17.09.2020 - 07:47 Uhr
Pollita
344 Rezensionen
Pollita
Top Rezension
38
Subtile Schönheit
Die französische Parfümeurin Olivia Giacobetti besitzt ein so wunderbares Talent: Sie schafft es, mir Noten näherzubringen, bei denen ich gewöhnlich Reißaus nehme. Ihre Handwerkskunst ist geprägt durch besonders fein miteinander verwobene Duftnoten. Nichts sticht unangenehm heraus. Ihre Werke sind stets in sich wunderbar rund. Ein weiteres, typisches Merkmal für Giacobettis Düfte ist die Zurückhaltung. Giacobetti kreiert fast immer Parfums mit einem gewissen Understatement. Ihre Düfte können aufgrund der großen Klasse, die sie haben, auf immense Duftfahnen auch verzichten. Sie fallen durch ihre subtile Schönheit auf, nicht durch ihr Volumen. Körpernah, aber dabei zauberhaft. Das ist Giacobetti. Und dafür liebe ich sie!
Mit Black, dem zweiten Duft, den sie für das Pariser Hotel Costes kreiert hat, konnte ich kürzlich wieder ihre Handwerkskunst genießen. Hier haben wir erneut einen Rosenduft und mit Rosen im Parfum habe ich es ja bekanntlich nicht so sehr. Und genau hier macht Frau Giacobetti eben den Unterschied. Denn auch mein heißgeliebter, ebenfalls von ihr geschaffener L’Ether, rankt sich um die Rose. Während sie bei L’Ether von Rauchschwaden umgeben ist, haben wir hier eine Rose im herbstlichen, ja, fast schon weihnachtlichen Gewand. Im Zusammenspiel mit Benzoe, Zimt, Guajak und der Rosengeranie ergibt sich ein Duftbild, das an L’Occitanes Eau de Baux erinnert. Eau de Baux finde ich zweifellos sehr schön, ich mag ihn allerdings selber nicht so gerne tragen. Bei Black ist das anders. Dieser fühlt sich an mir unmittelbar sehr harmonisch an. Und das trotz Zimt. Eine Note, mit der ich persönlich im Parfum oft noch viel größere Schwierigkeiten habe als mit der Rose.
Wie von der Meisterin des Understatement gewohnt, ist dieser Duft relativ zart und bleibt eher körpernah, während Eau de Baux zu den Parfums mit kräftiger Sillage zählt. Und da bevorzuge ich eindeutig die leise Variante. Halten tut er allerdings den ganzen Tag. Die schwache Haltbarkeit, die ihm einige hier attestiert haben, kann ich so nicht bestätigen. Es ist einfach die Sorte Duft, bei der man dem Träger schon etwas näher kommen muss, um ihn wahrzunehmen. Aber der Duft ist definitiv da.
Ich habe hin- und her überlegt, ob ich mir diesen Duft sogar kaufen soll, auch wenn er mit dem Zimt so überhaupt nicht meinem Beuteschema entspricht. Leider stört sich mein Mann auch etwas an der doch recht dominanten Rose, weshalb es am Ende wohl doch nicht ganz für einen Kauf reicht. Ich bin einfach eher die Fraktion Weihrauch statt Blüten.
Dennoch würde ich Costes II Black nicht nur Rosenliebhabern ans Herz legen. Er verzaubert auch dann, wenn man Rosen, so wie ich, im Parfum nicht allzu viel abgewinnen kann.
Ganz herzlichen Dank an Mörderbiene.
Mit Black, dem zweiten Duft, den sie für das Pariser Hotel Costes kreiert hat, konnte ich kürzlich wieder ihre Handwerkskunst genießen. Hier haben wir erneut einen Rosenduft und mit Rosen im Parfum habe ich es ja bekanntlich nicht so sehr. Und genau hier macht Frau Giacobetti eben den Unterschied. Denn auch mein heißgeliebter, ebenfalls von ihr geschaffener L’Ether, rankt sich um die Rose. Während sie bei L’Ether von Rauchschwaden umgeben ist, haben wir hier eine Rose im herbstlichen, ja, fast schon weihnachtlichen Gewand. Im Zusammenspiel mit Benzoe, Zimt, Guajak und der Rosengeranie ergibt sich ein Duftbild, das an L’Occitanes Eau de Baux erinnert. Eau de Baux finde ich zweifellos sehr schön, ich mag ihn allerdings selber nicht so gerne tragen. Bei Black ist das anders. Dieser fühlt sich an mir unmittelbar sehr harmonisch an. Und das trotz Zimt. Eine Note, mit der ich persönlich im Parfum oft noch viel größere Schwierigkeiten habe als mit der Rose.
Wie von der Meisterin des Understatement gewohnt, ist dieser Duft relativ zart und bleibt eher körpernah, während Eau de Baux zu den Parfums mit kräftiger Sillage zählt. Und da bevorzuge ich eindeutig die leise Variante. Halten tut er allerdings den ganzen Tag. Die schwache Haltbarkeit, die ihm einige hier attestiert haben, kann ich so nicht bestätigen. Es ist einfach die Sorte Duft, bei der man dem Träger schon etwas näher kommen muss, um ihn wahrzunehmen. Aber der Duft ist definitiv da.
Ich habe hin- und her überlegt, ob ich mir diesen Duft sogar kaufen soll, auch wenn er mit dem Zimt so überhaupt nicht meinem Beuteschema entspricht. Leider stört sich mein Mann auch etwas an der doch recht dominanten Rose, weshalb es am Ende wohl doch nicht ganz für einen Kauf reicht. Ich bin einfach eher die Fraktion Weihrauch statt Blüten.
Dennoch würde ich Costes II Black nicht nur Rosenliebhabern ans Herz legen. Er verzaubert auch dann, wenn man Rosen, so wie ich, im Parfum nicht allzu viel abgewinnen kann.
Ganz herzlichen Dank an Mörderbiene.
32 Antworten