Davana & Vanille Bourbon von 100BON

Davana & Vanille Bourbon 2017

Meggi
19.10.2018 - 14:51 Uhr
16
Top Rezension
7Duft 3Haltbarkeit 4Sillage 7Flakon

Drumrumdrücken leicht gemacht

Eine kaugummihaft süße Fruchtnote eröffnet. Rasch bewegt sie sich in Richtung Dosenobst/Fruchtcocktail mit leichtem Stich (wie nach zwei, drei Tagen in der Küche), während eine fruchtbonbonhafte Rose erscheint, die es mir einfach macht, mich um das Thema Davana herumzudrücken – denn das Zeug habe ich pur nie gerochen. Für die Rose hingegen habe ich flugs einen Vergleich parat: Ich denke an „Falstaff“ von David Austin. Eine tiefdunkelrote Traumschönheit mit üppig bonbonhaft-rosigem Duft. Selbstverständlich habe ich sie im Garten stehen.

In gewohnter 100BON-Zuverlässigkeit ist außerdem was Cremiges zur Stelle, für das der Verweis auf Vanille freilich nicht genügt, es riecht floraler. Im Stil nahe an Delial-Sonnencreme, bloß nicht derart exotisch-südseemäßig, vielmehr in sozusagen heimischerer Obstigkeit gehalten. Wie bitte? „Heimisch“ passt nicht zum Gedanken an Fruchtcocktail aus der Dose? Aber klar doch, schließlich wächst seit diesem Sommer Ananas sogar hinter der Hamburger Senatskanzlei!

Zurück zum Drücken: Nicht nur ich drücke mich, sondern auch unser rätselhaftes Obst. Und zwar drückt es sich weg. Nach zwei Stunden bin ich schlichtweg bei Vanille gelandet. Fast würzig, an der Schwelle zum Rauch – wie bereits berichtet. Und diese wirklich schöne, nicht zu süße Vanille verabschiedet sich im Laufe des Vormittags ebenso überraschend zügig auf ein Niveau nahe Null, wie jetzt quasi zur Unzeit schon das Ende des Kommentars erreicht ist.

Das bietet Platz, ein Marken-Fazit zu ziehen: Die 100BON-Düfte zeigen m. E. überwiegend solides Mittelmaß. Wenig liegt darunter, einer knapp darüber. Die überdurchschnittlich ausgeprägte Neigung zu Creme ging mir auf Dauer auf die McNuggets.

Besonders unglücklich ist allerdings, dass 100BON das große Plus guter Naturdüfte, nämlich hochwertige Aromen-Dichte bis ganz nach hinten raus, kaum abrufen kann. Mangels Qualität der eingesetzten Zutaten? Denen nun die Natürlichkeit abzusprechen, wäre eine reine Unterstellung, die ich nicht belegen kann. Vielleicht handelt es sich im Prinzip um denselben Unterschied wie den zwischen Aldi-Bio und Demeter-Bio.

Erstaunlich, dass es diesem Hersteller gelungen ist, ins Sortiment vornehmer Häuser wie „Printemps“ oder „Oberpollinger“ vorzustoßen. Das lief bestimmt über die Natur-Schiene.

Ich bedanke mich bei Bellemorte für die Probe.
10 Antworten
MisterEMisterE vor 7 Jahren
Dosenobst ist mit das ekligste, was freiverkäufliche zu haben ist. Ich bin raus...
PaloneraPalonera vor 7 Jahren
Die unsüß-schöne Vanille scheint ein Pluspunkt zu sein - und dennoch: An Deiner "Falstaff" würde ich vermutlich lieber einmal schnuppern.
PlutoPluto vor 7 Jahren
Hört sich doch recht süß an...und der leichte "Stich"... :o)
Can777Can777 vor 7 Jahren
Vielen Dank für diese mutige Testreihe,aber so wirklich überzeugt war ich von den Düften auch nicht!
YataganYatagan vor 7 Jahren
Der ging eigentlich noch ganz gut.
SerenissimaSerenissima vor 7 Jahren
Na, ich weiß nicht so recht, ob mir das gefallen würde.
Gefallen hat mir allerdings wieder sehr, wie Du uns Deine Gedanken zu dieser Kreation darlegtest.
Das kannst Du hervorragend; ganz gleich, was Du unter den "Rüssel" bekommst!
TaurusTaurus vor 7 Jahren
Bedarf wohl ebenfalls keiner näheren Bekanntschaft ... :-)
GelisGelis vor 7 Jahren
Auch das reizt meine Neugier so gar nicht.
ErgoproxyErgoproxy vor 7 Jahren
Aber nur mit Curry- und Senfsauce. :D
JumiJumi vor 7 Jahren
Oh, einr geht noch... ;) Ist es schlimm, dass es bei über 115000 Düften in der Datenbank ein "solides Mittelmass" mir nicht genug ist? ;)