Ambre Suprême 2021

Ambre Suprême von Les Indémodables
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7.9 / 10 83 Bewertungen
Ein beliebtes Parfum von Les Indémodables für Damen und Herren, erschienen im Jahr 2021. Der Duft ist würzig-blumig. Es wird noch produziert.
Aussprache
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Duftrichtung

Würzig
Blumig
Frisch
Animalisch
Aquatisch

Duftpyramide

Kopfnote Kopfnote
AldehydeAldehyde MuskatellersalbeiMuskatellersalbei indischer Kardamomindischer Kardamom madagassischer rosa Pfeffermadagassischer rosa Pfeffer
Herznote Herznote
marokkanischer Jasmin Absoluemarokkanischer Jasmin Absolue NeroliNeroli PatchouliPatchouli
Basisnote Basisnote
AmbraAmbra ImmortelleImmortelle

Parfümeur

Bewertungen
Duft
7.983 Bewertungen
Haltbarkeit
7.761 Bewertungen
Sillage
7.360 Bewertungen
Flakon
7.648 Bewertungen
Preis-Leistungs-Verhältnis
6.234 Bewertungen
Eingetragen von mehreren Usern, letzte Aktualisierung am 07.04.2024.

Rezensionen

1 ausführliche Duftbeschreibung
8
Sillage
9
Haltbarkeit
10
Duft
Profumo

284 Rezensionen
Profumo
Profumo
Top Rezension 49  
The real thing!
Wenige Parfumhersteller liefern seit nunmehr einigen Jahren konstant so qualitätvolle Arbeiten ab, wie die kleine Manufaktur ‚Les Indémodables’ aus dem beschaulichen Alpenstädtchen Annecy im Departement Haute-Savoie in der Region Auvergne-Rhône-Alpes. Nicht nur, dass man hier auf überzeugende Konzepte Wert legt, nein, auch die Reifung (Maturation) und die heute nur noch selten angewandte Methode der Mazeration, das Lösen der Duftbestandteil in Fett oder Öl, wird hier regelrecht zelebriert.
Dass man einen solchen sorgfältigen, die Güte der Ingredienzen würdigenden Umgang gewählt hat, ist alles andere als eine Selbstverständlichkeit – und das riecht man!
Einem Teil der Kollektion, besonders den frühen Werken für deren Komposition Florence Fouillet Dubois genannt wird, hat man zudem eine Art lokalen Fingerprint mitgegeben: Estragon und Salbei aus den umliegenden Alpen, aus denen auch das Öl der Fichtennadeln stammt.
Ebenso charakteristisch ist bei einigen Düften die extreme Dosierung eines Duft-Öles, was zu einer Art Zurschaustellung eines bestimmten Protagonisten führt, der zwar das Ensemble dominiert, aber von den übrigen Mitwirkenden auf Händen getragen wird: 15% Tuberose im Duft-Öl-Anteil von „Fougère Emeraude“, 10% Osmanthus in „Cuir de Chine“, 10% Tarocco Orangen-Öl in „Chypre Azural“, und nun: 10% natürliche Graue Ambra in „Ambre Suprême“!

10%, das ist unglaublich!

Normalerweise ist in 99% aller Düfte, die Ambregris (häufig auch Ambergris, oder Ambre Gris) als Zutat ausweisen, gar kein Ambregris enthalten, sondern der synthetische Ersatzstoff Ambroxan (auch Cetalox, oder Ambrofix), denn echtes, natürliches Ambregris wird selten an Land gespült und ist extrem teuer. Erst vor ein paar Jahren haben jemenitische Fischer einen riesigen, 127 kg schweren Brocken Graue Ambra gefunden, der sie schlagartig jeglicher Geldsorgen enthob.
Als der Walfang aber noch in großem Umfang betrieben wurde, war die Lage etwas anders, da wurde die Substanz zeitweise sogar in Zigaretten, in Räucherstäbchen und Haarpulvern verwendet.
Heute, da man Pottwale glücklicherweise weitgehend ungeschoren davon kommen lässt und seit den 50er Jahren auch ein teilweise synthetischer Ersatz des komplexen Duftgefüges existiert, ist die Graue Ambra wieder zu dem geworden, was sie vor Beginn des exzessiven Walfangs war: ein Luxusgut, das gefunden werden will. So wird echte Graue Ambra heute fast nur noch von Natur-Labels verwendet, also solchen, die ausschließlich mit natürlichen Ingredienzen arbeiten. Bei ihnen ist die Graue Ambra zwar sehr geschätzt und begehrt, nicht minder aber auch gefürchtet, schlicht der immensen Kosten wegen, die deren Anschaffung verschlingt.

