22.08.2014 - 15:27 Uhr
Meggi
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14
Billy II
Was bei meinen Recherchen zum „Olphantom“ Förster & Johnsen herausgekommen ist, welche Farbe meine Vermutungen haben und welche Assoziationen die enorm edle Verpackung weckt, habe ich bereits im Kommentar zu Serenity Men aufgeschrieben. An mein Mini-Fläschchen mit Freiheit (mehr als „mini“ davon passt auch nicht zu einem Ehemann und Familienvater) bin ich ebenso gelangt wie dort geschildert. Deshalb geht es diesmal mittenmang in den geruchlichen Teil:
Nach dem Auftragen dachte ich zunächst, ich hätte die Fläschchen verwechselt und zu dem mit Serenity gegriffen, aus dem sich inzwischen (in unangebracht kurzer Zeit) vielleicht die Kopfnote verflüchtigt hätte. Ich nehme nämlich einen sehr ähnlichen Geruch wahr, wie bei S. nach ungefähr zwanzig, dreißig Minuten. Sollte das eine Handschrift sein? Es handelt sich um einen süßlich-synthetischen Pressholzregal-in-Naturholz-Optik-Ton, den ich angesichts seines zweiten Auftretens hiermit auf den Namen „Billy-Akkord“ taufe. Im vorliegenden Fall wurde er mit einer Spur Pfeffer gewürzt. Während der zweiten Stunde wird Billy ein aquatischer Hauch zur Seite gestellt, der ihm nicht so richtig gut tut. Auf die Umgebung wirkt das allerdings ganz angenehm und frisch, wie ich pflichtbewusst bei meiner Lieblingskollegin erfragt habe.
Sogar eine Form von Dankbarkeit lässt sich erzeugen: Meine Frau (Lehrerin) ist normalerweise morgens schon weg, wenn ich mir was Duftiges aussuche und bekommt erst abends - ggf. - mit den Resten zu tun. Nur in den Ferien muss sie da morgens einfach durch, wenn z. B. ein Amouage-Tag ist. Daher meinte sie dankbar, „das Zeug“ hier sei ja wirklich gut erträglich.
Für mich selbst bleibt der Duft einige Stunden seltsam blass und zurückgezogen, als müsste er durch einen Schleier strömen. Erst nach fast vier Stunden folgt der Befreiungsschlag - der Vorhang öffnet sich, die aquatischen Noten werden flugs mit ein paar kräftigen Tritten vom Hof gejagt: Bühne frei für die Basis, Hälfte 1! Die ist zwar jetzt nicht irgendwie besonders, aber doch der gelungenste Teil des Duftes. Ein fein-cremiger, süßer, dabei stets angenehmer Holz-Geruch, aus dem gelegentlich eine etwas herb-luftigere, beinahe grüne Spielart herauswinkt. Die synthetische Billy-Anmutung ist weitgehend Geschichte.
Im Laufe der sechsten Stunde erreichen wir Hälfte 2 der Basis und die steht im Zeichen des Patchouli. Bald darauf fährt es unter Volllast und regiert seine Untertanen mit irdener Faust für die verbleibenden zwei Stunden. Ein Hölzchen dient ihm zur Keule. Das riecht alles vertretbar, in Anbetracht der ambitionierten (und unfreiwillig unterhaltsamen) Hersteller-Ansagen sowie des Oberliga-Listenpreises ist es gleichwohl schlichtweg zu wenig.
Fazit: Freedom gefällt mir zum Ende hin (Basis, Teil 1) einen kleinen Zacken besser als Serenity, der hat dafür „die Nase vorn vorn“. Prickelnd finde ich sie beide nicht. Mal sehen, ob die Damendüfte besser sind…. Übrigens scheint mittlerweile auch im Ausland die Verramschung begonnen zu haben. Requiescat in pace; ich werde nicht weinen.
Nach dem Auftragen dachte ich zunächst, ich hätte die Fläschchen verwechselt und zu dem mit Serenity gegriffen, aus dem sich inzwischen (in unangebracht kurzer Zeit) vielleicht die Kopfnote verflüchtigt hätte. Ich nehme nämlich einen sehr ähnlichen Geruch wahr, wie bei S. nach ungefähr zwanzig, dreißig Minuten. Sollte das eine Handschrift sein? Es handelt sich um einen süßlich-synthetischen Pressholzregal-in-Naturholz-Optik-Ton, den ich angesichts seines zweiten Auftretens hiermit auf den Namen „Billy-Akkord“ taufe. Im vorliegenden Fall wurde er mit einer Spur Pfeffer gewürzt. Während der zweiten Stunde wird Billy ein aquatischer Hauch zur Seite gestellt, der ihm nicht so richtig gut tut. Auf die Umgebung wirkt das allerdings ganz angenehm und frisch, wie ich pflichtbewusst bei meiner Lieblingskollegin erfragt habe.
Sogar eine Form von Dankbarkeit lässt sich erzeugen: Meine Frau (Lehrerin) ist normalerweise morgens schon weg, wenn ich mir was Duftiges aussuche und bekommt erst abends - ggf. - mit den Resten zu tun. Nur in den Ferien muss sie da morgens einfach durch, wenn z. B. ein Amouage-Tag ist. Daher meinte sie dankbar, „das Zeug“ hier sei ja wirklich gut erträglich.
Für mich selbst bleibt der Duft einige Stunden seltsam blass und zurückgezogen, als müsste er durch einen Schleier strömen. Erst nach fast vier Stunden folgt der Befreiungsschlag - der Vorhang öffnet sich, die aquatischen Noten werden flugs mit ein paar kräftigen Tritten vom Hof gejagt: Bühne frei für die Basis, Hälfte 1! Die ist zwar jetzt nicht irgendwie besonders, aber doch der gelungenste Teil des Duftes. Ein fein-cremiger, süßer, dabei stets angenehmer Holz-Geruch, aus dem gelegentlich eine etwas herb-luftigere, beinahe grüne Spielart herauswinkt. Die synthetische Billy-Anmutung ist weitgehend Geschichte.
Im Laufe der sechsten Stunde erreichen wir Hälfte 2 der Basis und die steht im Zeichen des Patchouli. Bald darauf fährt es unter Volllast und regiert seine Untertanen mit irdener Faust für die verbleibenden zwei Stunden. Ein Hölzchen dient ihm zur Keule. Das riecht alles vertretbar, in Anbetracht der ambitionierten (und unfreiwillig unterhaltsamen) Hersteller-Ansagen sowie des Oberliga-Listenpreises ist es gleichwohl schlichtweg zu wenig.
Fazit: Freedom gefällt mir zum Ende hin (Basis, Teil 1) einen kleinen Zacken besser als Serenity, der hat dafür „die Nase vorn vorn“. Prickelnd finde ich sie beide nicht. Mal sehen, ob die Damendüfte besser sind…. Übrigens scheint mittlerweile auch im Ausland die Verramschung begonnen zu haben. Requiescat in pace; ich werde nicht weinen.
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