Verbaplex

Ich bin charakterlich kein Mensch dem man vorwerfen könnte er sei nicht spontan, aber man wird älter. Und mit den Jahren die sich dazu gesellen steigen auch die gesammelten Erfahrungen, mal gewinnt man, mal verliert man. Insgesamt wird man nicht weniger spontan, aber man wird vorsichtiger. Während man früher einfach gemacht und nicht gedacht hat, fange ich jetzt vor dem Machen mit dem Denken an, habe dabei auch gerne zu viel und zu lange gedacht anstatt einfach mal zu Handeln.

Meine spontane Ader bleibt mir aber, ich mach wieder viel mehr Sachen die ich nicht begründen muss, aber die im Moment einfach mal sein müssen. Seit meine alte Liebe zu den Parfums wieder neue entflammt ist erwischt es mich ganz klar auch da immer wieder, ich weiß bis dato nicht wieviele Blindkäufe und damit verbundene -verkäufe ich hinter mir habe. Aber trotz allem sind so viele Düfte an meine Haut gekommen von denen ich bis dahin nicht mal den Nahmen aussprechen konnte.

Acqua di Parma entdeckte ich während eines weiteren Shoppingtrips in Bozen, und war nur etwas irritiert. Am Anfang dachte ich mir eher es sei ein günstiger Duft den man nicht unbedingt haben müssten. Falsch gedacht, nachdem ich hier die zahlreichen Düfte unter die Lupe genommen hatte war mir klar das man die Marke nicht übergehen sollte. Gesagt getan, und mittels einem organisierten Sharing meinen ersten Flakon erstanden, der gestern bei mir eintrudelte. Daneben gab es bislang nur Proben, aber nicht von diesem hier, also ein weiterer Blidnkauf. Aber die Kommentare fand ich so toll, das ich ihn einfach versuchen musste, auch wenn er sehr gewagt sei für einen Mann.

Diese Wagnis bekam ich dann direkt gestern Abend zu spüren, als ich den strahlend blauen, sehr toll verarbeiteten Flakon aus seiner firmschönen, runden Verpackung befreit habe. Mit dem ersten Sprüher bekam ich sofort diesen Grundgedanken der sich eigentlich nicht bestätigen sollte: Och neeeee....was ist das denn?!

Ich hab ihn aber auf meinem Handrücken gelassen und abgewartet was passiert. Zu späterer Stunden hab ich eine gute Freundin besucht, und mir dazu meinen geliebten What About Adam angelegt. Bei ihr auf dem Balkon kam ich aber nicht davon weg immer wieder an meinen Händen zu riechen. Und der Duft passt genau zum Moment. Es war ungefähr so ein Moment wie ihn Fabiano schon toll beschreibt. Etwas windig, nicht mehr so heiß, ein paar letzte Sonnenstrahlen und dann dieser Duft. Eine Mischung die zu diesem Moment kaum hätte besser sein können. Und da gehört der Duft auch hin, Spätsommer und Herbst. Aber ich denke auch im Winter könnte er mir gefallen, da Mandilio die Sicilia den Sommer im Süden perfekt verkörpert.

Für mich ist er, vielleicht auch weil er eher feminin gehalten ist, etwas sehr besonderes. Heute beim abermaligen Auftragen und dem Abfüllen fürs Sharing kam ich nicht vorbei immer wieder eine Nase zu erhaschen, und hier und da landete auch ein Tropfen auf mir. Und erst da konnte ich ihn mal so richtig zerlegen. Ich vernahm den Einstieg mit Orange und Bergamotte, die zwar nicht lange bleiben aber kurz zum Hallo sagen vorbei kommen. Danach setzt sofort die grüne Mandel ein, nicht süß aber lieblich fein, eben nicht gerade männlich. Während Ylang-Ylang diesen Punkt untermauert kommen Zeder, Vanille und Tolubalsam um die Ecke. Im Vergleich zum kurz zitrischen Einstieg wollen die 3 aber nicht gleich wieder gehen. Sie sind wie gute Freunde die was zum Trinken, Knabbern und zahlreiche tolle Geschichten mitbringen. Anfangs will man zwar verdeutlichen das man keine Zeit hat, aber irgendwann gibt man sich geschlagen und freut sich darüber das sie da sind und der Abend diesen Lauf genommen hat. Sprich ich war erst etwas davon überfordert, aber als ich mich darauf eingelassen habe war es geschehen.