Annette Neuffer fragte ich mal, was für sie der Unterschied von echter Grauer Ambra und Ambroxan ist, und sie gab mir zur Antwort, dass das allgegenwärtige Ambroxan mit der komplexen Magie des natürlichen Produktes soviel gemein hat, wie ein digitaler Sampletrack mit dem Symphonieorchester“ (A. Neuffer).
Auch berichtete sie, dass Besucher ihres Labors die einen Duft einmal mit und einmal ohne Graue Ambra testeten, sich immer für Fassung mit Ambra entschieden, wobei eine Testperson einmal nach ihren Worten treffend bemerkte, dass die Ambra den Duft ‚kreatürlicher’ mache. „Salopp gesagt“, so Annette Neuffer, sei die Ambra „ein im Hintergrund wirkender, aber effektiver, das Unterbewusste ansprechender Strippenzieher“.
Die charakteristischen geruchlichen Eigenschaften von Grauer Ambra beschrieb die Parfümeurin schließlich mit „leicht animalisch, trocken, süßlich, Tabak, Meeresufer, Seealgen, antike Bücher, warme Haut, frischer Schweiß, leicht salzig“

Bingo!

Wer an „Ambre Suprême“ schnuppert wird exakt mit diesem duftenden Kaleidoskop konfrontiert.
Doch zunächst wölbt sich ein strahlender, den Duft weitender Aldehyd-Komplex über dem Auftakt, wie der Himmel über den unendlichen Weiten des Meeres, auf dem unüberriechbar ein dicker Brocken Graue Ambra dümpelt. In „Ambre Suprême“ ist sie definitiv kein im Hintergrund wirkender Strippenzieher, sondern wird von Antoine Lie sehr bewusst an die Rampe befördert – sie soll strahlen, und das weitgehend alleine. Alles was sich an floralen und würzigen Noten zur komplexen Ambra-Magie gesellt (unter anderem Muskatellersalbei, aus dessen Inhaltstoff Sclareol früher Ambroxan gewonnen wurde), akzentuiert bestenfalls die vielfältigen geruchlichen Facetten des Naturstoffes, ohne diesem auch nur eine Sekunde den Rang abzulaufen.
Sicher, der Aldehyd-Komplex zu Beginn ist schon enorm – das muss man mögen! Unwillkürlich kommen Assoziationen zu alten Chanel-Düften auf, insbesondere No 5. Was sich aber im mittleren Duftverlauf abspielt, geht aller floralen Anteile zum Trotz, in eine ganz andere Richtung: Mitsouko!
Nicht, dass sich „Ambre Suprême“ an die Duft-Sprache des Guerlain-Duftes anlehnen würde, nein, das tut er nicht. So fehlt das berühmte Pfirsich-Aldehyd C-14 und auch die tiefdunkle, satte Chypre-Basis, aber es ist diese komplexe Aromen-Vielfalt, dieser Kontrastreichtum, diese Aura, die mich an den 100 Jahre älteren Guerlain-Klassiker denken lässt. In gewisser Weise paraphrasiert ihn „Ambre Suprême“: Aldehyde sind da, aber andere, eine fruchtiger Akzent ebenfalls, der aber schwer zu fassen ist (Neroli? Die Ambra?), Jasmin findet sich tatsächlich in beiden Düften, in der Basis desgleichen Eichenmoos, das im Zusammenspiel mit dezent verwendetem Patchouli und einer leise und gezähmt aufscheinenden Immortelle einen zeittypischen Chypre-Sound kreiert.

