27.11.2024 - 13:51 Uhr

Schwanenherz
4 Rezensionen

Schwanenherz
Hilfreiche Rezension
3
Hinter dem Vorhang
Schon Maries Mutter hatte hier gearbeitet, in der Ballettgarderobe der Oper.
Ein altehrwürdiges Haus mit vielen verschlungenen Gängen und Ebenen für die Schneiderei, die Maske, die Requisite, den Malersaal und weitere Werk- und Wirkstätten.
Ein kaleidoskopartiges Universum, welches dem Publikum zumeist unbekannt und ständig im Wandel ist und neue Kompositionen aus Raum, Farbe, Bewegung und Klängen erfindet.
Marie liebte die Stimmen des Orchesters hinter den Eisentüren, die bei jedem Öffnen eine Klangwolke in das Universum hinter der Bühne wehten.
Vor allem aber liebte sie die Zeit in der Garderobe, wenn alle nach der Vorstellung noradrenalingetränkt in der Kantine saßen und herumalberten. Die Stille nach einer lauten und hektischen Premiere, die wieder einmal trotz einer katastrophalen Generalprobe und schlimmsten Befürchtungen brillant verlaufen war
Mit großer Behutsamkeit ordnete sie die Kostüme in der Garderobe, manch zartes Spitzenaccessoire tauchte sie in das Waschbecken, um einen Lippenstiftfleck oder eine verwischte Mascara vorsichtig aus dem Stoff zu lösen.
In der Garderobe standen Premieren- Sträuße voller Weißblüher zwischen Farbpaletten von Kryolan und zusammen mit
den frisch gewaschenen Kostümen verwob sich ein Duftteppich, der sie zur Ruhe kommen ließ.
Das war der Duft, den sie schon als Kind eingeatmet hatte, wenn sie ihre Mutter bat, mit ins Theater gehen zu dürfen. Oft war sie vor Müdigkeit in einem der großen Kostümkoffer eingeschlafen, die immer für Gastspiele und Tourneen bereit standen. Immer ümhüllt von dieser zarten Komposition aus Puder, Schminke, frisch gewaschener Wäsche und hellen Blüten.
Eine kleine sichere Welt, die sie wieder für die große da draußen bestärkte.
Marie schaute zu ihrer Kommode mit ihren Nähutensilien zur Ausbesserung der Kostüme, die Uhr zeigte fast Mitternacht. Zeit, nach draußen zu gehen.
Neben der Uhr das Bild ihrer verstorbenen Mutter, die ihr diese Welt schenkte. Sie lächeln sich zu.
Mit einem Blick, der viel weiß von
den Geheimnissen hinter dem Vorhang, die selten das Tageslicht erblicken und mit dem Erlöschen des Scheinwerferlichts langsam in der Dunkelheit verglimmen.
Ein altehrwürdiges Haus mit vielen verschlungenen Gängen und Ebenen für die Schneiderei, die Maske, die Requisite, den Malersaal und weitere Werk- und Wirkstätten.
Ein kaleidoskopartiges Universum, welches dem Publikum zumeist unbekannt und ständig im Wandel ist und neue Kompositionen aus Raum, Farbe, Bewegung und Klängen erfindet.
Marie liebte die Stimmen des Orchesters hinter den Eisentüren, die bei jedem Öffnen eine Klangwolke in das Universum hinter der Bühne wehten.
Vor allem aber liebte sie die Zeit in der Garderobe, wenn alle nach der Vorstellung noradrenalingetränkt in der Kantine saßen und herumalberten. Die Stille nach einer lauten und hektischen Premiere, die wieder einmal trotz einer katastrophalen Generalprobe und schlimmsten Befürchtungen brillant verlaufen war
Mit großer Behutsamkeit ordnete sie die Kostüme in der Garderobe, manch zartes Spitzenaccessoire tauchte sie in das Waschbecken, um einen Lippenstiftfleck oder eine verwischte Mascara vorsichtig aus dem Stoff zu lösen.
In der Garderobe standen Premieren- Sträuße voller Weißblüher zwischen Farbpaletten von Kryolan und zusammen mit
den frisch gewaschenen Kostümen verwob sich ein Duftteppich, der sie zur Ruhe kommen ließ.
Das war der Duft, den sie schon als Kind eingeatmet hatte, wenn sie ihre Mutter bat, mit ins Theater gehen zu dürfen. Oft war sie vor Müdigkeit in einem der großen Kostümkoffer eingeschlafen, die immer für Gastspiele und Tourneen bereit standen. Immer ümhüllt von dieser zarten Komposition aus Puder, Schminke, frisch gewaschener Wäsche und hellen Blüten.
Eine kleine sichere Welt, die sie wieder für die große da draußen bestärkte.
Marie schaute zu ihrer Kommode mit ihren Nähutensilien zur Ausbesserung der Kostüme, die Uhr zeigte fast Mitternacht. Zeit, nach draußen zu gehen.
Neben der Uhr das Bild ihrer verstorbenen Mutter, die ihr diese Welt schenkte. Sie lächeln sich zu.
Mit einem Blick, der viel weiß von
den Geheimnissen hinter dem Vorhang, die selten das Tageslicht erblicken und mit dem Erlöschen des Scheinwerferlichts langsam in der Dunkelheit verglimmen.
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