05.03.2025 - 18:48 Uhr

Scenturio277
14 Rezensionen

Scenturio277
2
Das Gegenteil von „gut“ ist nicht „böse“, sondern „gut gemeint“
Ach, Louis! Möchtest wohl auch einmal für Aufmerksamkeit sorgen, was? Orientalisch soll es heute zugehen, dafür schielst du in Richtung Arabians Tonka. Und weil wir heute besonders gewagt sind, gibt's obendrein noch eine Note, die niemand anders bisher verwendet hat, sowie Zibet für einen animalischen Touch? Du hast dir ja richtig was vorgenommen!
Und dafür wurde auch (zumindest laut Pyramide) so einiges aufgefahren, um hier mal so richtig auf den Putz zu hauen! Allein: Wahrnehmbar ist davon nicht allzu viel. Bergamotte, Zitrone und Orange lassen einen explosiv-zitrischen Start vermuten, davon kommt allerdings maximal ein kleiner Hauch an. Zypresse, Patch, Rosmarin und Hammerstrauch (der erste und einzige Duft auf Parfumo, der diese Note verwendet! Endlich!) wecken Erwartungen an einen grünen Duft mit Einschlag ins Würzige, doch auch da: Fehlanzeige, zumindest was die grünen Noten betrifft. Würze ist tatsächlich vorhanden, aber ähnlich den zitrischen Elementen nur unterschwellig, zu keiner Zeit als Hauptattraktion. So gezähmten Kardamom findet man dann doch eher selten. Was gibt dann also den Ton an? Ein Blick in die Basisnoten verrät es teilweise: Vanille-Amber sorgt vom Start weg für eine durchgehend präsente, warme Süße. Nicht aufgelistet, aber von Anfang bis zum Ende der Star in der Manage, ist: Haarspray… Denn das scheint Louis' Definition eines Orientalen zu sein: Süßes Haarspray mit Minimalwürze. Holzig wird es, wenn überhaupt, nur so weit, dass ich mich frage, ob ich es mir nur einbilde oder ob da tatsächlich etwas in der Richtung vorhanden ist (vielleicht doch die Zypresse?). Und sonderlich gewagt ist das Ganze in seiner Ausführung dann auch nicht, dafür ist das Zibetkätzchen viel zu artig und gepflegt, um aufzufallen oder gar anzuecken. Es begnügt sich mit zurückhaltender Anwesenheit.
Zurückhaltend ist auch die Performance. Während die Haltbarkeit noch in Ordnung geht, ist die Sillage ein Trauerspiel, zumindest bei meinem Flakon: Vier Sprüher auf den Hals, 5 Minuten später vor die Haustür und trotz Wind lässt er sich mehr erahnen als wirklich riechen. Jetzt gerade liegt er auf einem Teststreifen (vor 10 Minuten aufgesprüht) ca. 50cm vor mir auf dem Tisch und ich rieche... Nichts. Die Bewertungen hier kann ich absolut nicht nachvollziehen und an meiner Haut scheint es auch nicht zu liegen, bleibt wohl nur ein extrem schwacher Batch als Erklärung. Die Performance ist in keinster Weise mit dem Extreme Amber aus demselben Haus zu vergleichen, welcher wie ein Wahnsinniger performt (der Schal meiner Freundin verbreitet den Duft auch nach Tagen noch im Raum). Eine ähnliche Leistung hätte dem Extreme Oriental auch gut zu Gesicht gestanden, alleine, um seinem Namen gerecht zu werden. Denn schlecht riecht er tatsächlich nicht, solange man mit der süß-haarsprayigen DNA etwas anfangen kann. Mit der vorliegenden Performance wirkt er allerdings wie jemand, der mal so richtig einen draufmachen will und zur Feier des Tages ein zweites Bier trinkt und sogar eine Zigarette raucht. Extreme ist hier mal gar nichts.
Der Flakon hingegen hinterlässt deutlich mehr Eindruck: Kantig, schwarz, mit goldenem Sprüher und goldener Schrift, dazu eine schwarze Kappe in Holzoptik. Die ist natürlich aus Plastik, allerdings kann man den Flakon daran problemlos und sicher anheben. Für mich ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt. Der Sprüher hat einen etwas arg kurzen Hub, gerade in Kombination mit dem nicht sonderlich potenten Inhalt ist hier mehrfaches Pumpen angesagt, gerne auch 3-6 Mal zu viel als zu wenig. Nichtsdestotrotz eine gelungene Präsentation, Schwarz-Gold macht als Farbkombination nun mal was her.
Fazit: Ist der Extreme Oriental empfehlenswert? Jein. Wer einen ersten, zaghaften Schritt in Richtung orientalisch-nischig (der Schritt ist wirklich sehr klein) machen möchte, kann ihn durchaus als Orientierung nutzen. Zumal er mit 20€ auch kein allzu großes Loch in die Tasche reißt. Leider ist er bei DM seit geraumer Zeit nicht mehr erhältlich, genau wie die anderen Düfte der Marke, was ein vorheriges Testschnuppern unmöglich macht. Als Blindbuy-Alternative empfehle ich den Taraf (black), welcher deutlich stärker in Richtung Arabians Tonka geht, allerdings auch ohne ihn genau wiederzugeben. Er ist eher ein „inspired by“ als eine exakte Kopie. Performen tut er jedoch stärker als der Varel und kostet mit 15€ sogar nochmal weniger. Ernsthafte Orient-Kandidaten sind beide nicht. Zumindest bleibt dem Varel der Titel "Einziges Hammerstrauch-Parfüm auf Parfumo". Na dann.
