Yuki68

Yuki68

Rezensionen
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6 - 10 von 25
Yuki68 vor 9 Jahren 28 14
7.5
Flakon
2.5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Me, myself and impartiality
Eines vorweg: einen Duft nach dem Namen zu beurteilen, finde ich, gelinde gesagt, albern. Einen Duft von vorneherein als “Stinker” zu verurteilen, nur weil er den Namen Helene Fischer trägt, finde ich unfair. Nein, ich bin definitiv kein Fan von Helene Fischer und deren Musik, auch wenn ich für ihren Ehrgeiz und Fleiß großen Respekt empfinde. Diese Frau ist mir zu perfektionistisch, sie hat mir zu wenig Ecken und Kanten. Dennoch hat mich ihr zweiter Duft nach Bekanntgabe der Duftpyramide sofort interessiert. Ich mag Johannisbeere, ich mag Blumen und ich mag Patchouli und Sandelholz. Warum also sollte ich den Duft nicht testen? Ich habe mir den Flakon blind bestellt, was zugegebenermaßen ein Risiko war. Nachdem es aber beim großen Auktionshaus zahlreiche Beobachter zu einem völlig überteuerten Angebot gibt, war der Kauf relativ unproblematisch – notfalls würde ich ihn dort sicherlich wieder loswerden.

Der Flakon gefällt mir schon mal recht gut, trotz seiner Klobigkeit liegt er gut in der Hand. Der Zerstäuber trägt seinen Namen zu Recht, denn im Gegensatz zum Großteil seiner Kollegen hinterlässt er keine Pfützen auf der Haut, sondern zerstäubt wirklich hervorragend fein.

Beim Aufsprühen steigt mir erst mal Johannisbeere in die Nase und das nicht zu knapp. Das ist die reinste Johannisbeeren-Invasion! Die Zitrusnote nehme ich nicht bewusst wahr, aber ich denke sie ist der Grund, weshalb die Beeren überraschend unsüß wirken, eher sogar ins Säuerliche abdriften. Ein paar Minuten hält sich die Johannisbeerarmee, dann wird es blumiger. Vor allem die Pfingstrose kann ich deutlich herausriechen. Habe ich schon mal erwähnt, dass ich Pfingstrosen mag? Was ich normalerweise nicht so sehr mag ist Jasmin, was vor allem daran liegt, dass er bei mir oft die berühmte Katzenpipi-Note annimmt. Erst kürzlich ist mir das wieder passiert, als ich “Rogue” von Rihanna getestet habe. Und glaubt mir, als Katzenmama von zwei Katern weiß ich sehr gut, wie Katzenpipi riecht! Hier kann ich den Jasmin deutlich wahrnehmen, zum Glück bleibt mir aber die Katernote erspart *schweißabwisch*.

Dann kommt plötzlich eine Lücke. Hä? War es das schon nach 10 Minuten? Ist meine Nase schon dufttaub geworden?

Es dauert ein bisschen, dann ist der Duft plötzlich wieder da und nimmt bei mir richtig Fahrt auf! Ich rieche Hölzer, vor allem Sandelholz. Ein Hauch Patchouli ist ebenfalls vorhanden. Anfangs wirklich nur ein Hauch, mit der Zeit wird er dann deutlich präsenter. Ein kleines Bisschen Süße, die vermutlich der Praline geschuldet ist, denn Vanille ist nicht vorhanden. Und genau wegen der fehlenden Vanille wird auch kein Gourmand daraus. Um genauer zu sein, es wird kein süßer Duft draus! Die Johannisbeere ist noch immer wahrnehmbar, sie zieht sich durch den gesamten Verlauf. Sie macht den Duft ein bisschen säuerlich-herb. Säuerlich-herb-holzig, falls sich jemand darunter etwas vorstellen kann! Alles in allem ist die Basis nicht weltbewegend neu, es aber auch nicht diese Promi-Drogerie-Allerweltsbasis, die man beipielsweise bei den Düften von Beyoncé und auch Christina Aguilera findet – und die ich nicht ausstehen kann.

Die Sillage ist anfangs recht kräftig, der Duft wird aber recht schnell hautnah. Er steigt mir immer wieder in die Nase, ohne meine Umwelt zu nerven. Die Haltbarkeit liegt bei etwa 4 Stunden. Das ist nicht wirklich viel, bei meiner Duftfresserhaut dann aber doch guter Durchschnitt. Ich halte es durchaus für möglich, dass der Duft bei dem einen oder anderen deutlich länger anhält.

