VentoAureo

VentoAureo

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1 - 5 von 6
VentoAureo vor 2 Monaten 6
8
Flakon
7
Sillage
9
Haltbarkeit
7.5
Duft
Mit einem eisgekühlten Tee den Sommerregen beobachten
Transparent, luftig, grell leuchtend.
Aromatischer bitterer Tee, rauchiges Guajak, erfrischender Ingwer.
Die Mischung erinnert mich an typische Kreationen des Parfumeurs (Jacques Cavallier-Belletrud) die er auch für Louis Vuitton und Bvlgari angefertigt hat. Zeitweise blitzt mir ein Gedanke an LVs Afternoon Swim oder Bvlgaris Tygar hervor, dennoch ist der Pour Homme EdP ein eigenständiger Duft mit besserer Performance als die EdT Version. Sehr modern und erwachsen, irgendwie frisch, manchmal etwas nass-aquatisch wie ein verregneter Sommertag. Gefällt mir ausgesprochen gut, da ich auch die anderen Duft DNAs der LV Reihe sehr mag.

Einen Test wert! :)
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VentoAureo vor 3 Jahren 10 1
8
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
8.5
Duft
Homemade Vanilla Extract
Vanille Fatale ist für meine Nase ein Gemisch aus floraler alkoholischer Vanille, relativ unsüß, zumindest im Direktvergleich mit Tobacco Vanille. Manchmal hat VF Anklänge einer blumigen Vanille Bodylotion oder Duschgel aus dem Drogeriemarkt, aber dann schwappt es auch gerne mal wieder um in eine sehr luxuriöse Vanille. Angebliche Kaffee-Weizen Noten nehme ich kaum wahr. Der generelle Dufteindruck ist ziemlich nass, reichhaltig, likörig, irgendwie feucht, überhaupt nicht trocken oder super süß wie andere Vanille Düfte.

Bei anderen Vanille Düften habe ich das Bild von Süßkram im Kopf, oder Vanillezucker...was auch seinen Reiz haben kann, bei Vanille Fatale dagegen denke ich an selbstgemachtes Vanille Extrakt, Vanilleschoten eingelegt in Vodka, über mehrere Monate dunkel gelagert, regelmäßig kräftig geschüttelt, verwandelt sich der klare Vodka langsam in einen dunkelbraun-schwarzen Nektar voller kostbaren Vanille-Aromen.

Sillage und Haltbarkeit lassen aber leider zu wünschen übrig, mit vielleicht 5-6 Stunden Haltbarkeit und schwacher Sillage
1 Antwort
VentoAureo vor 3 Jahren 8 2
9
Flakon
8
Sillage
8
Haltbarkeit
10
Duft
Yuzu-Referenzduft?
"Yuzu" ist aktuell die letzte J-Scent Probe die ich kommentieren kann, ich hoffe bald bekomme ich die Gelegenheit noch weitere Düfte dieser spannenden Marke zu testen :)

Kurz vorweg... mit "Yuzu" meine ich das Parfum, mit Yuzu die Frucht. Damit man mich hoffentlich besser verstehen kann :)

Also nun zum Duft: "Yuzu" startet....ganz unspektakulär und riecht genau wie Yuzu riecht. Zitrisch, floral und leicht menthol-artig. Es ist schwierig zu erklären was Yuzu zu einer Yuzu macht, aber sobald man die Unterschiede kennt ist es offensichtlich. Genauso wie eine Mandarine anders riecht und schmeckt als eine Orange oder Zitrone. Alles Zitrusfrüchte und dennoch grundverschieden.

"Yuzu", der Duft, bleibt so ziemlich fokussiert auf eben jenen Geruch von Yuzus, wirkt dabei sehr saftig, natürlich, angenehm harmonisch in der Nase, beinahe lebensecht und feucht als hätte man die Frucht direkt vor sich liegen. Nichts wirkt harsch oder stechend. Leichte mentholartige Nuancen sind im Duft verwoben wohl auch vom Thymian kommend, ansonsten zeigen sich kaum andere Noten. Die Rose zeigt sich zB. gar nicht.

Ähnlichkeit besitzt "Yuzu" mit Diptyque's "Oyédo" wobei letzterer stärkere Minz/Menthol Facetten hat, die den Duft wie ein Eisbonbon oder Zahnpaste wirken lassen können. Dagegen ist "Yuzu" mehr eine reine natürliche Yuzu, fühlt sich beim tragen aber trotzdem noch wie "Parfum" an, und nicht einfach nur wie ein olles ätherisches Öl.

Die Haltbarkeit und Sillage sind eine große Überraschung, denn trotz der Tatsache, dass es sich um einen Zitrusduft handelt, hält "Yuzu" wirklich relativ lange, mit 6 Stunden. Dies ist bei Düften dieser Art nicht immer gegeben, liegt aber auch an der Beschaffenheit der Moleküle, da zitrische Moleküle tendenziell leicht vom molekularen Gewicht her sind und dadurch eher flüchtig und schnell "verschwinden".
Kurzgesagt.... "Yuzu" besitzt somit eine bessere Performance als "Oyédo" da dieser nur 2-3 Std bei mir gehalten hat.

Fazit 1#: Yuzu landet bei mir auf der Wunschliste, jedoch werde ich ihn mir wahrscheinlich erst beim nächsten Japanbesuch zulegen, da er dort immens günstiger zu erhalten ist, als wenn man sich ihn in von DE aus kaufen/bestellen würde.

Fazit 2#: Ja "Yuzu" kann man als Yuzu Referenzduft betrachten, sehr viel mehr als viele andere Yuzu Düfte für den westlichen Markt.

