Villeroy

Tiefschnee. Umgeben von Frost und Tannen, schreite ich voran. Leicht erschöpft, aber entspannt; Einsam, aber glücklich. Ich atme noch einmal tief durch und laufe weiter. Wir werden uns schon sehr bald wiedersehen...

Sie besteht fast ausschließlich aus Holz. Erbaut wurde sie noch vor über 100 Jahren. Ein heiliger Ort der Geborgenheit, umkreist vom süsslichen Duft des Weihrauchs. Der Schnee fällt leise weiter. Ein Erdungserlebnis, auf dem Weg zur Besinnung...

Als ich noch sehr jung war, wurde ich Sonntags immer zum Schwimmunterricht in eines der schönsten Hotels der Stadt geschickt. Es war dieser Moment als ich zum ersten Mal die Welt des Luxus, der roten Teppichböden und glitzernde Kristallkonleuchter kennenlernen durfte. Plötzlich war ich umgeben von wohlhabenden Geschäftsleuten in ihrer besten Kleidung. Teure Anzüge, makellos gebügelte Hemden, dicke Seidenkrawatten und frisch polierte Schnürer waren nicht die Ausnahme, sondern die Regel.

Forsichtig und stockend, spazierte ich durch die Lobby des Hotels. Die gesammte Umgebung, jedes einzelne Detail hinterliess bei mir einen äusserst charismatischen Eindruck. Doch ich werde niemals vergessen, was für mich das Highlight an diesem Morgen war. Ein älterer Herr, graues Haar, grauer Anzug, lief an mir vorbei, gefolgt von der schönsten Duftwolke, die ich in meinem Leben jemals wahrgenommen hatte.

Heute weiss ich, es war die magische Mischung aus frischer Bergamotte, aromatischer Lavendel, bitterer Vetiver und dunkles Zedernholz; So unfassbar maskulin, edel und seriös. Der Duft, der niemals aus der Mode gehen wird. Der Duft, der mich durch das ganze Leben begleiten darf. Der Duft, mit dem ich Geschichte schreiben werde...

Draußen schüttet es. Ich liege gemütlich auf dem alten, verstaubten Sofa meines Großvaters, starre auf die Regentropfen, die am Fenster herabsinken und höre dem Regen zu. Ich habe gerade ein Kapitel dieses alten Klassikers gelesen... Neben mir, eine fast leere Tasse der Spezialität meiner Oma, heisse Milch mit weißer Schokolade. Während ich noch den Geschmack der letzten Tröpfchen in meinem Mund geniesse, werden meine Augenlider schwerer und schwerer und schwerer... Ich träume.

Die Andenhirsche (Hippocamelus) sind eine in den südamerikanischen Anden lebende Gattung der Hirsche (Cervidae). Sie werden auch Gabelhirsche oder Huemuls (Einzahl Huemul) genannt. Man unterscheidet zwei Arten: Der Nordandenhirsch (Hippocamelus antisensis (d’Orbigny, 1834)), der in Peru, Westbolivien und Nordchile lebt und der Südandenhirsch (Hippocamelus bisulcus (Molina, 1782)), welcher in den zentralen und südlichen Regionen Chiles und Argentiniens beheimatet ist.

Also ja, der Duft riecht "musky", wie von jungen, wilden Andenhirschen inspiriert, doch das ist nicht alles. Er ist die perfekte Mischung aus leicht tragbar und hinterrücks verführerisch. Das kommt vorallem durch die fruchtige Spritzigkeit der Ananas, die als Duftnote nicht einmal aufgelistet wurde. In Kombination mit dem milchig-cremigen Massoia-Lacton, ein Alkyllacton, das aus der Rinde des Massoia-Baums stammt, kreiert der Duft eine durchaus leckere Komposition, die mich etwas an (Virgin) Piña Colada erinnert.

Er ist kuschelig und sinnlich, perfekt für "rainy sundays" im Bett geeignet. Man kann durchaus den synthetischen Moschus wahrnehmen und etwas Jasmin ist ebenfalls Teil der Komposition, also ist er leicht animalisch. Ungezwungener Sexappeal vermischt mit einer fruchtigen Leichtsinnigkeit.