Es ist ein sehr weicher, lieblicher und vor allem sinnlicher Duft. Er ist süßlich aber nicht süß, er klebt nicht sondern umhüllt einen mit seiner sanften Süße, ähnlich wie der Duft von Zuckerwatte wenn man über den Jahrmarkt schlendert. Ich finde allerdings das er genau das tut um nah beim Träger zu bleiben, ihn mitzunehmen und zu versichern das er für einen selbst da ist. Sowas finde ich toll, man muss nicht immer seine Umwelt mit begeistern, ein Duft für einen selbst ist doch auch was tolles. Die beschriebene Sinnlichkeit ist dabei für mich zu beschreiben wie guter, ausgiebiger Sex mit dem geliebten Partner. Keine schnelle Nummer, nichts ohne Gefühle, sondern sich ausgiebig über Stunden gegenseitig verwöhnen und den Moment genießen, die Sinnlichkeit die sich daraus ergibt spiegelt auch der Duft wieder. Er ist also etwas besonders, warmes, für besondere Momente, auch für dieses an denen man gerne mal alleine ist, für sich, an einem See, Fluss, auf einem Berg.

Insgesamt wahrlich nichts einfaches, was ungeübte Nasen schon mal überfordern kann. Aber wenn man sich auf Mandorlo einlässt, und die Reise mitmacht auf die er einen mitnehmen lässt, ein ganz großer.

In diesem Sinne auch mal ein Dankescön an Fabiano und Heimbacher, die mit sehr vielen Ihrer Kommentare sehr gut vermitteln wie die Düfte tatsächlich sind, und mir damit den ein oder anderen Kauf sehr erleichtert haben.

Ich bin, und dazu stehe ich voll und ganz, ein Liebhaber der Düfte von Antonio Puig. Dabei nicht nur von den Parfums die seinen Namen tragen, sondern auch an denen er beteligt ist. Und bisher wurde ich damit in keinem einzigen Fall enttäuscht.

Quorum Silver hatte ich auf meiner Liste, weil ich seit längerer Zeit Aqua Quorum zu meinen liebsten Sommerdüften zähle, und Silver schien genau das passende Gegenstück dazu zu sein, und so war es dann auch.

Nicht geblendet von dem günstigen Preis hab ich mir das gute Stück schnell zugelegt.Optisch ist es der selbe Flakon wie bei Aqua, nur dieses mal Klarglas, und die Spange über den Deckel sowie der Sprühkopf sind in Silber gehalten, passend zum Namen. Mich interessiert aber mehr der Inhalt als die Flasche.

Der hat mich bis heute nicht enttäuscht. Der Start ist sehr würzig, knallt schon fast so würzig. Das fängt die Süße der Mandarine aber gut ab, lässt aber trotzdem genügend Freiraum um den Weg für den Duft offenstehen zu lassen. Ich kann mich Fabiano dabei nur anschließen, dass der würzig-üfeffrige Grundton da ist und auch bleibt wo er ist, aber er sticht nicht oder geht auf die Nerven. Gepaart mit der vorhandenen Süße bekommt man über Stunden eine markante und sehr haltbare Sillage serviert, von der man selbst abends noch große Stücke vernehmen kann.

Er startet etwas kühl wird allerdings schnell wärmer, ist ein Duft der perfekt in Herbst und Winter passt, aber auch bei warmen (nicht heißen) Temperaturen konnte ich gute Erfahrungen machen. Dann allerdings ummantelt er mich nicht so schön wie im Winter. Aber er hält sich genauso dauerhaft und bleibt präsent.

Auf jeden Fall ein weiterer Geheimtipp zu einem wirklich günstigen Preis, und kein Duft den man an jeder Ecke in die Nase bekommt.

Obwohl meine Sammlung mittlerweile mehr als Ihren Rahmen sprengt, bin ich immer wieder verleitet etwas neues zu erstehen. Vorhandene Düfte dürfe bleiben, aber etwas anderes von einem Parfum das ich bereits habe wäre nicht schlecht, eine bessere Version a´la Intense oder gar Parfum. Dieses mal wollte ich etwas fruchtiges, das mich mit seiner Saftigkeit geradezu erschlägt und ich mich fühle wie auf dem Boden einer Obstsalatschüssel. Bei meiner Suche bin ich dann bei der mir bis dato unbekannten Marke Mary Kay aus den USA getoßen.

