Traash

Der Begriff „noir“ zieht mich magisch an. Mit der Farbe Schwarz assoziiere ich Eleganz und Stilsicherheit. Unwillkürlich muss ich dabei an das „kleine Schwarze“ denken. Daher habe ich, sobald ich ein Parfum mit Noir im Namen sehe, die Erwartung, dass der Duft für besondere Anlässe funktioniert.
Was Frau zu besonderen Anlässen trägt, das ist natürlich Geschmackssache. Ich bevorzuge süßlich warme Düfte, die dann noch das gewisse Etwas haben und einfach verführerisch riechen. Ohne zu klebrige Süße.

Noir pour femme von Tom Ford ist genau ein solcher Duft für mich.
Der Flankon besticht durch die elegant und klassisch gehaltene Gestaltung: schwarzer Körper und goldener Deckel. Ein wahrer zeitloser Blickfang, der mir auf Anhieb sehr gefiel.
Nun zum Duft selbst:
Im Auftakt begrüßen mich Ingwer und Bitterorange. Etwas würzig, was durch die mitschwingende Orangenblüte abgedämpft wird. Recht schnell gesellen sich Sandelholz und Vanille hinzu, welche der Würze noch Wärme geben und so eine interessante Mischung entsteht, die mir regelmäßig ein Lächeln ins Gesicht zaubert, wenn ich ihn trage. Er versprüht förmlich Geborgenheit.
Leider bleibt die Geborgenheit nicht sehr lange auf meiner Haut. Die Haltbarkeit würde ich daher als mittelmäßig bewerten. Vielleicht liegt das jedoch auch nur an meiner Hautbeschaffenheit, da bei mir grundsätzlich Düfte schnell verfliegen. In den Haaren und auf der Kleidung hält der Duft jedoch bis zum nächsten Waschgang.

Das erste Mal als ich ihn getestet habe, wurde ich unmittelbar an Spicebomb erinnert und ich finde die beiden gar nicht unähnlich. Noir pour femme empfinde ich jedoch wesentlich unaufdringlicher und femininer, da er nicht ganz so laut würzig ist.
Welche Frau (egal ob Jung oder Junggeblieben) auf leicht Orientalisches steht, aber nicht den Raum mit der eigenen Sillage entwaffnen will, die sollte an diesem Duft unbedingt mal schnuppern.

Mit noir pour femme habe ich einen Duft gefunden, der die Wirkung meines kleinen Schwarzens perfekt unterstreicht. Dennoch behalte ich ihn nicht nur für diese Anlässe vor, sondern trage ihn auch sonst gern.
...Denn wer sagt denn, dass man das kleine Schwarze nur im Kleiderschrank haben sollte? Dank Tom Ford habe ich nun ein kleines Schwarzes zusätzlich immer in meiner Handtasche.

Ich lese gern Meinungen anderer zu meinen Lieblingsdüften, denn ich finde es spannend, wie dufte andere Näschen diese Düfte bewerten. Voller Freude kuschelte ich mich ins Bett um meine Abendlektüre „Custo Woman“ zu widmen. Erwartungsvoll öffnete ich die Seite, doch erschreckenderweise gab es nur einen (tollen!) Kommentar. „Mensch, schade! Dieser Duft ist doch klasse, wieso wird ihm so wenig Beachtung geschenkt?“ dachte ich mir. Diese Frage verließ mich in den darauffolgenden Tagen nicht wieder,

