Nuit Rouge von Antonio Alessandria
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7.2 / 10 52 Bewertungen
Nuit Rouge ist ein Parfum von Antonio Alessandria für Damen und Herren und erschien im Jahr 2014. Der Duft ist würzig. Es wird noch produziert. Der Name bedeutet „rote Nacht”.
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Duftrichtung

Würzig
Süß
Zitrus
Holzig
Fruchtig

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
RhabarberRhabarber ZitroneZitrone GrapefruitGrapefruit BergamotteBergamotte Schwarze-Johannisbeere-KnospeSchwarze-Johannisbeere-Knospe
Herznote Herznote
MuskatMuskat RosengeranieRosengeranie SafranSafran schwarzer Pfefferschwarzer Pfeffer IrisIris KaffeeKaffee
Basisnote Basisnote
SandelholzSandelholz VanilleVanille ZedernholzZedernholz LederLeder PatchouliPatchouli TonkabohneTonkabohne WeihrauchWeihrauch MoschusMoschus

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.252 Bewertungen
Haltbarkeit
7.137 Bewertungen
Sillage
7.140 Bewertungen
Flakon
8.145 Bewertungen
Eingetragen von Apicius, letzte Aktualisierung am 17.01.2021.

Rezensionen

2 ausführliche Duftbeschreibungen
9
Flakon
6
Sillage
4
Haltbarkeit
9
Duft
Rubia

10 Rezensionen
Rubia
Rubia
3  
Und was machst du morgen so?
Ganz am Anfang ist da eine saure, metallische Frische. Als würde ich mit einer Hand am Stahlgeländer ein frisch gewischtes Treppenhaus hocheilen und oben an meiner Handfläche riechen.
Das nächtliche Treppenhaus ist kalt, doch mein Date öffnet die Tür zu seiner Wohnung, in der es behaglich ist. Er setzt in der Küche einen Kaffee auf und stellt eine Dose Danish Butter Cookies auf den Tisch. "Ist dir kalt?", fragt er fürsorglich und dreht die Heizung höher.
Meine Nervosität verfliegt, und ich versinke in der Geborgenheit eines weichen Sessels, fasse Vertrauen. Wir reden, teilen Erinnerungen, und ich weiß: Falls nicht mehr aus uns wird, will ich, das wir Freunde werden. Weil ich mich wohl fühle, weil nichts anstrengend ist. Es ist zwei Uhr, als ich mich mit einer Umarmung in die Nacht verabschiede und seine Wärme mich ein letztes Mal umhüllt. "Zeder", denke ich – und: "Ich werde wiederkommen."

In schnöder words:
Ich mag den heftigen Rhabarber-Aufschlag und die Grapefruitschale. Schnell wird das ganze warm, leicht süß und heimelig: Kaffee ahne ich, Tonka und/oder Vanille ist deutlicher. Der Duft zerfällt in zwei Teile, die mir beide sehr gefallen, und der Verlauf vom einen zum anderen Teil ist auf meiner Haut fast forward. Viel zu schnell endet das Ganze mit einer warmen Ledrig-Zedrigkeit. Am liebsten würde ich sofort zurückspulen bzw. nachsprühen.
Die weiteren Noten rieche ich nicht raus (Muskatnuss? Wo?), oder ich kenne sie nicht (Wie bitte riecht Johannisbeerknospe?).
Nuit Rouge werde ich sicher oft tragen, ich finde es gefällig. Allerdings möglichst auf Textil und eingecremter Haut, damit es sich nicht so schnell verabschiedet.
1 Antwort
7.5
Flakon
5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
6
Duft
Meggi

1019 Rezensionen
Meggi
Meggi
Top Rezension 23  
Was ist schlimmer als Rhabarber?
Natürlich Rhabarber-Kompott. Na super, denn genau damit geht es in Nuit Rouge los. Es fehlt nämlich die selbst vom ungeneigten Rhabarber-Beriecher nicht zu leugnende extravagant-brutale Kompromisslos-Frische des unverarbeiteten Gemüses. Stattdessen spielen Früchte mit - dies ist kein Solitär-Kompott. Zwar wurde anscheinend zumindest versucht, das adstringierend-zungenhobelnd-bittere Aroma puren Rhabarbers durch Beigabe einer Portion Patchouli nachzuahmen. Hat aber nicht funktioniert, wirkt bloß muffig (jedenfalls auf der Haut). Geschenkt! Grapefruit geht in Ordnung, neben der schwarzen Johannisbeerknospe dürfte auch das eine oder andere Früchtchen davon hineingeraten sein. Weiße und rote gibt es ja außerdem, da sind wir hier nicht wählerisch.