Rein von den Inhaltsstoffen hat es mir True Oiriginal dabei gleich angetan. Apfel und Zitrone im Kopf, das klingt schon mal gut, auch wenn ich mir da roten Apfel und auch gerne etwas Melone oder ähnliches vorstellen könnte. Da der Duft an sich nicht sehr teuer war, aber trotzdem zur Nische zählt, wurde er fix bestellt. Obendrein, zumindest laut Beschreibung, sogar ein Eau de Parfum, also was hält mich da noch.

Als er dann irgendwann angekommen ist, hatte ich ganz vergessen das da ja noch was kommt. Dementsprechend überrascht aber auch mit einer gewissen Erwartungshaltung habe ich das Päckchen geöffnet, und die Schachtel ans Tageslicht befördert. Schnell war auch der Flakon in meiner Hand, und etwas komisches aus Plastik, schwarz mit silber Absatz in Metalloptik. Das soll die "Aufbewahrung" für den Flakon sein. Woanders gibt es Deckel für den Sprühkopf, hier muss man die Flasche in einen Schutz schieben. Heraus bringt man die dann wieder durch das Drücken eines Deckels an der Oberseite. Funktioniert nicht wirklich gut, und wirkt vor allem billig, sehr billig. Schade drum, aber mir geht´s ja um den Inhalt.

Ja und was dann kommt ist etwas beliebig, lieblos, unspektatkulär. Ich liebe Patchouli, aber der hier verarbeitete wirkt anders als ich das bisher kenne. Würde ich nicht wissen das Patchouli enthalten sein soll, würde ich auch nach Stunden nichts davon riechen. Apfel und Zitrone sind zwar kurz da, aber so schnell wieder weg das man direkt nach dem Aufsprühen eher eine Mischung aus Kopf und Herz vernimmt. Amber und Zeder sind sehr dominant verarbeitet, an sich ein guter Gegenpart zu den Früchten, die aber deutlich überlagert werden. So wird aus dem erhofften Obstsalat schnell ein Apfel im wärmenden Pelz, mehr schon fast ein Bratapfel, den die Zitrone aber vor dem völligen Untergang bewahrt. Vom Parfum selbst vernehme ich nicht viel, es wirkt wie ein Eau de Toilette.

Trotz der vorhandenen Beliebigkeit, die ihn nicht so schnell von etwas anderem unterscheiden lässt, steht er zumindest als Gesamtbild über Drogeriedüften, aber ich würde die Marke Mary Kay insgesamt in eine Richtung einordnen wie es z.B. AVON ist. Man bekommt keinen herausragenden Duft, aber er lässt sich fein riechen, auch wenn er schnell wieder weg ist. Nach maximal 6 Stunden vernehme ich nur noch entfernt etwas, davon ab ist und bleibt er sehr hautnah, kein Poser oder Proll, sondern sehr nah und nicht aufdringlich. Ein guter Duft wenn man sich wohlfühlen aber nicht auffallen möchte.
Er ist frisch, keine Frage, und durch die warmen Folgenoten nicht zu frisch. Aber er ist kein Duft für den Sommer, mehr für den Frühling um den Sommer anzukündigen oder für den Herbst um die letzten Sonnenstrahlen zu genießen. Für mich persönlich ein guter Duft für den Herbst, den ich dann zu gewisser Zeit nochmals ausführlich testen werde, könnte ja sein das er mich dann doch noch mehr überzeugt als bisher. Aber die billige Plastikhülle und der alles andere als liebevoll gestaltete Flakon enttäuschen mich dauerhaft.

Jeder unter uns kennt das doch sicherlich, und das nur zu gut. Man ist gerade in seinem gefühlten Zenith angekommen, man befindet sich im Höhepunkt der Pubertät in Richtung Volljährigkeit, und egal was man gesagt bekommt oder welchen guten Ratschlag man abbekommt, alles ist falsch. Selbst weiß man alles besser, und alles was zählt ist ja nur die eigene Meinung und das eigene Jetzt.