Und dafür wurde auch (zumindest laut Pyramide) so einiges aufgefahren, um hier mal so richtig auf den Putz zu hauen! Allein: Wahrnehmbar ist davon nicht allzu viel. Bergamotte, Zitrone und Orange lassen einen explosiv-zitrischen Start vermuten, davon kommt allerdings maximal ein kleiner Hauch an. Zypresse, Patch, Rosmarin und Hammerstrauch (der erste und einzige Duft auf Parfumo, der diese Note verwendet! Endlich!) wecken Erwartungen an einen grünen Duft mit Einschlag ins Würzige, doch auch da: Fehlanzeige, zumindest was die grünen Noten betrifft. Würze ist tatsächlich vorhanden, aber ähnlich den zitrischen Elementen nur unterschwellig, zu keiner Zeit als Hauptattraktion. So gezähmten Kardamom findet man dann doch eher selten. Was gibt dann also den Ton an? Ein Blick in die Basisnoten verrät es teilweise: Vanille-Amber sorgt vom Start weg für eine durchgehend präsente, warme Süße. Nicht aufgelistet, aber von Anfang bis zum Ende der Star in der Manage, ist: Haarspray… Denn das scheint Louis' Definition eines Orientalen zu sein: Süßes Haarspray mit Minimalwürze. Holzig wird es, wenn überhaupt, nur so weit, dass ich mich frage, ob ich es mir nur einbilde oder ob da tatsächlich etwas in der Richtung vorhanden ist (vielleicht doch die Zypresse?). Und sonderlich gewagt ist das Ganze in seiner Ausführung dann auch nicht, dafür ist das Zibetkätzchen viel zu artig und gepflegt, um aufzufallen oder gar anzuecken. Es begnügt sich mit zurückhaltender Anwesenheit.
Zurückhaltend ist auch die Performance. Während die Haltbarkeit noch in Ordnung geht, ist die Sillage ein Trauerspiel, zumindest bei meinem Flakon: Vier Sprüher auf den Hals, 5 Minuten später vor die Haustür und trotz Wind lässt er sich mehr erahnen als wirklich riechen. Jetzt gerade liegt er auf einem Teststreifen (vor 10 Minuten aufgesprüht) ca. 50cm vor mir auf dem Tisch und ich rieche... Nichts. Die Bewertungen hier kann ich absolut nicht nachvollziehen und an meiner Haut scheint es auch nicht zu liegen, bleibt wohl nur ein extrem schwacher Batch als Erklärung. Die Performance ist in keinster Weise mit dem Extreme Amber aus demselben Haus zu vergleichen, welcher wie ein Wahnsinniger performt (der Schal meiner Freundin verbreitet den Duft auch nach Tagen noch im Raum). Eine ähnliche Leistung hätte dem Extreme Oriental auch gut zu Gesicht gestanden, alleine, um seinem Namen gerecht zu werden. Denn schlecht riecht er tatsächlich nicht, solange man mit der süß-haarsprayigen DNA etwas anfangen kann. Mit der vorliegenden Performance wirkt er allerdings wie jemand, der mal so richtig einen draufmachen will und zur Feier des Tages ein zweites Bier trinkt und sogar eine Zigarette raucht. Extreme ist hier mal gar nichts.
Der Flakon hingegen hinterlässt deutlich mehr Eindruck: Kantig, schwarz, mit goldenem Sprüher und goldener Schrift, dazu eine schwarze Kappe in Holzoptik. Die ist natürlich aus Plastik, allerdings kann man den Flakon daran problemlos und sicher anheben. Für mich ein nicht zu unterschätzender Pluspunkt. Der Sprüher hat einen etwas arg kurzen Hub, gerade in Kombination mit dem nicht sonderlich potenten Inhalt ist hier mehrfaches Pumpen angesagt, gerne auch 3-6 Mal zu viel als zu wenig. Nichtsdestotrotz eine gelungene Präsentation, Schwarz-Gold macht als Farbkombination nun mal was her.
Fazit: Ist der Extreme Oriental empfehlenswert? Jein. Wer einen ersten, zaghaften Schritt in Richtung orientalisch-nischig (der Schritt ist wirklich sehr klein) machen möchte, kann ihn durchaus als Orientierung nutzen. Zumal er mit 20€ auch kein allzu großes Loch in die Tasche reißt. Leider ist er bei DM seit geraumer Zeit nicht mehr erhältlich, genau wie die anderen Düfte der Marke, was ein vorheriges Testschnuppern unmöglich macht. Als Blindbuy-Alternative empfehle ich den Taraf (black), welcher deutlich stärker in Richtung Arabians Tonka geht, allerdings auch ohne ihn genau wiederzugeben. Er ist eher ein „inspired by“ als eine exakte Kopie. Performen tut er jedoch stärker als der Varel und kostet mit 15€ sogar nochmal weniger. Ernsthafte Orient-Kandidaten sind beide nicht. Zumindest bleibt dem Varel der Titel "Einziges Hammerstrauch-Parfüm auf Parfumo". Na dann.