Nach kaum einer Minute dringt sowas wie Leder durch. Gemeinsam mit dem Primus-inter-pares-Rhabarber entwickelt sich eine Kombination aus Leder und fruchtiger Frische, die weit genug von Tuscan Leather entfernt ist, um als eigenständig gelten zu dürfen. Mit Birkenteer hat dieses Leder jedoch rein gar nichts zu tun (daher „sowas wie…“), eher bildet es sich vermutlich camouflage-mäßig aus den herb-adstringierenden Teilen der ohnehin eingesetzten Botanik, vornehmlich dem Patchouli. Und nicht zuletzt sind die Noten viel enger verwoben als beim Ford-Werk und seinen ebenso breitbeinigen Epigonen.

Persönlich hätte ich mir gewünscht, dass der Kompott-Eindruck rascher zurückgedrängt würde. Das geschieht indes erst ab Ende der zweiten Stunde. Gleichwohl ist eine originelle und naturnahe Essbar-Botanik-Frische zu attestieren, die zweifellos Anerkennung verdient.

In der vierten Stunde ist aus einem sauren Rhabarber-Obst-Kompott-vs.-Leder-Duft ein süß-saurer Rhabarber-Obst-Kompott-vs.-Holz-Duft geworden. Sandelholz ist deutlich, vanille-gestützt. Weich, balsamisch, zunehmend süß. Sogar ziemlich weich, sehr balsamisch und stark zunehmend süß.

Gegen Mittag kriegt Nuit Rouge freilich nochmal die Kurve. Die Zeder steigt in den Ring und sorgt für eine hochwillkommene Entlastung. Das ist jetzt richtig fein geworden. Die Botanik-Fraktion ist schön zwischen spritziger Säure und fruchtiger Süße ausbalanciert und das Holz-Duo liefert einen cremigen, trotzdem luftigen Dreh.

Leider findet dieses Gleichgewicht bereits am frühen Nachmittag ein Ende, ungefähr ab der sechsten Stunde. Konkret: Es gibt eine Ladung Vanille-Soße über das Rhabarber-Kompott - immerhin mit einem Holzlöffel ausgeschenkt…. Wäre ich ein im wirklichen Leben Rhabarber-Kompott-Gemarterter, würde ich sagen: „Danke, das ist das Einzige, was ansatzweise hilft!“. Im olfaktorischen Kontext hingegen hätte ich mir diese Entwicklung gut ein paar Stündchen später vorstellen können – wenn überhaupt. Direkt auf der Haut hält sich aber wacker ein Rest Säure, bis sich Nuit Rouge ab der achten Stunde langsam verabschiedet.

Fazit: Definitiv ein Test-Tipp, insbesondere für jene, die von ausgetretenen Botanik-Frische-Pfaden die Nase voll haben. Und um die Mittagszeit ist Nuit Rouge schlichtweg klasse. Wer allerdings (wie ich) Rhabarber nicht mag, wird damit nicht (vollends) glücklich. Meine Bewertung ist unbedingt vor diesem Hintergrund zu verstehen.
19 Antworten

Statements

10 kurze Meinungen zum Parfum
SchatzSucherSchatzSucher vor 3 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Die säuerlichen Noten beißen sich mit dem Kaffee und den Gewürzen. Zusätzlich stören Safran und Leder auch noch ziemlich.
12 Antworten
YataganYatagan vor 4 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Außergewöhnlicher Duft, der mit Rhabarber eröffnet, schnell Tonkasüß wird und orientalische Kaffee, Rauch- und Gewürznoten verströmt.
12 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 3 Jahren
8
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Ohne Rhabarber wäre ich richtig begeistert. Dieser gibt dem ansonsten blumig-holzig-harzigen Duft eine gewisse stumpfe Säure zu Beginn.
4 Antworten
HobelspanHobelspan vor 4 Jahren
8
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft
Dieser überaus saure Start müsste einem eigentlich Schweißperlen auf die Stirn treiben. Wird dann aber zunehmend weicher!
1 Antwort
PallasCCPallasCC vor 3 Jahren
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6
Duft
Im Auftakt riecht er nach süßem Kannabis. Mit der Zeit wird er würziger mit Hauch Kaffee und Safran. Cremige Basis sorgt dafür, dass das ...
1 Antwort
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