Genau in diesem Zenith war ich zu dem Zeitpunkt als What About Adam erschien, und schnell war ich Feuer und Flamme für Joops neueste Kreation, nachdem ich von Nightflight schon ganz zugedröhnt und abhängig war. Die große Jugendliebe die damals zwischen mir und What About Adam entrannte, hielt nicht lange. Die Momente waren zu viel für zu kurze Zeit, der eigene Geschmack noch im Aufbau und wie weiter oben erwähnt war ja eh alles egal. Also hab ich damals meinen ungefähr halbvollen 60ml Flakon an einen Klassenkameraden für 30 DM verkauft, und hatte dem Duft damit auch lebewohl gesagt, ohne große Gefühle und Gedanken.

Mit den Jahren und meiner irgendwann wieder geweckten Liebe zu guten Düften,kam ich dann Stück für Stück zu meinen ersten großartigen Parfums zurück, die ich damals nur im kleinsten Flakon hatte, wenn überhaupt. Nachdem ich nach und nach dann alle wieder in meinne Besitz verlagert hatte, war da immer noch eine Kluft. Eine Kluft die nur schwer zu beschreiben ist, genau wie der Duft der in diese große Lücke gehört. Adam hatte mich eingeholt, sein einzigartiger Duft stieg mir immer wieder in die Nase, so toll und besonders ist er bis heute. Nach langem Suchen, Warten und Bangen hatte ich vor einigen Tagen endlich die Möglichkeit um zuzuschlagen. Der Duft war im Verhältnis zum damaligen Anschaffungspreis nicht günstig, aber der für mich persönliche Wert ist im ein vielfaches höher. Der gefühlte kleine Obulus den ich jetzt dafür berappen musste, ist nichts im Vergleich zu dem was Adam wieder bei mir auslöst und erreicht. Alleine beim Öffnen der Verpackung, die wirklich einen sehr weiten Weg hinter sich hat, war ich aufgeregt wie schon lange nicht mehr. Als ich dann Schachtel und danach das Fläschchen selbst in der Hand hatte, war die Freude grenzenlos. Der erste Sprüher ging direkt aufs Handgelenk und hat mich die nächsten Stunden begleitet.

Nur bin ich jetzt eben nicht mehr der spätpubertierende, allwissende Weltverbesserer. Ich bin ruhiger, erwachsener und klüger geworden. Ich gebe selbst Ratschläge und Tipps an die nächste Generation weiter, auf die ich in dem Alter selbst nicht gehört hatte. Ich bin ein wenig zu dem geworden, von dem ich mir damals dachte das ich nie so werden will. Aber ich bin immer noch ich, und auf meinem Weg hat mich nun ein weiterer Duft meiner Vergangenheit eingeholt, schenkt mir obendrein tolle Stunden Kopfkino von damals und lässt mich insgesamt in tollen Momenten schwelgen, die ich mit tollen Menschen verbringen durfte.

So besonders die Momente damals waren inklusive der Menschen ohne die es nicht das selbe gewesen wäre, so besonders ist What About Adam. Die Pyramide liest sich immernoch mit etwas Zucken in der Augenbraue, aber es ist insgesamt ein perfekter Einklang. Klar ist es toll das Tomatenblatt drin ist, das Vetiver und Sandelholz samt Vanille der Gänsehaut neuen Stoff geben, ABER im ersten Moment ist mir das nach wie vor vollkommen egal. Adam riecht immer noch einzigartig. Nichts, aber auch gar nichts an Düften kommt nach wie vor an das Geruchsbild heran, und gerade deswegen ist er noch ein Stück weiter etwas sehr besonderes. Joop hat den Schritt gewagt mit Adam etwas süßlich-grün-frisch-warmes auf die Beine zu stellen, und hatte genau das richtige Gefühl bei der Sache. Für mich nach wie vor das beste was er jemals kreiert hat. Allerdings bin ich einigen seiner Düfte verfallen. Als nächstes wird Rokoko nachgeholt...

Achja, und da ich Düfte nicht nur gerne mit Gefühlen verbinden, sondern daneben auch (mittlerweile) sehr gerne mit Farben, so gehe ich darauf noch kurz ein. In der Flasche ist er hellgrün, mild, ein wenig nichtssagend. Aber die Farbe passt, auch wenn sie für mich noch ein wenig anders ist. Es ist ein grün das ins dunkelgelb-oange-violette übergeht. Wie ein perfekter Sonnenuntergang zur Sommerzeit: Wunderschön, sinnlich, friedlich, romantisch, wärmend und lebendig. Mit einer tollen Frau auf einer frisch gemähten Wiese sitzend und über das Leben sinnieren. Und wie jung und dumm man doch mal war, aber irgendwie war es doch ganz toll :)

Ein tolles Gefühl diesen genialen Duft endlich wieder zu haben, und der wird auch nur sehr sparsam verwendet....

