16.11.2024 - 10:38 Uhr

Adagietto
7 Rezensionen

Adagietto
Hilfreiche Rezension
6
Glitzernde Duftbilder zwischen Kitsch und Understatement
Eine olfaktorische Hommage an Paris! Eine größere Aufgabe hätte man sich bei Diptyque kaum stellen können. Ein bisschen voreingenommen bin ich bei der Bewertung ja: Diptyque als Parfumhaus ist mir ziemlich sympathisch. Zwar habe ich bisher nur Eau Capitale getestet, aber bei einem Blick auf die sonstigen Düfte der Marke scheint es mir so, als würden sie dort ein etwas anderes Konzept verfolgen als manche anderen Nischenhäuser. Anstatt immer „lautere“ Düfte in immer pompöseren Flakons zu immer absurderen Preisen anzubieten, übt man sich im eleganten Understatement: Viele Düfte scheinen hier eher leise Töne anzuschlagen und vom Konzept her zu versuchen, die klassische (französische) Parfümerie für den modernen Nischenmarkt zu „übersetzen“. Ein toller Ansatz! Das Eau Capitale der bisher einzige Diptyque ist, den ich getestet habe, liegt auch daran, dass er direkt ein solcher Volltreffer war. Hier musste nach dem ersten Test vor etwa drei Jahren sofort ein Flakon her und weitere Probenbestellungen vielen damals erst einmal aus.
Das Notentableau von Eau Capitale ist ziemlich übersichtlich und mehr als die angegeben Duftnoten sind für mich auch nicht wahrzunehmen. Alle Duftnoten wirken für mich ausgesprochen hochwertig und natürlich. Er ist relativ linear, allerdings würde ich ihn in zwei Phasen einteilen: Ein frischer Start und ein wärmerer Drydown. Da die frische Phase etwa vier Stunden anhält, wäre es wohl verfehlt, von einer Kopfnote zu sprechen.
Rose und Patchouli sind hier definitiv die Hauptdarsteller. Die Rose ist hier wirklich außergewöhnlich natürlich eingefangen. Man riecht hier definitiv keine Rosenmarmelade, sondern ziemlich unmittelbar die Rosenblüten. Auch würde ich die Rosennote zwar als sehr sauber, allerdings nur als ganz leicht seifig beschreiben. Dabei bleibt sie ausgesprochen unsüß, ich kenne bisher keinen Rosenduft, bei dem die Rose noch weniger süß wirkt als hier. Gleichzeitig übt sich die Rose allerdings nicht in falscher Zurückhaltung, sondern bleibt den ganzen Duftverlauf über im Vordergrund.
Das Patchouli wirkt in Eau Capitale zu Beginn eher grün und pflanzlich und wird mit der Zeit dunkler, wärmer und erdiger. Im Auftakt hat man das Gefühl, an zerriebenen Blättern zu riechen, im weiteren Verlauf kommen bei mir dann Assoziationen von Kaffee, Kakao und Holz auf. Insbesondere die leicht erdige Kaffeenote harmoniert dabei hervorragend mit der Rose!
Bergamotte und Rosa Pfeffer haben eine unterstützende Funktion, die man allerdings nicht unterschätzen sollte: Nach meiner Wahrnehmung teilen sie den Duft in die beschriebenen zwei Phasen auf. In den ersten vier Stunden sind sie deutlich präsent, danach immer weniger. Zusammen bilden sie einen säuerlich-prickelnden Akkord, der den Duft in den ersten vier Stunden prägt. Erwähnenswert ist dabei, dass insbesondere die Bergamotte zwar einerseits wirklich dezent eingesetzt ist (auch unmittelbar nach dem Aufsprühen wirkt der Duft nicht zitrisch), andererseits aber problemlos ganze vier Stunden wahrnehmbar bleibt, wodurch es zu der Zweiteilung im Duftverlauf kommt.
Die große Stärke von Eau Capitale ist definitiv das Zusammenspiel der einzelnen Duftnoten: Rose und Patchouli sind perfekt ausbalanciert. Die Rose sorgt stets für einen sehr sauberen Duftcharakter, die dunkle Würzigkeit des Patchouli verleiht der Rose in Gegenzug viel kaffee-erdigen Tiefgang und verhindert eine zu starke Seifigkeit. Die beiden Noten stehen hier niemals Nebeneinander, sondern ergeben einen wirklich besonderen Gesamtakkord. Angesichts ihrer Gegensätze fast schon eine Quadratur des Kreises!
Bergamotte und Rosa Pfeffer verleihen der Rose in den ersten vier Stunden ein leicht säuerlich-prickelndes „Glitzern“, das sich vor dem dunklen Patchouli als Hintergrund besonders abhebt.
Damit ist für mich auch der Bezug auf Paris ziemlich klar: Sobald Paris medial dargestellt wird, darf das Glitzern nicht fehlen. Klirrende Champagnergläser vor einem nachts leuchtenden Eiffelturm sind für das Bild von Paris wohl überall auf der Welt ein ikonisches Motiv. Das mag zwar kitschig sein, für ein tolles Duftbild ist es aber perfekt geeignet. Im wärmeren Drydown bleiben dann weitere vier Stunden noch Rose und Patchouli zurück. Das Glitzern wird hier zu einer schönen Erinnerung.