“Me, myself and You” wird als Duft für den Abend beworben, hierfür bevorzuge ich persönlich dann aber doch sillagestärkere Düfte. Meiner Meinung nach ist es ein Duft für eher kühlere Tage, wenn man ein Parfum auflegen möchte, mit dem man niemanden verärgert und nicht aneckt. Das ist mein erster Eindruck, wobei ich den Duft aber auch testen werde, wenn es wärmer wird (tagsüber und abends). Helene Fischer hat mit diesem Duft sicher nicht das Rad neu erfunden, aber ganz ehrlich: so schlecht ist er nicht! Gerade was die Promidüfte betrifft, habe ich schon deutlich schlechtere gerochen! Irgendwie mag ich den Duft, auch wenn er es nicht in meine Top-Favoritenliste schaffen wird. Verkaufen werde ich ihn aber auch nicht, der bleibt hier!

Impartiality heißt übrigens so viel wie “Unvoreingenommenheit” bzw. “Vorurteilslosigkeit”. Genau damit bin ich an den Duft herangegangen. Und ich empfehle jedem, das genauso zu tun. Immer, egal welcher Name auf einem Flakon aufgedruckt ist.
14 Antworten
Yuki68 vor 9 Jahren 11 3
5
Sillage
5
Haltbarkeit
9
Duft
Feigenbäume am Mittelmeer
Bisher hatte ich so gar keine Erfahrung mit Hermès-Düften, die übten keinerlei Reiz auf mich aus. Vor Kurzem habe ich dann beim Tauschspiel eine Abfüllung von “Un Jardin en Méditerranée” ergattert. Das heutige frühsommerliche Wetter bietet sich geradezu zum Testen an und so habe ich mich heute Morgen todesmutig mit dem Mittelmeerduft eingenebelt.

Zuerst steigen mir Zitrusfrüchte in die Nase, bereits leicht unterlegt mit der Feige. Ui, das ist herb. Und frisch! Nicht wirklich feminin, aber erfrischend. Es dauert nicht lange, dann wird die Feige immer stärker. Ich rieche nicht nur Feigenblätter, sondern richtig saftige Früchte, die inmitten der Blätter liegen. Wie lecker ist das denn? Ich bekomme richtig Appetit auf Feigen, auch wenn der Duft alles andere als gourmandig ist und schon gar nicht süß. Er ist grün, unterlegt mit von der Sonne verwöhnten Früchten. Auch in der Basis rieche ich die Feigen noch deutlich. Ich muss aber auch an meine Teenagerzeit denken, als ich mit meinen Eltern Urlaub in Jugoslawien gemacht habe und wir durch ein kleines Pinienwäldchen gelaufen sind. Nein, an die vielen Kreuzspinnen mag ich mich jetzt nicht unbedingt erinnern... *grusel* Aber der Duft steigt mir ins Gedächtnis: ein sanfter, grüner, leicht holziger Geruch, in keiner Weise vergleichbar mit unseren Wäldern. Mild holzig und immer mit einem Unterton, der wohl durch die gleißende Sonne produziert wird. Traumhaft schön!

Meine persönlichen Assoziationen zu diesem Duft, vor allem hinsichtlich der Herznote: ich sehe mich auf einer kleinen Bergstraße in Italien. Sie ist mit einem dieser weißen, leicht verschnörkelten Geländer begrenzt. Rechts von mir stehen vereinzelt kleine Häuser mit kleinen Gärten, darin kann ich Feigenbäume und Orangenbäume mit tiefgrünem Laub erkennen. Hinter den Häusern befinden sich typische subtropische Wälder, bestehend aus Pinien und anderen südlichen Nadelgehölzen. Die Sonne scheint von einem strahlend blauen Himmel herunter. Links von mir ist ein Abhang, weit unten glitzert das Mittelmeer im Sonnenlicht. Ich atme tief ein, nehme einen warmen, grünen Duft wahr. Den Duft nach Feigen an einem mediterranen Sommertag. Genau dieses Szenario kommt mir in den Sinn, wenn ich “Un Jardin en Méditerranée” rieche!

Die Sillage ist gut wahrnehmbar, erschlägt mich aber nicht. Gut, ich habe zugegebenermaßen reichlich gesprüht, aber das tu ich fast immer. An diesem Tag, an dem die Temperaturen deutlich über die 20°C-Marke klettern, ist er ein absolut passender Begleiter für mich. An kühlen Tagen würde ich ihn nicht tragen wollen, er braucht Wärme, um sich zu entfalten. Die Haltbarkeit ist mittel, nach 2 1/2 Stunden merke ich, dass die Sillage deutlich schwächer wird, der Duft ist aber noch gut wahrnehmbar. Er lässt dann mehr und mehr nach, nach 4 Stunden rieche ich ihn noch am Shirt, auf der Haut ist er weg. Für ein EDT recht ordentlich, wie ich finde – vor allem in Hinblick auf meine Duftfresserhaut!

