Tofuwachtel

Tofuwachtel

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31 - 35 von 36
Tofuwachtel vor 3 Jahren 38 32
7
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Stranger in the night
Aufgeregt war sie. Schon seit vielen Wochen. Sie und ein Max Greger Konzert. Dieses außergewöhnliche Geschenk hatte sie nach viel Bitten und Betteln und Verzicht auf eine Feier zur Silberhochzeit von Walter zum 20. Hochzeitstag bekommen.

Und sie würden zusammen mit ihren Nachbarn den Abend verbringen. Marlies und Günther. Die hatten sogar ein Auto. Wie sagte Walter immer ….. Der Günther ist Beamter. Die können sich das auch leisten.
Als sie die Sprache darauf gebracht hatte, dass Günther seiner Marlies sogar erlaubt hatte zu arbeiten, gab es Krach. Davon wollte Walter nichts wissen. Seine Familie könne er immer noch allein ernähren. Und eine Frau gehöre schließlich ins Haus. Außerdem ginge es ihnen doch, wie er immer betonte, vorzüüüglich.

Aber auch nur, weil sie jeden Groschen dreimal umdrehte während Walter sich ein teures Hobby gönnte. Und trotzdem hatte sie sich in den letzten Monaten immer wieder was vom knappen Haushaltsgeld abgeknapst.

Jetzt war sie mit dem Bus in die Stadt gefahren. Das neue Kleid hatte sie schon gekauft, jetzt fehlte noch die Frisur.

Höher hätte niemand toupieren können. Äußerst zufrieden verließ sie den Laden und besah sich im Schaufenster. Da stand er. Der Flakon. Sie biss sich auf die Unterlippe. Eigentlich wäre das Geld gar nicht mehr drin gewesen. Aber für so einen Abend, da sollte und musste alles perfekt sein. Sie nahm ihn mit.

Als sie abends abgeholt wurden schaute Marlies sie nur von oben bis unten an und kniff die Lippen zusammen. Günther machte ihr ein Kompliment und nickte anerkennend. Das hätte sie sich auch von Walter gewünscht, aber der hatte nur wieder einen Streit des Geldes wegen vom Zaun gebrochen und ihr das Haushaltsgeld noch weiter gekürzt.

Als sie dann im Käfer saßen, verströmte das Parfum seinen Duft. Warm und weich lag es auf ihrer Haut. Anfänglich ein wenig seifig und auch irgendwie mit sanft zitrischer Nuance, die sich aber schnell einer zarten Rose unterordnete. Und da waren auch noch andere süßliche Blüten, aber darüber lag ein fein pudrig wirkender als auch würziger Schleier. Und langsam kam eine samtige Holznote dazu. Legte sich zwischen die Blüten die jetzt kleine vanillegelbe Sprenkel trugen und ein paar von ihnen waren in ein seichtes Moosbett gefallen.
Es passte zu ihrer lässig eleganten Erscheinung und ihrer ungezwungen charmanten Art.

Der Abend war ein voller Erfolg. In der Pause lud Günther sie an die Sektbar ein und ein Unbekannter ließ sie nicht aus dem Blick. Unauffällig sprach er sie an. Sah in ihre hellbraunen, wachen Augen. Und sie wusste sofort, es würde keine weiteren 20 Jahre geben.

Heute geht sie arbeiten, fährt selbst ein Auto und trägt immer noch diesen, ihren Duft.
Walter? War einmal.
32 Antworten
Tofuwachtel vor 3 Jahren 29 22
7
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Non, je ne regrette rien
Lederdunst so weich.
Und einzig anschmiegsam.

Pfirsichhaut so streichelzart.
Lippen so sanft himbeerrot.

Atem haucht verlockend rauchig.
Tief empfundenes Erschaudern.

Verstörend langsames Versinken.
In samten dunkle Blüten.
Innig Würz umfangen.

Sepiabraun wogend süßes Gefühl.
Harzfluss im Bernsteinglück.
Mystisch innige Umarmung.

Glimmend flammendes Schattenspiel.
Im Taumel der Unendlichkeit.
22 Antworten
Tofuwachtel vor 3 Jahren 27 23
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Schatten zu Licht
Langsam rinnt eine Träne
Fallt auf
Fast vergessen Schatten
Der Vergangenheit

Öffnet das Tor
Zum sonnengelb
Lebendig Licht

Bringt Knospen
Zum Erblühen
Weiß und Gelb
Und auch ein wenig
Samten Rot

Legt sich warme Würze
Umhüllend fließend
Ins Bouquet
Haucht den Blüten
Tiefsinn ein

Reifen Früchte
Dunkel sanft
Im Schein
Des weichen
Sonnenscheins

Zart benetzt der
Blüten Rand
Von sanftem Honigharz
Aus Balsamholz

Tröstlich aromatisch
Eingehüllt in
Schwebend Dunst

Und es fallen Strahlen
Vertrauensvoller Zuversicht
Einen wunderbar das
Gestern, Heute, Morgen

23 Antworten
Tofuwachtel vor 3 Jahren 29 25
8
Flakon
8
Sillage
9
Haltbarkeit
9.5
Duft
Der Schrei des Kauzes
Wenn es dämmert
Wenn die Nacht erwacht

Dann bekommt sie Augen
Die Dunkelheit

Es brechen auf
Die vollen Knospen

Geben ihren Nektar frei
Bedeckt von langen Schatten

Langsam öffnet sich die Erde
Und würziger Dunst steigt auf

Matt schimmert das Holz
Benetzt von honigbraunem Harz

Reife Frucht fällt weich
Taucht ein in dunkelwarmes Moos

Schmiegsame Bewegung
Lauernd im Kraut

Alle Sinne angespannt
Pocht das Herz im Sinnesrausch

Es schreit der Kauz
Der Morgen naht

Die Dämmerung bewahrt
Den mystischen Traum
25 Antworten
Tofuwachtel vor 3 Jahren 22 16
8
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9.5
Duft
Als wäre es immer gewesen
Die Augen geschlossen
Blickte sie
Und fühlte

Wie er
Ganz eng
Sie umschlang

Atmete seine Haut
Genoss den kehligen Klang
Erlag seinem tierischen Duft

Auf seidige Blüten gebettet
Hatte die dunkle Rose
Keine Stacheln

Drehte Nebel
Süß und würzig
Langsame Kreise

Tropfte feines Harz
Aus mattem Holz
Auf pfirsichweich
Warme Haut

Hörte die Erde auf
Sich zu drehen

Augen im Zwielicht
Ineinander versunken
Die Zeit
Ohne Bedeutung

Und sie hörte
Ihn sagen
Ich habe ewig gewartet
Auf Dich
16 Antworten
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