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Top Rezension
GQ Top 10 - nicht für mich
Ich bin ein Fan von Jahresend-Best-Of-Listen - meist eine schräge Komposition aus verdichtetem Überblick, fragwürdigen Produktplazierungen und gelegentlichen Entdeckungen. So war ich natürlich gewohnt verzückt als ich irgendwo auf Facebook die Liste des Magazins "GQ" mit den "Top 10 New Scents of 2015" entdeckt hatte. Darauf tummeln sich Frechheiten wie "Boss Bottled Oud" und Burberrys "Brit Splash", Crowdpleaser wie Dunhills "Icon" und Dolce & Gabbanas "The One for Men (Eau de Parfum)", mein derzeitiger Liebling "Equipage Géranium" von Hermés - und das mir (und wie es aussieht hier den meisten) völlig unbekannte "Royal Mayfair" von Creed.
Dies ist eine Neuauflage des ursprünglich 2009 eingeführten "Windsor". In gewohnt lächerlich-ärgerlicher Manier behauptet Creed dass dieser Duft ursprünglich für den Duke of Windsor kreiert worden sei - wer "Royal Mayfair" auch nur einmal flüchtig gerochen hat bemerkt wie absurd diese neuerliche Marketinglüge ist, haben wir es hier doch mit einem ganz auf modern und zeitgemäß getrimmten Duft zu tun der in der "Aventus"-Käuferschaft wildern will, das stellt Creed auch ganz unumwunden selbst heraus.
Im Falle Creed bin ich sicherlich kein neutraler Rezensent, zu sehr schätze ich die alten, hochqualitativen, untergegangen Duftmeisterwerke vom Schlage eines "Vintage Tabarome" oder "Royal English Leather", und zu große Probleme habe ich mit dem beabsichtigten Dufterleben, sowohl auf Papier als auch auf Haut, auch über längeren Zeitraum. Mit dem ersten Sprüher habe ich kantige, raue, hochgradig synthetische Molekülblöcke in der Nase die mich sehr unangenehm und durchdringend an weichen, grellen, elastischen Kunststoff erinnern. Die angegebenen Kopfnoten kann ich nur mit großer Mühe hineininterpretieren - als Gin-Liebhaber interpretiere ich eine starke, leicht säuerliche Zentralkomponente als entfernt wacholderähnlich, eine stechend hell-zitrische Note darüber könnte mit Limette gemeint sein, gelegentlich meine ich zu Beginn etwas dunkler grünes wie Kiefer kurz erkennen zu können, das ist aber alles Rätselraten. Umso mehr bei der angeblich zentralen Rose, die hier wie mir scheint einmal mehr durch einen synthetischen Block abgedeckt wird den ich häufig wiedererkenne und den ich beim besten Willen kaum mit Rose in Verbindung bringen kann, das hat nichts mit gleich welchem natürlichen Duft aus dem überaus breiten Spektrum der Rosendüfte zu tun.
Die Basis ist bei mir sehr langlebig, mit 8-12 Stunden Haltbarkeit erreiche ich ohne Problem. Eine nunmehr deutlich erkennbarere, dennoch für mich sehr synthetisch anmutende Orange-Zeder-Kombination dominiert hier, nicht unangenehm. Einen irgendwie gearteten Eukalyptus nehme ich hier nicht wahr, habe aber leider auch gerade keinen Koala zur letztendlichen Verifizierung zur Hand.
Einer Wertung enthalte ich mich hier natürlich, das Kunstwerk erschließt sich mir einmal mehr nicht, ich habe nicht die passenden Rezeptoren, fürchte ich. Das passiert mir häufiger bei moderneren Düften aus den letzten 3-5 Jahren - dies hier ist als Erfahrungs- und Wahrnehmungsbericht und somit eher als "Warnung" für ähnliche Nasen gedacht, nicht als Verriss. Wer den Duft korrekt und wie vom Künstler gedacht wahrnehmen kann möge bitte hier seine Empfindungen und Eindrücke schildern - für mich (und ich fürchte auch für einige andere) ist dies leider lediglich ein weiteres längst auseinandergefallenes, nicht (mehr?) funktionierendes synthetisches Konstrukt.