Für manche ist Custo Barcelona sicherlich ein Begriff. Es handelt sich um ein Label aus Barcelona (Spanien), welches interessante und einfallsreiche Mode designt. Salopp gesagt könnte man es als die große Schwester von Desigual bezeichnen. Bei mir im Kleiderschrank hängen einige Schmuckstücke, die ich vor ein paar Jahren günstig im spanischen Outlet ergattern konnte. Während diesem Raubzug lernte ich auch „Custo Woman“ kennen (und lieben). Beim ersten Sprüher hatte ich keine großen Erwartungen.
Normalerweise kann ich einzelne Duftkomponenten ganz gut herausriechen, aber bei diesem Duft gelingt mir das beim besten Willen nicht. Meine Nase nimmt es als einen sehr ausgewogenen und harmonischen frisch fruchtigen Duft wahr. Er gefiel, aber nicht so sehr, dass ich ihn gleich mitnehmen musste. Über den Tag veränderte sich der Duft bei mir nicht, aber bei jeder Bewegung roch ich ihn erneut und bei jedem Riecher wurde er schöner. Ich fühlte mich schöner.
Am nächsten Tag ohne ihn fehlte mir plötzlich was. Ich wollte wieder diese fruchtige Süße riechen, welche mich elektrisiert und mich um den Verstand bringt. Denn das stellt „Custo Woman“ bei mir an.
Zurück in Deutschland habe ich sofort die nächste Parfümerie gestürmt um meinen Urlaubsflirt bei mir einziehen zu lassen. Das war vor 5 Jahren. Noch heute liebe ich ihn heiß und innig und habe keinen Duft bisher so oft nachgekauft.
Natürlich gibt es Zeiten, in denen ich auf neuen Pfaden wandle und der schöne Flakon im Schrank verschwindet. Aber nach einer gewissen Zeit, wenn ich die „Nase wieder voll hab“, dann kehre ich wieder reumütig zurück und erfreue mich an diesem Duft.
Für mich ist er ein Generalist. Im Sommer nicht zu süß und im Winter nicht zu frisch. Er ist nicht aufdringlich, aber auch nicht zu Schwach auf der Brust. Die offizielle Beschreibung lautet: „Ein verführerisch-frecher, unvergleichbarer Duft. Kraftvoll, innovativ und übersprudelnd vor Energie“. Das kann ich so uneingeschränkt unterschreiben. Vor allem verführerisch finde ich ihn. Richtig Sexy. Eine Femme Fatal wird man damit wahrlich nicht, dennoch hat er eine ganz eigene Aura, die betört. Nicht nur mich macht er verrückt, auch meine Umwelt nimmt ihn so war. Von männlichen Wesen wurde ich bereits einige Male intensiv beschnuppert und gefragt, welches Wässerchen mich durch den Tag begleitet.
Egal ob in Büro, im Sport, oder bei einem schicken Abendessen- Er meistert jede meiner Aktivitäten mit Bravour. Ich fand ihn bisher immer passend. Diese Vielseitigkeit schätze ich besonders an ihm.

In meinem Fall war es zwar nicht Liebe auf den ersten Riecher, aber dafür auf den zweiten. Ich bin froh, diese Entdeckung gemacht zu haben, denn mit „Custo Woman“ habe ich den Duft fürs Leben gefunden. Vielleicht haben die Zeilen neugierig gemacht ihn kennenzulernen und wer weiß… vielleicht wird es Liebe auf den ersten Riecher? ;)

Lass mich dich entführen in meinen Garten. Weit weg vom Trubel der Stadt sitzen wir zusammen auf der Terasse und genießen einen Pfirsichtee, während wir einem quirligen Mädchen dabei zuschauen, wie es sich auf der Obstwiese vergnügt.
Darf ich vorstellen: Das ist Florence, Nachbarskind der Familie Tocca.
Wer könnte es ihr verübeln, es ist einfach herrlich hier zu sein. Saftig grünes Gras, wohin das Auge blickt und es lockt der einmalige Geruch der Äpfel und Birnen, welche die zahlreichen Bäume schmücken.
Schau mal da drüben! Florence tänzelt wieder über das Gras in ihrem weißen Sommerkleidchen. Ein laues Sommerlüftchen lässt ihr blondes Haar im Takt wehen- riechst du das? Diesen lieblichen langanhaltenden Geruch dieser Birnen?
Begeistert nickst du, schließt die Augen und lässt dich betören von den vielen Impressionen. Das Kinderlachen, das Vogelzwitschern, die Laubgesänge, all das lässt dich den stressigen Tag in der Stadt vergessen.
Ach herje, wir haben ganz die Zeit vergessen. Es wird schon dämmerig. Ach die süße Florence, jetzt ist sie bei den Blumen eingeschlafen. Ich werde sie mal wecken gehen, solang kannst du noch gemütlich die letzten Minuten dieses schönen Sommerabends genießen.
Merkst du das? Die Windrichtung hat sich gedreht und es strömt uns ein lieblicher Geruch vom Blumenbeet entgegen, die Birnen sind ganz sanft im Hintergrund.
Ich hab die Kleine mittlerweile richtig ins Herz geschlossen! Wusstest du, dass die Namensbedeutung von Florence "die Blütenfreundin" ist? Das ist sie wahrlich!
Weil du vorhin so begeistert warst von den sagenhaften langanhaltenden duftenden Birnen, habe ich dir welche gepflückt und eingepackt für die stressigen Bürotage, die noch kommen.
Bei jedem Schnuppern oder Bissen wird es dich an diesen schönen Sommertag erinnern, es wird dich besänftigen und dir gute Laune schenken, versprochen!