Hätte ich mir nicht gerade selbst einen absoluten Kaufstopp verordnet, könnte ich bei diesem Duft ernsthaft schwach werden! Auf meiner imaginären Liste für zukünftige Käufe ist er auf jeden Fall abgespeichert. Ich werde erst mal mit Freuden meine Abfüllung aufbrauchen und was dann kommt, wird sich zeigen. Vielleicht gönne ich mir irgendwann doch noch einen Flakon gefüllt mit Mittelmeerfeeling!
3 Antworten
Yuki68 vor 9 Jahren 7 2
7.5
Flakon
2.5
Sillage
5
Haltbarkeit
7
Duft
Naked - der Name ist bei mir Programm
Nicht, dass mich hier jemand missversteht, selbstverständlich laufe ich immer angezogen herum. Nein, in diesem Fall meine ich das anders, aber dazu komme ich gleich noch.

“Truth or Dare” war für mich Liebe auf den ersten Riecher. Natürlich blieb es da nicht aus, dass ich mir auch die Naked-Version zulegen musste. Die Duftpyramide klang für mich sehr verlockend und ich war sicher, dass ich auch diesen Duft mögen würde. Ich mag ihn, ich mag ihn sogar sehr. Wenn da nicht das große Aber wäre!

Beim Aufsprühen steigt mir ein blumiger, warmer und gleichzeitig leicht zitrischer Duft in die Nase. Letzteres ist wohl dem Neroli geschuldet, welches nur kurz wahrzunehmen ist. Mit meiner Haut verbindet sich der Duft ganz wunderbar, es riecht blumig-würzig und warm-holzig, eine wirklich tolle Kombination. Die Sillage ist in diesem Moment recht stark. Aber dann passiert es: nach 15 Minuten ist der Duft sehr körpernah, man muss schon mit der Nase direkt an meine Haut, um ihn riechen zu können. Dann schwächt er ab. Und schwächt ab. Und schwächt weiter ab. Nach höchstens 3 Stunden ist er dann weg. Komplett. Und ich bin irritiert. Und enttäuscht. Zu gerne hätte ich mich in diesen Duft gekuschelt, ihn stundenlang genossen, aber meine Haut hat ihn in Rekordzeit geschluckt!

Größtenteils wird hier von einer phänomenalen Haltbarkeit geschrieben, bei mir ist das nur der Fall, wenn ich ihn auf die Kleidung sprühe. Direkt auf der Haut benötige ich eine Rekordzahl an Sprühstößen, damit man überhaupt merkt, dass ich einen Duft verwendet habe! Mit meinen bei anderen Düften üblichen 4 bis 7 Sprühern fühle ich mich nackt. Duftnackt. Deshalb auch der für mich sehr passende Name.

Wenn der Duft selbst nicht so schön wäre, dann hätte ich ihn wohl schon vertauscht oder versoukt. Das Problem ist nur, dass mir diese blumig-warm-würzige Kombination außerordentlich gut gefällt. Deshalb darf er bleiben. Und ich muss eben öfter mal nachsprühen. Truth or Dare Naked ist für mich ein wunderbar gelungener Promiduft mit verheerender Haltbarkeit, aber letzteres liegt wohl an mir. Ich glaube, ich geh mal stöbern, ob ich eine passende Bodylotion finde, die die Haltbarkeit erhöht!
2 Antworten
Yuki68 vor 9 Jahren 13 3
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
7
Duft
Monsterrose
Nachdem ich hier im Forum um Rat hinsichtlich eines nicht grünen Rosenduftes gefragt hatte, bekam ich von einer lieben Parfuma eine Abfüllung “Rose de Taif” zum Testen zugeschickt. Die Freude war riesig, denn genau dieser Duft stand ganz oben auf meiner Merkliste! Inzwischen besitze ich “La Fille de Berlin” von Serge Lutens und mag diese sanfte aber dennoch lang anhaltende Rose sehr. Um so neugieriger war ich auf die Taif-Rose!

Früher habe ich meine Nase immer in die Rosenblüten gesteckt, wenn ich denn mal eine Rose bekommen habe. Heute duften die meisten für den Blumenhandel gezüchteten Rosen wenig bis gar nicht mehr, ein absoluter Jammer. Als ich am Sprühkopf des Zerstäubers geschnuppert habe, hatte ich sofort das Gefühl, an einer wunderbar duftenden roten Rose zu riechen. Ab auf die Haut mit dem Duft! Geschnuppert: ups, was ist das denn? Wo ist die Rose? Warum riecht das so extrem zitrisch? Warum riecht es nach Geranie und nicht nach Rose? (Und warum liegt hier eigentlich Stroh?)