Und dass mir hier jetzt keiner anfängt etwas von Batches zu erzählen... ;-)
Dies ist eine Neuauflage des ursprünglich 2009 eingeführten "Windsor". In gewohnt lächerlich-ärgerlicher Manier behauptet Creed dass dieser Duft ursprünglich für den Duke of Windsor kreiert worden sei - wer "Royal Mayfair" auch nur einmal flüchtig gerochen hat bemerkt wie absurd diese neuerliche Marketinglüge ist, haben wir es hier doch mit einem ganz auf modern und zeitgemäß getrimmten Duft zu tun der in der "Aventus"-Käuferschaft wildern will, das stellt Creed auch ganz unumwunden selbst heraus.
Im Falle Creed bin ich sicherlich kein neutraler Rezensent, zu sehr schätze ich die alten, hochqualitativen, untergegangen Duftmeisterwerke vom Schlage eines "Vintage Tabarome" oder "Royal English Leather", und zu große Probleme habe ich mit dem beabsichtigten Dufterleben, sowohl auf Papier als auch auf Haut, auch über längeren Zeitraum. Mit dem ersten Sprüher habe ich kantige, raue, hochgradig synthetische Molekülblöcke in der Nase die mich sehr unangenehm und durchdringend an weichen, grellen, elastischen Kunststoff erinnern. Die angegebenen Kopfnoten kann ich nur mit großer Mühe hineininterpretieren - als Gin-Liebhaber interpretiere ich eine starke, leicht säuerliche Zentralkomponente als entfernt wacholderähnlich, eine stechend hell-zitrische Note darüber könnte mit Limette gemeint sein, gelegentlich meine ich zu Beginn etwas dunkler grünes wie Kiefer kurz erkennen zu können, das ist aber alles Rätselraten. Umso mehr bei der angeblich zentralen Rose, die hier wie mir scheint einmal mehr durch einen synthetischen Block abgedeckt wird den ich häufig wiedererkenne und den ich beim besten Willen kaum mit Rose in Verbindung bringen kann, das hat nichts mit gleich welchem natürlichen Duft aus dem überaus breiten Spektrum der Rosendüfte zu tun.
Die Basis ist bei mir sehr langlebig, mit 8-12 Stunden Haltbarkeit erreiche ich ohne Problem. Eine nunmehr deutlich erkennbarere, dennoch für mich sehr synthetisch anmutende Orange-Zeder-Kombination dominiert hier, nicht unangenehm. Einen irgendwie gearteten Eukalyptus nehme ich hier nicht wahr, habe aber leider auch gerade keinen Koala zur letztendlichen Verifizierung zur Hand.
Einer Wertung enthalte ich mich hier natürlich, das Kunstwerk erschließt sich mir einmal mehr nicht, ich habe nicht die passenden Rezeptoren, fürchte ich. Das passiert mir häufiger bei moderneren Düften aus den letzten 3-5 Jahren - dies hier ist als Erfahrungs- und Wahrnehmungsbericht und somit eher als "Warnung" für ähnliche Nasen gedacht, nicht als Verriss. Wer den Duft korrekt und wie vom Künstler gedacht wahrnehmen kann möge bitte hier seine Empfindungen und Eindrücke schildern - für mich (und ich fürchte auch für einige andere) ist dies leider lediglich ein weiteres längst auseinandergefallenes, nicht (mehr?) funktionierendes synthetisches Konstrukt.
Und dass mir hier jetzt keiner anfängt etwas von Batches zu erzählen... ;-)
13 Antworten


Gut zu wissen, ein weiterer Grund diese Brand in Zukunft zu meiden...