Eau de Noho 2003

RapunzelR
26.07.2014 - 07:25 Uhr
12
Hilfreiche Rezension
7.5
Flakon
7.5
Sillage
7.5
Haltbarkeit
8
Duft

Der Glöckner von Notre Dame

Entweder man liebt die Bonddüfte oder man hält sie für gnadenlos überbewertet. Ich gehöre zur ersten Fraktion und alle Bonds, die sich in meinem Besitz befinden als auch die, die ich testen durfte, haben mich absolut überzeugt. Wer auf der Suche nach einem Duft ist, den man sich erarbeiten muss, ist mit Sicherheit falsch. Allerdings sind sie für meine Duftnase allesamt hochwertig. Die Bausteine der Duftpyramide sind authentisch und absolut nicht synthetisch. Eau de Noho erschließt sich schnell, büßt aber dadurch nichts von seiner Schönheit ein.

Trage ich Eau de Noho muss ich sofort an Esmeralda denken. Die hübsche Zigeunerin, mit ihren funkelnden Augen, ihrem bunten, wehenden Rock und den wilden Locken. Immer dabei- ihre treue Ziege. Sie beherrschte die Kunst, die Menschen mit ihrem Temperament zu verzaubern, verblüffte mit ihren Taschentricks und symbolisierte Freiheit, Wildheit und Unabhängigkeit. So vereinen sich auch Mimose, dass Veilchen und die Manderine zu einer Symbiose. Erst viel später entwickelt der Duft auch eine leicht melancholische Seite, die ihm aber auch Tiefe schenkt. Amber, eine grüne Note und Kaschmirholz bilden auch hier wieder eine runde Einheit, die nicht hinterfragt werden möchte.

Esmeralda war in die Gefühle dreier Männer verstrickt. Frollo, Quasimodo und Phoebus. Genau diese Verstrickung wurde zu ihrem traurigen Schicksal. Den Mann, den sie liebte, verlor sie und die Männer, die sie liebten bekamen Esmeralda nicht. Frollo ließ sie hinrichten und der arme Quasimodo, der für sie bis zum bitteren Ende gekämpft hatte, starb nachher an ihrem Grab. Trotz des tragischen Endes und dem Hauch Traurigkeit in Eau de Noho überwiegt die Freude und Leichtigkeit in diesem Duft, mit der sich auch Esmeralda ungestüm und unbeugsam durchs Leben tanzte.
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