19.08.2015 - 17:58 Uhr

Palonera
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Palonera
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45
...nicht einen Atemzug will ich verlier'n!
Eigentlich wollte ich uns noch ein wenig Zeit geben, "Eau Duelle" und mir.
Wollte warten, bis die Tage wieder kürzer werden und die Nächte dunkler, der Himmel grauer und der Wind empfindlich kühl.
Dann, so schien mir, würde ich ihn besser schätzen, diesen Duft, der seinen Noten nach prädestiniert schien, Trost zu spenden und Geborgenheit, wenn der Körper fröstelt und die Seele Trauer trägt um einen Sommer, der "Arrivederci!" sagt.
Doch so viel Zeit ließ "Eau Duelle" mir nicht – seine Kappe war gesprungen und sein Inhalt fast verdunstet bis auf einen Rest des reinen Öls, das nun zur Eile trieb.
Und so trafen wir uns schon im Sommer, "Eau Duelle" und ich, und nicht erst im düsteren Herbstember.
Eine Woche lang waren wir ein Paar, "Eau Duelle" und ich.
Eine Woche lang, bis der letzte Tropfen auf meiner Haut gelandet war, mit ihr verschmolzen und die Flasche leer.
Eine Woche lang, bei Sonne und im Regen, allein, zu zweit und auch in großem Staat.
Und immer war er sanft und doch beständig, unaufdringlich, dicht bei mir und doch präsent.
Eine Aura, chiffonleicht gesponnen, die nur dem Menschen ganz sich offenbart, der mir nah und näher kommen darf.
"Eau Duelle" reicht mir Zitronenküchlein, noch bevor der Bergamotte Grün erscheint, das sich bindet kühl und feinherb-holzig an ein ernstes, silbergraues Harz.
Ein Kaleidoskop, stets in Bewegung und doch fließend choreographiert.
Sacht scheint auf im Hintergrund Vanille, zart und vage noch und halb verhüllt, weicht dem Weihrauch, herb und warm und machtvoll, doch nie übermächtig laut und schwer.
Wieder seh' ich grüne Funken blitzen – "Eau Duelle" irisiert und oszilliert.
Vanille schwebt und tänzelt noch verhalten, hält schüchtern noch sich weit im Hintergrund.
Dicht an der Haut mein Atem, langsam, sachte – nicht einen Atemzug will ich verlier'n.
Feintrocken-würzig ticken die Sekunden, changieren holzig-grün zu harzig-gold – ganz ohne Eile, ganz ohne Brüche, Kanten, stets sanft und weich wie zarte Babyhaut.
Die Zeit vergeht, Minuten werden Stunden und "Eau Duelle" unmerklich wärmer-warm – das Grüne schwindet und weicht tiefgold'nem Weihrauch, dem harzigwarmen, der keine Kirche kennt.
Und endlich – endlich! – erscheint sie auf der Bühne, so strahlend schön und so sehr nahbar doch, so tropisch dunkel und edel-äther-sinnlich, geliebt in "Noir Tropical", im Guerlain auch - eine Vanille, so königlich und zärtlich, die "Eau Duelle" krönt und erdet noch, die sanft liebäugelt mit warmem Bernsteingoldharz, doch niemals wieder in seinem Schatten steht.
Die Trost wird spenden und auch Geborgenheit, wenn dann der Sommer erst wieder Zukunft ist, der Regen kalt und meine Kleidung grau.
Wollte warten, bis die Tage wieder kürzer werden und die Nächte dunkler, der Himmel grauer und der Wind empfindlich kühl.
Dann, so schien mir, würde ich ihn besser schätzen, diesen Duft, der seinen Noten nach prädestiniert schien, Trost zu spenden und Geborgenheit, wenn der Körper fröstelt und die Seele Trauer trägt um einen Sommer, der "Arrivederci!" sagt.
Doch so viel Zeit ließ "Eau Duelle" mir nicht – seine Kappe war gesprungen und sein Inhalt fast verdunstet bis auf einen Rest des reinen Öls, das nun zur Eile trieb.
Und so trafen wir uns schon im Sommer, "Eau Duelle" und ich, und nicht erst im düsteren Herbstember.
Eine Woche lang waren wir ein Paar, "Eau Duelle" und ich.
Eine Woche lang, bis der letzte Tropfen auf meiner Haut gelandet war, mit ihr verschmolzen und die Flasche leer.
Eine Woche lang, bei Sonne und im Regen, allein, zu zweit und auch in großem Staat.
Und immer war er sanft und doch beständig, unaufdringlich, dicht bei mir und doch präsent.
Eine Aura, chiffonleicht gesponnen, die nur dem Menschen ganz sich offenbart, der mir nah und näher kommen darf.
"Eau Duelle" reicht mir Zitronenküchlein, noch bevor der Bergamotte Grün erscheint, das sich bindet kühl und feinherb-holzig an ein ernstes, silbergraues Harz.
Ein Kaleidoskop, stets in Bewegung und doch fließend choreographiert.
Sacht scheint auf im Hintergrund Vanille, zart und vage noch und halb verhüllt, weicht dem Weihrauch, herb und warm und machtvoll, doch nie übermächtig laut und schwer.
Wieder seh' ich grüne Funken blitzen – "Eau Duelle" irisiert und oszilliert.
Vanille schwebt und tänzelt noch verhalten, hält schüchtern noch sich weit im Hintergrund.
Dicht an der Haut mein Atem, langsam, sachte – nicht einen Atemzug will ich verlier'n.
Feintrocken-würzig ticken die Sekunden, changieren holzig-grün zu harzig-gold – ganz ohne Eile, ganz ohne Brüche, Kanten, stets sanft und weich wie zarte Babyhaut.
Die Zeit vergeht, Minuten werden Stunden und "Eau Duelle" unmerklich wärmer-warm – das Grüne schwindet und weicht tiefgold'nem Weihrauch, dem harzigwarmen, der keine Kirche kennt.
Und endlich – endlich! – erscheint sie auf der Bühne, so strahlend schön und so sehr nahbar doch, so tropisch dunkel und edel-äther-sinnlich, geliebt in "Noir Tropical", im Guerlain auch - eine Vanille, so königlich und zärtlich, die "Eau Duelle" krönt und erdet noch, die sanft liebäugelt mit warmem Bernsteingoldharz, doch niemals wieder in seinem Schatten steht.
Die Trost wird spenden und auch Geborgenheit, wenn dann der Sommer erst wieder Zukunft ist, der Regen kalt und meine Kleidung grau.
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