Die Kopfnote war und ist wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. Zum Glück verduftet sie recht schnell und dann ist sie da, die Rose. Eine große rote Rose, duftend, alles für sich einnehmend. Ich weiß jetzt, warum die Rose die Königin der Blumen ist: sie duldet keine andere Blume neben sich! Und sie scheint zu wachsen, mehr und mehr, wächst sich zu einer wahren Monsterrose aus. Hui, das ist anstrengend! Anfangs könnte ich meine Nase permanent an mein Handgelenk halten, doch nach einiger Zeit wird es mir fast ein bisschen zu viel. Diese Rose frisst ihren Träger mit Haut und Haar auf. Unglaublich!

Das Verrückte an der Sache ist, dass ich die Rose permanent in der Nase habe, meine Umgebung sie aber nur leicht wahr nimmt. Normalerweise ist das umgekehrt. So stark wie die Rose anfängt, so plötzlich hört sie dann auf. Nach 6 bis höchstens 7 Stunden ist sie verschwunden und zwar komplett. Einerseits schade, andererseits bin ich auch ein bisschen erleichtert.

Meiner Meinung nach ist das übrigens ein Duft für Frauen. Für erwachsene Frauen! Von Verspieltheit hält die Taif-Rose nämlich nichts, sie will bewundert und ernst genommen werden. An einem Mann kann ich mir sie irgendwie nicht vorstellen, dafür ist der Duft viel zu feminin – jedenfalls nach meinem Geschmack.

Ich mag die Rose und genieße ihren intensiven Duft, dennoch würde ich mir keinen Flakon davon kaufen. Dafür stört mich die Kopfnote zu sehr. Davon abgesehen, dass ich für diesen Duft in Stimmung sein muss und demzufolge einen Flakon wohl niemals leeren könnte! Die Abfüllung werde ich aber genießen, definitiv.
3 Antworten
Yuki68 vor 9 Jahren 12 4
7.5
Sillage
10
Haltbarkeit
10
Duft
Basler Leckerli am Kamin
Diesen Duft habe ich bei einem Sharing erstanden, natürlich mal wieder ohne ihn vorher zu testen. Gäbe es hier bei Parfumo Auszeichnungen für Blindkäufe, so wäre ich vermutlich eine der Blindkauf-Königinnen! Der Auslöser für meinen Kauf war der Honig in der Duftpyramide. Im Herbst war ich nämlich der Meinung, unbedingt einen Duft haben zu müssen, der deutlich nach Honig riecht. Was war ich gespannt, als ich mir “Oajan” zum ersten Mal aufsprühte! Sollte es mein Traumduft werden oder hatte ich mich damit komplett in die Nesseln gesetzt?

Beim ersten Test hat mich “Oajan” beinahe umgepustet, allerdings im positiven Sinn. Honig und Gewürze in einem samtweichen Bett aus Amber, Moschus und Vanille, in mir kam spontan ein Gedanke auf: das riecht wie Basler Leckerli! Sicherlich kennt ihr diese typischen Weihnachtsplätzchen mit Mandeln, Gewürzen und viel Honig, die man auf einem Blech bäckt. Noch wenn sie im Ofen sind, duftet die ganze Wohnung (oder das Haus). Genau so duftet auch “Oajan”! Nach und nach kommt eine leicht rauchige Note hinzu. Es ist, als ob man eine Schale mit Basler Leckerli nimmt und sich damit vor den Kamin setzt. Vor einen richtigen Kamin mit offenem Feuer und knisternden Holzscheiten. Genau so, wie man sich den perfekten Weihnachtsabend vorstellt!

Obwohl “Oajan” unisex ist, riecht er an mir kein bisschen maskulin. Das würde ich auch gar nicht wollen. Aber er riecht so lecker nach Plätzchen, dass ich mich am liebsten selbst beißen würde. Oder gleich auffressen. Nach 8 bis 9 Stunden ist der Duft an mir so weit abgeschwächt, dass ich ein bisschen nachlege. Aber wirklich nur ein bisschen, denn die Sillage ist kräftig. Immer wieder steigt mir der Duft in die Nase, eine Gewöhnung tritt bei mir kaum ein. Das liebe ich!

Schade, dass es “Oajan” nur im 125 ml-Flakon gibt für heftige 195 €. 50 ml hätte ich mir längst zugelegt. Vielleicht hört bzw. liest der Hersteller ja meinen Hilferuf? Ansonsten werde ich mir auch weiterhin mit Abfüllungen behelfen, denn verzichten möchte ich auf diesen Duft nicht mehr. Vor allem nicht zur Weihnachtszeit!
4 Antworten
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