Zum Glück ist man bei Diptyque nicht der Versuchung erlegen, diese wunderschönen und eleganten Duftbilder mit einer zu starken Performance zu versehen. Der Duft hält insgesamt etwa 8 Stunden und hat in der ersten Hälfte auch eine gut wahrnehmbare Sillage. Erschlagend wird es allerdings nie. Er hat in der Tat Ähnlichkeit mit Malles’ Portrait of a Lady, bleibt aber durch die fehlenden Beerennoten und die geringere Sillage für mein Empfinden deutlich eleganter, luftiger und auch für Herren sehr gut tragbar. Als Herrenduft sehe ich ihn eher für besondere Anlässe und zu eleganter Kleidung. Als Damenduft wirkt er deutlich klassischer, ist gleichzeitig aber für so gut wie jeden Anlass tragbar.
Das Notentableau von Eau Capitale ist ziemlich übersichtlich und mehr als die angegeben Duftnoten sind für mich auch nicht wahrzunehmen. Alle Duftnoten wirken für mich ausgesprochen hochwertig und natürlich. Er ist relativ linear, allerdings würde ich ihn in zwei Phasen einteilen: Ein frischer Start und ein wärmerer Drydown. Da die frische Phase etwa vier Stunden anhält, wäre es wohl verfehlt, von einer Kopfnote zu sprechen.
Rose und Patchouli sind hier definitiv die Hauptdarsteller. Die Rose ist hier wirklich außergewöhnlich natürlich eingefangen. Man riecht hier definitiv keine Rosenmarmelade, sondern ziemlich unmittelbar die Rosenblüten. Auch würde ich die Rosennote zwar als sehr sauber, allerdings nur als ganz leicht seifig beschreiben. Dabei bleibt sie ausgesprochen unsüß, ich kenne bisher keinen Rosenduft, bei dem die Rose noch weniger süß wirkt als hier. Gleichzeitig übt sich die Rose allerdings nicht in falscher Zurückhaltung, sondern bleibt den ganzen Duftverlauf über im Vordergrund.
Das Patchouli wirkt in Eau Capitale zu Beginn eher grün und pflanzlich und wird mit der Zeit dunkler, wärmer und erdiger. Im Auftakt hat man das Gefühl, an zerriebenen Blättern zu riechen, im weiteren Verlauf kommen bei mir dann Assoziationen von Kaffee, Kakao und Holz auf. Insbesondere die leicht erdige Kaffeenote harmoniert dabei hervorragend mit der Rose!
Bergamotte und Rosa Pfeffer haben eine unterstützende Funktion, die man allerdings nicht unterschätzen sollte: Nach meiner Wahrnehmung teilen sie den Duft in die beschriebenen zwei Phasen auf. In den ersten vier Stunden sind sie deutlich präsent, danach immer weniger. Zusammen bilden sie einen säuerlich-prickelnden Akkord, der den Duft in den ersten vier Stunden prägt. Erwähnenswert ist dabei, dass insbesondere die Bergamotte zwar einerseits wirklich dezent eingesetzt ist (auch unmittelbar nach dem Aufsprühen wirkt der Duft nicht zitrisch), andererseits aber problemlos ganze vier Stunden wahrnehmbar bleibt, wodurch es zu der Zweiteilung im Duftverlauf kommt.
Die große Stärke von Eau Capitale ist definitiv das Zusammenspiel der einzelnen Duftnoten: Rose und Patchouli sind perfekt ausbalanciert. Die Rose sorgt stets für einen sehr sauberen Duftcharakter, die dunkle Würzigkeit des Patchouli verleiht der Rose in Gegenzug viel kaffee-erdigen Tiefgang und verhindert eine zu starke Seifigkeit. Die beiden Noten stehen hier niemals Nebeneinander, sondern ergeben einen wirklich besonderen Gesamtakkord. Angesichts ihrer Gegensätze fast schon eine Quadratur des Kreises!
Bergamotte und Rosa Pfeffer verleihen der Rose in den ersten vier Stunden ein leicht säuerlich-prickelndes „Glitzern“, das sich vor dem dunklen Patchouli als Hintergrund besonders abhebt.
Damit ist für mich auch der Bezug auf Paris ziemlich klar: Sobald Paris medial dargestellt wird, darf das Glitzern nicht fehlen. Klirrende Champagnergläser vor einem nachts leuchtenden Eiffelturm sind für das Bild von Paris wohl überall auf der Welt ein ikonisches Motiv. Das mag zwar kitschig sein, für ein tolles Duftbild ist es aber perfekt geeignet. Im wärmeren Drydown bleiben dann weitere vier Stunden noch Rose und Patchouli zurück. Das Glitzern wird hier zu einer schönen Erinnerung.
Zum Glück ist man bei Diptyque nicht der Versuchung erlegen, diese wunderschönen und eleganten Duftbilder mit einer zu starken Performance zu versehen. Der Duft hält insgesamt etwa 8 Stunden und hat in der ersten Hälfte auch eine gut wahrnehmbare Sillage. Erschlagend wird es allerdings nie. Er hat in der Tat Ähnlichkeit mit Malles’ Portrait of a Lady, bleibt aber durch die fehlenden Beerennoten und die geringere Sillage für mein Empfinden deutlich eleganter, luftiger und auch für Herren sehr gut tragbar. Als Herrenduft sehe ich ihn eher für besondere Anlässe und zu eleganter Kleidung. Als Damenduft wirkt er deutlich klassischer, ist gleichzeitig aber für so gut wie jeden Anlass tragbar.
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