Interessanterweise scheint die Graue Ambra seit einiger Zeit Konjunktur zu haben. Und ich meine nicht die seit Jahren inflationäre Verwendung des synthetischen Ersatzstoffes in allen möglichen Duftkonzepten, sondern ich meine das erkennbare Bemühen sich (auch mittels der Ersatzstoffe) an das originale Duftprofil der Ambra millimeterweise heran zu robben, indem die fehlenden Teile des komplexen Profils je nach Schwerpunktsetzung des Duftes ergänzt werden: Arquistes „Peau“ beispielsweise arbeitet so die warmen Haut-Töne heraus und untertitelt den Duft mit den Worten: „An idealized, skin-like ambergris“. Masque Milanos neuestes Werk „White Whale“ wartet ebenfalls mit einem zentralen Ambra-Akkord auf, den Christian Alori anhand von natürlicher Ambra, die ihm als „Target“ diente, nachgebaut hat, wie er freimütig erklärt.
Dass beide Düfte natürlich nur Annäherungswerte an echte Graue Ambra erzielen, kann man an „Ambre Suprême“ studieren: hier wirkt die ganze Komplexität wie aus einem Guss, der Ambra-Akkord in sich ruhend und stabil, allem Kontrastreichtum zum Trotz. Nicht, dass die Akkorde in „White Whale“ und „Peau“ nicht auch überzeugen würden, aber das hier ist wirklich ‚the real thing’!

Noch nie habe ich die Graue Ambra deutlicher und strahlender erlebt. Beim alten „Dioressence“ von früher dachte ich immer, ich habe sie geruchlich erfasst, bevor sie mir vor lauter Beinoten entschwunden ist. Hier verströmt sie sich unverstellt und in voller Glorie.
Um diesen Duft genießen zu können, ist daher nicht nur eine gewisse Toleranz gegenüber dem weiten Facetten-Spektrum der Ambra vonnöten, sondern vielmehr die Bereitschaft und Lust sich tief einatmend in ihm zu verlieren. Wer ihm aber gleichgültig, oder ob seiner animalischen Facetten sogar ablehnend gegenüber steht, der (oder die!) wird keine rechte Freude an ihm haben.

Ich habe eine Riesenfreude an ihm!
20 Antworten

Statements

23 kurze Meinungen zum Parfum
Eggi37Eggi37 vor 24 Tagen
7
Flakon
7
Sillage
7
Haltbarkeit
6.5
Duft
Graue Wolken über
grauen Ambra
Gesichter betrübt
Vom kühlen AldehydeWind
Süßliebliche Jasmin fängt
leblosen & würzimmortelligen Salzfisch
64 Antworten
MrtangiersMrtangiers vor 2 Monaten
8
Sillage
7
Haltbarkeit
7.5
Duft
Großer Pottwal
durchbricht die Aldehydwand
auf dem Weg ins Jasmincrememeer
muss er durch große Gewürzseen*
38 Antworten
MidnightsMidnights vor 3 Monaten
6
Sillage
7
Haltbarkeit
9
Duft
Vom Wind gekühlte Haut
Wird unter Deiner Hand warm
Wo Salzschaumblumen auf dem Meer treiben
Wellen gegen Klippen schlagen
Dort warte ich *
47 Antworten
ErgoproxyErgoproxy vor 1 Jahr
8
Sillage
8
Haltbarkeit
9
Duft
Eigenwillig aber dennoch klassisch. Aldehyde und Kardamom als Eröffnung ist ungewöhnlich, die Blüten sind verhalten, Ambra, facettenreich
38 Antworten
AzuraAzura vor 2 Jahren
9
Flakon
7
Sillage
8
Haltbarkeit
5
Duft
Der Name benennt wohl, was der Duft NICHT ist?
Weder Ambre noch Suprême. Gesalzene Wäsche, jasminweichgespült, trocknet über Blumenwiesen.
14 Antworten
Weitere Statements

Diagramm

So ordnet die Community den Duft ein.
Torten Radar

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