QVC assoziiert das Parfüm mit 1001 und einer Nacht. 1001 und eine Nacht?
Ja das kann ich so schon unterschreiben, allerdings nur mit der Anmerkung, dass es sich hierbei um zerfeierte Partynächte handelt.
Der Duft mag orientalisch angehaucht sein, allerdings dominiert die Vanille dermaßen, dass es mich an die überarbeitete Version von Christina Aguilera's "By night" erinnert. Allerdings riecht bei Heart die Vanille angenehm und nicht so syntethisch. Das wäre schonmal geglückt, denn ich liebe den Duft von Vanille. Daneben rieche ich noch etwas Mandeliges raus, ähnlich wie bei Bottega Veneta. Woher diese Duftnote kommt, kann ich mir allerdings nicht so ganz erklären.
Der Duft ist meines Erachtens nach für die Herbst-/Winterzeit perfekt, da die Vanille mollige Wärme mit sich bringt.
Wer gern ausgeht, kann sich,trotz der Ähnlichkeit, von all den "By nigh"-Trägerinnen abheben.
Viel falsch machen kann man bei dem momentanen Preis für die 100ml echt nicht.

Wer auf eine Mischung aus Bottega Veneta und By night steht, der sollte definitiv zuschlagen. Wer es gern außergewöhnlich und pompöös mag, sollte sich allein schon wegen dem Flankon Gedanken machen, sich den Duft anzuschaffen.

Man muss dem Duft jedoch etwas Zeit geben, bevor man sich sein Urteil darüber bildet, aber eins sei Gewiss: Entweder man wird ihn wahnsinnig lieben oder nie wieder riechen wollen... aber eine Chance hat er definitiv verdient!

Black Vetyver Café wird meines Erachtens nach zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Woher ich das wissen will?
In unzähligen Malen, in denen ich zu den Countern von Malone entführt worden bin, war keine Faszination für die Düfte da. Das Prinzip des Duftlayerns finde ich durchaus gut, denn nicht jeden Tag hat mein Näschen die gleichen Duftansprüche. Aber viele der Düfte haben ihre Eigenheiten mit denen ich nicht zurecht komme, vorallem bei den Bestsellern, wie bspw. Wild fig& casis, die gern als Lockmittel rumgesprüht werden, reagiert mein Näschen nur minder begeistert. Als ich dann mal wieder am Counter stand und den Blick schweifen lies, kam mir dieser Name unter, der mich sofort fesselte. Café! Wuhei.
Ein bisschen auf den Arm gesprüht und mir ging es wie meiner Vorrednerin.
Der Duft ist etwas rauchig, aber auch wahnsinnig sexy. Heieiei. Für die kältere Jahreszeit ein Highlight.
Kombinationsmöglichkeiten? Unbegrenzt.
Meine Lieblingskombination ist Vetyver Café mit blauer agave, ebenfalls von Malone. Dadurch wirkt er etwas verspielter, sinnlicher und doch voller Stärke. Nach einigen Testreihen habe ich herausgefunden, dass er sich auch wunderbar mit anderen Parfüm(klassikern) tragen lässt und verleiht so noch einen letzten Pfiff und eine individuelle Note. Aber keine Frage, ein Duft, wie dieser, der vor Selbstvertrauen nur so trotzt, kann auch solo getragen werden.
Mittlerweile nehme ich es den Verkäufern auch nicht mehr übel, dass sie ihn nicht in der gesamten Etage versprühen, denn so bleibt er doch einem kleinen Kreis von Kaffeejunkies vorbehalten, die diesen Duft sehr wertschätzen, denn solch einen klaren Kaffeeduft findet man nicht alle Tage...
Im endeffekt lässt es sich so sagen: haste keinen black vetyver café, haste keinen black vetyver café. ;)