft gehört. Aber wenn er schon den Weg von alleine zu mir findet, wird er natürlich getestet.

Beim ersten Sprüher und Schnüffeln an Handgelenk: Ja, Yuzu. Leckere Zitrusfrucht. Nett, aber nichts besonderes. Irgendwie flach.
Da er aber nicht unangehem war, durfte er am besagten Handgelenk verweilen und wurde nicht abgewaschen.

Kurze Zeit später umweht ein toller Duft mein Näschen. Fruchtig und frisch - ja. Aber so viel tiefer. Ambra macht sich deutlich bemerkbar. Der Rum auch ein wenig und ein winziger Hauch Gewürz. Wundervoll warm, ohne dabei schwer zu werden oder gar aufdringlich.
Sofort drücke ich mein Näschen wieder ans Handgelenk und inhaliere. Erneut Zitrusfrucht, nett. Mh.

Dieses Hasch-mich-Spielchen zieht sich den ganzen Abend so. Und den nächsten Tag. Und bis heute ist dieser Duft manchmal schwer greifbar für mich.Kaum glaub ich, ich hab ihn grade genau so in der Nase, wie er riechen MUSS, tritt wieder eine andere Note leicht in den Vordergrund und verschiebt das Bild.

Das ganze macht den Duft spannend. Und schön ist er sowieso.
Mittlerweile hat er den Weg in meine Sammlung gefunden und ich freue mich auf den Sommer. Meine schweren Orientalen werde ich dann wieder leidvoll in den Winterschlaf versetzen. Aber diesmal, nein, diesmal werde ich deswegen trotzdem nicht langweilig riechen! ;)