Honorable Mention: "Almost Transparent Blue" von ALabOnFire besitzt ebenfalls eine sehr hübsche Yuzu Note, jedoch mehr umwoben von anderen Noten die etwas ablenken, mit schlechterer Performance! Dennoch toller Duft!

Danke für's lesen! :)
2 Antworten
VentoAureo vor 3 Jahren 4 2
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft
Teezeit und Mochis mit Cthulhu
Alle guten Dinge sind drei, so auch in diesem Duft. Ursprünglich wollte ich mir eigentlich Roasted Green Tea als Blind-Buy kaufen, bin nun aber froh dass es doch Ramune geworden ist...warum erzähle ich im folgenden.

Eigentlich sollte Roasted Green Tea nach Hoji-Cha riechen, eine koffeinärmere Version von grünem Tee mit geröstet umami-artigen Geschmack.

Eigentlich... denn sobald man den Duft aufträgt weht einem ein wirklich widerlicher Geruch entgegen, irgendwie säuerlich, milchig, algig. Fast wie vergorene Milch, aber auch nicht ganz. Schwierig zu beschreiben. Aber nicht zu vergleichen mit anderen algigen Düften wie zB. "Acqua di Sale" oder "Bvlgari Aqva pour Homme". Wahrscheinlich würde die Begegnung mit Cthulhu oder einem anderen Tiefseeungeheuer so riechen. Zum Glück bleibt dieser Eindruck des Algenmonsters nur kurz, denn schnell wandelt sich der Duft und wird angenehmer. Man nimmt nun mehr unsüße gourmandartige Noten wahr, von Erdnuss und Tee, Erdnussmochis und auch Gebäck. Für mich riecht diese Kombination 1 zu 1 wie das Innere eines Bubble-Tea Shops. Warme feuchte Luft, der Duft von unzähligen Teesorten, Gebäck und Kuchen das in Vitrinen ausgestellt wird und zum Bubble Tea dazu bestellt werden kann.

Wie Hojicha riecht Roasted Green Tea dennoch nicht.

Fazit: ein spezieller Duft, der mit seiner ekelhaften Kopfnote "Sécrétions Magnifiques" Konkurrenz machen kann, jedoch schöne angenehme Herz- und Basisnoten aus Tee und Erdnussmochis offenbart, wenn man ihm die Zeit gibt.
2 Antworten
VentoAureo vor 3 Jahren 7 3
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
8
Duft
Feiern unter Kirschblüten
Bei meinem Kauf von "Ramune / ラムネ (Eau de Parfum)" der gleichen Marke habe ich glücklicherweise einige Proben erhalten, darunter auch Hanamizake.

Gleich vorweg, ich bin weder ein Connaisseur des japanischen Sake, noch jeglicher anderer alkoholischer Getränke, versuche aber mein Bestes zu geben, um diesen Duft zu beschreiben.

Hanamizake steht für Hanami, das Feiern der Kirschblüten im Frühling, und Zake, die japanische Aussprache für Sake.

Was Kirschblüten und deren Duft betrifft, wird in der Parfumwelt und auch in Lebensmitteln meistens ein Fantasie-Akkord verwendet, soweit ich informiert bin, da Kirschblüten kaum oder nur sehr sehr schwach und subtil riechen. Da ich aber bereits einige Produkte (speziell japanisches Zeugs) mit Kirschblüten Duft probiert habe, meine ich zu wissen in welche Richtung der Duft gehen sollte. Generell floral, sanft, leicht, "wattig", ohne dabei zu pudrig zu werden, mit einem Hauch von fruchtig-sauren Noten. Sehr schwierig zu beschreiben...puhh.

Sake und Parfum, ist auch eine schwierige Story, da Sake auch nur sehr subtil riecht und zum Verwechseln ähnlich ist mit normalen Ethanol im Parfum. Kein Wunder da Sake zum Großteil aus flüchtigem Ethanol und Wasser besteht. Beim Trinken von Sake, unter anderem in einem Izakaya in Tokyo, habe ich bisher die Erfahrung gemacht, dass er relativ neutral schmeckt, gelegentlich säuerlich-fruchtige Nuancen aufweist, tatsächlich fand ich die billigeren Sakes leckerer und spannender was das Geschmacksprofil betrifft. In Parfums kenne ich bisher nur "Kira Kira / きら きら" als Referenz.

Ich meine nun eine ähnliche Sake Note in beiden erkannt zu haben, die besonders flüchtig ist und nur wenige Momente nach dem Aufsprühen erkennbar ist, die irgendwie nach Sake und Alkohol riecht (vielleicht die Reisanteile im Sake), aber definitiv anders als der Ethanol im Parfum selbst.
Kurz nach diesem Sake Erlebnis blüht der Duft auf wie eine Knospe am Baum, und die beschriebenen Kirschblüten-Duft Charakteristika zeigen sich. Floral, sanft, wattig, leicht fruchtig-sauer. Im weiteren Verlauf schwinden die fruchtig-sauren Nuancen und Hanamizake erinnert mich etwas an japanische Kosmetik und Cremes, die dezent floral cremig duften. Gelegentlich blitzt auch der Sake nochmal auf und erinnert einen daran, dass es sich hier um einen Hanami-zake handelt und nicht eine Kirschblüten-Creme.

Fazit: Hanamizake ist ein sehr spezieller Duft, so in der Art noch nicht gerochen. Man sollte florale Düfte mögen da dies hier die Basis bildet. Haltbarkeit und Sillage sind eher ok bis schwach, was aber im Hinblick für einen japanischen Markt eher normal ist, da gilt "Weniger ist manchmal mehr" und dezente Düfte gewollt sind.

Danke für's Lesen ;) ♥
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