Jesus del Pozo ist jetzt nicht der bekannteste Name im Bereich der Düfte, man darf ihn so gesehen sogar zur Nische zählen. Allerdings ist er nicht ganz da anzutreffen, wo Kollegen wie Kilian oder Tom Ford wildern, aber das muss auch nicht.

Del Pozo sagte mir persönlich immer recht wenig, lediglich durch meine Mama die ihr Lieblingsparfum von ihm hat, und seit je her auf genau das schwört. Duende heißt das gute Stück und ist auch ein feiner Damenduft. Seit ich mich insgesamt noch mehr mit Parfums beschäftige, und auch hier durch Parfumo ein Stück, habe ich gesehen das Herr Pozo nicht gerade wenig Düfte heruasgebracht hat, und viele davon gar nicht mal so schlecht bewertet wurden. Mein erster Griff ging daher zu Quasar, dem kühl blau schimmernden Zahnrad, und ich bin bis heute ein Fan davon.

Darum weiter beobachtet, und vor einiger Zeit bereits Halloween für den Mann entdeckt, das mir persönlich aber nicht so liegt. Die Sonderversion Rock On in schicken dunklen Rot war danach direkt in meinem Fokus, und jetzt ist er endlich Mein. Und der Kauf, hat sich zumindest für mich, durchaus gelohnt.

Die Mischung ist ja nicht gerade eine weit verbreitete, und so auch ein Grund mehr warum ich Rock On unbedingt wollte. Man darf sich dabei aber nicht von der Farbe des Flakons verleiten lassen. Der Duft ist in meinen Augen alles andere als rot, gerade beim Einstieg. Da geht er mehr ins hellgrün-silber. Er ist unerwartet frisch, aber die Mischung aus Zitrone, Bambus und Kardamom geht mehr in Richtung frisch, aber auch leicht würzig. Der Bambus gibt dem Ganzen etwas Leichtigkeit, irgendwie unbelastend, locker leicht. Der Einstieg ist daher gut gemacht.

Die Haltbarkeit würde ich locker bei 6 Stunden einordnen, denn alleine bis der Duft in die Herzphase übergeht dauert einige Zeit. Aber dann wird er fein und süß, Veilchen, Lavendel und Rosmarin sind komplett da, die Süße klommt scheinbar vom Apfel, von dem leider zu wenig durchkommt. Aber das Herz ist toll, und nichts was man so unbedingt kennt, und somit auch ein Duft mit dem man sich deutlich von der Masse abhebt.

Wie es die Herznote mit Ihrer Süße andeutet geht es in der Basis dann andgültig hin zur Wärme. Amber,Moschus, Moos und Sandelholz sind ja nicht gerade dafür bekannt kühle und frische Düfte zu begleiten, und zeigen hier toll wie ein frischer Einstieg über krautig-süßlich hin zu warm und solide wechseln kann. Aber Rock On ist sicherlich kein Duft für jede Nase, da selbst noch in der Basis das würzig von Kardamom und Rosmarin sowie die Süße aus dem Herz vorhanden ist. Eine feine Mischung, die aber nicht jeder Nase gefallen wird. Ich würde ihn nicht gerade als Alltagsduft einordnen, erst recht nicht als Büroduft, dafür ist er zu wuchtig.

An sich kein Alltagsduft, aber ein feiner Geselle für viele Gelegenheiten. Gerade unter Menschen, außer im Beruf, ein stolzer und zuverlässiger Begleiter. Die Frische verleiht Sicherheit, die Wärme Selbstbewusstsein. Ich trage ihn gern, wenn es um nichts Wichtiges, geschäftliches usw. geht.

Allerdings habe ich ihn erst seit ein paar Tagen, und wie ich es von vielen anderen Düften kenne, wird er sich mit der Zeit für mich persönlich noch ändern. Dann werde ich noch ein kleines Update nachtippen. Aber ich mag ohn, würde ihn sofort wieder kaufen, und kann ihn für seinen Preis nur weiterempfehlen. Wenn jemanden die Mischung aber nicht auf Anhieb zusagt, oder man sich einfach für einen Spontankauf zu unsicher ist, lieber erst probeschnuppern.